A true account of a multiple murder and its consequences
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Inhalt:
Der Tatsachenroman wird als wegweisendes Werk im Genre angesehen und beschreibt den Massenmord an einer wohlhabenden Farmerfamilie aus Holcomb, Kansas. Am Abend des 15. November 1959 brechen die beiden Verbrecher Richard (Dick) Hickock (28) und Perry Smith (31) in das Haus der Clutters ein, weil sie dort einen Safe vermuten. Doch es stellt sich heraus, dass Herbert Clutter nie Bargeld im Haus hat und die beiden hauen mit 40$ ab, nachdem sie die gesamte Familie mit Schüssen in den Kopf brutal hingerichtet haben. Es folgt eine rastlose Flucht mit Ende in Las Vegas und ein jahrelanges Bangen im Todestrakt.
Meine Meinung:
Capotes Werk ist eine Mischung aus Rekonstruktion, Indiziensammlung, Interview und reportagenhaften Erzählstil. Er verfolgt zwei Erzählstränge, die Flucht und Kindheit der Täter und die Suche der Polizei nach den Mördern. Doch vor allem zu Anfang erfährt der Leser viel über die Opfer und ihre letzten Stunden. Über das angesehene Ehepaar Herbert und Bonnie Clutter, den 15-jährigen Kenyon Clutter und die 16-jährige Nancy Clutter, die einen festen Freund hat, mit ihrer Freundin Susan Pläne für die Zukunft schmiedet, der Nachbarstochter beim Kuchenbacken hilft und ihr Lieblingskleid für den nächsten Tag rauslegt, obwohl wir genau wissen, dass sie es nie tragen wird.
Das Buch besticht durch Liebe zum Detail und Capotes zugleich knappen Stil, durch Emotionalität und zugleich trockener und sachlicher Beschreibung. Diese Zerrissenheit empfindet man auch die ganze Zeit über als Leser, denn man steht zwischen der sympathischen Familie und dem sensiblen Täter Perry Smith. Da ist der grausame und brutale Mord an vier hilflosen, unschuldigen Menschen, da ist der schüchterne Perry mit seiner Gitarre. Da sind blutbespritzte Wände und da ist jemand, der nach der Urteilsverkündung in seiner Zelle weint. Da sind aufgebrachte und geschockte Bewohner einer Kleinstadt und da ist ein Gericht voller voreingenommener Richter und Geschworener, die allesamt die Opfer persönlich kennen, so dass man sich fragt, ob sich das „kaltblütig“ auf die Mörder oder auf die Verhänger der Todesstrafe bezieht.
Als Leser bekommt man von den Mördern Perry und Dick ein genaues Bild gezeichnet. Auf der einen Seite Dick, der in einem behüteten Elternhaus aufwächst, überdurchschnittlich gute Noten nach Hause bringt, aber einfach nicht vom Betrügen lassen kann und auf der anderen Seite Perry, der als Kind durch die Hölle ging und sich nach Bildung sehnt, die er nie bekam. Man versucht, Perry zu verstehen und Erklärungen für sein schreckliches Handeln zu finden, doch das letztes Stück fehlt, das letzte Bisschen, dass einen überzeugt und einen verstehen lässt fehlt und die Zerrissenheit schmerzt, wie sie wohl auch Truman Capote geschmerzt haben muss, der schon fast wie ein Verrückter jeden einzelnen befragte, der auch nur im entferntesten irgendetwas über die Familie und den Fall wusste.
Aber die hilfloseste Erklärung liefert wohl Perry Smith selbst: „I think there must be something wrong with us. To do what we did. Deep down, I never thought I could do it. Anything like that.”
fairy