Markus Zusak - The Book Thief (Die Bücherdiebin)

Es gibt 141 Antworten in diesem Thema, welches 55.713 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.


  • Ich habe es jetzt auch endlich gelesen ... Es lag hier schon länger, weil ich mich mit dem Buch echt schwer getan hab. Ich fand anfangs die Erzählweise vom Tod sehr seltsam - und eher verwirrend und unspannend.
    Später fand ichs genial spannend und nun habe ich ein Lieblingsbuch mehr!
    Ich brauche den anderen eigentlich nicht mehr viel hinzufügen ... Man muss es lesen :winken:


    Puh, dann hab ich ja noch Hoffnung. Ich bin irgendwo bei Seite 250 und hab echt schon überlegt, es wezulegen. Die Erzählweise aus der Sicht des Todes nervt mich nämlich wirklich. Ich finde den weder lustig, noch spannend, noch sonstewat, der is einfach nur langatmig und unnötig. :aaa:
    Langsam habe ich aber das Gefühl, das es besser wird. Ich hoffe ehrlich, dass ich mich später an eure Lobhuldigungen anschließen kann. :leserin:

  • Gestern Abend habe ich nun auch "Die Bücherdiebin" beendet. Ich bin total begeistert :klatschen: und ich habe sooooo geheult :heul: Das Ende ist so schön und so traurig beschrieben, einfach toll.
    Natürlich hat mir aber nicht nur das Ende gefallen. Ich schließe ich euch allen mit euren positiven Meinungen an. Den Tod als Erzähler zu wählen (er ist mir echt symphatisch geworden) war eine neue und schöne Idee. Ich kann eigentlich nur nochmal sagen 5ratten + :tipp:

  • Was für ein schönes Buch! Ich schätze, das wird mein "Buch des Jahres 2011" und ich werde es bestimmt wieder lesen.


    Gleich zu Beginn die Bewertung:
    5ratten und ein absoluter :tipp:


    Zum Inhalt möchte ich nichts mehr schreiben, das ist hier im Thread bereits abgedeckt, also gehe ich gleich zu meiner Meinung über:


    Der Tod als Erzähler war für mich nicht unbedingt gewöhnungsbedürftig, einzig diese seltsamen fettgedruckten Zwischenbemerkungen waren es, das hat meinen Lesefluss am Anfang gestört, aber ich habe mich rasch daran gewöhnt. Sämtliche Charaktere sind ganz wunderbar gezeichnet, ich habe seit langem wieder in dem Buch gelebt, das ich leider nicht langsam genug in den letzten Tagen gelesen habe. Mit einer solchen Leichtigkeit und ohne den gebotenen Ernst zu missen erzählt der Autor diese Geschichte, dass es ein Genuss ist, seinen Zeilen zu folgen. Der Tod selber hat einen wunderbaren Charakter, bringt hie und da seine Meinung zu den Geschehnissen an, gelegentlich mit einem Schuss Ironie, bleibt aber die meiste Zeit dabei, die Geschichte einfach nur zu erzählen. Mir hat besonders gut die Beschreibung gefallen, wie er die Seelen der unzähligen Toten dieser Zeit mit großem Respekt, fast mit Liebe und Mitleid (auch wenn er selbst das Gegenteil behauptet) aber ohne viel Pathos "in seinen Händen" trägt. Markus Zusak hat eine ganz wunderbare Sprache. Oft nervt es einen, wenn der Autor inflationär mit Metaphern um sich wirft, in diesm Fall aber waren sie mir ein großer Genuss! Ich habe das Buch auf deutsch gelesen (an dieser Stelle meine Hochachtung auch an die Übersetzerin) und bin ganz froh darüber, da die Geschichte immerhin im deutschsprachigen Raum spielt. Aber das nächste Mal werde ich es im Original lesen, weil ich ganz neugierig auf die "echte" Sprache bin.


