Jan Spelunka - Ende einer Lesereise

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    Ramona Töpfer alias Mona de la Mare versucht eine erfolgreiche Selfpublisherin zu werden. Sie macht viele Lesungen und ist auf den sozialen Medien sehr aktiv. Als sie während einer Lesereise ermordet wird, gerät ihr Bruder Frank unter Verdacht. Deshalb beauftragt deren Vater den Privatdetektiv Andreas Mücke mehr über Mona herauszufinden. Für Andy ist das der erste große Fall, denn eigentlich hat er bis vor kurzem in einer Druckerei gearbeitet.

    Das Cover passt natürlich zum Buch, das in Bad Münstereifel spielt, allerdings ist es insgesamt doch ein wenig langweilig, obwohl es andererseits doch auch zu gefallen weiß.

    Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Zudem gefällt mir, dass Mücke nicht nur aus dem Auftrag besteht, sondern auch seine privaten Probleme und ein Leben abseits der Arbeit hat.

    Ebenfalls gut gemacht ist die Prise Humor, die in einigen Szenen zu finden ist, obwohl es sich doch um einen ernstzunehmenden Krimi handelt und nicht um einen Regionalkrimi mit viel Humor, wie ihn manch andere Autoren zelebrieren.

    Der Fall selbst ist interessant, obwohl der Leser doch spätestens 100 Seiten vor Ende des Buches den Mörder identifizieren kann.

    Der Spannungsbogen ist gut, auch wenn er manchmal etwas nachlässt, wenn es um das Privatleben von Andy ging. Dies störte aber in diesem Fall überhaupt nicht.

    Andy Mücke ist auch selbst eine sehr interessante Figur - v.a. in seinen Beziehungen. So freut man sich auf ein Wiederlesen in einer Fortsetzung.

    Überraschend für mich waren auch die Kapitel, in denen aus Sicht des Mörders geschrieben wurde. Allerdings schloss der Autor damit auch die meisten Verdächtigen aus.

    Fazit: Auftakt einer Regionalkrimi-Reihe mit einer kleinen Prise Humor. 4,5 von 5 Sternen

  • Der erste Fall für einen sympathischen Ermittler


    Ramona Töpfer, die sich als Selfpublisherin und Influencerin Mona de la Mare nennt, ist tot. Nach ihrer Lesung in einer kleinen Buchhandlung in Bad Münstereifel wird sie am nächsten Morgen tot in der Erft gefunden. Ein erster Verdacht fällt auf ihren Bruder Frank, was ihren Vater veranlasst, Privatermittler Andreas „Andy“ Mücke zu kontaktieren um mehr über die Todesumstände herauszufinden. Es ist Andys erster großer Fall. Ist er dem schon gewachsen?


    Ja, ist er. Andy Mücke ist es mit seiner genauen Beobachtungsgabe und seinem guten Kombinationsgespür gelungen, den Fall aufzuklären. Es hat zwar ein paar Tage gedauert, aber der Fall kommt ja auch sehr komplex daher und hat mir einen Täter präsentiert, den ich selbst schon ausgeschlossen hatte.


    Jan Spelunka hat einen angenehmen, leicht zu lesenden Schreib- und Erzählstil. Die Unterteilung in viele kurze Kapitel machen den Fall schnell und ich fliege nur so durch die Seiten. Die farbigen Bilder, die er mir in den Kopf setzt, schalten mein Kopfkino an. Als ich dem Mörder das erste Mal begegne, wird es richtig gruselig.

    Die Spannung baut sich schnell auf und hält ihr Level, das ruhig noch etwas höher sein kann, bis zum Schluss. Hier löst sich alles sehr gut nachvollziehbar auf.

    Die Charaktere sind gut vorstellbar gezeichnet, meine Sympathien schnell verteilt. Andy Mücke finde ich in seiner nahbaren und aufgeschlossenen Art sofort sympathisch. Der Beruf als Privatermittler scheint gut für ihn zu passen. Er nimmt mich auch in sein privates Leben mit, was mir immer sehr gut gefällt. Lerne ich dadurch auch die Ermittler immer ein wenig besser kennen. Im Gegensatz dazu die selbstdarstellerische, egozentrische, oberflächliche Mona mit ihrer Selbstbeweihräucherung, die ich gar nicht mag. Auch die anderen Mitwirkenden haben ihre Ecken und Kanten und sind in ihrer Wirkung gut durchdacht eingesetzt.

    Die Atmosphäre von und in Bad Münstereifel ist sehr gut eingefangen. Ich persönlich hätte mir noch etwas mehr Dialekt z.B. in den Dialogen gewünscht. Ich habe mich in der Stadt und in der Umgebung, wohin mich Andy mitnimmt, richtig wohl gefühlt.


    Ein interessanter, kurzweiliger Regionalkrimi mit einem sympathischen Ermittler, von dem ich gerne mehr lesen würde.


    4ratten