Susanne Goga - Leo Berlin

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    Berlin im Jahr 1922. Die Inflation nimmt ihren Anfang - Deutschland ist politisch zerrissen. Die Menschen verlieren nach dem verlorenen Krieg keine Ruhe.
    Kriminalkommissar Leo Wechsler, verwitweter Vater von zwei Kindern kommet es mit einem mysteriösen Mord zu tun: Ein Wunderheiler wird ermordet.
    Er behandelte Personen aus "besseren Kreisen" - wurde dann jedoch leider mit einer Buddha-Statue erschlagen.. Es gibt keine Zeugen - kaum eine Spur.
    Doch der Heiler war kein unbeschriebenes Blatt. Er hat, wie sich herausstellte viele seiner Patienten mit Kokain versorgt. Wenig später wird im Scheunenviertel
    eine Prostituierte ermordet. Leo vermutet eine Verbindung. Seine Ermittlungen führen ihn in elegante Villen, ärmliche Hinterhöfe, Kokainhöhlen und Rochtlichtbezirke.
    Doch alle Spuren scheinen im Sande zu verlaufen. Hinzu kommt, dass "Kollege Malchow", der aggressiv seine adlige Herkunft und rassistische Herkunft zu Schau trägt, ihm
    Steine in den Weg legt. Doch die Besitzer von düsteren Kneipen und schummrigen Bordellen bringen langsam Licht ins Dunkel....


    Fazit: ein sehr gutes Buch. Sehr gut leserlich, einige Hintergrundinfos bezüglich Berlin zur Nach- bzw. schon wieder Vorkriegszeit.
    Die Story ist spannend. Der Schreibstil ähnelt dem von Volker Kutscher (oder umgekehrt). Alles in allem ein recht gutes Buch für Krimi-Fans


    Ich vergebe mal


    4ratten plus Sternchen

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Ich habe den Beitrag mal an den bestehenden Thread angefügt. Bitte an die Suchfunktion denken ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Jo natürlich :)


    Sorry! Hatte zwar gesucht (und hätte mir dadurch die Inhaltsangabe auch erspart) aber irgendwie dann doch nicht gefunden? Naja...
    Jetzt steht es ja drin :)

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Interessanter Reihenauftakt


    Kriminalkommissar Leo Wechsler hat einen neuen Fall zu bearbeiten. Ein Wunderheiler wurde mit einer Jade-Figur erschlagen. Wer war der Mann? Er verkehrte in der höheren Gesellschaft und war gut im Geschäft. Wer wollte ihn Tod sehen? Spuren gibt es so gut wie keine und auch Zeugen sucht Leo vergebens.


    Von der Autorin Susanne Goga habe ich schon einige Romane gelesen, aber ihre Krimis aus dem Berlin der 20er-Jahre habe ich bisher noch nicht gelesen. „Leo Berlin“ ist der erste Fall für Leo Wechsler und auch für mich. Und ja, mir hat dieser Krimi gefallen. Ich mag die ruhige Art, wie hier erzählt wird. Die Mischung aus Kriminalfall und privatem Leben von Leo hat mir gut gefallen. Er selbst hat es im Leben nicht einfach und sein Job macht es ihm nicht gerade leichter, aber vermutlich ist es genau dies, was ihn so sympathisch macht.


    Auch wenn „Leo Berlin“ bereits im Jahre 2005 erschienen ist und somit nicht mehr ganz neu ist, hat er mich in seinen Bann gezogen. Sicherlich hätte es spannender zugehen können, aber die Reihe steht hier ja noch ganz am Anfang. Den kriminalistischen Spürsinn merkt man Leo jedoch gut an. Er versteht es, die Spuren zu lesen und handelt dann dementsprechend. Den Tod um den Wunderheiler klärt Leo mithilfe von Kollegen und einigen Hinweisen auf. Einem zweiten Fall muss er sich ebenfalls widmen. Die Verbindung von beiden Fällen ist der Autorin durchaus gelungen, auch wenn man beim Lesen schnell dahinter kommt, wer hier der Täter ist. Die einzelnen Verbindungen sind aber durchaus gut gestreut.


    Sein privates Umfeld wirkt auf mich ebenfalls authentisch. Es ist die Zeit nach dem Schrecken des 1. Weltkrieges, die Menschen sind traumatisiert, sie haben durch den Krieg alles verloren. Die Autorin hat es gut verstanden, dieses Zeitgefühl lebendig werden zu lassen und gleichzeitig einen ruhigen Krimi zu erzählen. Zudem hat sie viel Raum gelassen, damit sich die Protagonisten noch entwickeln können.


    Leo lebt gemeinsam mit seiner Schwester zusammen. Er selbst ist verwitwet und muss seine beiden Kinder allein erziehen. Seine Schwester Ilse hilft ihm dabei und scheint somit kein eigenes Leben führen zu können. Diese Konflikte zwischen dem Geschwisterpaar hat Susanne Goga glaubwürdig in die Handlung einfließen lassen. Ihre Welt ist nicht perfekt und gerade dieser Umstand macht die Geschichte so lebendig und auch authentisch.


    Fazit:


    Mit „Leo Berlin“ hat Susanne Goga eine interessante Krimireihe vor historischer Kulisse gestartet. Ich habe gern von Leo Wechsler gelesen. Sein Leben und seine Arbeit haben mir gut gefallen. Die ruhige Erzählweise der Autorin hat mich in diese Geschichte gezogen, auch wenn es gern etwas spannender hätte sein können, es ist noch genügend Luft nach oben vorhanden. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Leo Wechsler im Berlin der 20er-Jahre.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus: