Stephen King - Love

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  • Love (Gebundene Ausgabe) von Stephen King


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    700 Seiten
    Verlag: Heyne
    ISBN-10: 3453265327
    ISBN-13: 978-3453265325
    Preis: 22,95


    Darum geht’s:
    Lisey Landon ist Witwe und hat sich eigentlich gut in ihrem Leben arrangiert, obschon ihr Mann ihr manchmal sehr fehlt. Scott Landon war ein bekannter und beliebter Schriftsteller, der sehr plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen wurde. Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes, möchte Lisey sich endlich um den Nachlass kümmern, als plötzlich ein Irrer namens Zack McCool in ihrem Leben auftaucht und versucht durch Drohung und Erpressung an Scott’s nichtveröffentlichte Manuskripte heranzukommen. Gleichzeitig bekommt eine von Liseys Schwestern – Amanda – einen schweren Anfall und verfällt in eine Art Wachkoma. Ausserdem hat es den Anschein als versuche Scott, Verbindung mit seiner Frau aufzunehmen. Lisey wir nun immer stärker mit ihrer und Scott’s Vergangenheit konfrontiert und gerät in einen regelrechten Strudel von Ereignissen zwischen Realität und Traumwelt.


    Meine Meinung: Mann, bin ich enttäuscht. Sehr selten, musste ich mich bisher dermassen durch eine Geschichte quälen. Hätte ich es nicht wegen dem SLW gelesen, hätte ich es nach 200 Seiten abgebrochen.
    In verschiedenen Rezis, die ich mir vor dem Kauf durchgelesen hatte, hiess es, dies sei King’s persönlichstes Buch und es hätte wohl auch autobiografische Züge. Ausserdem fand ich es toll, mal eine Art Liedesgeschichte vom Horrorautor zu lesen. Leider fand ich gar keinen Bezug dazu. Die tiefe Liebe zwischen Lisey und Scott ist zwar Hauptthema und der Autor versucht auch dem Leser darzustellen, wie tief verwurzelt die Partnerschaft der beiden ist (z.B. haben sie über die Jahre eine Geheimsprache erfunden), aber bei mir kam das nicht an. Ich empfand es als gestellt, flach, ziemlich künstlich und dieses Geheimsprache war mehr als nervtötend. Genauso blass blieb für mich die “besondere” Verbindung zwischen Lisey und ihren Schwestern. Der Misteryteil erinnerte mich sehr an “Buick” vom gleichen Autor. Dieses Buch fand ich schlecht und wahrscheinlich war ich deshalb voreingenommen, nichts destotrotz hatte ich mir auch da mehr erwartet. Und die grösste Enttäuschung war dann schlussendlich der “Thriller”-Teil. Bis heute habe ich nicht verstanden warum der auch noch in den Plot hatte eingefügt werden müssen. Absolut unnötig und hat ausser Seitenfüllen nichts zur Story beigetragen. Noch nicht mal ein bisschen Spannung! Ich fand das Buch gähnend langweilig, total überschätzt, und nur weil King draufsteht, ist nicht unbedingt King drin. Ach ja, der Autor bringt es fertig Rückblenden in Rückblenden in Rückblenden … zu beschreiben, was mich sehr genervt hat.
    Einzigen interessanten und spannenden Ansatzpunkt fand ich die Vergangenheit von Scott. Seine Beziehung zu seinem Vater und seinem Bruder und deren Verlauf, war das Einzige was mich richtig “berührt” hat.


    Ich vergebe 2 gnädige Leseratten


    2ratten



    So und nun haut auf mich ein :breitgrins:


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    LG, resca

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()


  • :smile: Meine Worte!! :smile: Da war "Das Spiel" oder "Rose Madder" wesentlich besser!!!! Und sogar "Pulse"!!

