Iny Lorentz - Die Goldhändlerin

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  • Start der Leserunde: 01. Februar 2003


    lorentz02.jpg


    Inhalt:


    Lea, Tochter eines jüdischen Goldhändlers, entgeht mit ihren jüngeren Geschwistern nur knapp einem Pogrom. Um in der Heimat zu überleben, muss sie in der Rolle des toten älteren Bruders den Goldhandel weiterführen. Ihre Handelsreisen sind gefährlich, doch ein mysteriöser junger Mann namens Roland Fischkopf beschützt sie. Lea verliebt sich in ihn und muss bald seinen Kopf retten: aus der Schlinge der spanischen Inquisition.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • :klatschen: Hallo nimue!


    Ich blicke hier noch nicht ganz durch :smile: , aber ich wollte kurz sagen, dass ich jetzt auch bei der Leserunde "Die Goldhändlerin" mitmache und mich total darauf freue. Konnte heute im Weltbild einfach nicht widerstehen :zwinker: .


    Liebe Grüsse, Katja

    Gib jedem Tag die Chance der schönste Deines Lebens zu sein!

  • Hallo ihr Lieben,


    der Startschuss ist gefallen, aber ich werde wohl erst heute Abend ins Buch einsteigen, da ich heute noch Lernen möchte und gleich noch mit den Hundis rausgehe.


    Wer hat den nun eigentlich schon angefangen?


    Gibts schon erste Eindrücke?


    Liebe Grüße
    nimue


    PS: Katja: Toll, dass Du auch mitmachst! :-))

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Guten Morgen nimue :knuddel: !


    Ich habe auch noch nicht angefangen. Ich werde mich gleich ins Bett kuscheln, und den Mankell zuende lesen. Ich denke *hoff*, dass ich heute noch mit "Die Goldhändlerin" anfangen werde. Bin doch schon sooo gespannt!
    Schreibt das Autorenpaar ab heute mit?

    Gib jedem Tag die Chance der schönste Deines Lebens zu sein!

  • Hallo Katja,


    wir sind selbstverständlich dabei und warten auf eure Fragen.


    Beste Grüße,
    Sysai (Iny und Elmar) :winken:

  • Huch!
    Das ist aber lieb, dass Ihr so schnell antwortet!!! Ich habe leider bei "Die Kastratin" nicht mitgemacht, weil ich wegen meinem kleinen Sohn nicht soviel Zeit hatte.
    Äh - ganz blöde Frage- darf ich Euch duzen *leichtrotwerd*.
    Da werd ich jetzt aber zackig den Mankell beenden damit ich schnell die Goldhändlerin anfangen kann!
    Würdet Ihr das Buch auch signieren,wenn ich es Euch nach der Leserunde zuschicke?


    LG :winken:


    Katja

    Gib jedem Tag die Chance der schönste Deines Lebens zu sein!

  • Hallo Katja,


    beides ja!


    Du (und auch alle anderen LeserInnen) könnt du zu uns sagen. Alles andere sähe in einem so angenehmen Forum wie diesem ein wenig komisch aus.


    wir sind auch gerne bereit, das Buch für dich zu signieren. maile uns wegen der Aderesse an: renilaurenz@yahoo.de


    liebe Grüße
    Sysai :smile:

  • Das ist aber lieb von Euch :klatschen: !


    So, ich habe jetzt schnell den Mankell zuende gelesen und werd jetzt sofort mit Eurem Buch anfangen.
    Lukas (13 Monate) sitzt auf seinem Schaukelpiano und mein Mann sieht fern. Ich werd jetzt mal unauffällig verschwinden :zwinker: . Bin schon seitdem ich es hier habe ganz aufgeregt. Endlich kann ich anfangen.


    Bis später, ich meld mich nochmal heute abend :winken:


    Gruss, Katja

    Gib jedem Tag die Chance der schönste Deines Lebens zu sein!

  • Also ich muss Euch mal lachend eine ganz blöde Frage stellen :zwinker: . Sitzt Jakob ben Jehuda auf Lederbändern in seiner Kutsche, und nicht so wie man sich eine alte Kutsche feststellt?
    Ich weiß, ist eine ganz blöde Frage- aber irgendwie bin ich drüber gestolpert und ich möchte es mir doch so gerne beim lesen bildlich vorstellen :smile:


    LG, Katja

    Gib jedem Tag die Chance der schönste Deines Lebens zu sein!

