Jasper Fforde - Der Fall Jane Eyre

Es gibt 145 Antworten in diesem Thema, welches 40.546 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Das Buch gefällt mir immer besser, je weiter ich in die Welt von Thursday eintauche. Die Surrealistenunruhen mit den riesigen Schaumstoffuhren und den Mitarbeiter namens Stoker der in der Abteilung für Vampire arbeitet. Herrlich. Dass allerdings Drake Theaterstücke geschrieben haben soll, finde ich völlig skurril. Das Buch ist so abgedreht, dass es ein Genuss ist, es zu lesen. Ich denke, dass sehr wahrscheinlich im englischen die Wortspiele viel besser zur Geltung kommen, als in der übersetzten Ausgabe. Ich denke da nur an den Herrn Schitt. :breitgrins:

  • Ich war auch erstaunt, dass in dieser Welt Dodos anscheinend ganz häufig vorkommende Tiere sind und als Haustiere gehalten werden. Das einzige, was ich immer noch nicht so ganz verstehe, ist die Sache mit Thursdays Vater. Wo lebt er denn jetzt? Oder sollte ich fragen wann?

  • Ich sehe schon, ich muss das unbedingt noch mal lesen. An die Aufführung kann ich mich nämlich gar nicht mehr erinnern.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe das Buch auch erst vor kurzem gelesen und kann mich noch gut an die Aufführungen durch das Publikum erinnern. Da gab es sicher des öfteren Tumulte, wenn die Rollen vergeben worden sind. Wem wohl die Eintrittsgelder zugute gekommen sind? :gruebel:


    Die Dodos hielt ich für eine Modeerscheinung. Es war anscheinend chic irgendein ausgestorbenes Tier als Haustier zu halten. Und statt einen überzüchteten Schäferhund, war es dann halt ein Dodo mit fraglichem Erbgut. :breitgrins:



    :breitgrins: Nun lies die Reihe weiter irgendwann kommt da zumindest ein bissl Licht in die Sache - ansonsten, akzeptiere einfach das es ihn irgendwie noch gibt :err:


    Man erfährt also im Laufe der Serie noch mehr über ihren Vater. Dann sollte ich mit dem zweiten Band doch nicht so lange warten.

  • [size=13pt]Jasper Fforde - Der Fall Jane Eyre[/size]

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    OT: The Eyre Affair
    OA: 2001
    384 Seiten
    ISBN: 978-3423212939


    Inhalt:
    Können Sie sich eine Welt vorstellen, in der Literatur so wichtig genommen wird, dass es eine Spezialpolizei gibt, um sie vor Fälschern zu schützen? Als Geheimagentin Thursday Next ihre neue Stelle in Swindon antritt, ahnt sie schon, daß ihr die größte Herausforderung ihrer Karriere bevorsteht: Niemand anderes als der Erzschurke Acheron Hades hat Jane Eyre aus dem berühmten Roman von Charlotte Brontë entführt, um Lösegeld zu erpressen. Eine Katastrophe für England, das mit dem seit 130 Jahren tobenden Krimkrieg schon genug Sorgen hat. Aber Thursday Next ist eine Superagentin: clever und unerschrocken. Und wenn sie wirklich mal in die Klemme gerät, kommt aus dem Nichts ihr von den Chronoguards desertierter, ziemlich anarchistischer Vater, um für ein paar Minuten die Zeit anzuhalten.


    Eigene Meinung:
    Ich las dieses Buch, weil ich schon so viel positives darüber hörte und ich wurde nicht enttäuscht. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Lässt man sich auf verrückte Begebenheiten und eine völlig andere Welt ein, als wir sie kennen, so erlebt man nicht nur ein spannendes Abenteuer an der Seite von Thursday Next, sondern wird auch noch mit viel Humor und Ironie unterhalten. Dieses Buch war von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilig und hat mir großes Vergnügen bereitet, vor allem durch die bekannten Persönlichkeiten aus der Literatur, welche einem auf jeder Seite über den Weg laufen. Fforde hat ein Händchen für einen leichten sarkastischen Unterton und verbaut dies immer wieder in die abstrusesten Situationen, was dem Leser immer wieder ein Lächeln auf die Lippen bringt. Ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer mit Thursday, die ich wirklich ins Herz geschlossen habe.


    5ratten

  • Ich habe mich herrlich amüsiert in Thursdays schräger Welt, obwohl ich sicher viele Anspielungen überlesen oder nicht verstanden habe. Der Zusammenhang Anton und Montag hat für mich erst nach Durchlesen eurer Rezis einen Sinn ergeben. Meiner Meinung nach hatte der Roman aber durchaus einige ernste Momente, zum Beispiel die immer wiederkehrenden Anspielungen auf den nie endenden Krieg auf der Krim. Richtig beklemmend fand ich die Goliath Corporation, ihren unangreifbaren Rechtsstatus und ihre Methoden, ihren Gewinn zu mehren - zum Beispiel im künstlichen Aufrechterhalten eines Konflikts, für den die wenigsten noch Verständnis haben.


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus: für die entzückenden Dodos

  • Der Fall Jane Eyre


    The Eyre Affair


    Teil 1 der Thursday-Next-Reihe



    Ein bibliophiler, fantastischer Agententhriller


    Großbritannien 1985 in einer etwas anderen Welt.
    Thursday Next ist Agentin im Bereich Literatur, eine sogenannte LitAg. Somit gehört sie einer niederen Ebene des Special Operation Networks an, Aufstiegschancen = 0, überwiegend langweilige Schreibtischarbeit.