    Ich denke, das ist eines der Bücher, die "man gelesen haben sollte". Nochmals, falls es im Thread hier untergegangen ist :breitgrins:


    Ein absoluter :tipp:

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Ich dachte schon, dass ich damit ziemlich allein dastehe, aber ich fand das Buch furchtbar und habe es deswegen auch abgebrochen. :flop: :aaa:

  • Ich habe es neulich einer Freundin empfohlen und geborgt und auch sie hat es genervt abgebrochen. Unter anderem sind ihr wohl diese fettgedruckten Zwischenbemerkungen auf die Nerven gegangen... Mich haben die anfangs auch gestört, aber ich habe mich mit zunehmendem Lesefortschritt daran gewöhnt.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Mir hat "The Book Thief" auch nicht gefallen. Ich konnte es zwar auch nur in kleinen Häppchen lesen, aber daran liegt es wohl eher nicht, wenn man die Story recht kitschig und die Hauptperson unsympathisch findet.


    Von mir gibt es daher nur magere 3ratten.

    &quot;Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler&quot; (Philippe Dijan)<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/11612.0.html]Mein SUB[/url

  • Als ich das erste Mal von dem Buch gehört habe, klang es klasse. „Der Tod als Erzähler“, das musste etwas für mich sein. Dann allerdings überkamen mich Zweifel, wie gut ein australischer Autor in der Lage sein würde, eine deutsche Kindheit im Nationalsozialismus zu schildern und ich bin vor dem Buch zurückgeschreckt. Die große Anzahl praktisch durchweg positiver Rezension, hat mich dann aber doch zugreifen lassen.


    Letztendlich hätte ich es wohl doch sein lassen sollen. Die Schilderungen von Liesels Kindheit, wie sie Judenhass und -verfolgung mitbekommt und die Gefahr, in der man lebte, sobald man sich kritisch zum System äußerte, empfand ich dabei unerwarteterweise tatsächlich gut dargestellt. Womit ich überhaupt nicht zurecht kam, war hingegen überraschenderweise der Tod als Erzähler. Ich empfand ihn nicht im Geringsten als amüsant, sondern war nur genervt von seinen Einschüben und Bemerkungen. Nach so vielen Jahrhunderten, sollte man doch auch mal in der Lage sein, einfach die Klappe zu halten. Der belehrende, besserwisserische Tonfall des Todes störte mich das ganze Buch hindurch.


    Das Schicksal der Figuren war ergreifend geschildert, aber der Stil, in dem die Geschichte erzählt wird, hat mich nicht dazu eingeladen in ihr zu verweilen. So habe ich so manches Mal die Seiten nur überflogen und nur bei einer interessanten Wendung der Geschichte ein paar Seiten lang „richtig“ gelesen – solange bis der Tod wieder mit seinen Kommentaren anfing und ich weiterblättern musste.


    Nachdem ich nach den ersten 50 Seiten eigentlich schon abbrechen wollte, kann ich es schon als Erfolg verbuchen „Die Bücherdiebin“ beendet zu haben und auch für den Moment am Schluss, als der Autor erfolgreich auf meine Tränendrüse gedrückt hat, gibt es sogar noch eine halbwegs ordentliche Bewertung. Interessierten potentiellen Lesern würde ich aber ein Anlesen im Geschäft empfehlen, um zu prüfen, wie gut man mit dem Stil zurechtkommt.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich habe das Buch nun beendet und bin auch begeistert. Ich finde die Idee, den Tod als Erzähler zu nehmen, erfrischend neu und die Geschichte hat mich einfach gepackt. Sie war herzzerreißend und ich konnte mir zum Schluss kaum noch die Tränen verkneifen. Ich fand schön, dass das Buch gezeigt hat, dass es zur Nazizeit auch Menschen in Deutschland gab, die sich für Juden eingesetzt haben. Für mich wurde so die Geschichte mal von einer anderen Seite beleuchtet. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich am Anfang sehr skeptisch wegen des Erzählstils war... bildhafte Beschreibungen sind ja schön und gut, aber wenn diese so abstrakt sind, mag ich das auch nicht unbedingt. Deswegen habe ich eine halbe Ratte abgezogen. Glücklicherweise war das aber nur am Anfang so schlimm damit und hat dann etwas nachgelassen.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: und vor allem :tipp:

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • Hallo :smile:


    Ich kann mich den positiven Beiträgen hier nur anschließen. Das Buch hat mich zutiefst gerührt. Es ist absolut ergreifend. Liesel ist so liebenswürdig, dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen. Ein Buch, das es nicht verdient hat lange auf dem sub zu liegen :zwinker:


    Daher gibt es von mir 5ratten :tipp:

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    OT: The Bookthief
    OA: 2005
    608 Seiten
    ISBN: 978-3442373956


    Inhalt:
    Im Alter von 9 Jahren hat Liesel schon vieles verloren. Ihren Vater, einen Kommunisten. Ihre Mutter, die ständig krank war. Ihren Bruder Werner – auf der Fahrt nach Molching zu den Pflegeeltern. Als der Bruder stirbt, gerät sie zum ersten Mal ins Blickfeld des Todes. Und sie stielt ihr erstes Buch – ein kleiner, aber folgenreicher Ausgleich für die erlittenen Verluste. Dann stielt sie weitere Bücher, Äpfel und Kartoffeln. Das Herz von Rudi. Das von Hans und Rosa Hubermann. Das von Max und das des Todes. Denn selbst der Tod hat ein Herz.


    Eigene Meinung:
    Selten bringt mich ein Buch zum weinen, aber dieses hat es geschafft. Markus Zusak rührt zu Tränen, aber trotz all der Tragik schafft er es zu fesseln durch seine Worte und auch darum geht es in diesem Buch; um die Macht der Worte. Auch er ist ein wahrer Worteschüttler. Ein Begriff, welchen ich in diesem Buch kennenlernte und der treffend auf diesen Autor zutrifft.
    Der Tod, welcher diese Geschichte erzählt, nämlich jene der Bücherdiebin, macht erschreckend bewusst, wie harmlos er selbst ist, im Vergleich zu dem, was die Menschen sich gegenseitig antun.
    Die Geschichte der Liesel Meminger und ihrem Leben als Kind im Nazideutschland ist heftig und voll von Emotionen. Nicht nur schlechten Emotionen, sondern auch positiven. In all dem Grauen, gibt es Freundschaft, Mitgefühl, Gerechtigkeit, Sehnsucht, Mut, Aufopferung, Humor, Vergebung, Großzügigkeit und vor allem ganz viel Liebe. Gerade auf Grund der fürchterlichen Zeit der Nazis und deren Gräueltaten, erscheinen diese positiven Charaktereigenschaften, wie leuchtende Sterne am Himmel. Sterne, deren Licht die Augen derer verbrennen, die sie sehen. So würde es Max wohl ausdrücken.


    5ratten und ein :tipp:

  • Die Bücherdiebin


    Deutschland um die Zeit des zweiten Weltkrieges. Liesel Memminger und ihr Bruder werden nach Molching nahe München gebracht und von ihrer Mutter getrennt. Jedoch kommt nur Liesel dort an.
    In Molching findet sie neue Freunde und Feinde und einen neuen, tollen Papa.
    Die Geschichte wird vom Tod erzählt, was zu Beginn etwas verwirrend und gewöhnungsbedürftig ist. Doch man gewöhnt sich schnell an diese Erzählperspektive. Die passende, um von einem Mädchen im zweiten Weltkrieg zu erzählen.
    Vom Tod des Bruders bis hin zum Ende eine rührende Geschichte, die mich zum lachen, zum grübeln, zum weinen und zum Nachdenken gebracht hat.
    Ein Jugendbuch der deutschen Geschichte, das ursprünglich die Erinnerungen der Mutter des Autors zeigen sollte und in allen übersetzten Sprachen ein Erfolg wurde. Zu Recht.


    Deshalb gibt es 5 Ratten: 5ratten


    P.S. Es wurde schon alles gesagt, was das Buch ausmacht :zwinker:


    :tipp:

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


    Once Upon a Time in a kingdom filled with entchanted books, there was a girl who loved to read.

