Isabel Abedi - Whisper

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    Mit ihrer fast schon peinlich selbstbewussten Mutter, der bekannten Filmschauspielerin Kat, und deren schwulem „Lebensgefährten“ Gilbert, der einen Hang zum Esoterischen hat, bricht Noa in den Westerwald auf, wo Kat ein uraltes Häuschen gekauft hat, um es als Rückzugsort für ruhige Wochenenden und Ferien zu renovieren.


    Das Häuschen liegt in einem winzigen Dorf, wo es zugeht wie in allen anderen Dörfern in Deutschland: Frühschoppen und Kartenspielen in der Dorfwirtschaft, Feldarbeit und Handwerk und jede Menge Klatsch. Dementsprechend schlägt Kats Ankunft hohe Wellen.


    David, der Sohn der Köchin aus der Dorfkneipe, hilft bei den Renovierungsarbeiten – und Noa verliebt sich Hals über Kopf in ihn, doch ganz reibungslos verläuft ihre Beziehung nicht, beide haben aufgrund früherer Erlebnisse Vorbehalte und Ängste.


    Eines Abends schlägt Gilbert vor, Gläserrücken zu spielen, und tatsächlich meldet sich ein Geist, der sich Eliza nennt. Angeblich ist in diesem Haus vor dreißig Jahren ein Mädchen ermordet worden – was Noas dunkle Ahnung bestätigt; sie hatte von Anfang an das Gefühl, dass das Haus etwas Unheimliches an sich hat.


    Noa und David versuchen mehr herauszufinden, stoßen dabei aber auf eisernes Schweigen der Dorfbewohner und geraten mehr als einmal in Gefahr.


    Die übersinnlichen Komponenten, die mich in manchem anderen Buch geärgert hätten, sind hier so eingebaut, dass es nicht aufgesetzt oder lächerlich, sondern richtiggehend plausibel wirkt, auch wenn keine rationale Erklärung dafür geliefert wird, und zur leichten Gruselatmosphäre beiträgt. Die Charaktere sind zwar merklich um eine bestimmte Idee herum aufgebaut – die quirlige, welterfahrene Kat, der versponnene Esoteriker Gilbert, die grüblerische Noa – aber sie sind glaubhaft, realistisch und liebenswert gezeichnet.


    Der Sprache merkt man zwar teilweise an, dass das Buch für Jugendliche geschrieben ist, den Lesefluss hat das jedoch keineswegs gestört.


    Insgesamt ein sehr gelungener Spannungsroman mit überraschenden Wendungen.


    Sehr hübsch fand ich die Ausstattung des Buches mit Schutzumschlag aus dickem Strukturpapier, rotem Lesebändchen und dem eingeprägten roten Edelstein auf dem Cover, das durch seine Schlichtheit besticht.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


    Noa begibt sich mit ihre Mutter, Kat, einem Filmstar, sowie deren "Freund" Gilbert zum Entspannen in ein Haus auf dem Land. Bereits die Anfahrt ist kein gutes Zeichen.
    Während Kat sich in den Mittelpunkt rückt, versuchen David, der beim Renovieren des Hauses hilf, und Noa einem düsteren Geheimnis auf die Spur zu kommen. Alles beginnt mit Gläserrücken, zu dem der auf Esoterik Versessene Gilbert sie überredet hat.


    Das Buch ist spannend bis zum Ende. Immer wieder werden Fragen aufgeworfen und erst zum Schluss ergibt sich ein verständliches Ganzes.
    Die Figuren haben nicht nur ein gut vorstellbares Äußeres und einen glaubwürdigen Charakter, sondern auch Hintergründe für ihr Handeln, auch wenn die nicht immer gleich ersichtlich sind.


