Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

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    Walter Moers


    Die Stadt der Träumenden Bücher



    Klappentext:
    Als der Pate des jungen Dichters Hildegunst von Mythenmetz stirbt, hinterlässt er seinem Schützling nur wenig mehr als ein Manuskript. Dieses aber ist so makellos, dass Mythenmetz nicht widerstehen kann, dem Geheimnis seiner Herkunft nachzugehen.
    Die Spur führt nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher. Als der Held sie betritt, ist es, als würde er die Tür zu einer gigantischen Buchhandlung aufreißen. Er riecht den Anflug von Säure, der an den Duft von Zitronenbäumen erinnert, das anregende Aroma von altem Leder und das scharfe, intelligente Parfüm der Druckerschwärze.
    Einmal in den Klauen dieser buchverrückten Stadt wird Mythenmetz immer tiefer hineingesogen in ihre labyrinthische Welt, in der Lesen noch eine wirkliche Gefahr ist, in der rücksichtslose Bücherjäger nach bibliophilen Schätzen gieren, wo Buchlinge ihr Unwesen treiben und der mysteriöse Schattenkönig herrscht.


    Warnung!
    "... es ist keine Geschichte für Leute mit dünner Haut und schwachen Nerven - welchen ich auch gleich empfehlen möchte, dieses Buch wieder zurück auf den Stapel zu legen und sich in die Kinderbuch-Abteilung zu verkrümeln.
    Husch, husch, verschwindet, ihr Kamillenteetrinker und Heulsusen, ihr Waschlappen und Schmiegehäschen, hier handelt es sich um eine Geschichte über einen Ort, an dem das Lesen noch ein echtes Abenteuer ist!.... Ja, ich rede von einem Ort, wo einen das Lesen in den Wahnsinn treiben kann. Wo Bücher verletzen, vergiften, ja, sogar töten können.
    Nur wer wirklich bereit ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen, um an meiner Geschichte teilzuhaben, der sollte mit zum nächsten Absatz folgen. Allen anderen gratuliere ich zu ihrer feigen, aber gesunden Entscheidung, zurückzubleiben. Macht's gut, ihr Memmen! Ich wünsche euch ein langes und sterbenslangweiliges Dasein und winke euch mit diesem Satz Adieu!..."



    * * *


    Schade, dass es so schnell vorbei war und ich das Buch zuschlagen musste.
    Neugierig geworden durch das Vorwort, das als „Warnung“ verstanden werden soll, bin ich nur zu gerne eingetaucht in eine Welt voller Bücher.
    Bücher, Bücher, Bücher... darum dreht sich in dieser phantastischen Welt alles. Man trifft Bücherjäger, Dichter, Schriftsteller, Verleger, Buchhändler in „über fünftausend amtlich registrierten Antiquariaten und schätzungsweise tausend halblegalen Bücherstuben“, Läden mit Tausenden verschiedenen Lesezeichen und Exlibris, Möbelgeschäfte voller Lesepulte und Bücherregalen, an jeder Ecke ein Kaffeeausschank mit Dichterlesungen rund um die Uhr....
    Obwohl mir nach den ersten 50 Seiten schon der Kopf schwirrte vor lauter Büchern, wurde es mir nicht zuviel und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es liest sich sehr flüssig, weckt Neugierde auf die skurrilen Figuren und Gestalten, die ständig hinzukommen. Bisweilen war es etwas schwierig, sich alle zu merken, vor allem, weil sie auch so seltsame Namen hatten. Aber trotzdem war man gespannt, wer oder was hinter der nächsten Ecke lauert.


    Trotz allem könnte ich mir vorstellen, dass es manchem Leser einfach zuviel wird. Es gibt Passagen, in denen in jedem Satz das Wort „Buch“ vorkommt und ausschließlich alle Figuren, Gestalten, die auftreten haben in irgend einer Art und Weise mit Büchern zu tun. Also kein Buch, das ich jedem schenken würde.



    Bei mir kommt es jedenfalls in Augenhöhe ins Bücherregal, wo meine Lieblingsbücher stehen. Es wird dort seinen festen Platz haben.



    5ratten


    EDIT: Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Das Buch steht auch schon auf meiner Liste, ich will aber zuerst meinen SUB abbauen. Obwohl es eigendlich egal wäre, da mein imaginärer SUB auch schon so hoch ist, daß ich alle Bücher die auf meiner Liste stehen kaufen könnte und ob die Bücher auf der Liste stehen oder bei mir herumliegen macht doch keinen Untershied.

