Henri Faber - Kaltherz

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  • Thema lässt nicht kalt...


    Henri Faber - Kaltherz


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    Ein Ausflug an den Feringasee soll es werden, als Clara mit ihrer 5 Jahre alten Tochter dort auf dem Parkplatz das Auto abstellt. Clara findet nach einem kurzen Besuch in dem Toilettenhäuschen das Auto leer vor. Von ihrer Tochter Marie fehlt seither jede Spur. Viereinhalb Monate sind vergangen und Clara Lipmann am Ende ihrer Kräfte. Ein Hoffnungsschimmer für die verzweifelten Eltern ist da Kommissarin Kim Lansky, die neu in der Vermisstenabteilung der Kripo München arbeitet. Kann die engagierte Beamtin eine neue Spur aufdecken?



    Ein Thriller mit einem Thema, das wohl niemanden kaltlässt. Ein kleines Kind verschwindet in Obhut seiner Mutter. Ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit und das Leben ist für die Eltern nicht mehr, wie es war. Die Verzweiflung der Mutter ist sehr authentisch skizziert. Gut getroffen sind auch die unterschiedlichen Gefühle von Mutter Clara und Vater Jakob im Hinblick auf den enormen Verlust. Die Schuldgefühle, die die Mutter empfindet und die offenen und unterschwelligen Schuldzuweisungen des Vaters haben mich berührt.


    Die verschiedensten Spuren werden vom Autor geschickt gelegt. Denn man fragt sich, was mit der kleinen Marie geschehen ist. Eine überraschende Wendung, als ich schon dachte, zu wissen, wer in der Entführung federführend war, hat mich nicht nur überrascht, sondern auch diesen WoW Effekt, den ich in Büchern mit Ermittlungen so mag, eingestellt.


    In der Figur der Ermittlerin Kim Lansky hält eine schillernde und witzige Kommissarin das Zepter in der Hand. Sie ist sehr kompetent, geht aber auch unkonventionelle Wege und zündet das Feuer der Hoffnung für die Eltern. Clever, wie die Kommissarin Ermittlungsergebnisse erzielt. Noch cleverer, wie der Autor diese gestrickt hat.

    Mich haben einzelne Szenen und Dialoge zwischen Lansky und ihrem Vorgesetzten Kriminalhauptkommissar Theo Rizzi schmunzeln lassen. Es gibt da eine Szene, in der die beiden eine Observierung durchführen und ein Pärchen sich ihrem Auto nähert…da habe ich laut gelacht, so gut ist die Szene geschrieben. Etwas weniger unterhaltsam empfand ich Erklärungen und ausschweifende Gespräche zu der Firma ComCoin, in der Maries Vater arbeitet. Da hätte für meinen Geschmack sehr gekürzt werden dürfen.

    Gefallen hat mir, dass Henri Faber in abwechselnden Kapiteln die wichtigsten Bezugspersonen, die Ermittlerin, sowie die entführte Marie zu Wort kommen lässt. In den Kapiteln in Ich Perspektive von Marie wurden nicht nur der Schreibstil angepasst und wirkt so, wie eine 5-Jährige denkt und spricht. Sie sind auch äusserst aufschlussreich beim Rätseln um die Identität der Täter.


    4ratten


  • Kommissarin Kim Lansky wird er Vermisstenabteilung zugeteilt. Es ist ihre letzte Chance, denn zu viele Alleingänge und Fehler hat sie bei der Polizei schon gemacht. Dort stößt sie auf den Fall der 5-jährigen Marie Lipmann, die seit gut 4 Monaten verschwunden ist. Ihre Mutter wollte mit ihr Enten füttern und war davor 8 Minuten auf einem öffentlichen WC. Dabei ist das Kind verschwunden, ebenso wie das Kindermädchen plötzlich abgetaucht ist, die sofort als Hauptverdächtige eingestuft wird. Kann Kim ihre letzte Chance nutzen und den Fall aufklären?

    Das Cover des Buches ist wieder hervorragend gelungen; es zeigt auch gut die Düsternis und Verzweiflung, die auch im Buch vorkommen.

    Der Schreibstil des Autors ist (wie schon in seinem 1. Werk "Ausweglos") ausgezeichnet. Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Dazu kommt, dass die einzelnen Kapitel immer in der Ich-Form geschrieben werden, aber immer von jemand anderem (Marie, Kim, Jakob, Klara). Dies führt dazu, dass der Leser noch tiefer mithineingezogen in die Handlung wird.

    Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch gespannt ohne jemals abzusinken oder gar zu reißen. Im Gegenteil kann dieses Buch mit etlichen Überraschungen aufwarten, die auch der geübte Krimi-/Thriller-Leser nicht erwarten kann.

    Durch den oben genannten Schreibstil mit überraschenden Wendungen und den wechselnden Hauptprotagonisten in der Ich-Form bleibt sich der Autor auch seinem Schreibstil treu.

    Ich hoffe sehr, dass man noch viel von diesem Autor zu lesen bekommt, besonders, wenn es in der Qualität seiner bisherigen geschieht, die in ihrem Schreibstil an die frühen Werke von Sebastian Fitzek erinnern.

    Fazit: Wieder ein perfekter Thriller, den man nicht aus der Hand lesen möchte. 5 von 5 Sternen

  • Gutes tun muss nicht immer gut sein


    Der Albtraum jeder Mutter wird für Clara Lipmann war. Auf dem Parkplatz am Feringasee bei München geht sie nur kurz, nach ihrer Meinung für max. 8 Minuten, zur Toilette und als sie zu ihrem Auto zurück kommt, ist der Kindersitz leer und ihre fünfjährige Tochter Marie verschwunden. Hat das Kindermädchen Melina Katsaounis etwas mit Maries Verschwinden zu tun?

    Kommissarin Kim Lansky, die nach ihrem Rauswurf aus der Abteilung Cybercrime in der Vermisstenabteilung eine allerletzte Chance bekommt, macht sich auf die Suche nach Marie. Aber es gibt weder eine Lösegeldforderung noch finden sich andere Spuren. Clara Lipmann geht an ihren Selbstvorwürfen zugrunde und Kim muss sich einem dunklen Kapitel ihrer eigenen Vergangenheit stellen.


    Was für eine grandiose Geschichte. Was hier geschieht hätte ich mir in meinen kühnsten Albträumen nicht vorstellen können.

    Mutter Clara, 28, versinkt in Selbstvorwürfen, wirkt äußerst depressiv und hat nach Maries Verschwinden sämtlichen Lebenswillen verloren. Vater Jakob, 37, absolut karriereorientiert, spielt nach außen den starken Mann und lässt niemanden in sein Privatleben schauen. Jeder in seinen eigenen Gefühlen gefangen geht anders mit dem Verlust der Tochter um. Diese häusliche und eheliche Situation finde ich sehr gut dargestellt.

    Mit Kommissarin Kim Lansky bin ich zuerst gar nicht klar gekommen. In ihrer impulsiven, unangepassten, einzelgängerischen Art eckt sie überall an, wirkt auf mich verschlagen und gerissen, was vielleicht auch ihrer Herkunft geschuldet ist. Da ich in der Nähe lebe, wo Kim aufgewachsen ist, ist mir das Milieu bekannt und ich kann sie mir in diesem Umfeld sehr gut vorstellen. Eine sehr außergewöhnliche Ermittlerin mit einem extremen Hintergrund. Aber auch sie hat eine sehr weiche, sanfte und liebevolle Seite, die sie nur nicht oft zeigt. Ihr letzter Besuch bei Jakob hat mir daher sehr gut gefallen.