    Den esoterischen Teil konnte ich gerade noch ertragen, ohne den wäre da aber auch gar nichts passiert. Immerhin nimmt damit die wirkliche Handlung ihren Anfang.
    Trotzdem sind ein paar krimihafte Züge nicht zu verleugnen und die Auflösung gibt es erst am Ende. Die Lösung könnte ganz einfach sein, wenn denn jemand von den Dorfbewohnern darüber reden wollte, aber es will keiner und so müssen David und Noa der Sache selbst auf den Grund gehen.


    Die Namen der Katzen, Hitchock und Pancake, gefallen mir und sie passen auf jedenfall zu jedem der Tiere.


    Kat möchte ich als Mutter nicht geschenkt, Noa als Tochter jedoch auch nicht. Sie sind beide etwas abgedreht und nicht sensibel genug für den anderen. Sie wirken allerdings glaubwürdig.


    4ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Hier hat aber schon lang niemand mehr geschrieben... Schade eigentlich, das Buch ist fantastisch. Die Geschichte um das Haus, wie auch die Liebesgeschichte. Man verliebt sich gleich ein Stück mit in den süßen David :zwinker:
    Von dem Buch "Imago" von Isabell Abedi war ich eher enttäuscht, habe es aber vor "Whisper" gelesen, sodass dieses Buch alles wieder gut gemacht hat :smile:
    Kennt denn vielleicht jemand Bücher, die "Whisper" ähnlich sind? Also mit Spannung (gern auch mehr wie in Whisper) + Liebesgeschichte? Das war das erste Buch dieser Art, das ich gelesen habe. Hoffentlich kann mir jemand helfen :smile:

  • Die 16jährige Noa und ihre Mutter Kat beziehen ein altes Fachwerkhaus auf dem Land. Und es ist eben jenes Haus, welches einen besonderen, beinahe unheimlichen Eindruck auf Noa macht: sie fühlt sich von dem Haus regelrecht beobachtet und nimmt manchmal einen merkwürdigen Parfümduft wahr, den außer ihr aber niemand zu bemerken scheint. Als sie sich schließlich mit David, einem Jungen aus dem Dorf, an einer Geister-Seance versucht, werden ihre anfänglichen Befürchtungen zur schrecklichen Realität: sie nehmen Kontakt zu dem Geist eines 18jährigen Mädchens auf, welches behauptet, vor 30 Jahren auf dem Dachboden von Noas Haus ermordet worden zu sein.


    Nicht sicher, ob beide Jugendlichen einem gegenseitigen Scherz erlegen sind, beginnen sie nach und nach an die Geschichte zu glauben und begeben sich auf die schwierige Suche nach dem Mörder des Mädchens – nicht ahnend, dass sie dabei auf ein lang gehütetes Geheimnis gestoßen sind und alte Wunden aufreißen werden…


    Obwohl die Geistergeschichte als spannende und gut durchdachte Rahmenhandlung fungiert, gibt es in whisper noch eine breite, für meine Begriffe zu breite, Spanne an anderen Themen. So erfahren wir von Noas problematischer Beziehung zu ihrer Mutter und von ihrer ersten großen Liebe, mit all ihren Schmetterlingen, weichen Knien, Herzflattern und Missverständnissen. Daneben wird man mit Behinderung, Erpressung, sozialer Ächtung, Missbrauch, Mord und versuchtem Mord konfrontiert – an sich interessant, für einen (Jugend-)Roman leider zu viel geballte und unzusammenhängende Informationen auf einmal, die wie eine Lawine über den Leser hereinbrechen und mich während der ersten Hälfte ziemlich genervt und mit dem Gefühl des Überranntwerdens zurückgelassen haben.


    Am besten hat mir die titelgebende „Geistergeschichte“ gefallen, dass zu lösende Rätsel um die verstorbene Eliza und die Gründe für ihren mysteriösen Tod. Schön fand ich auch, dass jedes Kapitel mit einem Eintrag aus Elizas Tagebuch beginnt und dass so die Spannung und das Geheimnisvolle um ihre Person durchgehend aufrecht gehalten werden. Und nachdem ich schließlich die Flut an Informationen aus der ersten Hälfte verdaut hatte, sind auch der Schluss des Buches und das Zusammensetzen der vielen Puzzleteilchen immer interessanter und spannender geworden.


