Neal Stephenson - The Confusion

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    Zum Inhalt:
    «The Confusion» ist der zweite Teil von Neal Stephensons Barock-Trilogie. Der erste Teil ist Quicksilver (--> meine Rezi), der dritte heisst «The System of the World» (noch nicht gelesen).
    In «Quicksilver» ist der Vagabunden-König Jack Shaftoe als Galeerensklave aus der Geschichte gerudert, in «The Confusion» ist er wieder da. Er hat inzwischen andere Sklaven zu seinen Freunden gemacht und gemeinsam planen sie 1. ihre Befreiung aus der Gefangenschaft und 2. einen spektakulären Raub von Silber. Alles in allem umrunden Jack und seine Kollegen in «The Confusion» einmal die Erde – natürlich unterbrochen von mehr oder weniger angenehmen Zwischenhalten in Arabien, Indien, den Philippinen oder Mexico. Das ist ein Erzählstrang.
    Der andere verfolgt die Geschichte von Eliza de la Zeur weiter, die als Fürstin und später als Herzogin zwischen Frankreich und Deutschland pendelt. Einerseits darf sie sich glücklich schätzen, weil sie Reichtum und recht viele Freiheiten hat, auf der anderen Seite wird ihr ältester Sohn vom deutschen Bankier Lothar von Hacklheber entführt. Eliza kann ihren Jungen nicht zurückholen, tut aber auf anderen Wegen alles, um sich bei von Hacklheber zu rächen und ihn zu ruinieren.


    Mehr Details:
    Eigentlich bedarf es gar nicht vieler Worte, um meine Meinung zu «The Confusion» (und insofern auch zum Vorgänger «Quicksilver») loszuwerden. Eigentlich reicht eines: Gigantisch.
    Weshalb ist schwierig zu erklären, wenn man sich nicht selbst ein Bild von Neal Stephensons Erzählkunst gemacht hat. Da sind einmal ganze Heerscharen von Charakteren, die die Geschichte abwechslungsreich machen. Dann sind sehr viele dieser Charaktere irgendwie miteinander verstrickt. Das bringt Spannung. Und zu guter Letzt werden ständig irgendwelche Intrigen, Gegenintrigen, Geheimbündnisse, Finten und Tricks geschmiedet und angewendet, die einem den Kopf schwirren lassen. Da wird es anspruchsvoll. Und wem das noch nicht reicht, der findet die Geschichte mit sehr viel Humor und in einer reichen, abwechslungsreichen Sprache erzählt.
    Die Barock-Trilogie ist eine Geschichte, die man wegen der Geschichte selbst liest, und nicht, um zu wissen, wie sie ausgeht. «Quicksilver» und «The Confusion» sind Reisen, die man als Leser antritt. Lange Reisen, auf denen manchmal gar nicht viel passiert und die doch nie langweilig werden – mir zumindest nicht.
    Die ausschweifende Erzählweise ist übrigens der ausschlaggebende Punkt dafür, dass ich das Buch nicht uneingeschränkt jedem empfehlen würde. Wer von einem Buch unbedingt eine klare Handlung und einen Schluss erwartet, der den Namen auch verdient (wie etwa in Krimis oder Liebesgeschichten), ist mit der Barock-Trilogie schlecht beraten. Diese Bücher sind etwas für Geniesser. Für Leute, die tatsächlich den Weg als Ziel sehen (können). Für solche, die Zeit haben, dicke Bücher langsam zu lesen – denn Stephensons Sprache fordert Aufmerksamkeit.


    5ratten - was sonst?


    Liebe Grüsse


    Alfa Romea


    PS: Das Buch soll diesen Monat unter dem Titel «Confusion» auf Deutsch erscheinen. Teil drei gibt es erst auf Englisch.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()