    Eines Tages will sich die Einheit SO-05 Thursday für einige Zeit ausleihen, weil sie Acheron Hades, die drittgefährlichste Person der Welt, zufällig aus Studienzeiten kennt. Eine einmalige Chance für Thursdays Karriere, weshalb Thursday sofort zugreift. Allerdings ist der Einsatz sehr gefährlich. Wobei Thursday als Veteranin des Krimkrieges durchaus abgehärtet ist und kurzentschlossen und beherzt handelt.



    Fforde lässt ein fantastisches Feuerwerk auf den Leser los. Durch die Möglichkeit von Zeitreisen und anderen nützlichen sowie gefährlichen Erfindungen kann sich die Geschichte hemmungslos entfalten. Das Erzähltempo ist hoch, die Ideen prasseln quasi auf den Leser ein.


    Besonders amüsiert haben mich die unendlichen Publikumsdarbietungen von Richard III und die Verdauungsprodukte der Bücherwürmer, einfach spitze!


    4ratten


    (Das Buch ist nur bei mir gelandet, weil es zu den 10 Lieblingsbüchern der LitSchockler zählt.)

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Nach meinem ersten Buch von Fforde (Die letzte Drachentöterin) wollte ich wissen, was er tatsächlich drauf hat, also lieh ich mir "Der Fall Jane Eyre" aus.
    Bis jetzt (S. 52) bin ich begeistert. So viele verrückte Ideen! :breitgrins:


    Muss weiter lesen!

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Was für ein witziges Buch!


    Ich musste gerade doch erst einmal nach Poe's Raben googlen, um den Vergleich zum Gedicht zu ziehen, welches Jack Schitt in dem Buch "verfasst". :breitgrins: So kann ich noch lauter darüber lachen.


    Ein absoluter :tipp:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Schokomaus: meintest Du nicht eher "Der Fall Jane Eyre"? ;) Dann topfe ich Dein Posting gerne in den passenden Thread um. Hier geht's um Original.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich mach's kurz, weil ja schon sehr viel über dieses Buch geschrieben worden ist.


    positiv


    [li]Die Handlung an sich, die Ideen, die in ihr stecken, ist originell, amüsant, absurd und immer spannend.Und für's Herz ist auch etwas dabei.[/li]
    [li]Gut gefallen hat mir auch die Struktur, das heißt, die Stellungnahmen verschiedener Beteiligter am Anfang der Kapitel.[/li]
    [li]Die zahlreichen Andeutungen und die Tatsache, das jeder Name eine Bedeutung besitzt, finde ich genial.[/li]
    [li]Auch sprachlich ist dieser "Krimi" ein Genuss - lebendig, witzig und bilderreich.[/li]


    negativ


    [li]Es gibt ein paar Ungereimtheiten, die nicht sein müssten und bestimmt kein stilistischer Kniff sind.[/li]


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

  • Nun bin ich also auch ins Thursday-Next-Universum eingestiegen, nachdem mir "Die Drachentöterin" und Folgeband recht gut gefallen haben. So ganz leicht, wie ich mir das ausgemalt haben, fiel mir die Lektüre aber gar nicht.


    Klar, die absurden Ideen und der Wortwitz von Jasper Fforde haben mich auch in dieser Reihe erreicht und fasziniert. Aber über jeden Witz konnte ich längst nicht lachen; manches war einfach sehr aus dem Zusammenhang gerissen und hatte mit der Handlung kaum was zu tun. Der rote Faden fehlte mir, zumindest in den ersten beiden Dritteln. Daher bekommt der Plot auch nicht die volle Punktzahl. Besser wurde es, als die titelgebende Jane Eyre mehr Gewicht bekam und sich die Geschichte mehr in Richtung des englischen Klassikers von Charlotte Bronte verlagerte. Ab da hatte ich dann auch richtig Spaß.


    Was mir außerdem nicht gefiel, war der Umgang Ffordes mit dem Zeitreiseaspekt. In diesem Punkt bin ich sehr empfindlich und nichts nervt mich mehr, als wenn in einem Zeitreiseroman kein logisches und nachvollziehbares Konzept für die Zeitreisen besteht. Noch schlimmer ist, wenn es zu Paradoxa kommt und sich beispielsweise Figuren in früheren oder späteren Versionen selbst begegnen - das geht für mich gar nicht. Jasper Fforde hat hier ein wüstes Zeitchaos geschaffen, dass er weder schlüssig begründen noch in irgendeiner Weise vernünftig auflösen konnte - damit kann ich leider nicht zufrieden sein und für mich schmälerte dieses Thema den Lesegenuss doch ziemlich.


    Um aber auch noch einen positiven Abschluss zu finden, kann ich sagen, dass ich mit den Figuren sehr zufrieden war. Sie sind interessant und abwechslungsreich ausgearbeitet; und speziell Thursday Next als Hauptprotagonistin ist sogar sehr tiefgründig und intensiv geschildert. So hat Jasper Fforde einen bunten Mix aus Verbrechen, Liebe und Literatur geschaffen, der sich in keinen Schublade stecken lässt. Ganz glücklich war ich nicht mit der Lektüre, aber am Ende dann doch soweit versöhnt, dass ich den nächsten Band in jedem Fall lesen möchte.


    3ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Letztens lag dieser Band im Hugendubel aus und ich dachte mir, nachdem alle davon so begeistert sind, nehme ich ihn mal mit. Die ersten 100 Seiten haben mich schon voll eingesogen und ich freue mich auf den Rest und die anderen Bände der Reihe. Danke für diese Empfehlung.

    ~~ noli timere messorem ~~

  • Dann wünsch ich Dir viel Spaß! Die Bücher hab ich wirklich geliebt, zumindest die ersten 4 oder 5, die letzen wurden dann ein bisschen schwächer, waren aber immer noch gut. Irgendwann muß ich mir da mal einen Re-Read gönnen.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")