Beate Maly - Die Frauen von Schönbrunn

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    Wird der Zoo überleben?

    Für Emma erfüllt sich im Sommer 1914 ein Traum: Sie wird Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn. Dann bricht der erste Weltkrieg aus und die Männer werden eingezogen. Emma muss Verantwortung übernehmen und sich auch um ihre schwangere Schwester kümmern. Und da ist noch der neue Tierarzt Julius, der verletzt von der Front zurück ist. Emma verliebt sich in ihn. Die Bevölkerung hungert und es wird immer öfter gefordert, den Zoo zu schließen. Können Emma und Julius ihn retten?


    Meine Meinung

    Da ich von der Autorin bereits etwas gelesen habe, und mir das gut gefallen hat, hatte ich schon einiges an Erwartungen an dieses Buch geknüpft. Enttäusch wurde ich nicht. Durch die unkomplizierten Schreibstil der Autorin, der keine Unklarheiten im Text zuließ, konnte ich das Buch leicht und flüssig lesen. Nichts störte meinen Lesefluss. Das Buch war interessant und spannend vom Anfang bis zum Ende. In die Geschichte tauchte ich regelreicht ein und ich konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Einmal dachte ich: Oh Emma, du bist ja so dumm! Aber warum, das verrate ich hier natürlich nicht. Das soll der geneigte Leser selbst lesen. Vielleicht denkt er dann das Gleiche. Das Buch hat mich so sehr gefesselt, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte, ich musste es einfach fertiglesen. Manches Schicksal, ob Mensch oder Tier, ging mir sehr nahe. Das Buch hat mir gut gefallen, mich, wie gesagt gefesselt und sehr gut unterhalten. Von mir eine Leseempfehlung und verdiente volle Bewertungszahl.


    5ratten



    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Einfach nur den Zoo besuchen? Nein, das reicht der jungen Emma nicht und nun, im Sommer des Jahres 1914, erfüllt sich endlich ihr größter Wunsch: sie wird als Tierpflegerin in Schönbrunn eingestellt, auch wenn ihr Traum eigentlicb darin besteht, Tierärztin zu werden und damit in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, der den Zoo neben seiner Praxis betreut.


    Aber nicht mehr lange, denn der Erste Weltkrieg bricht aus und nachdem die jungen Männer alle an der Front sind, wird auch ihr Vater einzogen. Und die wirtschaftliche Situation in Wien wird zunehmend schlechter - nicht nur die Tiere im Zoo hungern, sondern auch - und vor allem - die Menschen. Und immer weniger verstehen, warum die Tiere erhalten bleiben sollten. Emma fühlt sich in dem Kampf oft allein gelassen, zumal sie sich auch um ihre hochschwangere Schwester Greta, deren Ehemann als vermisst gemeldet ist, kümmern muss. Da begegnet ihr Dr. Julius Winter, ein junger Tierarzt, der ihren Vater vertritt. Und sie spürt Verbundenheit nicht nur auf beruflicher Ebene - längst nicht.


    Ein faszinierender Roman über Menschen im Wien im Ersten Weltkrieg - die Autorin hat verstanden, sowohl historische Fakten als auch die Atmosphäre der 1910er Jahre zu vermitteln, was ich sehr zu schätzen wusste, zumal mich auch Emmas Geschichte gepackt hat. Ein wenig wurde das durch die Sprache, die - so fand - desöfteren aktuelle Redewendungen, Ausdrücke und Wörter beinhaltete, deren Gebrauch ich mir in den Jahren 1914-1918 nur schwerlich vorstellen kann, geschmälert. Aber das stört andere Leser möglicherweise weniger als mich und auch ich habe den Roman dennoch sehr gern gelesen!

    4ratten

  • Ein wunderschönes Buch!


    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich, dass es der Auftakt zu einer Saga war und es somit zumindest noch einen weiteren Band geben wird (leider erst im Februar 2023).


    Ich habe vor kurzem einen Krimi der Autorin gelesen, der mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Bücher, die in Wien spielen, mag ich besonders gern, weil mir so viele Orte und Namen bekannt sind.


