Mögen Frauen keine Klassiker?

Es gibt 184 Antworten in diesem Thema, welches 42.523 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von elahub.


  • Na, da wünsche ich Dir viel Spaß, meinen intellektuellen Horizont nach dem Inhalt meiner Bücherregale zu beurteilen. Kafka wirst Du da nicht finden, Dan Brown allerdings auch nicht. Dafür...


    Ich habe nie gesagt, ich würde den intellektuellen Horizont eines Menschen an dem Inhalt eines Bücherregals bewerten!


    Es spielt keine Rolle, was du liest, sondern wie du darüber denkst! Wenn jemand Dan Brown liest und sagt, er sei sich durchaus bewusst, dass es sich um flache Unterhaltungsliteratur handle, er aber Spaß daran hat, ist das okay. Denn er räumt ein, dass es durchaus Besseres gibt, was aber nicht seinem Geschmack entspricht. Er ist sich des geringen Niveaus seiner Lektüre also bewusst und behauptet nicht, dass sich dabei um "echte" Literatur handelt!
    Wenn aber jemand Dan Brown liest, und Brown wegen seiner überwältigend spannenden Handlung und seiner realitätsnahen, historischen Hintergründe für den besten Autor des 21. Jahrhunderts hält, dann schließe ich daraus einen eher beschränkten intellektuellen Horizont.


    Außerdem würdest du bei wohl jeder Person, die Abitur hat, Faust im Regal finden, was jedoch wiederum überhaupt nichts aussagt!


    lg,


    mondpilz

  • Hallo!


    Zur ursprünglichen Themenstellung: Ich glaube, dass das Mann-Frau-Verhältnis von "normalen" Literaturforen (mit starkem Frauenüberhang) und Klassikerforum (mit ausgeglichenem Verhältnis) einfach das Freizeitverhalten widerspiegelt. Bei der Beschäftigung mit anspruchsvollen Büchern scheint es keinen Unterschied zu geben, wenn's darum geht sich abzulenken, nach einem anstrengenden Tag zu entspannen oder ohne alle Anstrengung in eine Phantasiewelt zu entfliehen, greifen Frauen offenbar eher zu Büchern, während Männer sich stundenlang Sportübertragungen ansehen, Auto- und Computerzeitschriften lesen oder ihrem Gefährt zärtlich mit Wasser und Schwamm zu Leibe rücken.


    Deshalb wird ein "scheinbarer" Unterschied sichtbar - allerdings nur dann, wenn man Lesen und Lesen gleichsetzt. Hera Lind lesen und CL-Übertragungen ansehen sind aber sehr viel eher vergleichbar als die Lind-Lektüre und das Lesen von Th. Mann.


    Dies ist, um Irrtümern vorzubeugen, nicht abwertend gemeint. Wenn Menschen allerdings hauptsächlich Fußball gucken oder liebe, phantastische, süße, spannende - was auch immer für - Geschichtchen lesen, wird mir mit ihnen langweilig.


    Grüße


    s.

    Einmal editiert, zuletzt von scheichsbeutel^ ()

  • Hallihallo!
    Ich habe diesen Thread fleißig verfolgt (wo es doch auch einmal um Zeit- Arbeit- Lesen ging :eis: )


    Jetzt also ein braves Aufzeigen an dieser Stelle für eine Nachfrage, zu folgendem Kommentar:


    Wer diesen Aufwand nicht treiben will, soll es lassen, aber sich dann beim Urteilen auch entsprechend zurückhalten. Ich unterhalte mich ja auch nicht auf mit jemanden auf Englisch, der gerade mal drei Sätze hervorbringt.


    Willst Du das so - abgesehen von der Aussage, dass, wer kein Interesse hat, nicht mitreden soll - verstanden wissen, dass erst die erlangte Fremdsprachenkenntnis (um in dem Bild zu bleiben) für einen Austausch mit Dir qualifiziert?



    Ansonsten denke ich durchaus, dass es schwierige Klassiker gibt: wie es einfache und schwierige Sätze gibt- wie es Leute gibt, die zweiteres nicht mühelos verstehen. Dass diese Klassiker nicht für jeden schwierig sein müssen oder als so empfunden werden können, schließe ich nicht aus. Das Potential gewisser Literatur, schwerer verständlich zu sein, ist jedoch durchaus vorhanden. Ansonsten wäre doch auch nicht die Sprache von "Lesemuskeln" gewesen, oder?


    lg.,
    n.
    P.S: Wäre es nicht sinnvoll, entweder einen Teil der Diskussion abzugliedern oder aber den Namen zu ergänzen? Denn trotz scheichsbeutel^s Zurückfinden zum eigentlichen Thema, scheint das doch nicht im Mittelpunkt zu stehen.