    Der Mann kann anziehen was er will, er bleibt doch das Accessoire der Dame / Coco Chanel

  • Also... ehrlich: Ich hab mir das Buch vor ca. 3 monaten gekauft, weil ich von Puls so begeistert war und dachte, die Love wäre genauso gut. Ich habe die ersten 100 Seiten gelesen, seitdem liegt es neben mein Bett und ich hab es nie wieder angerührt.
    Das einzige buch von Stephen King, welches ich nicht zu Ende gelesen habe, war Dead Zone. Das hab ich mehrmals angefangen aber bin nie über die Hälfte hinausgekommen, weil es mir dann einfach zu langweilig wurde.

  • Da sieht man mal wieder wie verschieden die Geschmäcker sind. Mir hat "Love" wesentlich besser gefallen als "Puls".



    Dieses Buch scheint wirklich stark zu polarisieren. Ich hab dem Buch 5 Punkte (von 5) gegeben, für mich war es auf eine bizarre Art und Weise die schönste Liebesgeschichte, die ich seit langem gelesen habe.


    Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Mich hat diese enge Verbindung zwischen Scott und Lisey fasziniert. Den "Thriller-Teil", wie in Resca bezeichnet hat, fand ich auch ein bißchen überflüssig, das muß ich zugeben, aber nicht so schlimm, als dass ich nicht gnädig drüber wegsehen könnte.


    LG Curly

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • Inhaltsangabe laut Amazon:


    Scott Landons Tod liegt bereits zwei Jahre zurück. Lisey, die Frau des erfolgreichen Schriftstellers, hat noch immer nicht begonnen, seinen Nachlass zu sichten. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Ein Mann hat es auf Scotts unveröffentlichte Arbeiten abgesehen und bedroht Lisey. Amanda, eine der vier Schwestern Liseys, dreht durch und ist nicht mehr ansprechbar. Und dann glaubt Lisey, Amanda mit Scotts Stimme sprechen zu hören. Liseys Tour de Force durch die Vergangenheit nimmt ihren Lauf ....


    Meine Meinung:


    Meiner Meinung nach Stephen Kings stärkstes Buch. Es ist zwar nicht zu vergleichen mit den älteren Sachen, da diese wesentlich Horror-lastiger waren.
    Die Geschichte von Lisey und Scott wird in Rückblenden erzählt, während Lisey seinen Nachlass sichtet. Die Erinnerungen kommen mit den Dingen zutage, die sie in seinem Arbeitsraum findet. Langsam kommen ihr all die Sachen wieder in den Sinn, die sie mit ihm erlebt hat. Die schönen wie die weniger schönen. Man bekommt ein sehr lebendiges Bild von ihrer Partnerschaft. Beide Charakter sind liebevoll und sehr lebensecht gezeichnet. Diese speziellen Ausdrücke und Sätze, die die beiden untereinander verwenden, fand ich sehr amüsant. Zugegeben, am Anfang fand ich es etwas übertrieben, aber nach einer Weile habe ich mich an die Ausdrücke gewöhnt und fand sie ganz lustig. Das lockert die Geschichte auf und macht das ganze irgendwie echter. Einige der Redewendungen haben mich sogar außerhalb des Buches verfolgt.


    Scotts Vergangenheit wird auch beleuchtet und ist wirklich sehr hart. King baut das Reale mit dem Horror fließend in die Geschichte ein, so dass man fast nicht merkt, wo das eine aufhört, und das andere anfängt. Speziell gelungen fand ich die Geschichte um Boo`ya-Mond, ein Ort, mystisch und magisch, aber auch gruselig und finster. Mehr möchte ich dazu nicht verraten.


    Dass Lisey natürlich auch noch mit einem bösen Buben konfrontiert wird, der es nicht nur auf Scotts Nachlass abgesehen hat, ist schon fast typisch und gehört einfach dazu.


    Mir hat die Geschichte extrem gut gefallen, und ich fand keine Seite zu viel. Im Gegenteil, ich hätte gerne noch mehr von den beiden erfahren. Wer allerdings lieber die älteren Sachen von King mag, ist mit diesem Buch sicher schlecht beraten. Meiner Meinung nach ist die Geschichte viel subtiler als die üblichen Sachen von Stephen King. Man sollte wirklich offen und unvoreingenommen an das Buch herangehen und nicht harten Horror erwarten. Denn sonst wird man wirklich enttäuscht.


