Penelope Fitzgerald - Die Buchhandlung / The Bookshop

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.963 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Ich habe mir bei diesem Roman einen Ort aus einem Rosamunde Pilcher-Film vorgestellt: idyllischer Ferienort am Meer, in dem jeder jeden kennt und wo es unter der konservativen Oberfläche kräftig brodelt.
    Die Hauptfigur Florence Green, die eine Buchhandlung aufmacht und mit dem Argwohn der Bevölkerung zu kämpfen hat, ist dem Leser sofort sympatisch.
    Die Autorin hat auch einen sehr schönen literarischen Stil und schafft es die Charaktere sehr detaillgetreu zu beschreiben.
    Trotzdem hat der Roman meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt. Mrs Green hat nämlich überhaupt keinen Bezug zu Literatur und Büchern und hätte ebenso gut ein anderes Geschäft eröffnen können. Ich hatte mir eine Geschichte rund um Bücherliebhaber erhofft, aber statt dessen plätschert nur das soziale Leben des Dorfes auf den Seiten dahin. :schnarch:


    Fazit: Ganz nett zu lesen, aber es fehlt auch nichts, wenn man diesen Roman nicht kennt.


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    Einmal editiert, zuletzt von Germa ()

  • Trotzdem hat der Roman meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt. Mrs Green hat nämlich überhaupt keinen Bezug zu Literatur und Büchern und hätte ebenso gut ein anderes Geschäft eröffnen können. Ich hatte mir eine Geschichte rund um Bücherliebhaber erhofft, aber statt dessen plätschert nur das soziale Leben des Dorfes auf den Seiten dahin. :schnarch:


    Fazit: Ganz nett zu lesen, aber es fehlt auch nichts, wenn man diesen Roman nicht kennt.


    Und genauso ging es mir auch beim Lesen. Es wurde so richtig langweilig. Und ich hatte mich schon so auf eine Geschichte rund um Bücherliebhaber gefreut. Ich kann mich deiner Meinung nur anschließen. Das Buch selbst hatte ich dann nur noch quer überflogen.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Ich darf mich den o.g. Meinungen anschließen.
    Das Buch hat meine Erwartungen auch nicht erfüllt. Als ich das Buch gelesen hatte habe ich mit gefragt was die Geschichte mir eigentlich sagen wollte. :rollen:
    Immerhin war es mit 154 Seiten nicht allzu dick.

  • Oha, na dann fliegt es erstmal von der Wunschliste. Ich ging nämlich auch davon aus, dass es eine Geschichte rund um Bücher und deren Liebhaber ist.

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

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    Inhalt


    1959 gab es in Hardborough weder eine Imbißbude noch eine Wäscherei, und Filme wurden nur jeden zweiten Samstagabend vorgeführt; alle diese Dinge entbehrte man, aber niemand hätte daran gedacht, eine Buchhandlung aufzumachen, und niemand hätte Mrs. Green so etwas zugetraut..." Florence Green erwirbt in dem kleinen verschlafenen Dorf am Meer das Old House als zukünftiges Domizil für ihre Buchhandlung. Daß das Gebäude von einem Poltergeist besessen und bis auf die Grundmauern feucht ist, bringt sie von ihrem Vorhaben ebensowenig ab wie die Tatsache, daß sie von finanziellen Dingen keine Ahnung hat.


    Voller Schwung stürzt sie sich in die Vorbereitungen, stattet ihre Buchhandlung liebevoll aus und richtet außerdem eine Leihbibliothek ein. Die Einwohner der kleinen Ortschaft begegnen dem Unternehmen mit Skepsis und Widerstand, und für Florence Green beginnt ein zermürbender Kampf gegen Intrigen: Die Bank will ihr keinen Kredit gewähren; man strengt die Enteignung ihres Hauses an, um dort ein Theater einzurichten, und prangert sie sogar wegen verbotener Kinderarbeit an. Als Florence Green ein gerade erschienenes Buch mit dem Titel Lolita von einem Autor namens Nabokov verkauft, ist der Skandal in dem kleinen Städtchen perfekt...



    Meine Meinung


    Das Buch hat mich ziemlich enttäuscht zurück gelassen, vielleicht habe ich ja zuviel erwartet. Aber soviel war das eigentlich gar nicht, ich dachte an einen netten Roman über den Aufbau einer Buchhandlung, an Bücher und Büchermenschen, an einen Blick unter die glatte Oberfläche der Dorfgemeinschaft...


    Als nett könnte man den Schreibstil bezeichnen, nur ergriff mich zwischendurch die Langeweile - und das bei einem so kurzen Buch. Die Personen wurden zwar detailiert beschrieben, nur ging es mir oft nicht tief genug. Zu wenig Hintergrund, und aus ein paar wirklich interessanten Personen hätte man um einiges mehr machen können.
    Und dann Florence Green, sie war schon liebenswert - aber hatte so gar keinen Bezug zur Literatur. Warum sie ausgerechnet eine Buchhandlung aufgemacht hat, ich weiß es wirklich nicht. Es gab keine Bindung, kein Herzblut, keine Liebe zu den Büchern.


    Beim Lesen habe ich eigentlich immer auf den Moment gewartet, wo es emotionaler und fesselnder wird. Aber der kam und kam nicht - und dann war das Buch auch schon zu Ende. Und ich saß da, und habe mich gefragt: Was wollte mir diese Geschichte sagen?


    Vielleicht hätte ich mal vorher in diesen Thread schauen sollen! Nun denn, jetzt habt ihr eine Rezension mehr. Und ich bin irgendwie beruhigt, dass ich mit meiner Meinung nicht allein da stehe.

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    Ich habe das englische Original unter dem Titel "The Bookshop" gelesen.


    Im Jahr 1959 beschließt Florence Green, eine Witwe mittleren Alters, in einem abgelegenen Städtchen in East Anglia eine Buchhandlung aufzumachen. Eigentlich keine schlechte Idee, denn Konkurrenz gibt es weit und breit nicht, das notwendige Fachwissen besitzt Florence aus ihrer früheren Arbeit, Startkapital hat sie zwar nicht reichlich, aber doch ausreichend, und passende Lokalitäten hat sie auch gefunden.


    Alles wirkt also gut - abgesehen von diversen mehr oder weniger deutlichen Warnungen einiger Einheimischer. Florence nimmt diese nicht so ernst, weniger ernst als sie es sollte, und bald muss sie sich gegen immer neue Angriffe auf ihr Geschäft wehren.



    Im Gegensatz zu meinen Vorschreiberinnen hat mir das Buch gut gefallen. Ich denke, hier haben wir es mir einem schweren Fall von falschen Erwartungen zu tun. Penelope Fitzgerald ist eben keine Rosamunde Pilcher, wie im ersten Beitrag angesprochen, und sie wollte auch keinen unterhaltsamen Roman über eine verschrobene Bücherverrückte schreiben.


    Dabei ist ihr Buch durchaus unterhaltsam und verschrobene Figuren gibt es auch einige. Aber das ist nicht die Hauptsache, sondern nur ein Mittel zum Zweck. Zu dem Zweck nämlich darzustellen, wie sich eine allen Veränderungen abgeneigte Gesellschaft gegen neue Ideen wehrt. Erst nur vorsichtig, tastend, dann immer schwerere Geschütze auffahrend, bis der Gegner schließlich wehrlos am Boden liegt. Gekämpft wird mit allen Mitteln - wollte ich gerade schreiben, aber das stimmt nicht ganz. Gekämpft wird mit den indirekten Machtmitteln, die den "Oberen Zehntausend" einer noch sehr traditionellen Gesellschaft vor den Umwälzungen der Sechziger und Siebziger zur Verfügung stehen. Natürlich geht dabei alles Rechtens zu, oder so Rechtens wie man ruhigen Gewissens behaupten kann, wenn man selbst bestimmen kann, was Recht ist.


    Dies erzählt Penelope Fitzgerald auf eine ruhige, unprätentiöse, elegante Weise, die ein wahrer Genuss ist. Hier stimmt jedes einzelne Wort - ob auch in der Übersetzung kann ich natürlich nicht beurteilen. Fitzgerald schafft es, kleine Hinweise auf kommendes Unheil so geschickt zu verpacken, dass man eingelullt ein glückliches Ende erwartet und dann doppelt von der unausweichlichen Katastrophe getroffen wird. Dass der Weg dahin auf einige langweilig wirkt, kann ich mir vorstellen, aber nicht selbst bestätigen.


    Jedenfalls freue ich mich über die Entdeckung einer für mich neuen Schriftstellerin, und plane die Anschaffung weiterer Bücher von ihr.


    4ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Saltanah

    Hat den Titel des Themas von „Penelope Fitzgerald: Die Buchhandlung“ zu „Penelope Fitzgerald - Die Buchhandlung / The Bookshop“ geändert.