Jörg Kastner - Das Wahre Kreuz

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    426 Seiten
    Verlag: Knaur
    ISBN-10: 3426661985
    ISBN-13: 978-342666198
    18,90 EUR


    Kurzbeschreibung ( www.amazon.de )
    1798. Napoleon hat Kairo erobert. Ein Gruppe von Wissenschaftlern begleitet ihn - darunter der junge Zeichner Bastien Topart. In einem Wüstentempel macht er eine furchterregende Entdeckung ... Bastien wird Zeuge einer unheimlichen Zeremonie: Auf einem Altar wollen Männer in mittelalterlichen Ritterkostümen eine junge Frau opfern. Den Forschern gelingt es, das Leben der geheimnisvollen Fremden namens Ourida zu retten, und beim Verlassen des Tempels findet Bastien ein mysteriöses Schwert: Es scheint im Nahen Osten gefertigt worden zu sein, trägt jedoch Zeichen der abendländischen Kultur - auf dem Griff sind Kreuze eingraviert. Was verbirgt sich hinter diesen Symbolen? Warum scheint überall Gefahr zu lauern, seit Bastien und Ourida nach Kairo zurückgekehrt sind? Und was bedeuten Bastiens Träume, die vom Wahren Kreuz und einer heiligen Mission erzählen?


    Über den Autor
    Jörg Kastner, geboren 1962 in Minden an der Weser, hat nach erfolgreichem Jurastudium aus der Liebe zum Schreiben einen Beruf gemacht. Genaue Recherche und die Kunst, unwiderstehlich spannend zu erzählen, zeichnen seine Erfolgsromane aus. Jörg Kastner lebt mit seiner Frau in Hannover.


    Meine Meinung
    Spannung, genaue Recherche der historischen Fakten, interessante Charaktere, eine angenehme Sprache, eine farbenprächtige Kulisse und ein bisschen Mystik, nach diesem Rezept bereitete mir Jörg Kastner mit „Das Wahre Kreuz“ unterhaltsame Lesestunden.


    Schnell fand ich in die in Ägypten zur Zeit des napoleonischen Feldzuges angesiedelte Handlung. Der Spannungsbogen wurde konsequent aufgebaut, so wurde ich förmlich von Kapitel zu Kapitel gezogen. Besonders beeindruckt hat mich das Bild, das der Autor von Napoleon Bonaparte zeichnet. Die agiert zwar nicht als Protagonist, aber als historische Persönlichkeit prägt der charismatische General die Handlung.


    Ein zweite Zeitschiene führt den Leser in die Zeit des ausgehenden 12. Jh., als das Kreuzfahrerheer bei den Hörner von Hattin eine vernichtende Niederlage erlitt, infolge derer das Wahre Kreuz, eine der wichtigsten Reliquien der Christen, verloren ging.


    Beide Zeitebenen werden auf mystische Art und Weise miteinander verwoben. Sicher ist es Geschmackssache, ob ein Leser daran Gefallen findet. Mir persönlich erscheinen solche Mystery-Effekte häufig sehr konstruiert. In diesem speziellen Fall empfand ich sie nicht als störend, Jörg Kastner hat sie gekonnt als Spannungselement verwandt.


    Was ich ganz besonders hervorheben möchte, ist, wie der Autor mit den beiden aufeinandertreffenden Religionen umgeht. Unterschiede werden fundiert erläutert. Gemeinsamkeiten werden begründet. Schon allein aus dieser Sicht ist der Roman lesenswert.


    Die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend. Eine Karte auf den Einbandinnenseiten und zwei Zeittafeln komplettieren den Roman.


    „Das Wahre Kreuz“ ist ein spannender und bemerkenswerter Roman. Er war für mich der Erste dieses Autors, dabei wird es aber nicht bleiben.


    4ratten

    Liebe Grüße<br />Karthause :schmetterling:<br /><br />Die Kunst zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst. <br />Elke Heidenreich

  • Hallo,
    also ich muss Karthause absolut zustimmen. Das Buch ist richtig mitreißend. Die zwei Haupthandlungen sind wunderbar miteinander verwoben und je länger man liest, desto mehr erkennt man die Zusammenhänge. Dieses Buch vereint Spannung, Historie und natürlich auch ein bißchen Liebe. Als besonders ergreifend empfand ich Bastiens/ Rolands immerwährende Zerissenheit zwischen seiner Liebe zu Ourida und seinem Pflichtgefühl gegenüber dem wahren Kreuz.
    Ich hatte vorher schon Bücher von Kastner gelesen, die mir allerdings eher fad erschienen. Mit diesem Buch wollte ich den letzten Anlauf wagen und siehe da, ein Volltreffer.
    Von mir gibt es deshalb


    4ratten

  • Leider kann ich mich nicht den vorhergehenden Lobeshymnen anschließen. Es trifft eine hanebüchne Handlung auf platte Figuren. Ein Klischee jagt das andere und als I-Tüpfelchen kommt keinerlei Spannung auf. Ein lieblos geschriebenes Buch, völlig entbehrlich. Genau solche historischen Romane sind der Grund, warum ich mittlerweile sehr selten bei diesem Genre zugreife.

  • dodo das sind genau die Gründe, warum ich auch noch kaum historische Romane lese. Manchmal stoße ich hier auf eine interessante Rezi, aber das sind dann die Ausnahmen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ja, so geht es mir auch dodo und Kirsten

    Da haben aber auch so einige sehr grottige Autoren dazu beigetragen. :elch:


    Rückblickend fand ich wirklich nur die Bücher von Rebecca Gable gut, aber selbst bei ihr würde mich keine Neuerscheinung mehr reizen.


    Komisch, dass dieser Einheitsbrei immer noch Leser findet.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Komisch, dass dieser Einheitsbrei immer noch Leser findet.



    Na hey....

    Also manchmal ist Einheitsbrei zwischendurch ganz angenehm. ;)


    Aber stimmt, man soll ja nur sehr anspruchsvolle Literatur die vollkommen neuartig und genial-erfinderisch ist genießen, zu den Leser*innen die Einheitsbrei genießen will man lieber nicht gehören.... ;) :P



    Was die Rezi oben angeht: Mir kommt der Autor sehr bekannt vor, weswegen ich überhaupt erst auf den Thread geklickt habe. Habe aber keine Ahnung wieso. Auch seine anderen Werke sagen mir nichts.

    Aber "Das wahre Kreuz" klingt interessant. Zu Napoleon und Kairo habe ich noch nie irgendwas gelesen.

  • Also Einheitsbrei ist ja nun wirklich nix was man haben will? :/

    Ich mein jetzt sowas wie diese ganz gruseligen "die ***in" Bücher - wo moderne (weibliche) Charaktere in ein historisches Setting gepresst werden, total beliebig und wo dann irgendwie auch die Zeit austauschbar ist.


    Zum entspannten Lesen gibt es doch auch Möglichkeiten, die weniger platt geklopft sind. Krimis, Fantasy, Thriller o.ä.. Aber jeder wie er mag. ^^

    Ich würd mich ja über einen guten historischen Roman mal wieder freuen, aber der Großteil ist schon irgendwie enttäuschend. Es sind einfach zu viele Autoren auf den Zug aufgesprungen. Hat das eigentlich mit Schätzing angefangen?

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Kritty

    Jörg Kastner ist der Ehemann von Corinna Kastner, vielleicht durch den Nachnamen?


    Auch bei historischen Romanen muss man differenzieren. Es gibt da sehr große Unterschiede in der Art und Weise wie Autor*innen daran gehen und was sie erzählen. Abhängig von ihrem Rechercheaufwand (aber nicht nur) und dem wie sie eben diese Recherche in eine Geschichte verwandeln (können).

    Ich finde ja man muss da eben nicht immer das Rad neu erfinden. Zu Mal es ja auch bestimmte Strickmuster gibt, die sich halt immer mal wiederholen. Das liegt ja auch daran, das wir Menschen in unseren Handlungen auch solchen Mustern folgen, logisch also, das sie auch in Romanen auftauchen und unsere Welt spiegeln ;).


    Von Jörg Kastner habe ich nie ein Buch gelesen, seine Bücher haben mich da einfach nicht groß interessiert. Zugebener Maßen tun sie das auch immer noch nicht ;)

  • Also Einheitsbrei ist ja nun wirklich nix was man haben will? :/


    Es kommt halt darauf an, 1. was du als Einheitsbrei definierst und 2. was deine Ansprüche sind.


    Ich lese, weil ich Geschichten liebe. Das ist meine Hauptpriorität. Natürlich lese ich auch manchmal bestimmte Dinge, weil ich linguistisch an etwas fasziniert bin / Interesse habe.