  • Hallo Leserundenteilnehmer!


    Also, ich habe das Buch ja schon vor ca. 1 Woche angefangen und bin gestern und heute nochmal ein paar Seiten weiter gekommen. Ein wirklich tolles Buch! :klatschen:


    Natürlich hab ich auch erstmal eine Frage: gab es den "gelben Kreis", den die Juden (wie den Davidstern im 3. Reich) tragen müssen, tatsächlich? Hätte ich nicht gedacht!


    Dann hat mich schon in den ersten Kapiteln die unglaubliche Akzeptanz der verschiedenen Glaubensangehörigkeiten zwischen Lea und Gretchen fasziniert! Da könnte sich jeder echt ne Scheibe abschneiden!


    Zu Rachel: boah, die geht mir vielleicht auf die Nerven! Man könnte meinen, sie wäre ein verhätscheltes Einzelkind! :entsetzt:


    Zu Saul: dass der nicht mehr von Zofar ben Naftali zurück kommt, hab ich mir ja gleich gedacht. Der ist ja wirklich nicht gerade vertrauenswürdig. Und: nomen est omen! Erinnert mich an Saulus. War das beabsichtigt?


    Im Moment bin ich bei Teil 3 ("Schlechte Geschäfte"). Bin auch schon gespannt, wie es weiter geht und was Orlando - äh, Roland Fischkopf so alles hinterm Busch hat. Werde heute abend im Bett weiterlesen.


    Soviel erstmal von mir,
    liebe Grüße, Soluna

  • Hallo Katja,


    der Wagenkasten, in dem Jakob und seine Familie sitzen, ist mit starken Lederbändern am Fahrgestell festgebunden, ein Verfahren, das in späterer Zeit allgemein üblich wurde, damals aber noch nicht in dem Maße gebräuchlich war. Die Lederbänder wirkten ein wenig wie Stoßdämpfer und sorgten dafür, dass man die Stöße durch Schlaglöcher nicht so unmittelbar mitbekam, als wenn der Wagenkasten fest mit dem Fahrgestell verbunden wäre. Dafür schaukelte ein mit Bändern aufgehängte Wagenkasten etwas stärker und verursachte bei schnellerem Fahren bei Leuten mit empfindlichen Mägen die sogenannte Reisekrankheit, die einem auch auf Schiffen erwischen kann.


    Liebe Grüße
    Sysai :zwinker:

  • Hallo Soluna,


    der gelbe Kreis, in manchen Gegenden auch der gelbe Fleck, musste zu der Zeit, in der unser Roman spielt, tatsächlich von Juden getragen werden, und nicht nur das. In vielen Orten des heiligen römischen Reiches war für die Juden eine besondere Tracht vorgeschrieben, die sie tragen mussten, zu der auch der auf alten Bildern arg komisch aussehende Judenhut gehört.


    Wir haben für die Familie Goldstaub bekannte Namen aus der Bibel gewählt, eben Jakob mit Rachel und Lea (diesmal als Töchter, nicht als Ehefrauen) und Samuel. Elieser war in der Bibel ein trauer Diener Abrahams, der auch die Werbung um Rebekka, Isaaks späterer Ehefrau überbrachte. Als Vorbild für Saul wählten wir den israelitischen König Saul, der gegen Ende seines Lebens von Gott verworfen wurde und gegen die Philister fiel. An dem zu Paulus gewordenen Saulus haben wir dabei nicht gedacht.


    Es freut uns, dass dir 'Die Goldhändlerin' gefällt und wünschen dur noch viel Spaß beim lesen.


    liebe Grüße,
    Sysai plus Ehemann :schmetterling:

  • Also ich bin zwar gerade erst auf Seite 36, aber mich hat das Buch auch schon regelrecht "gefangen". Es ist als wäre man mitten im Geschehen, so spannend habt Ihr es geschrieben :klatschen: . Für ich sind historische Bücher (außer die Highlandsaga) noch absolutes Neuland, und umso mehr freue ich mich darüber, dass dieses Buch gleich so superspannend beginnt.


    Sagt mal, wie lange habt Ihr vor dem schreiben dieses Buches recherchiert? Wie lange habt Ihr insgesamt an diesem Buch geschrieben? Und wie oft liest ein Autor wohl sein "Werk", bevor er es einem Lektor gibt?