    Autor Henri Faber erzählt die Geschehnisse jeweils aus der Sicht von Clara, Jakob und Kim. Und auch die kleine Marie meldet sich hier und da zu Wort. So bin ich immer aus jeder Sichtweise informiert, komme allerdings durch die verschiedenen Wendungen, die der Fall nimmt und die zahlreichen Spuren, die dann doch ins Nichts laufen, auch nicht schneller ans Ziel.

    Die kurzen Kapitel lassen die Geschichte mit ihren Cliffhangern sehr schnell werden. Das steigert die Spannung und hält diese extrem hoch bis zum Schluss.

    Ganz zum Schluss erfahre ich erst, wie diese Geschichte zu ihrem Namen gekommen ist.


    Ein mega spannender, hervorragender Thriller mit interessanten Protagonisten und einer Geschichte, die mir den Atem geraubt hat. Allerfeinste Unterhaltung mit Gänsehauteffekt.


    5ratten

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    Ohne Atempause...5ratten


    "Kaltherz" ist der 2.Thriller, aus der Feder von Henri Faber.


    Der Autor wurde 1978 in Niederösterreich geboren & lebt heute in Hamburg. Nach dem Studium der Kommunikationswissenschaften & Publizistik, arbeitet er heute erfolgreich als Autor und Texter.


    Nachdem großen Erfolg seines ersten Thrillers: "Ausweglos" sind meine Erwartungen an diesen neuen Thriller groß!


    Das Cover zeigt uns eine kleine gefängnisartige, vergitterte Fenstereinheit. Alles grau in grau. Der in Schwarz gehaltene Titel inmitten der Gitter. "Thriller" in knallrot und der Autorenname mit einen geraden roten Strich markiert... Ein echter Eyecather, der mich den Klappentext & später die LP lesen lässt.

    Zum Inhalt:

    Clara Lipmann, die Mutter der kleinen Marie, erlebt einen wahren Alptraum. Sie hatte die Kleine nur für kurze Zeit in ihrem Auto allein gelassen. Nun ist das Mädchen spurlos verschwunden. Die Kommisarin Kim Lansky, eine Ermittlerin, die bisher aus einigen Abteilungen wieder "entfernt" wurde, soll dieses Verbrechen schnellstens aufklären. Sie findet eine Leiche, aber nicht Marie...


    Mein persönlicher Leseeindruck


    Stil, Spannung,Logik,Personen,Finale

    Fabers Erzählstil ist gekennzeichnet durch präzise Sätze und klare Beschreibungen der Protagonisten, deren Eindrücken & Gedanken.

    Ich werde in das Geschehen mitgenommen.

    Obwohl Schachtelsätze, relativ oft genutzt werden, bleibt die Handlung für mich konstant, folgerichtig und spannend.

    Der Ermittlungs-Weg, die klare Aufschlüsselung der Emotionen aller Beteiligten, vermitteln einen guten Gesamtüberblick & spürbare Nähe, zu der erzählten Geschichte.

    Das Grauen wurde bildlich und emotional greifbar. Die Not der Ermittlerin, der Mutter - alles klar erzählt, sorgfältig ausgeführt und deutlich spürbar.:boff::five:


    Zusammenfassung:

    Ein knallharter Thriller.. Gezielt eingefügte Emotionen sorgen für bedrückend realistische Szenarien.

    Diese neue Thriller-Lektüre wird sicher viele, begeisterte Leser zurücklassen.


    Fazit:

    Ein Verbrechen, dass viele in Deutschland treffen könnte. Bildhaft & emotional erzählt.

    Die Lektüre ist ein Garant für gute Thrillerunterhaltung.:five:

    Von mir gibt es uneingeschränkte 5* Lesesterne verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung an alle Thriller-Freunde!


    ISBN:978-3-423-22012-5

    Seitenzahl: 413

    Format: elektr., Paperback, Audio

    Verlag:dtv

    Veröffentlichung: 18. Mai 2022

    Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.

    :leserin: