Margaret George - Kleopatra (Ende 6. Schriftrolle)

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  • Ob Caesarion tatsächlich Caesars Sohn war? Das wurde nie eindeutig geklärt. Allerdings macht es mich auch stutzig, dass Caesar in seinem wirklich bewegten Leben nur ein einziges Kind zeugte und das auch noch in sehr jungen Jahren mit seiner ersten Frau. Warum sollte es ausgerechnet dreißig Jahre später noch einmal geklappt haben?


    Ich habe Octavia immer als eine warmherzige und liebe Frau empfunden. Schließlich hat sie sich am Ende der verwaisten Kinder angenommen und sie aufgezogen. Dazu gehört schon ein großes Herz, denn das hätte sie ja nicht zu tun brauchen.


    Je weiter das Buch fortschreitet, umso weniger Sympathie kann ich für Kleopatra empfinden. Sie hält Antonius von Rom fern, weil sie nicht will, dass er wieder unter den Einfluss Octavians gerät - man könnte es ja auch anders formulieren: sie lässt ihn nicht weg, weil sie dann keinen Einfluss mehr auf ihn ausüben und ihn in ihrem Sinne lenken kann. Und der arme Antonius sitzt zwischen allen Stühlen.


    Könnte es sein, dass Olympos Kleopatra nicht nur als Untertan liebt? Sonst wäre er doch wohl kaum derart eifersüchtig.


    Ich fand es sehr schön, die beiden Reisenden über Rom und die Ereignisse dort berichten zu lassen. Die Subura war tatsächlich ein sehr verrufenes Viertel. Caesar ist dort groß geworden. Die Julier waren ein verarmtes Patriziergeschlecht und konnten sich in Caesars Jugend nicht viel mehr leisten. Eine Wohnung (allerdings Parterre) in einer insula in der Subura anstelle einer Villa auf dem Palatin. Erst als Caesar Pontifex Maximus wurde, ist die Familie umgezogen.

  • Nun hat sich gezeigt, dass Kleopatra Antonius nicht grundlos vor seinen Verbündeten gewarnt hat.
    Im Stich gelassen von König Artavasdes verliert er den Feldzug und viele seiner Soldaten lassen ihr Leben.


    Kleopatra stellt in kurzer Zeit einen Hilfstransport auf die Beine, was in den Augen von Antonius ungenügend ist. Ich schiebe das mal auf seinen angegriffenen Zustand, denn er muss doch selber wissen, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht einfach war alles Benötigte in Kürze aufzutreiben und auch noch dort hin zu transportieren.


    Ah, armer Olympos, welch Überwindung muss es ihn gekostet haben Antonius zu verarzten. :zwinker:


    Könnte es sein, dass Olympos Kleopatra nicht nur als Untertan liebt? Sonst wäre er doch wohl kaum derart eifersüchtig.


    Der Gedanke kam mir auch schon mal. Besonders weil Olympos so lange nicht geheiratet hat und er nicht über seine Frau spricht.


    Caesarion nach Rom gehen zu lassen fiel Kleopatra schwer und ich kann es gut nachfühlen. Es wird ja ständig behauptet er sähe seinem Vater so ähnlich. Das würde in Rom, neben einer Statue von Caesar natürlich noch deutlicher werden.
    Trotz seiner jungen Jahre hat er sich gut im Gespräch gegen Octavian geschlagen.


  • Caesarion nach Rom gehen zu lassen fiel Kleopatra schwer und ich kann es gut nachfühlen. Es wird ja ständig behauptet er sähe seinem Vater so ähnlich. Das würde in Rom, neben einer Statue von Caesar natürlich noch deutlicher werden.


    Er hat sich durch die Reise in große Gefahr gebracht. Man hat es ja gemerkt: obwohl man inkognito reiste, hatte Octavian schnell spitz, wer sich da in Rom aufhielt.


  • Ich habe Octavia immer als eine warmherzige und liebe Frau empfunden. Schließlich hat sie sich am Ende der verwaisten Kinder angenommen und sie aufgezogen. Dazu gehört schon ein großes Herz, denn das hätte sie ja nicht zu tun brauchen.


