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Originaltitel The Chemistry of Death (2006)
Erstveröffentlichung in Deutschland: 2006
Verlag: Audiobuch
Übersetzer/in: Andree Hesse
6 CDs, Hörbuch
Klappentext:
David Hunter war Englands berühmtester Rechtsmediziner. Aber er hat seinen Beruf aufgegeben und sich inkognito nach Devonshire in ein kleines Dorf zurückgezogen. Dort arbeitet er seit ein paar Jahren als Assistent des Arztes, als sein friedliches Landleben ein jähes Ende findet. Spielende Kinder entdecken eine mit einem Paar Schwanenflügel ausstaffierte Frauenleiche. Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin im Dorf. Da sie mit David befreundet war, ist er, der schweigsame Fremde, einer der ersten Verdächtigen. Doch dann findet die Polizei heraus, was David früher war, und so muss die Ex-Koryphäe der überforderten Provinz-Gerichtsmedizin helfen.
Meine Meinung:
Dr. David Hunter, ehemals forensischer Anthropologe, will mit seinem früheren Beruf nichts mehr zu tun haben, seitdem Frau und Kind bei einem Autounfall ums Leben kamen. In der Großstadt fühlt er sich auch nicht mehr wohl und so zieht er als Allgemeinmediziner in das kleine Dörfchen Manham. Dort muss er immer wieder gegen die Vorbehalte der Einheimischen allen Fremden gegenüber ankämpfen. Keine leichte Aufgabe und als dann auch noch die Leiche einer Frau gefunden wird, erweist sie sich als fast nicht überwindbar. Noch erweisen sich Manhams Bürger als Meister der Verdrängung, war doch die Frau auch eine Fremde. Als dann aber eine Einheimische verschwindet, verwandelt sich das idyllische Dörfchen in einen Hexenkessel aus Angst und Misstrauen.
Auch die Hörbuchausgabe fällt durch das schlichte Cover, das an eine Todesanzeige erinnern soll, auf - und ich kann mich nicht dagegen wehren: Es fasziniert mich immer noch. Sehr positiv fällt hier außerdem auf, dass die Punkte, die mich beim Buch sehr gestört haben - ständige Wiederholungen von Floskeln und das Vorwegnehmen der Handlung - der Kürzung zum Opfer gefallen sind. Was bei vielen gekürzten Hörbüchern vielleicht nicht gerade als Kaufentscheidung zählt, tut der Geschichte hier so gut, dass ich eher zur vertonten Fassung raten würde.
Der Sprecher Johannes Steck macht seine Sache sehr gut, bringt die nötige Spannung durch minimale Veränderungen seiner Stimme in den Ablauf und verleiht ihm so mehr Tiefe, als es offensichtlich von Simon Beckett vorgesehen war. Zwar kann er aus "Die Chemie des Todes" immer noch keinen stilistisch und gedanklich anspruchsvollen Thriller machen, aber durch die Kürzungen fallen überflüssige Sequenzen heraus, was aus dem Buch wenigstens einen spannenden Krimi macht, der einem die Zeit auf der Autobahn sehr viel angenehmer macht.
Die Ausstattung der CD-Box bietet leider keine Extras, aber es ist erfreulich, dass das Hörbuch auch noch in der praktischen MP3-Version erhältlich ist. Es gibt Bücher, die MUSS man einfach in ihrer ursprünglisten, der schriftlichen, Forum im Regal stehen haben, Bücher von denen man keine Zeile missen will. Aber es gibt auch Bücher, bei denen Kürzungen nicht ins Gewicht fallen, die ihnen im Gegenteil sogar sehr guttun. "Die Chemie des Todes" ist für mich definitiv so ein Fall und nicht nur Hörbuchfans sollten diese Version der anderen vorziehen.