  • So ein Mist! Eigentlich wollte ich mir das Buch noch eine Weile verkneifen. Schließlich steht Rumo noch ungelesen hier! Aber das hört sich dann doch ZU gut an! Seufz....

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • MaKo
    SUB abbauen?... ist doch eh hoffnungslos :rollen:



    @Nimue
    Also ich hab Rumo auch noch nicht gelesen, das liegt auch noch bei mir rum. Gestern habe ich mit jmd. telefoniert, der meinte, dass man Rumo sogar vorher gelesen haben sollte, weil man sich ansonsten mit den seltsam en Figuren aus Zamonien nicht auskennen würde. Es gibt auch ein paar kleine Anspielungen auf "Ensel und Krete" (auch von Hildegunst von Mythenmetz). Das liegt auch noch auf dem SUB. Hatte aber, ohne die beiden gelesen zu haben, keine Probleme mich zurecht zu finden.
    Und außerdem sind Besonderheiten, die man evtl. aus den beiden anderen Büchern kennen könnte, in der Fußnote erklärt.



    Im Nachwort kündigt Walter Moers an, dass er demnächst noch andere Werke von Mythenmetz übersetzen wird und fordert die Leser auf, ein Votum per Mail abzugeben... find das ganz witzig. Ich stimme jedenfalls für eine Geschichte über die Buchlinge, die ich ganz besonders in mein Herz geschlossen habe.



    Verregnete Grüße :regen:

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

  • Ich habe ebenfalls gelesen, dass man besser Rumo oder zumindest die 13 1/2 Leben des Käptain Blaubär gelesen habe sollte, da Walter Moers in seinem neuesten Werk die einzelnen Wesenheiten Zamoniens nicht mehr ausführlich beschreibt. Außerdem gibt es wohl auch einige nette Querverweise zu Rumo.

  • Den Blaubär hatte ich schon vorher gelesen. Und wenn ich mich demnächst über Rumo hermache, dann habe ich vielleicht den einen oder anderen Aha-Effekt :smile:


    Egal... konnte der Versuchung nicht widerstehen und habe es nicht bereut. Am liebsten würde ich es gleich nochmal lesen. :redface:


    Viele Grüße

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Mist.. dabei war ich so stolz, dass mein SUB noch nicht mal zweistellig ist... aber das klingt ja unverschämt gut...
    Ausserdem ist das wohl das Buch zu diesem Forum hier, wa? *lach* :breitgrins:

  • Hmmm....kostet ja wieder 24 €. Täuscht das, oder Amazon und Co. werden immer teurer. Aber ich packe das Buch in meinen iSUB ( wie MaKo so schön sagte "imaginär" ) und werde wohl wieder sparen müssen.


    mfg RM

    &quot;Die Leute wissen nicht, was es einen Zeit und Mühe kostet, um Lesen zu lernen. Ich habe achtzig Jahre dazu gebraucht und kann noch nicht sagen, daß ich am Ziele wäre.&quot;
    <br />
    <br />Johann Wolfga

  • Zitat von "Sven"

    Außerdem ist das wohl das Buch zu diesem Forum hier, wa? *lach* :breitgrins:


    Das dachte ich mir auch *g. Schon als ich den Einband gesehen habe.


    Zitat von "Runenmeister"

    Hmmm....kostet ja wieder 24 €. Täuscht das, oder Amazon und Co. werden immer teurer.


    Hat mir auch ein wenig weh getan der Preis. Waren eigentlich zu DM-Zeiten die Bücher auch schon so teuer? Ich bilde mir immer ein, dass es nicht so war.
    Wenigstens hat sich diese Ausgabe zu 100 % gelohnt. :smile:

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

  • Zitat

    Waren eigentlich zu DM-Zeiten die Bücher auch schon so teuer?

