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Klappentext: Der Roman stellt vieles dar, was es in Ägypten gibt, worüber aber nicht häufig - und eigentlich nie in dieser Direktheit gesprochen wird. Da kommt der junge Mann nicht an die Polizeischule, weil sein Vater nur Türhüter ist. Da hält sich der wohlhabende Journalist einen armen Oberägypter als Bettgenossen. Da predigt der eine Geistliche für die Regierungspolitik, der andere für den Terror. Da bereichern sich manche schamlos mit den zweifelhaftesten Geschäften. Da wird das junge Mädchen, das für seine Familie sorgen muss, von allen Arbeitgebern systematisch belästigt. Da träumt der ehemalige Aristokrat von vorrevolutionären, besseren Zeiten. Da wird im Bereich der Politik geschmiert, geschnüffelt und gefoltert. Da wird eben das tägliche Leben Ägyptens gezeigt. Das Buch hat für Aufregung gesorgt. Es ist in Ägypten, Frankreich und Italien zum Bestseller geworden, besonders nach seiner Verfilmung. Der Film wurde an den Festivals von Berlin, Cannes und New York gezeigt und an den Filmfestspielen in Zürich mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
Zum Autor: Alaa al-Aswani wurde 1957 in Ägypten geboren. Er hat das französische Gymnasium in Kairo besucht und in den USA Zahnmedizin studiert. al-Aswani lebt in Kairo, wo er als Zahnarzt, Journalist und Schriftsteller tätig ist. Mit dem Jakubijân-Bau gibt al-Aswani auf deutsch sein literarisches Debüt. Das Werk ist der meistbeachtete Beststeller der zeitgenössischen arabischen Literatur.
Meine Meinung: Über den Klappentext hinaus kann man eigentlich nicht mehr vom Inhalt erzählen, ohne zu viel aufzudecken. Das klingt vielleicht nicht besonders spektakulär, aber anhand der Bewohner vornehmlich dieses einen Hauses gewährt al-Aswani einen Blick auf das Leben unterschiedlichster Gesellschaftsschichten in Ägypten und der wirksamen Mechanismen und Tabus, an denen sie ihr Leben ausrichten und die sie auch teilweise brechen. Das Ganze beginnt dabei eher anekdotisch, die Wechsel zwischen den Personen erfolgen rasch und diese scheinen außer dem Wohngebäude zunächst auch kaum etwas zu teilen. Aber nach und nach verdrillen sich einzelne Fäden und sorgen manches Mal für ein Schmunzeln, aber mindestens genauso oft für Nachdenklichkeit oder auch Erschrecken, wenn z. B. Folter und Zwangsabtreibung thematisiert werden. Trotzdem läßt sich alles flüssig lesen und die häufigen Perspektivwechsel stören gar nicht, sondern verführen nur dazu, mit einem "Ach, die nächsten drei Seiten auch noch" weiterzulesen.
Dies war nicht meine erste Erfahrung mit arabischer Literatur, aber die erste, bei der ich nicht das Gefühl hatte, an Mentalitätsunterschieden bzw. am kulturellen Kontext - ich will nicht sagen: zu scheitern, aber darüber zu straucheln.
Aldawen
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