    Leider erfährt man bisher ja eigentlich gar nichts über Octavia, ich befürchte auch da wird nicht mehr so viel kommen.


    Die Frage ob Caesarion nun wirklich Caesars Sohn war oder nicht....hmm. Er sollte ja wirklich eine große Ähnlichkeit mit ihm gehabt haben, aber etwas merkwürdig ist das natürlich schon, bei den ganzen Frauen die er hatte, spricht es natürlich eher für Unfruchtbarkeit. Wer weiß schon ob seine Tochter wirklich von ihm war. Ohne DNA- Test glaube ich gar nichts :zwinker:.


    Ansonsten bin mit diesem Teil noch nicht ganz durch. Ach, ich bin in letzter Zeit so müde...da ich Herzbeschwerden bekommen habe und jetzt einige Tabletten nehmen muss, die mich ziemlich schlapp machen. Und auf die Untersuchungsergebnisse warte ich nun auch schon ewig. Tja, 3. Welt :rollen: Das macht mir natürlich auch alles etwas Angst. Tja, man wird alt, mit 36 :entsetzt:


  • Die Frage ob Caesarion nun wirklich Caesars Sohn war oder nicht....hmm. Er sollte ja wirklich eine große Ähnlichkeit mit ihm gehabt haben, aber etwas merkwürdig ist das natürlich schon, bei den ganzen Frauen die er hatte, spricht es natürlich eher für Unfruchtbarkeit. Wer weiß schon ob seine Tochter wirklich von ihm war. Ohne DNA- Test glaube ich gar nichts :zwinker:.


    Ohne Test kann man das natürlich nicht wissen. Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass Julia Caesars Kind war. Sie stammt aus seiner Ehe mit Cornelia Cinna. Beide waren fast noch Kinder, als man sie verheiratete. Unwahrscheinlich, dass Cornelia, die ein braves kleines Mädchen war, ihn betrogen hat.


    Zitat


    Ansonsten bin mit diesem Teil noch nicht ganz durch. Ach, ich bin in letzter Zeit so müde...da ich Herzbeschwerden bekommen habe und jetzt einige Tabletten nehmen muss, die mich ziemlich schlapp machen. Und auf die Untersuchungsergebnisse warte ich nun auch schon ewig. Tja, 3. Welt :rollen: Das macht mir natürlich auch alles etwas Angst. Tja, man wird alt, mit 36 :entsetzt:


    Was machst Du denn für Sachen, Flor. :entsetzt: Ich hoffe, Du bekommst Dein Ergebnis bald. Ich wünsche Dir, dass es gut ausfällt. :knuddel:


  • Ansonsten bin mit diesem Teil noch nicht ganz durch. Ach, ich bin in letzter Zeit so müde...da ich Herzbeschwerden bekommen habe und jetzt einige Tabletten nehmen muss, die mich ziemlich schlapp machen. Und auf die Untersuchungsergebnisse warte ich nun auch schon ewig. Tja, 3. Welt :rollen: Das macht mir natürlich auch alles etwas Angst. Tja, man wird alt, mit 36 :entsetzt:


    Ich drück dir die Daumen, dass es nichts Schlimmes ist.



    Die Frage ob Caesarion nun wirklich Caesars Sohn war oder nicht....


    Für Octavian war das sicher unerheblich, ob oder ob nicht. Es konnte damals weder das eine noch das andere bewiesen werden und so war allein die Möglichkeit, er könnte es sein, eine Gefahr für Ocatvian.

  • qantaqa, yanni
    Danke euch. Ich steiger mich echt etwas rein, obwohl wohl eher Stress der Auslöser ist. Hoffe ich zumindest. Dann werde ich aber sehr an mir arbeiten müssen. :rollen:


    Beide waren fast noch Kinder, als man sie verheiratete. Unwahrscheinlich, dass Cornelia, die ein braves kleines Mädchen war, ihn betrogen hat.


    Okay, das ist natürlich überzeugend.


  • Ich habe Octavia immer als eine warmherzige und liebe Frau empfunden. Schließlich hat sie sich am Ende der verwaisten Kinder angenommen und sie aufgezogen. Dazu gehört schon ein großes Herz, denn das hätte sie ja nicht zu tun brauchen.


    Mir geht es da ja wie Flor, ich weiß zu wenig über Octavia. Aber sie ist mit Sicherheit eine interessante Figur. Auch sie ist wieder eine Frau, die nur zu politischen Zwecken rumgeschoben wird, von ihrem Bruder. Sie selbst hat wie so viele und wie so oft einfach kein Mitspracherecht.



    Je weiter das Buch fortschreitet, umso weniger Sympathie kann ich für Kleopatra empfinden. Sie hält Antonius von Rom fern, weil sie nicht will, dass er wieder unter den Einfluss Octavians gerät - man könnte es ja auch anders formulieren: sie lässt ihn nicht weg, weil sie dann keinen Einfluss mehr auf ihn ausüben und ihn in ihrem Sinne lenken kann. Und der arme Antonius sitzt zwischen allen Stühlen.


    Och, echt? Ich weiß nicht, ich kann Kleopatra schon ganz gut verstehen. Sie ist halt ziemlich machtgeil, und deshalb ist es für mich auch klar, dass sie ihn da nicht Antonius direktem Einfluss aussetzen will. Ich denke sie weiß schon, dass sie ihn lenken kann, warum sollte sie ihn aus der Hand geben wollen. Naja, und "arm" würde ich Antonius nicht bezeichnen, höchstens in dem Sinne, dass er nicht sein eigener Herr ist und eigentlich immer fremdgeleitet wird. Er sollte sich klar zu einer Seite bekennen, so kann es ja nicht gut gehen.



    Ah, armer Olympos, welch Überwindung muss es ihn gekostet haben Antonius zu verarzten. :zwinker:


    Der Gedanke kam mir auch schon mal. Besonders weil Olympos so lange nicht geheiratet hat und er nicht über seine Frau spricht.


    Das denke ich schon eine ganze Weile. Und ich finde ihn sooooooo knuffig, den süßen Olympos! :herz: Ach und was hab ich gelacht, als die zwei dann doch auf einander treffen mussten, Antonius und Olympos und Olympos die Behandlung von Antonius' Hand übernehmen musste. Zwischenzeitlich hat Antonius glaub ich echt gewünscht, dass die Hand abfault.


    Was mir sehr gut gefallen hat, war die Szene, wo sich Kleopatra in den Versen von Sappho und Catullus (wirklich schöne Verse, die MG da anbringt) verliert und dann kommt Antonius' Nachricht:

    Zitat

    Meine liebste und einzige Gemahlin, ich komme zu Dir. - M.A.
    Die schlichten und einfachen Worte waren die beredetsten, die ich je gelesen hatte, und all die literarischen Verzückungen, die ich so bewundert hatte, wirkten daneben klein.


    Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Aber irgendwie traue ich Antonius noch nicht. Okay, er hat Octavia zwar nach Hause nach Rom geschickt, aber ist dadurch die Scheidung denn schon rechtsgültig? Ich bin da irgendwie skeptisch.


    lg
    kathrin

  • Die Scheidung ist nach römischem Recht rechtsgültig.
    Ich sage es mal ganz salopp: Antonius muss mit der Muffe gepufft sein, so etwas zu tun! Man muss sich das Szenario einmal vorstellen: die arme, gute römische Matrone wird wegen einer "orientalischen Hexe" in die Wüste geschickt. So werden die Leute gedacht haben und die Sympathie war klar auf Octavias Seite. Das war politisch ein sehr unkluger Schritt.


    Doch, Antonius tut mir leid. Ich habe immer Mitleid mit Männern, die zu sehr mit dem Unterleib denken. :breitgrins:


    Aber trotz allem: es ist eine sehr schön erzählte Liebesgeschichte.