  • Zur ursprünglichen Themenstellung: Ich glaube, dass das Mann-Frau-Verhältnis von "normalen" Literaturforen (mit starkem Frauenüberhang) und Klassikerforum (mit ausgeglichenem Verhältnis) einfach das Freizeitverhalten widerspiegelt.


    + die Tatsache, dass ein gesteigertes Mitteilungsbedürfnis vorhanden ist? (Bzw. auf männlicher Seite dieses verkümmert wäre?)


    [...]während Männer sich stundenlang Sportübertragungen ansehen, Auto- und Computerzeitschriften lesen oder ihrem Gefährt zärtlich mit Wasser und Schwamm zu Leibe rücken.


    Und ich les' zuerst "ihrem Gefährten" und stell' mir schon weiss der Kuckuck was vor ... :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • + die Tatsache, dass ein gesteigertes Mitteilungsbedürfnis vorhanden ist? (Bzw. auf männlicher Seite dieses verkümmert wäre?)


    Das glaub ich gar nicht, weil ich - ohne das jetzt zu überprüfen - von der Annahme ausgehe, dass es nicht wenig Auto- und Fußballforen im Netz geben wird.


    Und ich les' zuerst "ihrem Gefährten" und stell' mir schon weiss der Kuckuck was vor ... :breitgrins:


    Jetzt sei aber bloß froh, dass ich aller Freudschen Kaffeesatzleserei abhold bin. Wenn ich mir deine Vorstellungen vorzustellen beginne - na lieber nicht :)


    Grüße


    s.

  • Das glaub ich gar nicht, weil ich - ohne das jetzt zu überprüfen - von der Annahme ausgehe, dass es nicht wenig Auto- und Fußballforen im Netz geben wird.


    Zweifelsohne - ich kenne mich da nicht so aus. Ich weiss von zwei Personen, die sich (auch) in Autoforen tummeln. Beides Frauen ... :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo!


    Um nochmal aufs eigentliche Thema zurückzukommen: die letzten beiden Bücher, die ich gelesen habe waren Klassiker. Eines davon (The last of the Mohicans) hat mir überhaupt nicht gefallen, das andere (Oliver Twist) hat mir recht gut gefallen. Ich lese zwar nicht so viele Klassiker wie manche, die in diesem Thread gepostet haben und definitiv auch weniger Klassiker als "leichte Lektüre", aber ich lese sie gerne. Ich mag es, auch mal andere als die für leichtere Lektüre gebrauchten Gehirnzellen anzustrengen :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Jetzt sei aber bloß froh, dass ich aller Freudschen Kaffeesatzleserei abhold bin. Wenn ich mir deine Vorstellungen vorzustellen beginne - na lieber nicht :)


    Also ... ich dachte an die Gefährten des Odysseus ... :breitgrins:


    Kommt ein Mann zum Psychiater. Sagt der Psychiater: "Wir machen jetzt einen kleinen Test!". Zeichnet auf ein Blatt Papier einen Kreis. Fragt den Patienten: "Und? Was sehen Sie?" - "Eine nackte Frau." Zeichnet der Psychiater ein Dreieck. Fragt den Patienten: "Und? Was sehen Sie?" - "Eine nackte Frau." Zeichnet er ein Quadrat. Fragt den Patienten: "Und? Was sehen Sie?" - "Eine nackte Frau." - Fragt der Psychiater den Patienten: "Könnte es sein, dass Sie ein Problem haben mit nackten Frauen?" - Darauf der Patient ganz entrüstet: "Wieso ich? Wer hat denn die ganzen Schweinereien gezeichnet?"

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Moin, Moin!



    Bevor ich überhaupt auch nur erwäge, ein Widerwort gegen dich zu wagen, wird mir schon der Mund trocken. Das heißt, du flößt mir gehörigen Respekt ein. Die Befangenheit führt dazu, daß ich deine Postings zwar ob ihrer sprachlichen und konzeptionellen Duirchdachtheit sehr schätze, aber kaum Harakiri wage, indem ich die Frechheit eines Antwortpostings beginge.


    Da kann ich mich ja glücklich preisen, daß mein langsames Mich-durch-das-Forum-lesen das Wissen um den Nimbus gewisser Poster verunmöglichte; ansonsten hätte ich eher befürchten müssen das Klassik-Niveau vorlaut zu beschädigen. Indessen habe ich fröhlich und unbedarft drauflos gequatscht, werde aber fürderhin bedachter sein, live and learn! :winken:


  • Also ... ich dachte an die Gefährten des Odysseus ... :breitgrins:



    Christa Wolf und Rudolf Hagelstange haben sich ja schon u. a. an freien Interpretation von Ilias und Odyssee versucht. Aber ein schwuler Odysseus, der seine Penelope nur aus Feigenblattgründen heiratet, die Enge des trojanischen Pferdes zu Übergriffen auf Philoktetes nutzt und erst bei Kalypso zu seinem coming out gezwungen würde - das wär doch was.


    s.


  • Da kann ich mich ja glücklich preisen, daß mein langsames Mich-durch-das-Forum-lesen das Wissen um den Nimbus gewisser Poster verunmöglichte; ansonsten hätte ich eher befürchten müssen das Klassik-Niveau vorlaut zu beschädigen. Indessen habe ich fröhlich und unbedarft drauflos gequatscht, werde aber fürderhin bedachter sein, live and learn! :winken:



    Dostoevskij sei virtuell an den Ohren gezogen, dass er mir da eine unnahbare, respektsgebietende Aura zuschanzt, zu welcher ich wie die Jungfrau zum Kinde komme. Obgleich - alle zwei Jahrtausende mal eine unbefleckte Empfängnis - das mag noch im Rahmen des Erträglichen sein.


    Sei auch hier begrüßt :)


    s.

  • Christa Wolf und Rudolf Hagelstange haben sich ja schon u. a. an freien Interpretation von Ilias und Odyssee versucht. Aber ein schwuler Odysseus, der seine Penelope nur aus Feigenblattgründen heiratet, die Enge des trojanischen Pferdes zu Übergriffen auf Philoktetes nutzt und erst bei Kalypso zu seinem coming out gezwungen würde - das wär doch was.


    s.


    Es sollte mich nicht wundern, wenn in FF.net oder einer anderen Fanfiction-Seite im Zusammenhang mit dem Troja Film auch Odysseus/Achilles, Achilles/Paris und was auch immer für slash Kombinationen auftauchen. :elch:

    Alamir

  • Zweifelsohne - ich kenne mich da nicht so aus. Ich weiss von zwei Personen, die sich (auch) in Autoforen tummeln. Beides Frauen ... :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    sandhofer, ich denke mal ich kenn die zweite auch..... :breitgrins:


    Grüssle
    Marion, die sich in mindestens 5 Autoforen tummelt. :zunge:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von apassionata ()

  • Es sollte mich nicht wundern, wenn in FF.net oder einer anderen Fanfiction-Seite im Zusammenhang mit dem Troja Film auch Odysseus/Achilles, Achilles/Paris und was auch immer für slash Kombinationen auftauchen. :elch:


    Und dankenswerterweise hat ff.de sogar eine extra slash-Kennzeichnung, so dass man nicht versehentlich auf solche Stories stößt :zwinker:
    ff.net hat das nicht, es sei denn, der Verfasser schreibt es in die Inhaltsangabe.


    Ach so, Achilleus wars angeblich, da gab es so eine Geschichte mit seinem Freund und Kriegsgefährten Patroklos :zwinker:

  • Christa Wolf und Rudolf Hagelstange haben sich ja schon u. a. an freien Interpretation von Ilias und Odyssee versucht. Aber ein schwuler Odysseus, der seine Penelope nur aus Feigenblattgründen heiratet, die Enge des trojanischen Pferdes zu Übergriffen auf Philoktetes nutzt und erst bei Kalypso zu seinem coming out gezwungen würde - das wär doch was.


    Wusste ich doch, dass das kommt ... :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    In Homers Zeiten (und ich mein' jetzt nicht den Simpson!) kenne ich mich nicht aus. Ein paar Jahrunderte später - zur Zeit von Sokrates, Platon, Alkibiades etc. - war es ja für einen männlichen Athener recht kompliziert, mal musste er schwul sein, mal nicht. Und das in einem einzigen Leben.


    (Vielleicht mögen Frauen deshalb keine Klassiker? Zu viele Schwule? ... :elch: )

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • (Vielleicht mögen Frauen deshalb keine Klassiker? Zu viele Schwule? ... :elch: )


    Ich will hier aber nicht gehört haben, das Frauen was gegen Schwule haben. :zwinker:
    Die tun eine(r)m wenigstens nix. :breitgrins:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • (Vielleicht mögen Frauen deshalb keine Klassiker? Zu viele Schwule? ... :elch: )


    Hehe, also das glaube ich nicht. 90% der slash fanfiction wird von Frauen für Frauen geschrieben.


    Alamir (die auch schon mal so was geschrieben hat :redface: )

    Alamir


  • [In Homers Zeiten (und ich mein' jetzt nicht den Simpson!) kenne ich mich nicht aus. Ein paar Jahrunderte später - zur Zeit von Sokrates, Platon, Alkibiades etc. - war es ja für einen männlichen Athener recht kompliziert, mal musste er schwul sein, mal nicht. Und das in einem einzigen Leben.


    Dabei war das archaische Griechenland doch im Vergleich zum klassischen vergleichsweise schlicht :smile:



    CK

  • Mögen Frauen keine Klassiker?


    Ich kann nicht glauben, das in einem Literaturforum solche Fragen gestellt werden.