So, das ist mein erster Versuch einer Rezi. Ich hoffe, man kann es lesen. *g*
Magma von Thomas Thiemeyer
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Inhalt:
Ein Paläontologe findet Anfang der 50iger Jahre eine seltsame Kugel aus einem unbekannten Metall inmitten von Korallenbänken irgendwo in den Schweizer Alpen. Er verschwindet bei seinen Untersuchungen spurlos.
50 Jahre später wird eine weitere Kugel entdeckt, und zwar im Marianengraben in über 10000 Metern Tiefe. Die Kugel pulsiert kontinuierlich und erzeugt Erschütterungen, die einem Erdbeben der Magnitude 3 ähneln, was bei den Wissenschaftlern Besorgnis hervorruft.
Die Geologin Ella Jordan ist aufgrund ihrer Risikobereitschaft eine der Auserwählten, die mit dem Tiefseetauchboot in den Graben hinabtauchen dürfen, um das Geheimnis vor Ort zu lüften. Doch was sie entdecken, kostet sie beinahe das Leben. Und nicht nur das, überall um den pazifischen Feuerring erwachen diese seltsamen Kugeln plötzlich zu pulsierendem Leben und sind kurz davor eine globale Katastrophe auszulösen, die es zu stoppen gilt.
Meine persönliche Meinung:
Thomas Thiemeyer lädt - wie auch schon in Reptilia (Medusa habe ich noch nicht gelesen) - zu einer äußerst spannenden, mysteriösen Reise ein. Das Buch ist kurzweilig und aufgrund der simplen Sprache an wenigen Abenden ausgelesen. Die Charaktere sind klar herausgearbeitet, wenn auch nicht besonders tiefgründig, was auch für den Plot insgesamt gilt. Man könnte Thiemeyer als den Meister der leichten/seichten Unterhaltungsliteratur bezeichnen, der mehr Wert auf Spannung und Tempo legt, als auf wissenschaftliche Recherche und Tiefgang.
Damit kommen wir zu meinem Hauptkritikpunkt: Das Buch ist wirklich miserabel recherchiert und das Thiemeyer auf dem Einband damit wirbt Geologie studiert zu haben, lässt manche Fehler wirklich peinlich wirken, wie zum Beispiel die Verwendung von „die Magma“. Selbst in einem Lexikon aus dem Jahre 1890 hieß es bereits „das Magma“. Des Weiteren wird von den Wissenschaftlern die veraltete Richterskala benutzt. Diese wird heute zwar noch immer von den Medien verwendet, aber wurde von Seismologen schon längst durch genauere Skalen ersetzt. Auch von „radioaktiv aufgeheizten Magmenkammern“ habe ich noch nie etwas gehört. Hier fehlt das Verständnis im Umgang mit Magmenentstehung und Vulkanismus, das sich unter anderem auch bei den Beschreibungen der Vorgänge in der Tiefseerinne widerspiegelt. Auch die Beiträge, die Vulkane zu einer möglichen Veränderung des globalen Klimas beisteuern können, scheinen in meinen Augen nicht vollkommen verstanden worden zu sein. Ich könnte hier noch ewig weiter meckern.
Fazit: Eine gute Grundidee und spannende Handlung, die sich Schlag auf Schlag entwickelt, die aber in ihrer wissenschaftlichen Umsetzung komplett scheitert, obwohl man mit mehr Recherche ein durchaus beklemmendes Szenario hätte schaffen können, das auch einen Wissenschaftler zum Nachdenken bringt. Wer einen wissenschaftlich gut recherchierten naturwissenschaftlichen Thriller sucht, sollte auf „Der Schwarm“ zurückgreifen. Wer nach einem anstrengenden Tag sein Gehirn ausschalten möchte und leichte Unterhaltung sucht, ist bei „Magma“ genau richtig.
Bewertung: +