Michael Crichton - Dragon Teeth. Wie alles begann

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 624 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

  • Dragon Teeth. Wie alles begann von Michael Crichton

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    entstand bereits 1974, wurde aber erst 10 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht.


    Inhalt: Wyoming 1875: So wie die Erde unter den donnernden Büffelherden des noch wilden Westens bebt, wird die Welt von der Entdeckung einer noch größeren, viel älteren Naturgewalt erschüttert. Fossile Funde belegen: Einst müssen riesige Urzeitwesen die Erde bevölkert haben ― die Dinosaurier. Damit rückt ein wenig beachteter, aber revolutionärer Wissenschaftszweig, die Paläontologie, ins Licht der Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt stehen zwei Paläontologen, die sich bekriegt haben. Othniel Charles Marsh und Edward Drinker Cope. In der amerikanischen Geschichte spricht man von "Bone Wars". Während der Knochenkriege wurden 142 Dinoarten entdeckt, darunter Triceratops, Diplodocus, Stegosaurus, Allosaurus oder Camarasaurus.

    Der Leser begleitet William Johnson, eine fiktive Figur, die durch Zufall zu den Paläontologen gerät und in der Prärie mit nach Knochen sucht.


    Meine Meinung: Das Buch hat mir sehr viel Spaß gemacht. Vor allem den erbitterten Kampf der beiden Professoren zu lesen. Marsh und Cope waren Konkurrenten und jeder wollte mehr ausgraben und entdecken als der andere. Was auch dazu geführt hat, dass viele Fossilien in der Eile zerstört wurden. Aber sie haben ihren Zweig revolutioniert und viele Funde gemacht. Zahlreiche Fossilien und unser Wissen stammen aus dieser Zeit.


    Natürlich kommen auch Indianer vor, und sie kommen im Buch nicht gerade gut weg. Sie sind die Bösen, die den weißen Mann immer nur töten wollten. Die Kavallerie machte ja nur ihren Job. Möglich, dass die Sicht 1974 noch so gewesen ist, aber ich fand es dennoch erschreckend das so zu lesen.


    Die Sprache ist sehr einfach gehalten, die Handlung fließt dahin ohne nennenswerte Cliffhanger. Mitten in der Geschichte gibt es immer wieder geschichtliche Diskurse, die ich sehr spannend fand. Es ist ein Buch, dass man liest, sich gut unterhalten fühlt, aber mehr sollte man nicht erwarten.


    Crichton hat später weitaus bessere Bücher geschrieben. Aufgrund der Fakten, die anscheinend aber wirklich sehr gut recherchiert sind, gebe ich dem Buch


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Natürlich kommen auch Indianer vor, und sie kommen im Buch nicht gerade gut weg. Sie sind die Bösen, die den weißen Mann immer nur töten wollten. Die Kavallerie machte ja nur ihren Job. Möglich, dass die Sicht 1974 noch so gewesen ist, aber ich fand es dennoch erschreckend das so zu lesen.

    Das hat sich leider ziemlich lange gehalten, fiel mir auch in manchen Passagen bei John Jakes auf.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich musste das natürlich unbedingt auch lesen (danke Jaqui !) und hab das auch sehr gern getan.

    Jedenfalls etwas ganz Anderes als Crichtons spätere Bücher - und ich verstehe auch, warum er es nicht veröffentlicht hatte, obwohl es insgesamt wirklich nicht schlecht ist. Die nachträgliche Veröffentlichung ist jedenfalls definitiv ein Gewinn für alle, die Michael Crichtons andere Bücher gelesen haben. Man versteht, wie er sich in ein bestimmtes Thema verbeißt, dazu recherchiert - und dann versucht, eine gute Story draus zu machen. Was hier mMn nur mehr oder weniger gelungen ist..


    Zu sehr ist der Roman für mich in zwei doch sehr unterschiedliche Hälften gespalten - der Autor hat wohl gemerkt, dass das Thema der beiden rivalisierenden Paläontologen (in diesem Teil steckt sicherlich viel genaue - vor-Internet! Recherche - diese Dinge heute nachzulesen, fand ich super interessant :love: ) vom Spannungsbogen her in der gewählten zeitlich komprimierten Form doch nicht bis zum Ende "trägt" und hat dann aus der Rettung der Fossilienkisten eine Art Western gemacht. Der dann teilweise doch etwas übertrieben abenteuerlich ausfällt :breitgrins: .

    Schreiben konnte M.C. auch damals schon richtig gut - dass er diese Fingerübung in der Schublade gelassen hatte, spricht für sein Urteilsvermögen.