    Ich bin jedenfalls restlos begeistert von Kings Wortgewandheit und seinen Fähigkeiten, einem in andere Welten zu entführen. Von daher gibts von mir


    5ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

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    Stephen King (geb. 1947)
    Love
    Originaltitel: Lisey’s Story
    Erstveröffentlichung: 2006
    aus dem Amerikanischen von Wulf Bergner
    Verlag: Heyne
    Taschenbuch
    733 Seiten


    Inhalt:


    Lisey Landon ist die unscheinbare Witwe des verstorbenen Autors Scott Landon, der bei seinem Tode eine beachtliche Anhängerschaft zurückgelassen hat. Da sie auch zwei Jahre nach seinem Tod immer noch bedrängt wird, endlich die Hinterlassenschaften ihres Mannes zugänglich zu machen, all' die möglicherweise unvollendeten Manuskripte und Papiere, macht sie sich schließlich daran, seinen Nachlass zu sichten. Doch nicht alle Anhänger ihres Mannes bleiben so friedlich wie der freundliche Universitätsprofessor, der seine Fakultät doch nur um einige neue Scott-Landon-Attraktionen bereichern möchte. Es gibt auch die fanatischen Irren, von denen einer plötzlich in Liseys Tür steht und sie bedroht, um an die Papiere heranzukommen. Und der auch nicht davor zurückschreckt, Gewalt dafür anzuwenden.


    Gleichzeitig muss Lisey sich um ihre katatonische Schwester kümmern, hat mit ahnungslosen und leichtgläubigen Polizisten zu tun, wandelt immer öfter zwischen verschiedenen Welten, in denen sie ihrem Mann bzw. den Erinnerungen an ihn und ihre große Liebe füreinander begegnet, und zu alledem schwebt eine dunkle Gefahr aus der Vergangenheit ihres Mannes über ihr, die sie zu verschlingen droht...



    Meine Meinung:


    Der Roman schildert aus der Sicht Lisey Landons, der Witwe des berühmten Autors Scott Landon, zunächst recht ruhig und unaufgeregt, wie sie die Hinterlassenschaften ihres Mannes sichtet und in ihrem gemeinsamen Haus all' den Überbleibseln ihres gemeinsamen Lebens begegnet, die ihre Erinnerungen an ihn aufs Neue wecken. Dabei wird ihre Liebe füreinander und ihr beider Leben in großen Rückblenden ausführlich und teilweise sehr rührend geschildert. Dieser Part, fast ein Liebesroman, hat mich sehr berührt. Das fand ich recht untypisch für Stephen King, weil über lange Strecken eigentlich nichts Aufregendes passiert. Doch dieser ruhige Erzählstil, die Erinnerungen und Gedanken der Witwe, die um ihren Mann trauert und in ihren Erinnerungen schwelgt, hat mir sehr gut gefallen.


    King wäre allerdings nicht King, wenn es so ruhig bliebe. Denn schon bald hält das Unheimliche und Übernatürliche Einzug in Liseys Leben, und ich als Leser bin in einen Strudel geraten, in dem ich häufig nicht mehr recht unterscheiden konnte zwischen Realität und Phantasie, Gegenwart und Vergangenheit, Erleben und Erinnerung. Und natürlich gibt es am Schluss auch einen mehr oder weniger spannenden Showdown. Aber die "Auflösung" der Geschichte hat mich dann doch etwas enttäuscht. Es gab keinen großen Knall, ich hatte keinen Aha-Effekt, und die große Überrraschung ist ausgeblieben.


    In Stephen Kings "Love" bleibt das unheimliche Moment sehr subtil. Grusel- und Horrorelemente finden sich hier relativ wenige. Dafür nimmt das Innenleben der Protagonistin großen Raum ein, die Erinnerungen an ihren Mann und die Gefühle für ihre Schwestern. Und das war es auch, was mich an dem Buch so gefesselt hat: die Schilderung von Liseys Innenleben. Dafür hat mich das Ende enttäuscht. Das Buch plätscherte so aus, wie es angefangen hat. Und das, was mich angangs so gefesselt hat - der ruhige Erzählfluss -, wurde dem Buch am Ende zum Verhängnis. Das war mir dann doch zu wenig.


