Alina Bronsky - Schallplattensommer

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  • Alina Bronsky - Schallplattensommer


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    Gebundene Ausgabe: 192 Seiten

    Verlag: dtv (13. April 2022)

    ISBN-13: 978-3423763707

    empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren

    Preis: 15,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    Tiefgründig, aber ein bisschen zu wenig


    Inhalt:

    Die sechzehnjährige Maserati hat nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern vor allem eine ungewöhnliche Vorgeschichte. Sie lebt bei ihrer Oma und hilft ihr in ihrem kleinen Gasthaus. Das bringt eine enorme Verantwortung mit sich, der sich das Mädchen tapfer stellt. Als eine Familie in die leer stehende Villa im Dorf zieht, meldet sich die Vergangenheit, die Maserati so gerne beiseite schieben möchte, mit aller Gewalt zurück und stürzt sie in ein Gefühlschaos.


    Meine Meinung:

    Alina Bronsky macht es ihrer Leserschaft mit diesem Buch nicht ganz leicht. Ich empfand eigentlich alle Figuren als ziemlich sperrig. Jede hat ihr Päckchen zu tragen, wie man bald bemerkt. Mir war das fast ein bisschen zu viel bzw. ein paar Seiten zu wenig, um so viele Probleme gebührend unterzubringen. Vieles wird nur angedeutet bzw. kurz angerissen, ohne weiter vertieft zu werden. An vielen Stellen hätte ich einfach gerne mehr gelesen, um mich besser in die Handlung hineinfühlen zu können.


    Trotzdem hat mich dieser Roman stark berührt. Ich mochte die Protagonistin sehr, auch wenn ich sie nicht durchgehend sympathisch fand. Der Charakter ist auf jeden Fall sehr interessant und wert, darüber zu lesen.


    ★★★★☆

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Covergirl statt Landmädchen?


    Maserati fällt in ihrem Dorf nicht nur aufgrund ihres Namens auf, sondern weil sie nahezu das einzige junge weibliche Wesen in der Umgebung ist. In der Gaststätte der Großmutter kellnert sie, doch hat sie das überhaupt nötig? Was ist ihr Geheimnis?


    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, so dass wir als Leser einen guten Überblick über die Figuren haben.


    Mir haben am Roman vor allem die Schilderungen von Sommer, Ferien und Idylle gefallen, auf die man beim Lesen einfach Lust bekommt. Zudem werden Themen wie erste Liebe, Freundschaft, Pflege von Angehörigen und mehr beleuchtet, was fast ein wenig viel für dieses schmale Buch ist. Und immer kommt alles mit leisen Tönen und eher zwischen den Zeilen.


    Maserati als Hauptfigur fand ich einfach klasse, da sie trotz allem für das bisschen Familie, was ihr geblieben ist, alles gibt. Ihre leicht schnoddrige Art symbolisiert hervorragend den Teenager, der mitten in der Findungsphase steckt.


    Mein liebster Charakter war jedoch die Oma, die manchmal doch mehr mitbekommt als man glauben mag. Und ihre Kochkünste, sowie ihr Eifer und Fleiß sind legendär.


    Von den drei Jungen hat mir persönlich am besten Georg gefallen, weil er ohne wenn und aber für andere da ist. Die anderen beiden haben natürlich ihre Päckchen zu tragen und dennoch habe ich sie so ein wenig als verwöhnte Jungs empfunden, die zu sehr in Watte gepackt werden. Caspers Spitznamen für Maserati hingegen sind einfach nur herrlich lustig.


    Fazit: Gelungene Lektüre vor allem für junge Leute in der Entwicklungsphase. Unterhaltsam, aber nicht unbedingt ihr bestes Buch.


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Die fast 18-jährige Maserati wohnt mit ihrer Oma in einem kleinen Dorf, das im Sommer bei den Touristen schwer beliebt ist. Anstatt in die Schule zu gehen, hilft sie der Oma in der Gaststätte.

    Maserati ist aus Gründen eine Einzelgängerin, doch als in der seit Jahren leerstehenden Villa gegenüber eine Familie einzieht, ist es mit Maseratis Eigenbrödlerei bald vorbei. Freiwillig oder unfreiwillig, das weiß sie selbst noch nicht so genau.


    Hat mir das Buch gefallen? Ich kann es gar nicht sicher sagen.

    Was ich sehr gelungen fand, war die sommerliche Atmosphäre, die einem geradezu aus jeder Seite entgegen strahlt. Die vollbeladenen Kirschbäume, deren überreife Früchte zwischen den Fingern zerplatzen. Die Heerscharen von Touristen, die nie genug von Omas Teigtaschen bekommen können, oder der glitzernde See, in dem Maserati jeden Morgen ihre Runden schwimmt.

    Eine echte Idylle wird hier beschrieben, Maserati lebt eigentlich im Paradies, aber trotzdem wirkt die Stimmung ständig bedrückend. Die Leichtigkeit die der Sommer normalerweise verbreitet, kommt hier niemals auf.


    Maserati trägt eine Bürde, die ein Mädchen ihres Alters, nicht tragen sollte. Und doch erträgt sie ihr Schicksal, ohne zu murren. Nur an der Vergangenheit darf niemand rütteln, deswegen ist sie von den Fragen der neuen Nachbarjungs, Caspar und Theo, wenig begeistert.

    Ich mochte sie als Figur nicht wirklich. Sie geht mit gewissen Menschen sehr unfair um, oft tut sie Dinge, die ich nicht nachvollziehen konnte.

    Andererseits würde sie alles für ihre Oma tun.


    Auch die Jungs haben Geheimnisse, die sie lieber für sich behalten würden.

    Überhaupt scheint jede einzelne Figur in diesem Roman mit Problemen behaftet zu sein. Das wurde mir zu viel, das wirkte auf mich überladen. Kaum etwas davon wird wirklich gelöst, es wird meistens nur an der Oberfläche gekratzt.

    Und das Ende kam für mich zu plötzlich.



    3ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.