Rebecca Gable - Die Siedler von Catan

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  • Ich habe letztes Wochenende "Die Siedler von Catan" verschlungen.



    Kurzbeschreibung von amazon:
    "Die christlichen Völker schreiben etwa das Jahr 850: Die Bewohner von Elasund, einem Küstendorf im hohen Norden, leben vom Fischfang und dem, was sie ihren kargen Feldern in drei kurzen Sommermonaten abzuringen vermögen. Doch als die feindlichen Turonländer das Dorf überfallen, das Vieh stehlen und die Frauen rauben, erkennen die Ziehbrüder Candamir und Osmund, dass ihre Tage in der alten Heimat gezählt sind. Auch Osmunds Onkel Olaf, ein weit gereister Kauffahrer, plädiert dafür, im westlichen Meer ein neues Land zu suchen. Nach einem bitteren Hungerwinter bricht die ganze Dorfgemeinschaft mit neun Schiffen zu einer beschwerlichen Seereise auf. Auch Austin, ein angelsächsischer Missionar, den die Elasunder zum Dank für seine Sorge um ihr Seelenheil versklavt haben, ist mit an Bord. Auf den Kalten Inseln vor Schottland machen sie zum letzten Mal in der bekannten Welt Halt, um Proviant aufzunehmen, und Siglind, die junge Königin der Inseln, schleicht sich als blinder Passagier an Bord von Candamirs Schiff. Nach drei Wochen schließlich verschlägt ein Sturm die Auswanderer an die Nordwestküste jener Insel, die sie bislang nur aus der Sage kannten: Catan. Odin, erzählt die Legende, habe dieses Land einst erschaffen, um eine schöne Albentochter zu entzücken, und deshalb habe er es vollkommen gemacht. Voller Hoffnung erkunden die Siedler die große Insel, roden Wälder und bestellen den fruchtbaren Boden. Alle Not könnte ein Ende haben, hätten sie nicht ihre Vergangenheit und ihre Zwistigkeiten aus der alten Heimat mitgebracht ..."



    Es hat mir sehr gut gefallen, wenn auch nicht so gut, wie die anderen historischen Romane von Rebecca Gable. Man fühlt sich zwar auch zu den unterschiedlichen Personen hingezogen und fiebert mit ihnen ihrem Ziel entgegen, aber ich hatte den Eindruck, irgendetwas war anders...an manchen Stellen war einfach ein Umbruch darin, als hätte jemand anders einen Absatz eingeschoben.


    Naja, trotz allem finde ich es ein kurzweiliges, interessantes und empfehlenswertes Buch! 5ratten

    Viele Grüsse,
    <br />
    <br />Josie

  • Mir haben "Die Siedler von Catan" auch gut gefallen.
    Zwar kommt das Buch meiner Meinung nicht an "Das Lächeln der Fotuna" oder "Das zweite Königreich" heran, aber es hat mir mehr Spass gemacht, als "Der König der purpurnen Stadt".
    Bevor jetz noch jeman auf mich losgeht:"Der König der purpurnen Stadt" ist ein großartiger Roman, der mir wirklich gefallen hat, aber mit dem Hauptprotagonisten Jonah Durham bin ich einfach nicht so recht warm geworden.


    Candamir war mir da wesentlich sympathischer, aufbrausend und zu unüberlegten Handlungen tendierend, hat er doch sein Herz am rechten Fleck. Candamir ist bei weiten nicht perfekt. Oft braucht er etwas länger um sich schließlich (und oft widerwillig) zum Richtigen durchzuringen.
    Gerade diese Charaktereigenschaften lassen ihn so lebendig erscheinen.



    Viele haben ja kritisiert, dass "Die Siedler von Catan" ja eigentlich kein historischer Roman ist, im Gegensatz zu ihren anderen Romanen.
    Mich hat es jedenfalls nicht gestört.
    Natürlich handelt es sich diesmal nicht im eigentlichen Sinn um einen historischen Roman, denn nicht nur Catan (nach dem Spiel von Klaus Teuber), sondern auch sämtliche handelnden Personen sind frei erfunden. Deshalb verzichtet die Autorin auch auf jegliche Datierung. Dennoch beruht der Roman auf kulturgeschichtlichen Fakten über die Wikinger, ist also kein reiner Fantasyroman.


    5ratten

  • Als großer Fan von Gables Historien-Schinken so wie ich greift man natürlich automatisch zu allen Werken, die die talentierte Autorin geschrieben hat.
    Wie viel wurde von der Werbung "Die Siedler von Catan" versprochen ein "Historischer Roman" a la Gable. Doch wenn man zum Beispiel "Das Lächeln der Fortuna" zu schätzen weiß, bekommt man bei diesen "Siedlern" praktisch einen Kulturschock.
    Kurz zum Inhalt: Etwa 850: Ein Dorf im hohen Norden kommt aus den verschiedensten Gründen auf die Idee, auszuwandern, und ein neues Land zu bevölkern. Nach einer langen Schiffsreise entdecken sie zufällig eine Insel, und machen wie Robinson Crusoe, nur zum Unterschied ein ganzes Dorf, verschiedenste Erfahrungen und Entwicklungen.
    Von Historischer Roman kann nicht die Rede sein. 99 % basiert das Buch auf das gleichnamige Brettspiel, absolut nichts hat damit mit Menschengeschichte zu tun. Man lernt auch absolut nichts Neues über die Kultur der Wikinger, wie von der Werbung versprochen. Ein Fantasy-Roman wie tausend andere: Nichts besonderes!
    Unmittelbar kommt der schale Geschmack des Kommerz in den Sinn: Ein reines Werbebuch für das Brettspiel.
    Rebecca Gable hat mit diesem Werk ihre Prinzipen verraten: Seriöse Historische Romane. Diesmal wird etwas versprochen, was nicht gehalten wird. Zwar ist der Schreibstil von Gable unverändert, aber die bezeichnende Stärke, durch ihre geschichtliche Kompetenz Glaubwürdigkeit zu vertreten, ist verloren gegangen.
    Man kann der Autorin nur raten, sich wieder auf völlig eigene Projekte einzulassen

  • Hallo Historikus,


    Zitat von "Historikus"

    Rebecca Gable hat mit diesem Werk ihre Prinzipen verraten: Seriöse Historische Romane.


    Aber aber, das ist mir jetzt neu, dass das eines ihrer Prinzipien ist. Die Autorin ist doch recht vielseitig und hat schon tolle Krimis geschrieben. Warum also nicht ein Pseudo-Historisches-Fantasywerk?


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Als Fan von R. Gablé hab ich natürlich auch „Die Siedler von Catan gelesen“. Ich glaube, ich hatte damals Urlaub und hatte es an zwei Tagen durch, will heißen, es hat mir sehr gut gefallen.


    Ich muss aber dazu sagen, dass ich auch keinen historischen Roman wie z.B. „Das Lächeln der Fortuna“ erwartet hatte. Es war ja klar, dass es ein Buch zum Spiel war und deswegen eine erfundene Story ist, die sich wahrscheinlich nicht vor einem bestimmten benennbaren historischen Hintergrund bewegt. So hab jedenfalls ich das vermutet, als ich mir das Buch gekauft habe.
    Deshalb meine ich nicht, dass sie ihre Prinzipien, was seriöse histor. Romane angeht, aufgegeben hat. Sie waren hier meines Erachtens gar nicht gefragt.


    Als was das Buch angepriesen wurde... darauf habe ich gar nicht geachtet. Oft erspart mir diese gewisse Ignoranz, was Werbung und Vermarktung von bestimmten Dingen angeht, eine Enttäuschung hinterher.


    Obwohl ich ein absoluter Fan ihrer historischen Romane bin und auch ihre Krimis sehr gerne mag, finde ich es gar nicht schlimm, wenn einer meiner Lieblingsautoren auch einmal etwas anderes schreibt.


    Viele Grüße

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

  • Zitat

    Aber aber, das ist mir jetzt neu, dass das eines ihrer Prinzipien ist. Die Autorin ist doch recht vielseitig und hat schon tolle Krimis geschrieben. Warum also nicht ein Pseudo-Historisches-Fantasywerk?