    Natürlich ist die Kulisse im Jahr 1917 nicht unbedingt eine schöne - das dritte Kriegsjahr, viele Ehemänner und Väter kämpfen an der Front, das Essen ist knapp. So auch für Emma und ihre Schwester. Emma arbeitet im Tiergarten Schönbrunn, weil ihr Traum Tierärztin zu werden aufgrund des Krieges erstmal ein Traum bleiben muss. Der Einblick in die Arbeiten im Tiergarten während des Krieges hat mir sehr gefallen. Auch interessant fand ich die Erwähnungen, wie der Kaiser damals gehandelt hat (Verteilung Lebensmittel, Priorität der Tiere, etc.). Ich denke, dass das damalige Leben in Wien sehr gut widergegeben wurde. Ich konnte mir zumindest alles sehr gut vorstellen.


    Die Geschichte rund um Emma fand ich spannend und sehr angenehm zu lesen. Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, der man als Leser nur das beste wünscht. Dennoch muss sie den oder anderen Schicksalsschlag hinnehmen. Wirklich gut lernt man nur die Hauptfiguren kennen, was aber auch ausreichend ist.

    Eine extra Erwähnung muss es einfach für die Orang-Utan-Lady geben, um die sich Emma in erster Linie kümmert. Sie erinnert sehr an Nonja, die durch ihre malerischen Künste berühmt wurde und 2018 leider verstorben ist.


    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf den nächsten Band! 5ratten

  • Zitat von TochterAlice

    Ein wenig wurde das durch die Sprache, die - so fand - desöfteren aktuelle Redewendungen, Ausdrücke und Wörter beinhaltete, deren Gebrauch ich mir in den Jahren 1914-1918 nur schwerlich vorstellen kann, geschmälert. Aber das stört andere Leser möglicherweise weniger als mich und auch ich habe den Roman dennoch sehr gern gelesen

    Das ist mir auch aufgefallen und es hat mich auch kurz gestört, aber bis zum Schluss hatte ich es schon wieder vergessen ?

  • Schon als Kind war Emma begeistert, wenn sie ihren Vater in den Kaiserlichen Zoo begleiten durfte. Sie wollte Tierärztin werden wie ihr Vater, doch es scheitert wie so oft zu jener Zeit daran, dass Frauen das Studium verwehrt wurde. Aber sie wird eine der ersten Tierpflegerinnen im Wiener Tiergarten Schönbrunn und liebt ihre Arbeit bei den Tieren. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und die Männer werden eingezogen, auch ihr Vater und Gustav, der Mann ihrer schwangeren Schwester Greta. Mit der Zeit wird die Versorgung in Wien schwierig und das bekommen nicht nur die Menschen zu spüren. Auch in der Nachkriegszeit ist die Not noch groß. Es ist ein Kampf ums Überleben, die Existenz des Zoos steht auf der Kippe, da die Menschen in der Not ungern das Wenige mit den Tieren teilen.


    Beate Maly entführt uns mit ihrem Roman in die Zeit des Ersten Weltkrieges und der Nachkriegszeit, als die Not in Wien groß war. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.


    Emma liebt den Umgang mit Tieren und hat den Traum, Tierärztin zu werden. Doch die Zeit ist nicht für Träume gemacht. Aber sie macht das Beste daraus und wird Tierpflegerin. Es ist ihr wichtig, dass die Tiere nicht nur Futter bekommen, sondern dass es ihnen gut geht. Aber sie kümmert sich nicht nur um den Zoo, sondern auch um ihre Schwester. Doch es gibt Menschen, die ihre Not ausnutzen wollen. Im Zoo wird Emma von Julius Winter unterstützt, der traumatisiert aus dem Krieg zurückgekommen ist und nun als Tierarzt im Zoo arbeitet. Er fühlt sich zu Emma hingezogen.


    Es ist ein wundervoller Roman, der die schwierige Zeit authentisch darstellt. Am Ende bleibt einiges ungeklärt, was neugierig auf den Nachfolgeband „Die Kinder von Schönbrunn“ macht.


    5ratten