    Fragen über Fragen von einer Katja, die jetzt mit Mann und Sohn Suppe essen wird, aber auch dabei wahrscheinlich nicht aufhören kann zu lesen :zwinker:

    Gib jedem Tag die Chance der schönste Deines Lebens zu sein!

  • Hallo Katja,


    es freut uns, dass dir der Roman gefällt.


    Wir haben unsere Recherchen an 'Der Goldhändlerin' bereits zu den Zeiten begonnen, als wir noch an 'Der Wanderhure' geschrieben haben. Elmar hat sich Bücher besorgt, sie durchgelesen und alles notiert, was ihm wichtig erschien. Als wir mit dem Roman begannen, haben wir uns einige Gegenden angesehen, in der wir ihn spielen lassen wollten, und waren in mehreren Museen, darunter auch im jüdischen Museum von Amsterdam, einer der größten Sammlungen jüdischer Kunst- und Kultgegenstände, die in zwei ehemaligen Synagogen eingerichtet wurde.


    Von der ersten Zeile, die Elmar zu Papier brachte, bis zur letzten, die Iny überarbeitet hat, dauerte es fast genau neun Monate. Auch 'Die Kastratin' und 'Die Wanderhure' brauchten seltsamerweise genau dieselbe Zeit.


    Wie oft lesen wir unseren Text, bevor er druckfertig vor uns liegt? Nun, es beginnt mit Elmars Rohschrift, die von Iny gelesen wird. Nach ihrer Kritik überarbeitet Elmar den Roman (und liest ihn natürlich dabei). Anschließend geht der Roman zu Iny, die ihn dann fünf Mal durchgeht, wobei Elmar jeden einzelnen Durchgang mitliest und seine Kritik äußert. Dann erst geht der Roman an unsere Agentur, von der wir ihn noch einmal mit Änderungswünschen und übersehenen Fehlern zurück bekommen und ihn beide noch einmal durchsehen. Zu guter Letzt kommen dann noch die Druckfahnen, die wir ebenfalls beide lesen. Jeder von uns liest den Roman mindestens acht Mal durch. Wenn er dann den LeserInnen gefällt, sind wir zufrieden.


    Liebe Grüße
    Sysai plus Ehemann :blume:

  • Hallo sysai,


    lieben Dank für die Antwort! Ja, stimmt, vom gelben spitzen Hut ist in dem Buch auch öfters die Rede. Muss wirklich bescheuert ausgesehen habe. :rollen: Gibts dazu im Inet vielleicht ein Bild?


    Naja, dann eben König Saul. :zwinker: Nomen est omen bleibt. *g* Bin ehrlich gesagt nicht so bibelkundig, als dass ich mich da groß auskennen würde... :redface:


    Danke, werde sicherlich noch viel Vergnügen beim Weiterlesen haben. Und diesmal konnte ich das Buch auch gut vor meiner Mutter verstecken. :breitgrins: Aber im Moment liest sie eh was anderes. Sie kann also noch etwas warten, bzw. muss! Hihi...


    Schönen Abend und guten Start in die neue Woche,
    Soluna :blume:


    @Nimue: hast du schon angefangen?

  • Mensch, hier ist ja schon richtig was los!!


    Ich habe gestern angefangen zu lesen und bin wie ihr anderen auch gefangen vom Buch.


    Aber ich bin auch, wie immer, wenn ich solche Bücher lese, entsetzt, was Menschen anderen Menschen für Leid antun können. Was muss in einem Menschen vorgehen, der dazu fähig ist andere zu quälen oder zu erschlagen? In Sarningen hatte das Ganze wahrscheinlich noch eine gewisse Gruppendynamik, aber die Gehässigkeit von Gretchens Ehemann und Schwiegermutter!! Dabei hatten sie ja wohl Leas Familie einiges zu verdanken! Aber da spielt Aberglauben und gezielt gesäter Hass (vom Vogt) eine große Rolle. Mir war ehrlich gesagt auch nicht wirklich klar, dass die Judenverfolgung so weit zurückreicht.


    Erstaunlich finde ich, wie Lea buchstäblich über sich selbst hinauswächst, um ihre Geschwister zu retten und dafür auch das Schlimmste zu ertragen (ich denke da an die "Nacht" beim Markgrafen nach ihrer Ankunft in H.). Schließlich hat sie damit ja auch ihre eigene Zukunft riskiert.