    Trotz starkem Anfang vergebe ich also nur:
    2ratten plus :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Meinungen zu einem Buch ausfallen. Ich habe "Love" vor ein paar Wochen gelesen, und es hat mir ganz gut gefallen. Aus meiner Sicht ist es nicht Kings bestes Buch, aber sicher auch nicht sein schlechtestes. Sehr interessant fand ich die Theorie, wo der Geist bzw. die Seele von "abwesenden" Patienten sich befindet. Über dieses Geheimnis hat sich wohl jeder schon Gedanken gemacht, der mit Komapatienten zu tun hat oder auch nur Berichte über sie liest (witzigerweise habe ich nach "LOVE" ein komplett anderes Buch gelesen, nämlich "Solange Du da bist" von Marc Levy, in dem genau diese Frage auch behandelt wird).


    Die Passagen über die besondere Beziehung zwischen Scott und Lisey fand ich anfangs etwas nervig, weil sie ohne die späteren Ergänzungen etwas wirr wirken und wohl auch wg. der etwas merkwürdigen Geheimsprache (ob Bösmüll und SUWAS im Original genauso bescheuert klingen?), aber mit fortschreitender Handlung fand ich sie immer besser; ich habe sogar, nachdem ich fertig war, das Buch gleich nochmal komplett gelesen, weil ich jetzt die ganzen Anspielungen verstehen konnte.


    Insgesamt ein lohnendes Leseerlebnis für mich.

  • Ich gehöre auch zu denen, die das Buch richtig klasse fanden - obwohl ich vieles von Stephen King kenne, fand ich seine großen "Schocker" zwar allesamt ganz nett, aber nicht so beeindruckend. Zu "Love" bin ich auch nur zufällig, als Weihnachtsgeschenk, gekommen, weil ich ihn eigentlich auch nicht mehr lese.


    Diese Geschichte gewinnt durch die emotionale Komponente eindeutig, und obwohl die vordergründigen Gruseleffekte im Vergleich zu anderen King-Büchern nahezu nicht vorhanden sind, kam bei mir doch häufig ein unheimliches Gefühl, und mehr als das, auf. Es ist gruselig, aber auch berührend, komisch und mir zumindest ging es sehr nahe.


    Natürlich sind die Ausdrücke, die Scott und Lisey verwenden, ein bisschen bescheuert. Aber das gilt wahrscheinlich für die meisten dieser Wörter und Wendungen unter Paaren, wenn sie bei Tageslicht betrachtet werden. Dementsprechend würde ich da sogar Absicht unterstellen oder zumindest keine großen Bemühungen, das zu vermeiden. ;)


    Am schwächsten fand ich eigentlich noch den "schwarzen Fürsten der Inkunks" (hehe), weil mich das, aus welchem Grund auch immer, total an "Das geheime Fenster" erinnert hat, aber der musste wohl sein.


    Ist einem von euch eigentlich aufgefallen, dass auf der vorletzten Seite (meiner Ausgabe zumindest), noch hinter dem Nachwort, vor der Werbung, steht "Ich werde dich nach Hause rufen."? :wegrenn:



    (Edit: Hirn wie Sieb)

  • Moin,


    ich lese dieses Buch gerade. Ich quäle mich richtig dadurch. Eigentlich mochte ich Kings Bücher noch nie,
    außer "Salems Lot", das fand ich wirklich spannend und ich mußte vor dem Einschlafen unter meinem Bett
    nachsehen, ob sich dort nicht jemand versteckt hat. :zwinker:. Ich wollte King deshalb noch einmal eine
    Chance geben :breitgrins:


    "Love" erinnert mich irgendwie an "Talisman" vom selben Autor. Dort "switchte" auch der Protagonist zwischen
    verschiedenen Welten hin und her, so wie es Lisey und ihr Mann in "Love" ja auch machen.
    Als Horrorroman würde ich dieses Buch eigentlich nicht bezeichnen, es ist schon für mich eher Fantasy durch die
    Besuche in diesem Booya Mond, so wie "Talisman" auch eher Fantasy ist.
    Horror konnt ich nicht entdecken und die Geschichte ist auch nicht fesselnd.


    Gruß
    Nischa

    Habent sua fata libelli

  • Ich habe hier schon ein paar Mal geschrieben, dass ich ein King-Fan bin und wenn möglich alles von ihm lese, was ich in die Finger bekomme.
    Love habe ich im April gelesen und es hat mir ganz gut gefallen. Diese Geschichte ist schon etwas anders als die früheren, aber der gute Stephen wird ja auch älter. Es wäre tragisch, würde sich in 20/30 Jahren gar nix ändern.


    Love hat mir viel besser gefallen als Pulse! Die Familiengeschichten, die Entwicklung einer Ehe.....toll!


    lg, Frau 32

  • Klappentext:


    Lisey ist seit zwei Jahren Witwe. Bereits lange vor seinem Tod hat ihr Mann Scrott London - ein hochangesehener Romanautor - für sie eine Spur mit Hinweisen ausgelegt, die sie nun immer tiefer in seine von Dämonen bevölkerte Vergangenheit führt. Stück für Stück werden sorgsam verdrängte Erinnerungen in ihr wach: an eine andere Welt, die sie einst mit Scott besucht hat, tagsüber ein märchenhaftes Paradies, während nachts überall das Böse lauert. Ob Scott dort auf sie wartet, damit sie ihn ins Leben zurückholt? Plötzlich tritt ein Verrückter auf den Plan, der sich Zack McCool nennt und es auf Scotts schriftstellerischen Nachlass abgesehen hat. Und um seine Forderungen zu bekräftigen, verletzt er Lisey auf bestialische Weise.



    Meine Meinung:


    Dies war das erste Buch, das ich von Stephen King gelesen habe. Bisher kannte ich lediglich einige der Verfilmungen. So war ich sehr gespannt und auf alles gefasst, als ich mit dem Lesen von Love begonnen habe. Doch anders als erwartet, war es nicht gruselig oder unheimlich, wie man es ja von Stephen King erwarten könnte. Ich würde es lediglich als mystisch bezeichnen. Zuerst beginnt der Roman "normal", als könnte nichts diese Welt erschüttern. Doch auf der Schnitzeljagd, die Scott als Bool-Jagd bezeichnet, erfährt man viel über die Vergangenheit von Lisey und vor allem von Scott. Die Erinnerungen reichen bis hin zu seiner Kindheit, als er noch ein 8-10jähriger Junge war. Dass er diese Kindheit überstehen konnte, gleicht an ein Wunder, doch ganz loslassen konnte er sie nie.


    Ich finde, dass der Schreibstil super war und man sich extrem leicht reinlesen konnte. Auch von der Story her war ich begeistert und als ich das Nachwort von Stephen King gelesen habe, wurden einige Punkte in der Geschichte noch klarer und verständlicher. Natürlich war es kein Horror, worauf ich mich eingestellt hatte, aber es war trotzdem ein klasse Buch.


    Deshalb gebe ich dem Buch:


    4ratten

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

  • Ich kenne nahezu alles von King. Love aber würde ich als sein herausragendstes Werk bezeichnen. Die Geschichte hat für King ungewöhnlich viel Tiefgang. Wem King bisher zu trivial war, der sollte es mit LOVE versuchen. Die Charakterzeichnung ist derart gelungen, man fühlt wirklich mit den Charakteren mit. Sehr einfühlsam schildert King die Erinnerungen der Witwe Lisey um ihren verstorbenen Ehemann. Das beeindruckende dabei ist, dass King es schafft Kitsch zu vermeiden. Ziemlich lebhaft erinnere ich mich noch an die Szene unter dem verschneiten Baum mit Scott und Lisey.
    Ein Buch, das berührt, und das lasst euch von jemandem gesagt sein, der sonst auf heftigere Kost, filmisch wie in Buchform steht. Keinesfalls ein reines Frauenbuch.

