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Autor Nagib Machfus, auch Nagib Mahfuz oder Naguib Mahfouz
Kurzbeschreibung
Eine abenteuerliche Reise zum Ende der Welt und eine Reise zum eigenen Selbst. Machfus nimmt sich die großen Reisenden aus der Blütezeit des Islam zum Vorbild für Ibn Fattumas Entdeckung ganz und gar heutiger Lebensentwürfe und Utopien. Als Junge träumte Ibn Fattuma davon, es den großen Reisenden gleichzutun und die ganze Welt zu erforschen. Den erwachsen gewordenen Ibn Fattuma treiben schließlich nicht Abenteuer- und Entdeckerlust in die Welt hinaus, sondern Liebeskummer. Er schließt sich einer Handelskarawane an und hofft, auf dem langen Weg durch die Wüste seine Enttäuschung zu vergessen. Doch die Reise durch fremde, heidnische Länder mit ihren unbekannten Sitten und Gebräuchen wird immer mehr zu einer Begegnung mit sich selbst und führt ihn zu den Grundfragen des Seins. Nagib Machfus nimmt uns in diesem märchenhaften Roman mit in ferne, vergangene Welten, die erstaunlich gegenwärtig sind - und er zeigt uns, wie absurd es ist, in einer Ideologie sein Glück zu suchen.
Meine Eindrücke
Ibn Fattuma flieht nach einer missglückten Ehewerbung aus seiner Heimat und geht mit einer Karawane auf Reisen. Er besucht die früheren Reiseziele seines Lehrmeisters, um Abstand zu gewinnen und, wie er sagt, Erkenntnisse zu sammeln und diese bei seiner Rückkehr seinem Land zugute kommen zu lassen. Er findet staatliche Organisationen, die jeweils in vielen Punkten besser sind als die zuvir besuchte. Aber trotz seines privaten Familienglücks, das er in zwei der Länder findet, ist nichts von Dauer. Kriege zwingen ihn, seine Familie aufzugeben oder das Land zu verlassen. Je höher entwickelt ein Land ist, umso drakonischer fallen die Strafen für Falschverhalten aus und auch Ibn Fattuma muss irgendwann ins Gefängnis. Erst beim vierten Reiseziel kommt er in die Nähe eines Landes, das alle Ideale unter sich zu vereinen scheint: Das Gaballand. Nichts Genaues ist bekannt, es gibt kaum Berichte, aber jeder möchte hin und dort die ideale Gesellschaft finden.
Machfus macht mit diesem Buch nachdenklich. Er schickt seinen Ibn Fattuma auf eine Reise, die ihm keine Erleuchtung bringt, keine Weisheit, keine Ruhe. Sondern viel Nachdenken. Jedes Land, das er bereist, stellt Herausforderungen bereit und seinen bekannten Wertekodex infrage. Machfus gibt keinem Land den Vortritt, sondern zeigt nachdrücklich, dass Freiheiten ihren Preis haben.
Machfus benutzt einen sehr reduzierten Erzählstil. Alles, was mit dem Thema Ideologie/Staatsorganisation zu tun hat - Gespräche, Diskussionen, Schilderungen - sind ausführlich genug, um einen Eindruck von der staatlichen Situation zu geben und Denkanstöße zu liefern. Dafür fallen zu Fattumas Ibn Privatleben und zur Zeitskala der Erzählung sehr wenig Worte. Alles in allem ein sehr interessantes Buch, das nicht mit Umblättern der letzten Seite verdaut ist.