    Ich bin schon gespannt, wie sie es schafft, ihre Familie zu überzeugen, in Samuels Rolle zu schlüpfen!



    @ Soluna: Ich könnte Rachel auch auf den Mond schießen. Bei uns in Sachsen heißt so eine Person "Ningeltüte" (ningeln = herumheulen).

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie. <br />(Wilhelm Busch)

  • Hallo Soluna,


    hier ist mal ein Link, den wir bei Google gefunden haben und der in etwa zeigt, wie Judenhüte aussehen. Wir finden sie schon extrem.


    http://www.albert-ottenbacher.de/kaulbach/kau5.htm


    es freut uns, dass du 'Die Goldhändlerin im Gegensatz zu 'Die Kastratin' vor deiner Mutter in Sicherheit bringen und damit an der Leserunde teilnehmen konntest.


    Noch viel Spaß mit Lea und unserem besonderen Freund Roland Fischkopf.


    Liebe Grüße
    Sysai plus Ehemann :winken:

  • Hallo Amroni,


    Die Judenverfolgungen begannen schon um einiges früher und zwar bereits bei den Kreuzzügen, wo sich etliche der daran beteiligen Gruppen plündernd und mordernd durch verschiedene Städte im Rheinland wälzten und dabei auch einheimische Christen erschlugen, die sich ihnen in den Weg stellten. Ausschlaggebender Grund für diese Pogrome war übersteigerter Glaubeseifer, denn die Kreuzritter zogen ja aus, um das heilige Land zu "befreien" und die Feinde Gottes zu vernichten. Da die Juden nun einmal als Mörder Christi galten, fing man eben bei ihnen an.


    Später kamen aber rasch materielle Beweggründe hinzu, denn einem Juden, der erschlagen wurde, brauchte man seine Schulden nicht mehr zurückzahlen. Man musste nur ein paar Leute dafür gewinnen, was in in dieser Zeit durch ein paar geschickt gestreute Lügen leicht möglich war. Manchmal ging man auch noch weiter. So wurde im Jahr 1475 der zwei- oder dreijährige Junge Simon aus der Stadt Trient ermordet und an die Grenze eines jüdischen Grundstücks geworfen. Der Jude meldete den Fund der Leiche und wurde dann zusammen mit einigen Bekannten kurzerhand als Mörder verurteilt und hingerichtet. In den Jahren danach kam es wegen dieses angeblichen Kindermordes der Juden zu etlichen schlimmen Pogromen.


    Was Gretchens Ehemann Peter angeht, so darf man ein paar Dinge nicht vergessen, zum einen die Angst, als Schreiber des Vogts nicht bei dem Pogrom mitzumachen und damit als Judenfreund zu gelten, zweitens der Gruppenzwang, der zusammen mit dem Aberglauben etliches an Intelligenz ausschaltet, und drittens der Wunsch, die Beute nicht allein anderen zu überlassen, sondern wenn so etwas geschieht, auch selbst davon zu profitieren.


    Rachel ist ein ängstliches Kind, das sich an die altüberlieferte Tradition klammert, auch wenn diese in den Untergang führen würde. Solche Leute gibt es überall und zu allen Zeiten.


    Wir hoffen, wir konnten deine Fragen damit beantworten. Noch viel Spaß beim weiterlesen.


    Liebe Grüße,
    Sysai + Ehemann :winken:

  • Hach ist das schrecklich..... ich wusste auch nicht, das die Judenverfolgung so weit zurück reicht.


    Schade, dass Ihr nicht schon damals Bücher geschrieben habt. Dann wären meine Geschichtsnoten damals VIEL besser gewesen :zwinker:


    Ich versuch die ganze Zeit "Email für dich" zu schauen, aber das Buch lässt mich einfach nicht los.

    Gib jedem Tag die Chance der schönste Deines Lebens zu sein!

  • Hallo ihr Lieben,


    wow, hier ist ja wirklich schon ordentlich was los!


    Ich habe gestern Abend im Bett noch die ersten 34 Seiten gelesen und kann bisher noch nicht viel dazu sagen bis auf: Es ist mal wieder super zu lesen!


    Ich werde heute gleich mal noch ein paar Seiten lesen, aber jetzt muss ich erst meine Abschlußarbeit abgeben.


    Soluna: Du kannst Deinen Namen auch wenn Du nicht angemeldet bist eingeben, dann erscheint da nicht immer nur "Gast" ;)


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.