    Hm, ich glaube, viele Preise der Bücher wurden irgendwann vor 2 Jahren (oder so) kollektiv um ca. 20% erhöht .. zumindest fiel mir da massiv auf, dass jene Bücher die ich noch für 8 Euro erwarb nun plötzlich 10 Euro kosteten. :grmpf:


    Soviel Geld ausgeben zu müssen ist natürlich schon hart. Bei diesem Buch habe ich es dann aber doch mal gemacht und nicht auf das TB irgendwann gewartet, weil auch die liebevolle Illustration das Geld eindeutig wert ist! Einband, Bilder .. alles atmet große Qualität und offenbart viel Liebe zum Detail. Und da das heutzutage leider auch nur noch selten vorkommt denke ich, dass das Geld hier wirklich gut angelegt ist :sonne:

  • Zitat von "Sven"

    Hm, ich glaube, viele Preise der Bücher wurden irgendwann vor 2 Jahren (oder so) kollektiv um ca. 20% erhöht .. zumindest fiel mir da massiv auf, dass jene Bücher die ich noch für 8 Euro erwarb nun plötzlich 10 Euro kosteten. :grmpf:


    Soviel Geld ausgeben zu müssen ist natürlich schon hart. Bei diesem Buch habe ich es dann aber doch mal gemacht und nicht auf das TB irgendwann gewartet, weil auch die liebevolle Illustration das Geld eindeutig wert ist! Einband, Bilder .. alles atmet große Qualität und offenbart viel Liebe zum Detail. Und da das heutzutage leider auch nur noch selten vorkommt denke ich, dass das Geld hier wirklich gut angelegt ist :sonne:


    Stimmt. Ich habe "Die Stadt der träumenden Bücher" zwar zum Geburtstag bekommen, hätte es mir aber auf jeden Fall als HC gekauft, weil die Aufmachung so schön ist. "Rumo" habe ich ebenfalls zum Geburtstag bekommen, aber als Taschenbuch. Da sind zwar auch alle Bilder drin, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dem Buch fehlt was. Meine anderen Moerse sind alle HC, haben einen haptisch optimalen Schutzumschlag sowie einen haptisch ebenfalls ansprechenden Bucheinband. Und ein Lesebändchen. Lesebändchen sind meine große Leidenschaft. Die lasse ich während der Lektüre immer durch die Finger gleiten, das erhöht das Lesevergnügen.


    Zum Buchinhalt: Herrliche Geschichte! Mir ging es bei der Lektüre ähnlich wie Hildegunst von Mythenmetz, als er das geerbte Manuskript las: ich lachte, ich weinte (jaaaaahaaa, es gibt Grund zum Weinen!), ich las ganze Passage laut vor, ich nickte immer wieder zustimmend und als ich das Buch beendet hatte, saß ich eine ganze Weile da und stierte ins Leere.
    Gut, es gibt vom Handlungsstrang her gewisse Parallelen zu Ensel und Krete - manchmal ist es schon unglaublich, durch welche "Zufälle" unser Held in allerletzter Sekunde vor dem sicheren Tod gerettet wird oder wie er nur noch tiefer in den Schlamassel gerät, nachdem sich sein Weg gerade erst in etwas ruhigeren Bahnen bewegt hat. Dennoch möchte ich keine Zeile missen.


    Ist es eigentlich einem anderen Leser gelungen, sämtliche Buchling-Dichter zu enträseln? (Golgo war natürlich Goethe, aber wer bitte schön is Dölerich Hirnfidler (mein großer Favorit! Die nächste Fundkatze im Tierheim wird auf diesen Namen getauft!)


    Liebe Grüße
    Rio

  • Zitat von "Rio"

    Ist es eigentlich einem anderen Leser gelungen, sämtliche Buchling-Dichter zu enträseln? (Golgo war natürlich Goethe, aber wer bitte schön is Dölerich Hirnfidler (mein großer Favorit! Die nächste Fundkatze im Tierheim wird auf diesen Namen getauft!)


    Zitat

    Dölerich Hirnfidler ist Friedrich Hölderlin - da bin ich aber auch nicht von selbst drauf gekommen. Dann gibt es noch Orca de Wils - Oscar Wilde, Sanotthe von Rhüffel-Ostend - Annette von Droste Hülhoff, Ugor Vochti - Victor Hugo, Balono de Zacher - Honoré de Balzac. mehr konnte ich leider nicht entziffern

  • Zitat von "Rio"

    wer bitte schön is Dölerich Hirnfidler (mein großer Favorit! Die nächste Fundkatze im Tierheim wird auf diesen Namen getauft!)
    Liebe Grüße
    Rio


    *lach*... gut, dass sie dich nicht dafür verklagen kann :breitgrins:

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

  • Hallo Zusammen,


    "Die Stadt der träumenden Bücher" Ist DAS Hihglight 2004 ! Das Buch ist einfach super, genial, himmlisch, ect.ect. ... :klatschen::klatschen::klatschen: Ich bin vom Orm gepackt.

    liebe Grüsse melanie

  • Hm, ich weiß nicht... Bis jetzt hat mich das Buch noch nicht so richtig gepackt (ca. Seite 100). Irgendwie kommt die Story nicht so recht in Gang. Die verrückten Ideen sind natürlich wieder typisch Moers - teilweise finde ich es sogar etwas zu ausufernd, was er da in fast jedes Kapitel einbaut.

  • Zitat von "Kringel"

    Hm, ich weiß nicht... Bis jetzt hat mich das Buch noch nicht so richtig gepackt (ca. Seite 100). Irgendwie kommt die Story nicht so recht in Gang. Die verrückten Ideen sind natürlich wieder typisch Moers - teilweise finde ich es sogar etwas zu ausufernd, was er da in fast jedes Kapitel einbaut.


    Ja, gell? Am Anfang fühlte ich mich auch überwältigt von all diesen Worten, Beschreibungen und Nebensächlichkeiten. Ich konnte das Buch bloß in kleinen Häppchen genießen. Aber irgendwann nimmt die Handlung dann Fahrt auf. Sie wird zwar immer aberwitziger, aber ich konnte kaum aufhören zu lesen. Trotzdem mußte ich hin und wieder das Buch beiseite legen, um nicht total erschlagen zu werden von all der Fülle und Dichte.


    Rio

  • Seite 100? Dann halte noch ca. 50 Seiten durch, Kringel, denn ab dann geht es (bis auf ein paar verweilende Unterbrechungen) mit der Handlung ordentlich voran :bang:

  • Zitat von "Rio"

    überwältigt


    Das nicht, eher gelangweilt...
    Aber ich werde natürlich weiterlesen, wäre ja noch schöner, wenn ich ein angefangenes Buch nicht zuende lesen würde!

  • Ich habe das Buch heute zu Ende gelesen, hier kommt mein Senf:


    Die grösste Schwäche von «Die Stadt der Träumenden Bücher» ist, dass es das vierte Buch aus der Zamonien-Reihe ist. Es ist zwar erst das zweite, das ich gelesen habe, aber irgendwie erscheint es mir wie eine uninspirierte Version des «Käpt'n Blaubär». Es scheint fast, als wären Moers die Ideen ausgegangen. Und ich hatte den Eindruck, dass das Buch genau das selbe Schema verfolgt wie «Käpt'n Blaubär», einfach ein bisschen weniger überraschend, weniger dynamisch und stellenweise schon fast langatmig. Ein Gefühl, das bei «Käpt'n Blaubär» nie aufkam, obwohl das Buch 250 Seiten mehr hat.
    Aber ich will nicht alles schlecht machen. Die positiven Aspekte sind natürlich wieder die fantastischen Illustrationen (wobei auch diese nicht an die in «Käpt'n Blaubär» heranreichen) und die neuen Fantasiewesen wie beispielsweise die Buchlinge, die echt zum Knuddeln sind. Alles in allem ein lesenswertes Buch für zwischendurch, aber kein wahres Highlight, leider.


    Ich vergebe:
    3ratten


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Huii, so verschieden können die Meinungen sein!


    Ich sehe es genau andersherum: Dass der Blaubär keinen roten Faden hat, der in der "Stadt der Träumenden Bücher" wunderbar zu sehen war! Im Blaubär waren mir viele Figuren reichlich schnuppe weil einfach nicht lang genug da, in den Träumenden Büchern zitterte ich stellenweise richtig mit.


    Auch die Geschichte fand ich sehr viel schlüssiger.
    Und: Die Detailverliebtheit hat in meinen Augen zugenommen.
    Für mich ist dem Blaubär anzusehen, daß es Moers erster Zamonien-Ausflug war. In den "Träumenden Büchern" ist alles sehr viel detaillierter beschrieben, bis hin zu den Figuren selbst.


    Ich gebe denen eher diese Wertung hier (weil ich einfach kein Haar in der Suppe finde):
    5ratten


    Na, wenn alle einer Meinung wären, dann wäre das Leben ja langweilig - und es gäbe (schreckliche Vorstellung) viel, viel weniger Bücher :zwinker: