Dieses Buch ist mein Beitrag für Fidschi in unserem Projekt Wir lesen uns um die Welt.
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In diesem Buch finden sich 8 Kurzgeschichten und ein Kurzroman des indischstämmigen Fidschianers Subramani. Diese Erzählungen sind vor den umwälzenden politischen Ereignissen ab 1987/88, im Laufe derer sich die Situation der Indofidschianer dramatisch verschlechtert hat (erklärt mir Wikipedia), entstanden.
In ihnen wird das Leben einiger vorwiegend indischstämmiger Fidschianer beschrieben, von denen einige isoliert in abgelegenen Dörfern leben und ein traditionelles Leben nach hinduistischen Regeln führen. Andere leben in Städten oder Tourismuszentren und haben so Kontakt zu Fidschianern melanesischer oder europäischer Herkunft sowie Touristen. Dieses Zusammentreffen (seltener Zusammenleben) von Menschen verschiedener Herkunft gestaltet sich meist problematisch. Groß sind die Klüfte zwischen den Kulturen - größer als manchem neutralem Beobachter bewusst - und Grenzgänger sind von keiner Seite aus gerne gesehen. Auffallend ist eine fast depressive Grundhaltung der meisten Protagonisten, die an ihrem Leben verzweifeln oder es als leer und ziellos empfinden.
Subramani erzählt in einer sehr nüchternen, distanzierten Sprache, die mir nach leichten Anfangsschwierigkeiten gut gefiel und mit vielen "Löchern" in seinen Geschichten. Damit meine ich Lücken, die die Leserschaft selbst füllen muss, denn Subramani erklärt nicht, sondern stellt nur dar. Und genau hier stellt sich für mich das Problem mit dem Buch: obwohl eigentlich ein großer Fan von Lücken hätte ich mir mehr Erklärungen gewünscht oder besser, ich hätte sie gebraucht. Denn wie bei aller "exotischer" (also fremder) Literatur fehlt es mir auch hier an Hintergrundwissen, das ich bräuchte, um die Erzählungen richtig zu verstehen. So kann ich oft nur raten, was die Beweggründe der Protagonisten angeht, worauf sich verschiedene Anspielungen beziehen oder was hinter den Kulissen eigentlich geschehen ist.
Schade, denn Erzählweise und Atmosphäre haben mir gut gefallen.
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