Jane Eyre wurde aus ihrem eigenen Roman entführt – dies ist, kurz gesagt, die Haupthandlung des Romans „Der Fall Jane Eyre“, der erste Band der Thursday Next-Reihe von Jasper Fforde.
Von der Thursday Next-Reihe hatte ich schon viel Gutes gehört, von daher war ich auf „Der Fall Jane Eyre“ schon sehr gespannt. Leider bin ich mit diesem Buch im Endeffekt aus mehreren Gründen nicht warm geworden.
Zunächst mal hatte ich den Eindruck, dass das Buch mehr aus Nebenhandlungen, als allem anderen besteht. Knapp 380 Seiten sind eigentlich für einen Roman gar nicht mal so viel, dennoch hatte ich den Eindruck, er hätte erheblich kürzer sein können. Thursday Next kann scheinbar keine zwei Schritte machen, ohne dass irgendetwas passiert, was mehr oder minder kurios ist und wohl einfach nur da ist, um für einen komischen Effekt zu sorgen.
Womit ich beim nächsten Punkt wäre. Humor ist natürlich immer eine große Geschmackssache. Ich formuliere es mal so: Man merkt es Jasper Fforde an, dass er um jeden Preis witzig sein will. Und vermutlich wäre er das auch, würde ich seinen Humor verstehen. Das Problem ist: Man müsste sich am Besten durch eine Bibliothek voller ausgewählter Klassiker der Weltliteratur lesen, um die zahlreichen Anspielungen, Witze und Seitenhiebe auf diese Klassiker zu verstehen. Manchmal hatte ich hier den Eindruck, die Witze sind eher Chiffren, über die wirklich nur eingefleischte Kenner des entsprechenden Werkes schmunzeln können.
So kam Thursday Next überhaupt nicht bei mir an. Zwar kommt während des Buches immer wieder durch, dass Fforde zwar einerseits sein Handwerk offenbar versteht, andererseits hatte ich oftmals Mühe, ihm zu folgen und wurde dadurch mehr und mehr genervt. Schade, die Reihe hat ihre Zielgruppe und ihre Fans, zu denen ich aufgrund einiger Empfehlungen auch gehören wollte. Es hat wohl nicht sollen sein.