    An dieser Stelle muss aber gesagt werden, dass ich den Klappentext des Buches aufregender fand, als den gesamten Roman. Die versprochene „psychologisch dichte, knisternde spannende Stimmung“ konnte ich nicht wirklich wahrnehmen und auch die „menschlichen Leidenschaften“ empfand ich als nur flach angedeutet. Natürlich, whisper ist ein Jugendroman und ich erwarte kein literarisches Meisterwerk – aber der erwähnte Klappentext verspricht einfach mehr Spannung, als in dem Roman eigentlich vorkommt, so dass ich während des Lesens doch ziemlich enttäuscht wurde.


    Für jüngere, jugendliche Leser mag whisper ein gelungener Roman sein, reifere Leser wird das Buch – trotz der gelungenen Grundidee – nicht überzeugen.


    3ratten & :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Das Buch ist toll. Elizas Tagebucheinträge sind schön geschrieben und ausgedrückt und man weiß bis zum Ende überhaupt nicht, warum und vor allem wer "Schneewitchen" umgebacht hat. Aufjedenfall wurde ziemlich viel Spannung reingebracht, und die Charactere sind wirklich schön beschrieben. Mir gefiel es sehr und vor allem hat man gemerkt, dass Eliza trotz ihrer Schöhnheit ziemlich traurig war, also dass Schöhnheit allein nicht glücklich macht. Und die Geschichte um Noa und David war einfach süß.

  • Ich kann mich nich tmehr besonders gut an das Buch erinnern.
    Es ist schon ein bisschen länger ehr das ich das gelsesen habe.
    Aber ich weiß, das das eine Zeit lang mein absolutes Lieblingsbuch war.
    Total toll.

  • Whisper von Isabel Abedi


    cover69.jpg


    ISBN: 978-3-401-02999-3
    Verlag: Arena


    Klappentext:


    Eine unwirkliche Stille liegt über Whisper, dem alten Haus, in dem Noa ihre Ferien verbringen soll. Das alte Gebäude birgt ein Geheimnis, über das niemand im Dorf spricht. Furcht und neugierige Erwartungen führen Noa immer tiefer auf die Spur eines rätselhaften Verbrechens. Gemeinsam mit David nähert sich Noa der Wahrheit eines nie geklärten mordes...


    eigene Meinung


    Ich muss schon sagen, das Buch hat mich sehr gefesselt. Es war spannend und es gab keine unnötigen Stellen, damit das so bleibt. Es gibt allerdings diese Stelle

    , die ich am Abend gelesen habe und danach eine Weile nicht einschlafen konnte :redface:...
    Geschrieben ist es sehr gut und es ist gut geeignet für ein spontanes Buch zwischendurch fürs Wochenende oder einem langweiligem Tag, an dem sonst nichts zu tun hat: 274 Seiten.


    Ich habe schon viele Bücher gelesen, wo die Charaktere fehlerfrei waren, aber in diesem Buch hat jeder eine Makel und die Geschichte könnte, bis auf ein paar Dingen, in wirklichkeit so passieren. Sie ist sehr realistisch geschrieben und ein guter Grund das Buch weiterzuempfehlen!!!

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


    Once Upon a Time in a kingdom filled with entchanted books, there was a girl who loved to read.

    Einmal editiert, zuletzt von Viky ()

  • Hallo Viky,


    ich habe Deinen Beitrag mal an den alten Thread angehängt. Bitte vor Eröffnung neuer Threads an die Suchfunktion denken :winken:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich werde das Buch noch für den SLW lesen und bin schon wahnsinnig gespannt :smile:
    Die Rezensionen hören sich ja echt verlockend an! :klatschen:


    Lg
    Pankratz


  • Hallo Viky,


    ich habe Deinen Beitrag mal an den alten Thread angehängt. Bitte vor Eröffnung neuer Threads an die Suchfunktion denken :winken:


    Danke, bin neu hier, darum habe ich an sowas noch nicht gedacht!!! :redface:

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


    Once Upon a Time in a kingdom filled with entchanted books, there was a girl who loved to read.

  • Isabel Abedi - Whisper


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    Klappentext:
    Eine unwirkliche Stille liegt über Whisper, dem alten Haus, drückend und gefährlich. Als Noa es das erste Mal betritt, ist sie gleichermaßen ergriffen von Furcht und neugieriger Erwartung. Doch niemand außer ihr scheint zu spüren, dass das alte Gebäude ein lang gehütetes Geheimnis birgt ...Nicht nur von einem geheimnisvollen Haus, auch von einem nie geklärten Mord, von menschlichen Leidenschaften und einer großen Liebe erzählt Isabel Abedi in "Whisper".Meisterhaft versteht es die Erfolgsautorin ihre Leser in eine mysteriöse, kaum auszuhaltende Spannung zu versetzen. Nicht ohne Grund ist "Whisper" für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und von der Presse hoch gelobt worden. Ein ungewöhnliches und großartiges Buch.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Noa zieht mit ihrer Mutter in ein Haus auf dem Land. Das Haus ist irgendwie unheimlich und macht einen seltsamen Eindruck auf Noa. Zusammen mit einem Freund aus dem Dorf schafft sie es Kontakt zu einem Geist aufzunehmen. Das tote Mädchen behauptet vor mehreren Jahren auf dem Dachboden ermordet worden zu sein. Und damit nimmt das Chaos seinen Lauf. David und Noa versuchen dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen und es entwickelt sich eine sehr interessante Geschichte. Man wird richtig gefesselt, weil der Schreibstil von Isabel Abedi mal wieder sehr fesselnd ist. Es kommt keine Langeweile auf, da es wirklich durchgehend spannend ist.


    Ich ärger mich gerade, dass ich so lange gebraucht habe bis ich es gelesen habe. Hätte viel eher mal danach ins Regal greifen sollen!

    Ich vergebe
    4ratten

  • CN für das Buch und diese Rezension: Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Mobbing, Vernachlässigung, Verlust, und verlassen werden eines Elternteils, Slutshaming, Autounfall, Ableismus



    Was ich mochte:

    • Es gab kein konstruiertes Drama, und wenn es welches gab, wurde das schnell durch Reden geklärt.

    • Die Liebesgeschichte war okay. Sie hat nicht den Plot bestimmt oder genervt und fühlte sich auch sehr natürlich an.

    • Die Charaktere waren gut ausgearbeitet.

    • Der Horror war subtil und fügte sich in die Geschichte ein anstatt den Plot zu bestimmen.

    • Unterpunkt: Der Horror war auch nicht erschreckend, ekelhaft, oder voller Jump Scares.

    • Das Buch spielt in Deutschland. So langsam habe ich dieses Setting vermisst. Irgendwie spielen Fantasy- und Horrorbücher deutscher Schreiberlinge meist in London oder Amerika? Hier sind wir in einem kleinen 300 Seelen-Dorf.



    Was ich nicht mochte:

    • Warum muss in jedem verfickten Buch eine Vergewaltigung vorkommen? Nein, ernsthaft, warum? Ist das irgendeine Vorgabe, die erfüllt werden muss? Ist es das mittlere Kästchen in einer Schreiberling-Bingokarte? Was ist diese Obsession mit Vergewaltigungen?

    • Der Geist. "Wer ist dein Mörder?" "Sage ich nicht." Okay, cool, es wäre allerdings viel einfacher, wenn du das würdest.

    • Noahs Mutter. Warum ist es wichtig, dass sie rumschläft (oder es in der Vergangenheit getan hat)? Hat mich jetzt nicht wirklich interessiert.



    Fazit: Ein ruhiger Roman, der mich sehr an alte Gothicbücher erinnert hat.


    Ratten: 3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:(3,5)