    Einmal editiert, zuletzt von Viky ()

  • Nun, seit heute lese ich Die Bücherdiebin und muss mich selbst ein bisschen bremsen, damit es nicht zu schnell vorbei ist. Zusak hat eine ungemein fesselnde Sprache, die mir zu Beginn recht gekünstelt vorkam, im Verlauf aber ihren poetischen Kern freilegt. Die Idee, den Tod erzählen zu lassen, gefällt mir ausgesprochen gut und mir gehen seine kleine Anmerkungen auch überhaupt nicht auf den Zeiger, im Gegenteil. Es herrscht der zweite Weltkrieg und die Grundstimmung des Buches ist daher sicherlich nicht gerade fröhlich, doch gibt es für die Protagonistin Liesel einige Lichtblicke. Es ist sicherlich kein Buch, dass man nebenbei und schnell runterlesen kann, und ich versuche mir mehr Zeit zu nehmen, um es voll auszukosten. :smile:

  • Es ist ein wundervolles Buch, welchem man auf alle Fälle seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen sollte. Ich fand auch Zusaks Talent, mich trotz des Themas ab und an zum grinsen zu bringen, gelungen, denn es ist schwer dies hinzubekommen ohne den bitteren Ernst der Geschichte zu mindern.
    Hab ich das jetzt klar ausgedrückt? Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben sollte.


    Viele Grüße Tina

  • Seit mir eine Freundin von der graphischen Gestaltung so vorgeschwärmt hat, will ich das Buch auch noch mal lesen statt es "nur" zu hören. Ich freue mich schon sehr drauf und werde dann natürlich auch hier berichten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Seit mir eine Freundin von der graphischen Gestaltung so vorgeschwärmt hat, will ich das Buch auch noch mal lesen statt es "nur" zu hören.


    Das empfehle ich auch. Besonders die Zeichnungen in der Mitte gehören absolut zur Handlung und sind nicht nur Zierde. Und mir persönlich haben sie das Herz gebrochen! :heul:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Gestern habe ich Die Bücherdiebin beendet und kann mich den vielen positiven Meinungen hier nur anschließen.
    Ich bin beeindruckt von Zusaks Art zu schreiben - voller Metaphern, Wortspiele und Poesie, doch niemals kitschig. Nicht nur die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen, sondern vor allem der Erzähler, der Tod. Seine zum Teil zynischen Gedanken zur Menschheit fand ich immer wieder erfrischend und schön zu lesen. Es steckt so viel in diesem Buch, was ich hier an dieser Stelle gar nicht voll aufzählen kann - man muss es selbst lesen und erleben. Am besten hat mir an diesem Buch gefallen, dass Zusak vollkommen ohne den beim Thema NS-Zeit obligatorischen Zeigefinger auskommt; den typischen Betroffenheitston, der so vielen Büchern über diese Zeit eigen ist, findet man hier ebensowenig. Und dafür ziehe ich meinen Hut vor Zusak. Es schafft nicht jeder, aus einem Kriegsbuch eine Art Wohlfühlbuch voller Emotionen und leisem Humor zu machen. Ein wunderbares, berührendes Buch, das ich bestimmt noch einige Male lesen und auch verschenken werde.


    5ratten und :tipp:

  • Meine nächsten beiden? Welche meinst du denn? :gruebel: Zu Henry James habe ich mich ja schon ein wenig geäußert.^^

  • Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich hier im Forum schon einmal fünf Ratten vergeben habe. Normalerweise ist das bei mir eher eine Seltenheit.
    Nachdem ich bei diesem Buch aber beim besten Willen nichts aussetzen kann, ist das wohl die logische Konsequenz :zwinker:


    Anfangs war ich skeptisch, ob ein - damals - 30-jähriger Australier über ein deutsches Mädchen (in meinem Dialekt ebenfalls "Mensch") vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges mit dem Tod als Erzähler schreiben kann.
    Jetzt weiß ich es :breitgrins:


    Mehr habe ich eigentlich gar nicht zu sagen und kann mich nur anschließen.


    5ratten

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.