Franz Kafka - Die Verwandlung

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 22.807 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Retikulum.


  • Stimmt. Whoops.


    Das kann man nicht so eng sehen. Wir sprechen auch von Deutscher Literatur und zählen Kafka wie Gottfried Keller oder Adalbert Stifter dazu...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Stimmt, "deutsch" kann sich ja sowohl auf die Sprache als auch auf die Staatsangehörigkeit des Schriftstellers beziehen. In unserer Litschock-Statistik gibt es ja auch nur "deutsche Literatur" i.S.v. "deutschsprachig".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der Käfer hält sich aber in sehr vielen Köpfen hartnäckig.

    Der hat sich bei mir auch gehalten. Das lag aber daran, dass vor Urzeiten bei MTV regelmäßig ein Clip lief, in dem die Anfangszeilen zitiert wurden und dann, als sich herausstellte dass es eben kein Traum war, ein Riesenkäfer gezeigt wurde, der im Bett lag. Deshalb hatte ich dieses Bild beim Lesen immer vor Augen.


    Meine Meinung

    Auf der einen Seite habe ich bis zum Schluss noch erwartet, dass Gregor vielleicht doch noch aus dem Alptraum aufwacht. Auf der anderen Seite war mir aber auch klar, dass das nicht passieren wird.


    Die Reaktion der Familie auf die Verwandlung finde ich erschreckend. Als der anfängliche Schreck vorbei ist, wird Gregor weggesperrt. Passiert das aus Scham, weil man den Sohn schützen will oder vielleicht weil man sich so einreden kann, dass das Ganze nie passiert ist? Anfangs versucht sich die Schwester noch, um den Bruder zu kümmern, später habe ich den Eindruck, dass er ihr lästig wird.


    Auch ohne seine Verwandlung war Gregors Leben nicht schön. Er trägt die Verantwortung für seine Familie, die ohne ihn den Lebensstandard nicht halten kann. In seinem Beruf scheint er überfordert. Da ist der Zusammenbruch fast eine logische Folge. Es ist eine bedrückende Geschichte.

    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe es nicht bis zum Ende gelesen. Und wieder und wieder . . . Verstanden habe ich es damals auch nicht recht. Erst Jahre später. Doch werde ich es nicht noch einmal versuchen. So wie man dem Protagonisten zurufen wollte: Mach ma! erging es mir auch beim Lesen der Biographie von Kafka. Ständig dachte ich, was will er denn?! Mach doch ma! Die Verwandlung erscheint mir in diesem Zusammenhang als eine Art reduziert symptomatische Beschreibung seiner selbst.

    Da war es erst mal genug mit Kafka - bis zum Prozess.