  • Das allerbeste an diesem Buch war, dass ich es ca. 180 Seiten lang gelesen und dann versehentlich in der Bahn liegen gelassen habe....


    Ein großer Dank an meine eigene Dummheit! Es hat mich vor weiteren Seiten totaler Langeweile bewahrt.....

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Es ist wirklich interessant zu sehen, wie stark die meinungen auseinander gehen.


    Ich bin ein totaler King-Fan, habe glaube ich fast alles von ihm gelesen.


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Es ist allerdings auch schon wieder zwei Jahre her, aber er ist mir durchaus positiv im Gedächnis geblieben.
    Ich fand den Zusammenhand zwischer den großen Bander der Eheleute über den Tod hinaus und dem Horror-Mystischen sehr gut gemacht.


    Wesentlich schlechter fand ich "Wahn" von ihm, da war ich echt enttäuscht...

    Lese fast alles-fast immer

  • Ich habe auch schon viel von Stephen King gelesen und mag sowohl seine älteren als auch seine neuen Werke. "Love" allerdings ist wirklich besonders hervorzuheben.


    Horrorlastig ist das Buch wirklich nicht, aber deshalb auch keineswegs langweilig. Die Handlung von "Love" (wobei der englische Titel "Lisey's Story" besser passt) ist unheimlich komplex und tiefgründig. Während Lisey nach zwei Jahren endlich damit beginnt, sich mit dem Nachlass ihres verstorbenen Mannes Scott Landon, einem erfolgreicher Schriftsteller, zu befassen, wird die Geschichte ihrer Ehe in Rückblenden mehr und mehr preisgegeben. Erinnerungen an eine andere Welt, die Lisey längst verdrängt hatte, kommen in ihr hoch, eine Welt, die sowohl wunderschön als auch bedrohlich ist, denn bei Nacht wird sie von unheimlichen Wesen bewohnt, von denen das schlimmste Scotts Long Boy ist.


    Zwar klingt das jetzt doch wieder nach Horror, aber wenn, dann ist dieser ziemlich unterschwellig und schleichend, eher die Art, die dem Leser eine Gänsehaut über den Rücken jagt als dass sie ihn erschrocken zusammenzucken lässt.
    Hauptsächlich geht es aber um Lisey und Scott, um die Ehejahre und die Zeit davor, um Scotts schreckliche Kindheit (die die vielleicht gruseligste Szene des Buches beinhaltet) und wie Lisey Scotts Tod nach und nach verarbeitet.


    Für zusätzliche Spannung sorgt ein Deep Space Cowboy (Kings Wort für einen fanatischer Fan), der anfängt, Lisey zu verfolgen, angeblich, um an Scotts Nachlass zu kommen, was mit harmlos wirkenden Drohungen beginnt und bald bedrohliche Ausmaße annimmt.


    Der Erzählstil ist sehr lebendig und hilft dem Leser, sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Es wird immer wieder zwischen verschiedenen Zeiten hin und her gesprungen, was aber nie unangebracht wirkt, vielmehr passen Liseys Erinnerungen an ihre Zeit mit Scott und an Boo'ya Moon, wie Scott die andere Welt immer genannt hat, wunderbar zu den Erzählungen über die Gegenwart und kommen daher immer flüssig rüber.


    An die Begriffe, die Lisey und Scott nur untereinander verwendet haben, gewöhnt sich der Leser schnell und bald kommen einem Begriffe wie 'Bool' ganz normal vor.


    Für mich ist "Love" eines der besten und emotionalsten Bücher von King, auch wenn es sicher nicht für jeden Leser geeignet ist, besonders, wenn dieser Horror à la "Friedhof der Kuscheltiere" oder "Es" erwartet :zwinker:


    5ratten

    SLW 2010:<br />Fremdsprachen-Liste: 1/5<br />Ein-Wort-Liste: 1/5

    Einmal editiert, zuletzt von Aredhel ()

  • Ich lese dieses Buch gerade (vor Ewigkeiten angefangen, jetzt endlich wieder weitergelesen :rollen:) Irgendwie ist es nicht so meins. Ich hab schon ganz viele King-Bücher gelesen, zuletzt Duma Key. Ich mag King sehr gerne, aber mit diesem Buch tu ich mich ziemlich schwer irgendwie. 200 Seiten hab ich noch vor mir. :redface:

    &quot;Books are a uniquely portable magic.&quot; S. King<br /><br />:kaffee: Kate Morton - Die fernen Stunden

  • Ich gehöre zu der Gruppe, denen das Buch wirklich gut gefallen hat. Dass es genreüberlappend ist, macht die Sache für mich interessanter als "nur" Horror oder "nur" Fantasy oder "nur" Liebesgeschichte.


    Allerdings habe ich es nicht gelesen, sondern die Hörbuchversion genossen. Regina Lemnitz hat das absolut meisterhaft gelesen, großartig!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich hab mal meine Rezension dazu ausgegraben, gehöre auch zu denen, die von dem Buch absolut begeistert waren (und ja, mittlerweile habe ich mein King-Projekt beendet und somit alles von ihm gelesen)


    Love ist absolut kein typischer Stephen King-Roman. Es ist eine Liebesgeschichte. Aber es ist auch mehr als das.


    Dieses Buch war nicht einfach zu lesen. Der Erzählstil is all over the place, würde man im englischen sagen. Er springt zwischen allen möglichen Dingen hin und her wie ein hyperaktives Eichhörnchen und trotzdem fesselt er mit einer Prosa, die den Leser berührt. King beschreibt die Liebe zwischen zwei Menschen, von denen einer nicht mehr ist. Die Höhen und die Tiefen. Die intime Vertrautheit, die sich zwischen zwei Menschen im Laufe der gemeinsamen Zeit einschleicht. Die eigene Sprache, die sich entwickelt. Die Insider, die nur diese beiden Menschen kennen. Diese besonderen Dinge, die man nur mit diesem einen Menschen hat und nie mit einem anderen. Das geht unter die Haut.


    Entsprechend rührt Liseys Trauer das Herz. Die innere Zerissenheit zwischen dem, was die gesellschaftliche Norm so an Trauer erwartet und den echten vorhandenen Gefühlen, die jeglicher Norm zum Trotz einfach da sind. Die gesellschaftlich subtil vorgegebene Zeitspanne, die für eine Trauer normal ist und die echte Zeit, die man benötigt, um überhaupt ansatzweise diese Trauer bewältigen zu können.

    Dabei hat Lisey aber nicht nur mit der Trauer zu kämpfen sondern auch mit Scotts Nachlass und seinen Dämonen: dem Long Boy in der Parallelwelt Boo’ya Mond. Boo’ya Mond, die Scott immer wieder besucht hat, weil dort der Pool war, der sich als eine riesige Quelle von Inspiration entpuppte. Long Boy, der versucht, jeden zu fassen zu kriegen.


    Das, was man zu Scotts Lebzeiten vielleicht als Wahnsinn abgetan hätte, ist real. Und damit setzt sich Lisey während ihrer Trauer auseinander. Zusammen mit ihrer Schwester Amanda, die wie Scott ebenfalls als ‚verrückt‘ gilt.


    Auf den ersten Blick mag das alles wirr erscheinen und die ersten zig Seiten des Buches sind auch sehr wirr. Immer wieder schwankt Lisey zwischen Gegenwart und Erinnerungen. Ich kann mir vorstellen, dass das viele Leser eher nerven wird.


    Anfangs habe ich mich damit wirklich schwer getan, aber Love ist eine dieser Geschichten, auf die man sich wirklich, voll und ganz, einlassen muss, um ihre Schönheit und ihre Schwermut zu erkennen.


