Kai Meyer - Loreley

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.594 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lykantrophin.

  • Loreley
    Kai Meyer


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    Inhalt


    Anno domini 1320:


    Auf einer Klippe hoch über dem Rhein kauert ein kleines Mädchen in einem vergitterten Felsschacht. Noch ahnt Ailis, die beim Burgschmied in die Lehre geht, nichts von dem dunklen Geheimnis der Gefangenen. Doch dann gerät ihre beste Freundin Fee in den Bann des Mädchens im Felsen. Und die magischen Gesänge der Loreley drohen, das ganze Land ins Verderben zu reißen. Einzig Ailis kann die Gefahr...


    Meine Meinung


    "Loreley" ist ein recht spannender, leicht und flüssig zu lesender Fantasy-Roman mit historischen Elementen. Sehr schnell ist der Leser in der Geschichte drin und es wird bis zum Ende hin auch nicht langweilig.


    Allerdings bleiben die Charaktere recht blass, nur selten kann man ihre Facetten erahnen.
    Figuren wurden eingearbeitet, die augenscheinlich nur dazu dienten, die Handlung voran zu bringen, das empfand ich als störend.
    Auch wirkt die Geschichte an manchen Stellen viel zu konstruiert, teilweise unlogisch.
    Aber es gibt auch einige interessante Aspekte, z.B. die Theorie wie das Elfen- und das Menschenreich entstanden sind.


    Insgesamt ist es ein netter, leichter, unterhaltender und kurzweiliger Roman, der für Kai Meyer-Fans sicherlich ein Muss, für Liebhaber des historischen Romans aber keine Pflichtlektüre ist. Die Anhänger des Fantasy-Genres werden hier vemutlich geteilter Meinung sein.

    Bewertung


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    Liebe Grüße<br />Melli

  • Interessante Rezi :daumen:


    Zu welcher Fraktion zählst du dich denn? Kai Meyer-Fan, Historische Romane-Liebhaber oder Fantasy-Anhänger?


    Habe das Buch hier liegen, bin aber leider noch nicht dazu gekommen es zu lesen. Aber ich musste es ja unbedingt haben, obwohl es mein erstes Buch von Kai Meyer wäre...naja, die Sucht. :breitgrins:

    &quot;It&#39;s small. It&#39;s tiny size. It has cat-type creatures on it. But it is a chair. For ninety-nine cents, you can buy furniture. That is America, man!&quot;

  • Hallo Lalyan,


    ich zähle mich zu den Liebhabern historischer Romane! Gelegentlich rutscht mal Fantasy dazwischen, aber da bin ich recht schwierig.
    "Loreley" war auch mein erstes Buch von Kai Meyer, hier liegt aber auch noch "Die Alchimistin" aufm SuB und im Oktober nehm ich an einer LR zu "Die Herrin der Lüge" teil. Nach den beiden Büchern werd ich mir ein abschliessendes Urteil über den Autor erlauben. ;)



    ...naja, die Sucht. :breitgrins:


    Na, wem sagst Du das! :breitgrins:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Anno domini 1320. Zwei Mädchen wachsen in einer Burg am Rheinufer zu jungen Frauen heran. Die burschikose Ailis geht beim Burgschmied in die Lehre, Fee ist die verwöhnte Nichte des Grafen. Von Kind an sind die beiden unzertrennlich - bis Ailis das schreckliche Geheimnis der Grafenfamilie entdeckt. Auf einer Klippe, hoch über dem Rhein, hält Graf Wilhelm ein kleines Mädchen in einem vergitterten Felsschacht gefangen. Ailis gerät in den Bann des sonderbaren Kindes. Fasziniert lässt sie sich von den magischen Gesängen der Kleinen betören, verliert darüber ihre Familie und ihre Freunde. Doch schließlich ist es Fee, die das Kind befreit - und dadurch unsagbaren Schrecken heraufbeschwört. Denn im Körper des Mädchens lauert eine Kreatur so alt wie die Welt, die nur darauf wartet, Verdammnis über das Land am Rhein zu bringen. Mit Hilfe eines Trupps skurriler Spielleute stellt Ailis sich zum Kampf gegen das furchtbare Wesen - und gegen ihre Freundin Fee, die dem Geist des Loreleyfelsens längst verfallen ist...


