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Carolyn Mackler: Die Erde, mein Hintern und andere dicke runde Sachen
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Inhalt:
Es kann schon eine Strafe sein, in einer perfekten Familie zu leben, in der alle schön und erfolgreich sind. Das findet jedenfall Virginia, die Dounats jedem Rohkostteller vorzieht und lieber Basketballspieler anhimmelt als selbst zum Sport zu gehen. Mit ihrem viel zu großen Hintern und ihrem viel zu kleinen Selbstbewusstsein ist sie nämlich alles andere als perfekt. Aber ist das wirklich wichtig?
(Buchklappentext)
Bewertung:
Die Geschichte wird aus der Sicht des Mädchens Virginia erzählt, wodurch die Sprache sehr einfach ist. Der Leser lernt ein verunsichertes Mädchen kennen, das einige Probleme hat und manche davon größer macht als sie sind, andere wiederrum die nötige Brisanz beimisst.
Ein Großteil ihres eigenen Tuns haben mit ihrem Gewicht zu tun. Denn aufgrund ihrer Körperfülle hat sie Minderwertigkeitskomplexe. Ihre Familie macht es ihr auch nicht einfach. Dafür, dass sie gut aussehen können die übrigen Familienmitglieder nichts, doch für ihre Einstellung schon. So findet z.B. der Vater ausschließlich schlanke Frauen gut, während die Mutter ihre Tochter nur dann beachtet, wenn es irgendetwas mit Virginias Gewicht zu tun hat. Ihre Eltern sind, sofern man Virginias Ausführungen glauben mag und man mag, recht oberflächlich. Zudem haben sie kaum Zeit für ihre Kinder, woraus sich ein generelles Kommunikationsproblem ergibt. Ihr Interesse ist erst dann geweckt als Virginia eine Diät beginnt.
Es handelt sich im Grund genommen um ein typiches Teenieproblembuch. Protagonistin ist ein Mädchen von etwas fülliger Statur, die natürlich unter ebendieser leidet, eine sonst scheinbar perfekte Familie hat mit Eltern, die beruflich erfolgreich sind, jedoch kaum Zeit für ihre Kinder haben. Da ist auch der eine Junge, den sie mag oder auch nicht, denn da ist sie sich nicht sicher, ihre beste Freundin ist leider gerade weggezogen, sie bewundert ihren älteren Bruder... In der Schule gibt es die Coolen und die Uncoolen. Die Hauptperson gehört natürlich nicht zu den Coolen. Eben der Stoff, aus dem alle diese Geschichten zu sein scheinen.
Natürlich wandelt sich Virginia im Laufe der Handlung zwar nicht zu ihrer Traumfigur, aber sie verliert ihre Minderwertigkeitskomplexe, traut sich ihren Eltern die Meinung zu sagen, verändert ihr Aussehen, wird anerkannter...
Von Spannung kann keine Rede sein, dafür ist es teilweise sehr amüsant, manchmal aber nur lächerlich. Mit einer Wendung hätte ich allerdings gar nicht gerechnet und die passt nicht in diese oberflächliche „Ach-ich-tue-mir-ja-so-leid“-Teeniewelt, denn hier versucht die Geschichte etwas tiefer zu greifen und eben diesen Eindruck beim Leser in Scherben zu schmeißen. Es funktioniert nicht ganz, da dieses Thema dafür einfach zu kurz abgehakt wird und nicht die nötige Sensibilität erfährt.
Die Figuren werden natürlich sehr einseitig beleuchtet, da der Leser nur über die Meinungen der Hauptperson etwas erfährt, wodurch das Ganze sehr subjektiv wirkt. Virginias Gefühlswelt wird zwar deutlich, doch meistens hat es irgendetwas mit ihrem Gewicht zu tun, wodurch man ihre ihre Meinungen über ernsthafte Themen nicht immer glauben mag.
Das Buch liest sich nicht zuletzt aufgrund seiner sprachlichen Einfachheit sehr schnell. Es ist nicht der Knüller, doch es braucht auch nicht in die unterste Schublade gesteckt werden.
Liebe Grüße
Nirika