Michael Connelly - Dunkler als die Nacht

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    Inhalt
    Das Buch besteht aus zwei getrennten Geschichten. In der ersten wird die Hauptfigur Terry McGaleb - Profiler im Ruhestand - um Hilfe bei einem mysteriösen Mordfall gebeten. In der zweiten Geschichte spielt der Ermittler Harry Bosch die Hauptrolle. Er ist Zeuge im Gerichtsverfahren gegen den Hollywood Regisseur David Storey, der beschuldigt wird, eine Schauspielerin umgebracht zu haben. Die beiden Geschichten werden langsam zu einer, als Bosch selbst von McGaleb als Hauptverdächtiger in Fall Nr. 1 ausgemacht wird.
    Die beiden Charaktere Bosch und McGaleb sind Lesern anderer Connelly-Bücher wohl bekannt (mir waren sie es nicht).


    Meinung
    Zuerst mal ganz kurz: Ich habe lange keinen Thriller gelesen, der mich so gefesselt hat.
    Die beiden Geschichten ergeben eine tolle Mischung. Auf der einen Seite der als Justizthriller geschriebene Fall von Harry Bosch, der ausschließlich im Gerichtssaal spielt. Auf der anderen Seite der düstere zweite Fall, in dem ein offensichtlich psychisch kranker Killer seinen Tatort mit Symbolen gespickt hat, die zum größten Teil mit den Gemälden eines niederländischen Malers in Zusammenhang stehen.
    Und obwohl durch diese Aufteilung Teile der Geschichte aus der Sicht von Harry Bosch geschrieben sind, schafft Connelly es doch, den Leser bis zum Schluß im Dunklen darüber zu lassen, ob Bosch nun der Killer ist oder nicht.


    Auch an charakterlicher Tiefe fehlt es den Darstellern nicht. In McGalebs Leben bahnt sich ein Konflikt mit seiner Frau an, die nicht damit umgehen kann, dass ihr Mann wieder für die Polizei arbeitet. Mit Harry Bosch kratzt Connelly einige kritische Seiten der Polizeiarbeit an. Zum Beispiel die Frage, wie weit man in einem Mordfall gehen darf, wenn legale Mittel nicht mehr helfen, oder die Auswirkungen der Ermittlungen auf die Psyche der Polizisten.


    Auf Action-Elemente wird weitgehend verzichtet, bis es zum Schluß dann doch zu einem kleinen Showdown kommt.


    Gestört haben mich eigentlich nur Kleinigkeiten.
    Als Profiler McGaleb aus dem Ruhestand geholt wird um einen potentiellen Serienkiller zu finden, habe ich doch kurz die Lämmer schreien gehört (aber nur ganz kurz).
    Die "normalen" Polizisten sind teilweise etwas unfähig. McGaleb entdeckt zum Beispiel auf den Tatortfotos einen Gegenstand, der der Spurensicherung komplett entgangen ist - etwas unlogisch finde ich.


    Aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten, die einen tollen, spannenden Krimi / Thriller nicht kaputt machen.


    Dafür gibt es von mir:
    4ratten


    Gruß
    Seoman