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    Die Loreley kannte ich bisher als Nixe, die sich mit einem goldenen Kamm ihr blondes Haar kämmt, und durch ihrem Gesang die Rheinschiffer so ablenkt, dass dessen Schiffe an dem Felsen zerschellen. Hier ist sie etwas anderes, uraltes - ursprünglich die Wächterin eines Tores zwischen der Menschenwelt und Titanias Reich Faerie, der Welt der Feen.
    In dieser Geschichte herrscht eine unheimliche Grundstimmung, die sich nach einem eher ruhigen Beginn von Seite zu Seite steigert. War es anfangs noch ein angenehmes mystisch-schauriges Kribbeln, so gab es später auch einige Szenen, die mir eine Gänsehaut verpasst haben. :entsetzt: Der Schreibstil und die besondere Atmosphäre haben mich schnell gefesselt, so dass ich einfach in jeder freien Minute in diese Welt eintauchen musste.


    Die beiden Hauptfiguren Ailis und Fee wurden vielversprechend eingeführt, ich konnte schnell einen Bezug zu ihnen aufbauen. Allerdings hätte ich mir mehr Details zu ihrer Freundschaft gewünscht, oft habe ich da keine besondere Nähe gespürt. Gerade weil diese so wichtig für die weitere Entwicklung ist und sich für mich wie ein roter Faden durch das Buch zieht, fand ich die etwas oberflächliche und blasse Darstellung unbefriedigend.
    Dafür fand ich die Beschreibungen rund um die Spielleute bunt und lebendig. Mir hat auch gefallen, wie Ailis diese Leute nach und nach besser kennen lernt und mehr als das ungewöhnliche Erscheinungsbild sieht. Überhaupt haben mir hier viele Außenseiter gefallen - so gut, dass ich gern mehr über sie erfahren hätte, z.B. auch über Fees Tante.


    Das Ende kam mir im ersten Moment etwas überstürzt und abrupt vor. Plötzlich war die letzte Seite da, und es gab keinen Hinweis darauf, was einige Figuren nun weiterhin tun werden. So kann man aber auch die eigene Phantasie spielen lassen und sich ein Ende nach dem Ende ausdenken.
    Unbedingt lesen sollte man dann aber noch das Nachwort des Autors, in dem auf historische Eckdaten und die Entwicklung der Sage der Loreley eingegangen wird.


    4ratten

  • Ailis und Fee sind von Kindertagen an fast wie Schwestern auf der Burg von Fees Onkel am Rhein aufgewachsen und waren stets trotz ihrer grundverschiedenen Charaktere die allerbesten Freundinnen, bis es zwischen ihnen zu einem Bruch gekommen ist, den beide schwer überwinden können.


    Als Spielleute auf der Burg zu Gast sind, bemerkt Ailis, dass sie in der Lage ist, eine "Melodie hinter der Melodie" zu hören, die magische Kräfte besitzt. Doch das ist nicht ihre einzige merkwürdige Entdeckung - eines Tages erlebt sie auf dem Lurlinberg hoch über dem Rheintal eine Überraschung: das kleine Mädchen, das sie ein Jahr zuvor im Wald gefunden hatte, ist dort in einem hermetisch verriegelten und gesicherten Brunnenschacht gefangen. Recht schnell wird klar, dass es sich dabei um kein normales Kind handeln kann, sondern um ein Wesen mit enormem Gefahrenpotential, das in der Lage ist, Menschen auf unheimliche Weise in seinen Bann zu ziehen.


    Als Fee in diese Gefahr gerät, setzt Ailis alles daran, ihre immer noch geliebte Freundin zu retten ...


    Der Loreleyfelsen regt seit Jahrhunderten die Phantasie der Menschen an, so auch die von Kai Meyer, der daraus einen stimmungsvollen Mittelalterroman mit ein paar phantastischen und unheimlichen Elementen gemacht hat.


    Seine Figuren sind plastisch, wenn auch ab und an ein bisschen klischeehaft (Ailis ist die typische Frau in Hosenrolle und Fee das zarte, hübsche Prinzesschen), die Loreley-Gestalt des unschuldig scheinenden und gerade deshalb furchteinflößenden Kindes gefiel mir jedoch sehr gut.


    Die Verflechtung von historischen Fakten, Legenden, Landschaften und dem Alltag auf der Burg ist gelungen und liest sich spannend und flüssig. Abgerundet wird das Buch durch ein Nachwort, in dem Meyer auf die geschichtlichen Tatsachen sowie Sagen und Fakten rund um die Loreley eingeht (und Lust darauf macht, sich den sagenumwobenen Felsen mal aus der Nähe anzuschauen).


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


    Obwohl Fantasy nicht direkt in mein Beuteschema passt hat mich das Buch begeistert. Bis jetzt kannte ich die Loreley nur von Konzerten und vom Vorbeifahren :zwinker: Diese Geschichte war mir neu. Die Idee, aus der wunderschönen Frau aus den Liedern ein kleines Mädchen zu machen hat mir gut gefallen. Auch wie sich die Geschichte entwickelt hat fand ich spannend und sehr schlüssig erzählt. Die Figuren, besonders die Spielleute, waren farbenfroh und lebendig. Allein Ailis war mir für ihre Zeit zu emanzipiert, aber das darf in einem Fantaysroman ruhig so sein. Nur eine Kleinigkeit hat mich gestört,

    Das war mir ein bisschen zu weit hergeholt.
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich lese das Buch gerade und kann mich leider nicht so wirklich damit anfreunden, so dass ich es abbrechen werde. Es liest sich schon recht spannend, aber mir gefällt die Stimmung überhaupt nicht. Ich mag düstere und unheimliche Atmosphären, das ist nicht das Problem, aber hier liegt von Anfang ein ein "Grauschleier" über der Geschichte, der mir einfach unangenehm ist und der mir der Geschichte eine negative Stimmung im Sinne von unsympathisch gibt (ich kann das leider nicht wirklich erklären, da es mein persönliches Gefühl ist). So ging es mir schon mit einem anderen Buch des Autors, nämlich "Sturmkönige", das ich aus einem ähnlichen Grund nicht besonders mochte. Zudem sind mir die Figuren überhaupt nicht nah gekommen und ihr Schicksal mir auch nach 138 Seiten relativ egal. Eine Szene fand ich zudem noch so abstoßend, dass sie mein negatives Gefühl nur noch verstärkte.


    Schade, denn ich habe schon so viel Positives von dem Autor gehört, aber ich glaube, er und ich finden nicht zusammen...

  • Ich habe das Buch als Jahresherausforderung gelesen und passend zum Monatsthema "Freundinnen" in Angriff genommen


    In Angriff genommen ist hierbei genau der richtige Ausdruck, es war der 3. oder 4. Versuch einen historischen Roman von Kai Meyer auch zu beenden. Es war das erste und auch das letzte Mal, soviel steht nun leider fest. Ich bleibe lieber bei seinen Fantasy-Büchern.


    Neben den doch blassen Gestalten und der oft fehlenden logischen Zusammenhänge störte mich vor allem auch die Szene, die Heimfinderin ansprach, sowohl die Szene fast am Ende in der Kapelle, außerdem im Moor und die Kampfszene bei Vollmond. So etwas kann man auch weniger abartig, ekelerregend und blutig beschreiben, so denke ich jedenfalls, machbar ist es, so ist die Szene in der Kapelle noch die am leichtesten zu lesende gewesen.


    Ein weiterer Minuspunkt für mich, war die Vertauschung der Figuren. Zweimal ist mir bewusst aufgefallen, dass Ailis und Fee einfach vertauscht wurden, da denkt Ailis über sich nach als Fee z.B. Ich weiß nicht, ob das nur an meiner Ausgabe lag oder ob das in allen so ist, für mich ist es jedenfalls schwer verständlich, dafür dass es in deutsch geschrieben wurde. (in Übersetzungen kommt dies vermehrt vor)


    Im Großen und Ganzen waren es anstrengende 22 Tage, die ich für das doch mitteldicke Buch gebraucht habe.


    Fazit: Keine historischen, grusligen, horrorartigen Romane mehr von Kai Meyer für mich!


    Bewertung: 2ratten weil es einfach nicht mein Fall war und ich mich ärgere, es gekauft zu haben!

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Mein erster Meyer und was soll ich sagen?

    Nach einem vielversprechenden Beginn mit poetischen Einschlägen flachte das Buch ab der Hälfte sprachlich und handlungstechnisch für mich ab. Die Spielleute haben mir noch gefallen, ganz abstrus waren die Kampfszenen und das Ende, alles geriet ab dem letzten Drittel so oberflächlich, als hetzte der Autor durch das Buch hindurch. Der "Loreley" hätten 100 Seiten mehr keinen Abbruch getan.

    Mein erster Meyer wird wohl auch mein letzter Meyer bleiben. Schade um das verschenkte Potenzial.


    2ratten

  • Ich muss das Buch unbedingt mal wieder lesen. Für mich war es damals auch mein erster Meyer und ich fand es grandios. Allerdings kann ich mich an quasi nichts mehr erinnern, es ist einfach schon zu lange her.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • @Lykantrophin: oh wie schade! Ich finde, dass “Loreley” einer der weniger starken Romane von Kai Meyer ist, nicht gerade geeignet als Einstieg. Falls du ihm nochmal eine Chance geben willst, würde ich dir beispielsweise zu “Die Alchemistin” raten, das fand ich sehr gelungen. Oder du greifst einfach zu den neueren Büchern, da gibts auch einiges sehr lesenswertes, allerdings immer weniger in der Kombination mit Histo.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Mein erster Meyer wird wohl auch mein letzter Meyer bleiben.

    So war es bei mir auch, obwohl ich das Buch gut bewertet habe. Aber es ist auch eines von denen, bei denen ich mich an nichts weiter erinnern kann als dass ich es gelesen habe. Das spricht für gute, aber auch seichte Unterhaltung und davon lese ich gefühlt weniger als zu der Zeit, als ich die Loreley gelesen habe.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Zehn Jahre nach der Lektüre weiß ich nur noch, dass es mir grundsätzlich gefallen hat - das einzige, was mir aber wirklich im Gedächtnis geblieben ist, war die von Heimfinderin verspoilerte Ekelszene :gruebel:


    Ich bin bei Meyer etwas im Zwiespalt, manche seiner Bücher fand ich furchtbar und andere habe ich sehr gerne gelesen. "Die Alchimistin" ist wirklich toll!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Miramis : Ich behalte deinen Vorschlag mal im Hinterkopf, vielleicht gebe ich Kai Meyer noch irgendwann dieses Jahr eine Chance. Auf die Kombination mit historischen Stoffen kommt es mir gar nicht an, ich lese auch Fantasy. :)

  • Valentine an die kann ich mich nicht mal erinnern, nachdem ich en Spoiler gelesen habe. Ist wohl auch besser so. Dass ich mich nicht mehr an den Inhalt erinnern kann, liegt nicht an der langen Zeit, seit ich das Buch gelesen habe. Um bei mir wirklich hängen zu bleiben, war das Buch zu flach.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Valentine, Kirsten: Diese verspoilerte Szene ist mir auch noch gut im Gedächtnis. Außerdem fand ich die ersten Begegnungen mit dem "Langen Jammrich" wirklich gut beschrieben.