    Ich finde alle ihre anderen Werke, seien es ihre Hist. Romane oder ihre Krimis für Weltklasse.


    Nur "Die Siedler von Catan" hat mich insofern enttäuscht, dass dieses Buch selbst auf ihrer Homepage als Historischer Roman bezeichnet wird.


    Rebecca Gable hätte doch nie über ein Brettspiel geschrieben, wenn nicht genügend Kohle abgegeben hätte.


    Das habe ich einfach von dieser Autorin nicht erwartet.


    Gruß

  • Mein lieber Historikus,


    Autoren müssen auch ihre Miete bezahlen und sich was zu Essen kaufen. Und man verdient nicht viel wenn man nicht gerade Rowling oder King heißt.

    Alamir

  • Huhu,


    grins... naja...mir hat das Buch sehr gut gefallen - aber ich lese Fantasy genauso gerne wie Thriller oder Historische Romane. Jeder Laune sein Buch und mir ist es grundsätzlich egal, aus welchen Beweggründen ein Autor sein Buch schreibt. Geld wird es wohl in den meisten der Fälle sein ;)


    Liebe Grüße
    nimue, die ihre rosa Brille nicht mehr finden kann

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zitat von "nimue"


    Liebe Grüße
    nimue, die ihre rosa Brille nicht mehr finden kann


    Hier, kannst meine haben... :breitgrins:

  • Ich stecke gerade mitten in den Siedlern von Catan und bin begeistert. Es gefällt mir fast am besten von den Gablé-Romanen, aber ich könnte unmöglich einen ihrer historischen Romane als Spitzenreiter für mich festmachen. Hinsichtlich der historischen Hintergründe oder neuen Erkenntnisse über Wikinger hatte ich keine großen Erwartungen; ich war einfach gespannt auf die Story und in der Hoffnung auf einen "pageturner".


    Das Spiel "Siedler" kenne ich, es hat mir allerdings nie gefallen, obwohl ich sehr gerne spiele, deshalb kann ich wenig dazu sagen, ob das Buch zu sehr an das Spiel angelehnt ist und sonst wenig dahinter steckt.


    Wenn es weiterhin so spannend bleibt, kann ich nur sagen: Rundherum gelungen! Bisher mein Highlight des Jahres.


    Liebe Grüße


    Doris

  • Ich bin inzwischen fertig mit den Siedlern und nach wie vor begeistert. Dass das Ende zwar ein Happy End ist, aber doch ein wenig anders, als ich es erwartet habe, rundet das Ganze gekonnt ab. Etwas hat mich allerdings verwundert:


    Zitat von "Spoiler"

    Es wird nicht erwähnt, wie sich das Problem mit der Gruppe um Olafs Söhne löst. Habe ich da tatsächlich etwas überlesen? :redface: Falls Ja, wäre ich für Aufklärung dankbar.


    Noch eine Frage an die Moderatorin: Warum steht dieses Buch eigentlich in der Sparte Fantasy? Es ist doch ein waschechter Historiker?


    Liebe Grüße


    Doris

  • Huhu Doris,


    Zitat von "Doris"

    Noch eine Frage an die Moderatorin: Warum steht dieses Buch eigentlich in der Sparte Fantasy? Es ist doch ein waschechter Historiker?


    Echt? Wieso? :breitgrins:
    Historische Romane sind für mich Romane, die in der Vergangenheit spielen (mehr oder weniger ordentlich recherchiert). Aber alles um die Siedler von Catan ist frei erfunden. Oder habe ich was verpasst?


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hi nimue,


    die Handlung spielt doch eindeutig in einer früheren Zeit und damit dürfte es in die historische Sparte passen. Oder zählst Du nur Bücher dazu, die authentisch sind? Selbst dann hat die Geschichte Hand und Fuß, denn die meisten Inseln wurden bevölkert, indem eine Gruppe von Menschen in früherer Zeit dort anlandete. Der Rest ist natürlich Phantasie, aber sind das nicht die meisten Romane? Wenn ich nicht gezielt nach den Siedler gesucht hätte, wären sie mir unter Fantasy nie aufgefallen.


