Jane Austen - Northanger Abbey(Die Abtei von Northanger)

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 5.973 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Judith.

  • Hallo!


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    Inhalt:


    Catherine Morland, eine siebzehnjährige Pfarrerstochter, ist leidlich hübsch und unbedarft. Ihre Freundin Isabella Thorpe weckt ein glühendes Interesse an den alten Schlössern und romantischen Heldinnen der Schauerromane. In Bath verliebt sich Henry Tilney, ein junger Geistlicher, in Catherine. Als sein Vater, General Tilney, sie auf den alten Familiensitz Northanger Abbey, eine ehemalige Abtei, einlädt, wird ihr gesunder Menschenverstand durch das Rätsel um den Tod der Hausherrin und durch die Avancen des großspurigen John, Isabellas Bruder, auf eine harte Probe gestellt...


    Teilnehmer:


    Kirsten
    Judith
    tina


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo,


    ich habe jetzt bis Kapitel 6 gelesen und bin schon wieder mitten im England des 19ten Jahrhunderts gefangen.
    Herrlich, dieser erste Tanzabend in Bath. Mrs. Allen ist so eine typische Jane Austen Figur. Eine Mischung aus Mrs. Jennings und Mrs. Bennet. Ich kann aber auch aus heutiger Sicht die beiden verstehen. Es ist furchtbar auf einer Party zu sein und keine Menschenseele zu kennen.
    Ich hoffe daß die Freundschaft mit den beiden Mss. Thorpe's nicht zu oberflächlich ist und Cathrine enttäuscht wird. Mir kommt es eher so vor, daß die beiden einfach die einzigen sind, die nun zu ihrem Bekanntenkreis gehören und diese Freundschaft eher zweckgebunden ist. Ich gehöre sowieso zu den Leuten, die mit dem Wort Freundschat sehr sparsam umgehen. Ich finde es ist immer noch ein großer Unterschied, ob ich mit jemandem bekannt oder befreundet bin. Freundschaft setzt für mich einfach ein gewisses Vertrauensverhältnis vorraus, aber vielleicht war das früher einfach nicht so.
    Mr. Tilney ist ja so schnell wie er aufgetaucht ist auch wieder verschwunden. Ich finde es ist ein merkwürdiger Typ. Entweder ist er etwas schwul angehaucht, oder er versucht sich einfach einzuschleimen. Ich denke, daß es früher wie auch heute eher ungewöhnlich ist, daß sich ein Mann so sehr für Stoffe und Kleider interessiert. (Nur um ein Missverständis zu vermeiden: Wenn ich von schwul rede, so ist das in keinster Weise negativ gemeint.)
    Ich bin schon gespannt wann Tinley wieder auftaucht und was er wirklich für ein Mensch ist.
    Tina

  • Hallo,


    ich habe die ersten 6 Kapitel gelesen. Und ich musste so oft lauthals lachen. Jane Austen hat eine unnachahmliche Art zu ironisieren.
    Die Charakterisierung von Catherine Morland ist wunderbar. Jane Austens Beschreibung von Catherine lässt die "Romanheldin" ganz und gar nicht wie eine Romanheldin aussehen. Da ist überhaupt nichts Aufregendes, alles irgendwie Durchschnitt

    , ich muss immer wieder lachen. :breitgrins:
    Dann finde ich interessant wie die Autorin über die Gattung Roman Unterhaltungen führen lässt. Romane nur etwas für Frauen?
    Jane Austen kommentiert das ja auch immer wieder


    Gruselromane scheinen in dieser Epoche sehr in gewesen zu sein.
    Ach und dann Isabelle, man ahnt sofort, dass sie die Böse ist :breitgrins: Und auch Frau Thorpe.
    So weit mal,
    Judith :winken:

  • Ja, und diese Isabelle, die scheint ja auch ganz schön zu spinnen. Erst will sie die jungen Männer nicht sehen, dann tut sie alles, damit sie gesehen wird.
    Die entpuppt sich sicher noch als total falsch. :breitgrins:Die Dame ist ziemlich an den Männern interessiert. :breitgrins:
    Judith :winken:


    Tina, du auch 6 Kapitel, witzig.
    Das Thema Freundschaft, das du ansprichst, das wird sicher noch ein Hauptthema.

  • Hallo!


    Ich habe leider erst Kapitel 3 beendet, mich dafür aber schon gut amüsiert. Alleine der Anfang war köstlich: No on who had ever seen Cathereine Morland in her infancy would have supposed her born to be a heroine :smile: Nach der Beschreibung im ersten Kapitel habe ich mir einen Wildfang vorgestellt und hatte deshalb richtig Mitleid, als ich sie auf ihrem ersten Ausflug in die Gesellschaft erlebt habe. So richtig gefallen hat es ihr ja nicht, aber vielleicht muß sie erst auf den Geschmack kommen :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo,


    also ich weiß nicht ob Catharine ein Wildfang ist. Ich glaube eher, dass sie ziemlich viel denkt bevor sie emotional handelt und vor allem, was mir dann in den späteren Kapiteln auffällt: sie denkt sehr offen und ist nicht doppeldeutig und doppelzüngig wie Isabelle.


    Judith :winken:

  • Hallo!


    Judith: nein, ein Wildfang ist sie jetzt mit Sicherheit nicht mehr, aber als Kind war sie wohl nicht das typische Mädchen. Ich mußte schon schmunzeln, als ich las, dass sie mit Blumen nur dann etwas anfangen konnte, wenn sie eigentlich die Finger davon lassen sollte :smile:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo


    Kirsten
    ich nehme ja an, dass ihr im Originaltext noch besser in der Lage seid diesen herrlichen ironischen Stil zu genießen. Ich muss aber auch in der deutschen Übersetzung die ganze Zeit schmunzeln. jane Austen schreibt einfach so natürlich frech.


    Judith :winken:

  • Hallo!


    Judith: das macht sie wirklich. Ich kann mir gut vorstellen, wie sich zu ihrer Zeit deswegen ein paar Augenbrauen gehoben haben :breitgrins:


    Ich mußte beim Lesen von Kapitel 7 herzlich lachen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo,
    ich habe jetzt bis Kapitel 8 gelesen.
    John Thorpe mag ich auch nicht, aber ich mußte doch grinsen, denn allzu viel hat sich an dem männlichen Geschlecht in 2 Jahrhnderten ja nicht verändert. Kein Interesse an Literatur "Novels are all so full of nonsense and stuff... but as for all the others they are the stupidest things in creation", aber wehe etwas hat 4 Räder und mindestens 2 PS und mehr, dann rasten sie aus und erfreuen sich an Sitzen, Leder, glänzenden Lampen und wie schnell man von A nach B kommt. :rollen: Natürlich gibt es auch die Ausnahmen, welche gegen die Regel verstoßen, also nicht hauen :wegrenn:.
    Isabella ist mir auch noch nicht sympathischer geworden. Mir erscheint sie sehr oberflächlich, aber vielleicht tue ich ihr ja Unrecht.
    Ich könnte mich immer verkringeln. Diese Tanzveranstaltungen sind die reinsten Fleischbeschauungen. :breitgrins:
    Ich bin gespannt, wie es mit Mr. Tilney weitergeht, der ja doch wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist.
    Tina

  • Hallo!


    Tina: nein, du tust ihr nicht unrecht- sie ist wirklich arrogant und oberflächlich und ihr Bruder ist meiner Meinung nach noch schlimmer. Der kommt mir immer mehr wie ein aufgeblasener Hahn vor :rollen:


    Ist es nicht herrlich, wie man bei Jane Austen immer über die Charaktere herziehen kann? :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Liebe kirsten, liebe Tina,


    lieg mit hohem Fieber im Bett, kann ein paar Tage dauern bis ich wieder schreiben und lesen kann
    Mist,


    Judith :winken:

  • Hallo Ihr Lieben,


    Judith, ich wünsche Dir gute Besserung und das Du Dich schnell wieder erholst. Wenn's einen so richtig erwischt hat, dann hat man zu nichts mehr Muse und die Kopfschmerzen werden vom ständigen schlafen und im Bett liegen auch immer schlimmer.
    Dann laß' Dich mal schön pflegen und verwöhnen. :knuddel:


    Ich habe bis zum 13. Kapitel weitergelesen und meine Meinungen haben sich fast allesamt bestätigt.
    John und Isabelle Thorpe sind ja wirklich gräßlich. Im Kapitel 13 haben sie dann so richtig schön ihren intriganten Charakter offengelegt. Ich habe mich richtig geärgert. Wie kann man nur so unverschämt und impertinent sein, jemanden unter Vortäuschung falscher Tatsachen, wobei man kann es ruhig lügen nennen, davon abzuhalten, sich mit jemand anderem zu treffen und bewußt Zwietracht zu sähen. Ganz schlimm fand ich, als Cathrin aus der Kutsche aussteigen wollte, als sie Miss und Mr. Tilney sah, und John diesen Wunsch einfach ignoriert hat und weitergefahren ist.
    Nur gut, daß die beiden Tilneys so gutmütig sind und Catherine geglaubt haben. Die größte Frechheit war ja, daß John von sich aus, ohne wissen von Catherine, zu Miss Tilney gegangen ist um ihren Termin abzusagen. Das ist eine bodenlose Unverschämtheit.
    Aber genau das ist es was ich auch an den Büchern von Jane Austen so liebe. Ihre Charakter werden in ihrem Handeln so plastisch dargestellt, daß man wirklich mitlebt, mitleidet, sich mitfreut und sich maßlos ärgert über diese herrlichen Haßcharaktere. Trotzdem kommt keiner an Lasy de Bourgh herran. Diese Figur, so furchtbar sie auch ist, ist einfach herrlich.


    Naja, so gegen Ende des Kapitels freut man sich dann für Catherine, daß sie sich von den Thorpe's nicht hat ins Boxhorn jagen lassen und dann kommt Mrs. Allan mit ihren Moralvorstellungen, daß eine junge Dame nicht mit Herren, welche nicht mit ihr verwandt sind, Ausflüge machen sollte. :rollen: Oh Mann, oh Mann, die Arme tut mir wirklich leid. Mittlerweile verstehe ich auch, warum Jane Austen sie als Heldin bezeichnet. Ich glaube nicht, daß im 18ten / 19ten Jahrundert, Frauen normalerweise so resolut waren, wie Catherine, die sich nicht einschüchtern läßt, strikt ihren Moral -/ und Ethikvorstellungen nach handelt, ganz egal, ob sie sich damit bei anderen unbeliebt macht oder nicht. Zumal sie noch sehr jung ist und wenig Lebenserfahrung hat, aber sie hat einen ehrlichen Charakter und ein starkes Gerechtigkeitsempfinden.
    Ich mag sie jetzt richtig.


    Tina

  • Hallo!


    Judith: gute Besserung :trost:


    John und Isabelle Thorpe werden mir mit jedem Kapitel unsympatischer. Wie Du, Tina, schon geschrieben hast, war das Verhalten John Thorpes in der Kutsche eine bodenlose Frechheit. Catherine einfach zu ignorieren und später zu sagen, dass er sie nicht gehört hat.... das zeigt ein paar sehr unsympatische Charakterzüge. Isabelle ist auch nicht besser mit ihrer Eifersucht auf die Tilneys. Die Art, wie sie Catherine moralisch unter Druck gesetzt hat, um ihren Platz als "beste Freundin" wiederzubekommen ist so kindisch (und leider oft genug sehr wirkungsvoll). Catherine dagegen hat sich nicht unter Druck setzen lassen, sondern ihren Standpunkt verteidigt. Das ist ihr mit Sicherheit schwer gefallen, hat sie aber auch stolz gemacht.


    Im Kapitel 14 gibt es einen herrlichen Kommentar Tilneys zum Thema Novels, mit dem er unbewußt John Thorpe charakterisiert:

    :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Mittlerweile habe ich Kapitel 21 beendet. In den letzten Kapiteln habe ich mich besonders über Isabelle gewundert (oder vielleicht auch nicht, denn so, wie sie dargestellt wird, sollte mich nichts mehr überraschen).



    Hmm... irgendwie sehen meine Postings sehr weiß aus :rollen: aber ich will Judith nicht den Spaß am Buch verderben.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Ich bin gerade mit dem Buch fertig geworden und habe mich direkt für die nächste Leserunde angemeldet :zwinker: Zuerst ein dicker weisser Kasten mit meiner Meinung zu den Kapiteln ab 22


    Northanger Abbey hat sich sehr angenehm lesen lassen, trotzdem haben mich ein paar Kleinigkeiten gestört. Mir kamen viele Personen bekannt vor, als ob ich sie schon in anderen Werken von Jane Austen gelesen hätte. Wenn es sich wirklich um die gleiche Person handelt freut mich das Wiedersehen, aber wenn nur die Charaktere ähnlich sind stört es mich, weil ich lieber neue Menschen "kennenlerne". Teilweise waren mir die Charakterzüge zu überspitzt dargestellt: Isabelle war ein bisschen zu eifersüchtig und intrigant, ihr Bruder ein bisschen zu arrogant und Mrs. Allen ein bisschen zu oberflächlich. Den Teil der Erzählung, die auf Northanger Abbey spielt hätte ich mir länger gewünscht. Meine Bewertung ist deshab 3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo,
    also ich habe bis Kapitel24 gelesen. Catherine finde cih sehr oft, sehr albern, unreif und oft einfach nur peinlich. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber sie ist kein Vergleicht zu Lizzy, Marianne, Elinor oder Emma. Gerade in Kapitel 24 finde ich es extrem peinlich wie neugierig sie ist, und wie albern in ihren Vermutungen. Teilweise sogar kindisch, wenn man bedenkt, daß in einem Gästezimmer eine Truhe und ein Schrank, beide versehen mit Schlüseln, ohne jeglichen Geheimfächer, stehen, die mit Sicherheit kein aufregendes Geheimnis verbergen werden. :rollen:
    Das ging mir irgendwie auf die Nerven, obwohl ich ansonsten das Buch gut finde, wa den Schreibstil und wie auch die Protagonisten angeht, aber oft ist doch so bei Jane Austen, daß man die Protagonisten schon gern hat, daß ich kann ich bei Catherine nicht feststellen. Henry dagegen ist sehr sympathisch.
    Tina

  • hallo ihr zwei,


    leider musste ich ganz aussteigen, bin immer noch ziemlich krank und kann nicht lesen. Mistiges Fieber.
    Ich grüß euch ganz herzlich,
    Judith :winken:

  • Na, dann gute Besserung Du Arme. :schmetterling: :blume: :schmetterling:


    Ich bin jetzt in Kapitel 25.
    Isabelle ist echt ein kleines Miststück, aber ich konnte sie ja schon von anfang an nicht leiden. Der Brief von James war so richtig traurig und enttäuscht. Ein Brief zum mitleiden.
    Tja, ich kann Catherine schon verstehen, daß ihr Begegnung mit Henry in der "Gallery" peinlich ist. Ich wäre auch nicht gerade erfreut gewesen, wenn irgendwo ein kaum erwachsenes Mädel irgendwelche Vermutungen hinsichtlich eines Verbrechen in meiner Familie anstellen würde, aber Henry ist ja wohl ein sehr gutmütiger Mensch.
    So ich werde jetzt noch zu Ende lesen und mich dann zum Abschluß des Buches noch einmal melden.
    Tina

  • Hallo!


    Judith: du Armes- ich wünsche Dir gute Besserung :knuddel:



    Catherine finde cih sehr oft, sehr albern, unreif und oft einfach nur peinlich. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber sie ist kein Vergleicht zu Lizzy, Marianne, Elinor oder Emma.


    Du hast recht, ich habe mich auch manchmal gefragt, warum Catherine als Heldin bezeichnet wird. Aber wenn sie dann den Thorpes die Stirn geboten hat, fiel es mir wieder ein :zwinker: Wahrscheinlich ist es gerade das, was sie für Jane Austen auszeichnet, nämlich dass sie sich trotz ihres oftmals kindischen Verhaltens manchmal erstaunlich reif verhält.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.