    King nannte Love sein bestes Werk. Ich würde es als sein persönlichstes Werk bezeichnen. Während die Liebe und Ehe zwischen Scott und Lisey das vordergründige Motiv ist, Liebe, die den Menschen verankert und eine Quelle birgt, aus der man soviel Kraft ziehen kann, so enthält Love auch viele andere wichtige Themen wie Sucht, Missbrauch und vor allem psychologische Erkrankungen. Bei vielen fragt man sich ja doch, was ist wirklich psychisch krank und gibt es nicht doch mehr, was manche Menschen krank scheinen lässt obwohl sie nur das sehen und erleben, was uns verborgen bleibt. King bringt dieses übernatürliche Element einfach glaubhaft rüber.


    Dass Lisey den Nachlass ihres Mannes verwalten und seine Sachen durchgehen muss, ist dabei eigentlich nur die Basis für alles andere.


    Fazit:

    Love ist ein schweres Buch, das man nach der letzten Seite erstmal sacken lassen muss. Für mich ist es ein Buch, für das man defintiv in der richtigen Stimmung sein muss, damit es für einen funktioniert. Offenbar war ich in dieser Stimmung, denn Love hat mich sehr berührt. Ich könnte zwar eine klare Leseempfehlung aussprechen, weil King sich mit diesem Buch selbst übertroffen hat, aber ich bin überzeugt, dass die eigene persönliche Situation und Stimmungslage eine riesige Rolle spielen, ob man zu diesem Buch einen Zugang findet oder nicht.


    5ratten

    ~~ noli timere messorem ~~

  • Vor zwei Jahren hat Lisey ihren Mann, einen bekannten Schriftsteller, verloren und es bis heute nicht geschafft, sich um seinen Nachlass zu kümmern. Die umgebaute Scheune, in der er gearbeitet hat, ist immer noch voller Bücher, Papier und Manuskripte. An Interessenten mangelt es nicht, doch Lisey ist einfach nicht wohl dabei, die Hinterlassenschaft ihres Mannes irgendeinem Profitgeier in den Rachen zu werfen.


    Eines Tages meldet sich ein Mann bei ihr, angeblich im Auftrag des Verlagsmenschen, der sich am meisten für Scotts Vermächtnis interessiert, doch Liseys Gefühl, dass da etwas nicht stimmt, bestätigt sich schnell, als seltsame Dinge zu geschehen beginnen und sie sich zunehmend bedroht fühlt. Und allmählich wird ihr klar, dass sie sich nochmals mit der Vergangenheit auseinandersetzen muss - nicht nur mit den Dingen, die sie selbst in ihrem Kopf hinter dem "purpurnen Vorhang" verborgen hält, sondern auch mit Scotts persönlicher Geschichte.


    So gerne ich King lese, in diesem Buch hat er mir den Einstieg nicht leicht gemacht. Es dauert ziemlich lang, bis aus den bruchstückhaften Andeutungen und Einschüben, mit denen man zunächst gar nichts anfangen kann, auch nur annähernd etwas Greifbareres wird und sich eins zum anderen zu fügen beginnt und Lisey nicht mehr wie das farblose Anhängsel eines berühmten Schriftstellers wirkt, als das die Regenbogenpresse sie zu Scotts Lebzeiten gerne gezeichnet hat. Generell hat King schon mal bessere Charaktere gezeichnet als hier.


    Als dann klarer wurde, welche Bürde Scott schon als Kind getragen hat, wie das Böse, das dabei eine Rolle spielte (wundervollerweise als "Bösmülligkeit" bezeichnet, ein Highlight in der ansonsten eher durchschnittlichen Übersetzung), nun in Liseys Leben eindringt und auf welche Art sie gegensteuern kann, hat mich das Buch dann doch noch zu fesseln vermocht, auch wenn es streckenweise seine Längen hat. Die phantastische Komponente hat mich zunächst sogar ein bisschen genervt, aber als ich sie richtig begriffen hatte, fand ich sie doch ziemlich faszinierend.


    Mein Lieblings-King ist es nicht geworden, hat sich aber in der zweiten Hälfte gegenüber dem Anfang deutlich gemacht und mich durchaus noch gut unterhalten.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen