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Frances Hardinge: Die Herrin der Worte
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Inhalt:
Die 12-jährige Mosca lebt in einem winzigen Nest auf dem Land und hat nicht viel. Nach dem Tod ihres Vaters bleibt ihr nur ein einziger Freund: der „Sarazene“, eine widerspenstige Hausgans. Aber Mosca hat ein seltenes Talent: Sie hat die Fähigkeit zu lesen. Und nicht nur das: Mosca liebt Geschichten über alles und sammelt seltene Worte wie Kostbarkeiten. Aber in ihrer Welt, in der unzensierte Bücher und Geschichten verboten sind, ist diese Leidenschaft gefährlicher, als Mosca ahnen kann...
Nach Jahren in der Obhut ihres bücherfeindlichen Onkels hat Mosca das Landleben satt: Gemeinsam mit dem Sarazenen nimmt sie Reißaus und befreit dabei noch einen alten Gauner, Schwindler und Poeten vom Pranger: Wortmeister Clent, der so wundervoll mit Worten umgehen kann, dass Mosca keine Sekunde zögert, sich im anzuschließen. Gemeinsam machen Mosca, Clent und der Sarazene sich auf eine abenteuerliche Reise in die große Stadt Löwenburg. Unversehens geraten die drei an Schmuggler und Spione, zwischen die Fronten der Mächtigen ihres Landes - und in eine gefährliche Verschwörung, in der Mosca nur auf eines zählen kann: auf ihren wachen Verstand und die Fähigkeit zu lesen!
(Buchklappentext)
Bewertung:
Das Buch ist äußerlich sehr schön anzusehen. Dieses Cover ist so schön, dass ich es gerne eine Weile betrachte. Den Titel hingegen finde ich nicht so toll, was daran liegen mag, dass ich langsam keine „Die Herrin der...“ bzw. „Der Herr der...“ mehr sehen kann. Im englischen Original heißt das Buch übrigens „Fly by night“.
Das Inhaltsaverzeichnis am Anfang stimmt einen schon auf die Geschichte ein, in der Buchstaben, Worte und Bücher eine große Rolle spielen. So beginnt die Geschichte mit „A wie Argwohn“ und endet mit „V wie Vogelfänger“.
Die Personen tragen solch Klangvolle Namen wie Federkiel Mye, Mosca Mye, Sellerie Dannock oder Wortmeister Clent.
Sehr amüsant sind auch die Namen der viele verschiedenen Heiligen, bei deren Nennung sich der Leser gegen ein Schmunzeln kaum wehren kann.
Ein Buch für Menschen, die Bücher und vor allem Worte generell lieben, denn hier werden viele Worte gemacht. In dieser Welt wird die Macht des Wortes nicht unterschätzt und so ist es kein Wunder, dass nur zensierte Bücher gedruckt werden, was schon eine ziemlich schreckliche Vorstellung ist.
Die einfallsreichen Namen tauchen im Laufe der Handlung immer gehäufter auf und obwohl sie alle leicht unterscheidbar sind, tauchen sie gegen Ende so gehäuft auf, dass einem davon schon der Kopf schwirren kann.
Mit den Intrigen und Verschwörung geht es bunt durcheinander. Das wenigste davon lässt sich erahnen, was ein bisschen schade ist, weil ich deswegen selten überhaupt irgendeinen Verdacht hatte. Es wird zwar alles aufgelöst, aber ganz zufrieden bin ich nicht.
Mosca kann zwar lesen und hat sicher auch einiges an kriminalistischem Gespür, ist mir jedoch nicht sonderlich sympathisch. Lesen hin oder her, ich würde sie nicht gerne zur Freundin haben.
Bei der Beschreibung ihres Äußeren frage ich mich,
wie man denn als Mensch das Gesicht eines Frettchens haben kann?
Es entsteht der Eindruck, und das ist wohl auch gewollt, dass alle Personen in diesem Buch einen mehr oder weniger großen Knacks im Kopf haben, man sollte sich bei dieser Lektüre also auf allerlei Absonderlichkeiten gefasst machen.
Die Beziehungen zwischen den Handelnden sind nicht immer ganz klar, was aber gewollt zu sein scheint.
Das Buch darf man nicht an allen Stellen ernst nehmen, an anderen ist es ratsam.
Eine unterhaltsame Lektüre, nicht unbedingt für zwischendurch.
und
Liebe Grüße
Nirika