    Manchmal ist es mir total egal ob ich bestimmte Motive schon von 100 anderen Büchern kenne. Gib mir gerne den harte Schale / weicher Kern Typ mit Vaterkomplexen, verhaltensauffälligen Handlungsmustern und Schwierigkeiten beim sozialen Interagieren - hundertmal gelesen, ich lese es gerne immer wieder, da es doch immer irgendwie anders ist. :D:saint: Das heißt nicht, dass ich das ständig lese.

    Und auch bei Gablé (deren Romane ich liebe <3) finde ich einen gewissen Einheitsbrei. Und trotzdem gibt mir das Lesen dieses Breis ein angenehmes Gefühl, es ist einfach heimlig. Gewohntes, aber eben doch einen kleinen Ticken anders.


    Und so sind halt die Geschmäcker verschieden. Nur weil du Einheitsbrei verabscheust bzw nicht haben willst, heißt das ja nicht, dass es anderen genauso geht.



    (Oh, aber ich fände es ganz schrecklich, wenn ALLES Einheitsbrei wäre. Aber so hin und wieder....:/:S)






    Ich finde ja man muss da eben nicht immer das Rad neu erfinden. Zu Mal es ja auch bestimmte Strickmuster gibt, die sich halt immer mal wiederholen. Das liegt ja auch daran, das wir Menschen in unseren Handlungen auch solchen Mustern folgen, logisch also, das sie auch in Romanen auftauchen und unsere Welt spiegeln ;).



    Du hast es gut ausgedrückt, da stimme ich zu :)



    Und stimmt, vielleicht liegt es an Corinna Kastner. Wobei mir da jetzt auch nichts in's Auge springt, aber ihr Name kommt mir auch sehr bekannt vor. Seltsam. :S

    Aber damit halte ich mich jetzt nicht auf :D

  • aber ihr Name kommt mir auch sehr bekannt vor. Seltsam.

    Den Namen hat HoldenCaulfield öfter erwähnt, ich glaube, das war bei Kastners Krimis.


    Ich finde: Lesen und lesen lassen. Man sollte nichts abschätzig betiteln, nur weil man selbst es nicht mag.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012

  • aber ihr Name kommt mir auch sehr bekannt vor. Seltsam.

    Den Namen hat HoldenCaulfield öfter erwähnt, ich glaube, das war bei Kastners Krimis.


    Ich finde: Lesen und lesen lassen. Man sollte nichts abschätzig betiteln, nur weil man selbst es nicht mag.



    Ich stimme in allen Punkten zu :)

  • Ich hab's ja nicht mal selbst gelesen, sondern mich nur an den Meinungen meiner Vorschreiberinnen orientiert. Shame on me. :S


    Das mit den Geschichten stimmt aber natürlich. Ich hab auch so Grundgeschichten auf die ich immer wieder fliege und da ist mir Wiederholung dann auch egal.


    So liebt halt jeder seinen eigenen Einheitsbrei und rührt besser nicht in dem von anderen rum. :saint:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Im historischen Genre mag ich neben Rebecca Gable die Autorin Tanja Kinkel sehr gern. Sie erfindet das Rad auch nicht neu, aber ich mag ihre Art zu erzählen.


    Was mich bei dem oberen Roman von Anfang massiv gestört hat, war der Stil. Interessanterweise bin ich weiter oben mit keinem Wort darauf eingegangen - shame on me.


    Kastner hat seine Geschichte extrem schwülstig geschrieben. Es klang wie in einem Nackenbeißer, nur dass die locker flockigen Schlagabtausche und spritzigen Dialoge zwischen Heldin und Held, die in den besseren Romanen aus diesem Genre die Handlung auflockern, gefehlt haben. Wenn mich aber die Schreibweise von Anfang an nicht überzeugen kann, hat es ein Buch nochmal schwerer, um mich zu überzeugen.


    Vielleicht wäre ich vor 10 - 15 Jahren noch gnädiger in der Beurteilung gewesen, denn mein Geschmack hat sich natürlich geändert. Zu mehr als eine durchschnittliche Bewertung hätte es aber auch damals nicht gereicht.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • Kastner hat mir schon vor mehr als zehn Jahren nicht zugesagt, als ich noch mehr in dem Genre unterwegs war. Ich mochte seinen Stil genausowenig wie Du.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen