Alois Prinz - Lieber wütend als traurig. Die Lebensgeschichte der Ulrike Meinhof

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  • [size=13pt]Alois Prinz - Lieber wütend als traurig[/size](Die Lebensgeschichte der Ulrike Marie Meinhof)

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    OA:2003
    329 Seiten
    ISBN: 978-3518457252



    Dieses Buch handelt von dem Wandel einer intelligenten, absolut pazifistischen Frau mit viel Mitgefühl für ihre Mitmenschen, zu einer Terroristin. Es beginnt mit der Kindheit im Deutschland zur Zeit des zweiten Weltkrieges, verfolgt die Schulbildung und das Studium von Ulrike Meinhof, bis hin zu ihrem Mitwirken im Untergrund und er Bildung der RAF. Ulrike Meinhof war mit Sicherheit kein Mensch, dem es schon in die Wiege gelegt worden war, gewalttätig zu werden. Sie wuchs mit viel Liebe, Toleranz und in einem christlichen Glauben auf, der sie auch die meiste Zeit ihres Berufslebens begleitete und ihr immer eine Stütze war.
    Irgendwann kommt es zur Wende und Ulrike Meinhof schlägt einen Weg ein, auf dem es keinen Platz gibt für Verständnis, Toleranz oder Selbstkritik.
    Leider kamen meiner Meinung die konkreten Gründe für Ulrike Meinhofs Wandel zu kurz und wurden nicht ausreichend erleuchted. Das fand ich etwas schade. Ich hätte mir "Augenzeugenberichte" erhofft. Quasi Informationen aus erster Hand.
    Trotzdem ein sehr interessantes Buch über eine sehr unruhige Zeit unseres Landes und deren Bürger, welche meinten, sich zum Wohl der Deutschen, gegen das System auflehnen zu müssen.


    3ratten


    Tina

  • Hallo,


    das Buch von Prinz habe ich jetzt zwar nicht gelesen, aber ich meine zu wissen, dass die Tochter von Ulrike Meinhof ebenfalls ein Buch über ihre Mutter geschrieben hat, also das ganze aus der Sicht der Tochter ist bestimmt nicht uninteressant.


    Allerdings weiß ich weder den Titel des Buches, noch den Namen der Tochter.


    Gruß

  • Hallo Tina,


    ein interessantes Buch, das Du da entdeckt hast. Ich würde gerne wissen, ob Alois Prinz das Buch in Zusammenarbeit mit Ulrike Meinhof oder alleine geschrieben hat. Falls letzteres der Fall ist, woher bezieht er seine Informationen, und warum hat er über die Meinhof geschrieben? Steht darüber etwas im Buch?


    Liebe Grüße
    Doris

  • Hallo Gretchen,
    die Tochter heißt Bettina Röhl und ihr Buch So macht Kommunismus Spaß. Ulrike Meinhof, Klaus Rainer Röhl und die Akte Konkret. Was ich aber bis jetzt von ihr und über sie gelesen habe ist mir nicht ganz geheuer...


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    liebe Grüße
    dora

  • Hallo Dora,


    vor einiger Zeit habe ich ein Buch über die Stammheimer Häftlinge gelesen, das war ganz interessant, aber leider weiß ich nicht mehr wie der Titel ist und vom Namen des Autors ganz zu schweigen. Ich müßte mal in meinen Bücherstapeln kruschteln.


    Für mich war die Beschreibung natürlich schon deswegen interessant, weil ich in den Siebzigern das alles miterlebt habe und es nicht nur aus Beschreibungen kenne.


    Gruß vom gretchen

  • Hallo Gretchen,


    du meinst vielleicht dieses hier:


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    Kurt Oesterle - Stammheim. Der Vollzugsbeamte Horst Bubeck und die RAF-Häftlinge


    Falls es sich um diese Buch handeln sollte, muss ich gestehen, dass mich weder der Verlag noch die Kritiken von der Lesenotwendigkeit überzeugen konnten.


    liebe Grüße
    dora

  • Hallo Dora,


    ja, es war dieses Buch, aber ich muß zu meiner Schande gestehen, dass ich weder was positives noch was negatives sagen kann .......... der Inhalt ist für mich im Nebel verschwunden. Ich müßte es deshalb jetzt erst mal suchen und mir nochmals zu Gemüte führen, das heißt, bei mir ist es so, wenn ich mal ein paar Zeilen wieder gelesen habe, dämmert es bei mir wieder



    also vielleicht können wir demnächst weiter darüber klönen.....


    gruß von gretchen :smile:


  • ein interessantes Buch, das Du da entdeckt hast. Ich würde gerne wissen, ob Alois Prinz das Buch in Zusammenarbeit mit Ulrike Meinhof oder alleine geschrieben hat. Falls letzteres der Fall ist, woher bezieht er seine Informationen, und warum hat er über die Meinhof geschrieben? Steht darüber etwas im Buch?


    Hallo Doris,


    ich bin zwar nicht Tina, doch ich erlaube mir dir zu antworten, ich hatte mit Tina eine Mini-Leserunde, hier bekommst du vielleicht einige Antworten.


    liebe Grüße
    dora

  • Hallo Dora,


    Danke für den Link. Wie konnte ich diese LR nur übersehen, und dann noch mit euch beiden? :sauer:


    Ja, man bekommt einen genaueren Einblick in die Person Ulrike Meinhof. Ich frage mich auch immer, aus welchen Gründen sich "normale" Menschen im Laufe der Zeit zu Verbrechern entwickeln. Das ist ein Rätsel, hinter das ich bisher noch nicht gekommen bin. Muss man seine Wut oder Traurigkeit dadurch kompensieren, dass man anderen Menschen Leid zufügt? Ich vermute, es gehört eine große Portion Unsicherheit dazu, wenn man sich von anderen dazu verleiten lässt, sogar seine Kinder zu verlassen, um terroristische Handlungen mitzumachen. So gesehen müsste man Meinhof eigentlich bedauern.


    Durch die aktuelle Diskussion der Begnadigung von Klar ist die Erinnerung in mir auch wieder verstärkt hochgekommen, ich habe nämlich auch die damaligen RAF-Aktionen schon mitbekommen. Das Buch von Alois Prinz hat mich neugierig gemacht, vielleicht werde ich es mir irgendwann auch einmal zu Gemüte führen.


    Liebe Grüße
    Doris


  • Danke für den Link. Wie konnte ich diese LR nur übersehen, und dann noch mit euch beiden? :sauer:


    :bussi::breitgrins:


    Auch wenn sich die Ereignisse im letzten Drittel etwas überschlagen kann ich es empfehlen, schon alleine weil ich von der sachlichen Herangehensweise des Autors überzeugt bin.

    liebe Grüße
    dora

  • Hallo Doris,


    ich fürchte, die Frage, warum aus "normalen" Menschen Verbrecher geworden sind, bleibt für immer unbeantwortet denn die Beweggründe hierfür können wohl nie befriedigend erklärt werden, ebenso wenig können sie so recht verstanden werden.


    Die RAF hat damals Angst und Schrecken verbreitet und vielen Leuten sehr viel Leid zugefügt, ein Menschenleben war denen nichts wert.....


    Außerdem halten sie sich nicht für Mörder und Verbrecher, sondern für Kämpfer.
    Sie haben der Bundesrepublik den Krieg erklärt und im Krieg gibt es nun mal Tote........


    schönen Abend.....


    gretchen


  • Außerdem halten sie sich nicht für Mörder und Verbrecher, sondern für Kämpfer.
    Sie haben der Bundesrepublik den Krieg erklärt und im Krieg gibt es nun mal Tote........


    Na, da hat man doch schon mal einen Grund wie aus normalen Bürgern Verbrecher werden. Man folgt einer Ideologie und blendet einen Teil der Wirklichkeit einfach aus. Viele Jahre später erlebten wir das in viel krasserem Maße an einem 11. Sept.


    Schöne Grüße,
    Thomas


  • Na, da hat man doch schon mal einen Grund wie aus normalen Bürgern Verbrecher werden. Man folgt einer Ideologie und blendet einen Teil der Wirklichkeit einfach aus. Viele Jahre später erlebten wir das in viel krasserem Maße an einem 11. Sept.


    Schöne Grüße,
    Thomas


    ...du meinst den 11. September 1973?
    Tut mir leid, ich fand den terroristischen Anschlag vom 11. September 2001 bestimmt ganz schrecklich, aber bei dem was sich die USA an Morden an unschuldigen Zivilisten in den letzten 50 Jahren weltweit geleistet haben, ärgert mich, dass noch immer und immer wieder hauptsächlich von diesem Attentat gesprochen wird, wenn es um Terrorismus geht.


    dora

  • ...du meinst den 11. September 1973?
    Tut mir leid, ich fand den terroristischen Anschlag vom 11. September 2001 bestimmt ganz schrecklich, aber bei dem was sich die USA an Morden an unschuldigen Zivilisten in den letzten 50 Jahren weltweit geleistet haben, ärgert mich, dass noch immer und immer wieder hauptsächlich von diesem Attentat gesprochen wird, wenn es um Terrorismus geht.


    dora


    Es geht mir darum, dass an diesem Tag Terroristen ganz offen in den Tod gehen. Das kann man wohl nur wenn man in einer Ideologie sehr stark verhaftet ist. Das gab es meines Wissens vorher nicht in gleicher Weise. Die Ursprungsfrage, auf die ich mich bezog, war ja, was einen Menschen zum Mörder macht.


    Die Diskussion, ob Soldaten Mörder sind (wie von Dir angeführt), möchte ich hier keinesfalls führen.


    Schöne Grüße,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Hallo Klassikerfreund,


    obwohl ich hier nicht angeführt habe, dass Soldaten Mörder sind (es ist ein Unterschied ob ein Soldat ein fremdes Land angreift oder sein eigenes verteidigt) hast du vollkommen recht, dass eine Diskussion hier darüber nicht geführt werden soll.


    liebe Grüße
    dora, die trotzdem anderer Meinung ist :zwinker:

  • Hallo Dora,


    auch ich möchte nicht darauf eingehen, ob Soldaten Mörder sind oder auf den 11. September, weder den im Jahre 1973 noch den im Jahre 2001, denn das ist eine andere Diskussion,


    aber die Mitglieder der RAF hielten oder halten sich ja eben nicht für Mörder, denn ihrer Meinung nach haben sie ja für eine gerechte Sache gekämpft - ergo.....



    Gruß


    gretchen

  • Hallo Gretchen,



    aber die Mitglieder der RAF hielten oder halten sich ja eben nicht für Mörder, denn ihrer Meinung nach haben sie ja für eine gerechte Sache gekämpft - ergo.....


    das sehen wohl die meisten Terroristen so, oder meinst du nicht?


    liebe Grüße
    dora


  • Genau so ist es. Deshalb habe ich geschrieben, dass Ideologien (Soldaten glauben u.U. auch an solche) vor dem eigenen Gewissensvorwurf "Mord" bewahren können.


    Gruß, Thomas