    Das Ob das Ganze ordentlich recherchiert ist, lasse ich mal dahingestellt. :breitgrins:


    Liebe Grüße


    Doris

  • Hallo Doris,


    hm... von der Authentizität müsse ich dann aber z.b. auch "Die Nebel von Avalon" zur Historie zählen. Aber "Die Siedler von Catan" spielen ja nicht mal in unserer Welt (nur zum geringen Teil), sondern auf einer fiktiven Insel - also einer reinen Phantasiewelt. :)


    Ich finde eigentlich schon, dass das Buch alle Anforderungen an Fantasy erfüllt - vor allen dieses absolut Fiktionale. Und Besiedlungsgeschichten nur deshalb historisch zu nennen, weil Inseln tatsächlich besiedelt wurden... hmmm... dann könnte man so einiges Historisch nennen, was in der Fantasy steckt, weil davon ja auch vieles real passiert (Kriege etc.).


    Was meinen denn die anderen dazu?


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo nimue,


    vom Gefühl her ist "Die Siedler von Catan" für mcih auch ein Historischer Roman. Wenn ich es allerdings mit meinem Vestand betrachte, ist es wohl doch Fantasy :breitgrins: .

  • Hallo nimue,


    ich habe "Die Nebel von Avalon" noch nicht gelesen, aber kommen darin nicht Feen vor? Damit gehört es natürlich in die Sparte Fantasy. Wenn Du davon ausgehst, ob etwas wirklich fiktiv ist, dann müsste auch fast jede Liebesgeschichte in Fantasy eingereiht werden, und nicht nur die. Mein erster Eindruck von den Siedlern war ein rein historischer, von daher hätte ich das Buch dort untergebracht. Zum Glück gibt's bei Literaturschock die Suchfunktion, damit kommt man auch an sein Ziel :klatschen:


    Übrigens bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Catan eine der Kanarischen Inseln sein muss. Vielleicht ist im Laufe der Überlieferung der Vulkan etwas nach Westen gerutscht, dann könnte es Gran Canaria sein :breitgrins:


    Liebe Grüße


    Doris

  • Hallo Doris,


    Zitat von "Doris"

    ich habe "Die Nebel von Avalon" noch nicht gelesen, aber kommen darin nicht Feen vor? Damit gehört es natürlich in die Sparte Fantasy.


    Das ist aber nur ein Kritierium von vielen. Nehmen wir zum Beispiel George Martins Lied von Eis und Feuer - dort gibt es keine Magie. Dennoch ist es ein Fantasybuch. Oder jede Utopie würde nicht ins Fach Science Fiction eingeordnet werden, sondern in "Zeitgenössische Literatur". Aber letzten Endes macht da sowieso jeder seine eigene Einordnung.


    "Die Siedler von Catan" wurde ja nur aufgrund des Spieles geschrieben. Für mich ein weiteres Indiz, dass es sich um Fantasy handelt. Es wurde auch keine reale Begebenheit erzählt :schulterzuck:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zitat von "nimue"

    Das ist aber nur ein Kritierium von vielen. Nehmen wir zum Beispiel George Martins Lied von Eis und Feuer - dort gibt es keine Magie.


    Hm, du hast nicht weit genug gelesen :zwinker: es ist schon ziemlich eindeutig Fantasy :breitgrins:


    Ich habe "Die Siedler von Catan" noch nicht gelesen, da ich bisher auch skeptisch war. Ich spiele sehr gerne Siedler in allen Varianten und mit allen Erweiterungen aber ein Buch über diese Welt? Hm, das fand ich dann schon komisch. Aber eure Meinungen hier machen mir doch Lust auf das Buch. Kommt eigentlich bald mal ein Taschenbuch raus?

  • Ingroscha
    Ich spiele auch gerne Siedler und war skeptisch, was das Buch betrifft.


    Aber ich finde es ganz toll, Du solltest es wirklich auch lesen :klatschen:


    EDIT: Das Taschenbuch soll im November 2005 erscheinen.