Edward Rutherfurd - London (bis einschl. "Das Kreuz", S. 135)

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    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Dieser Roman beschreibt die Geschichte der Stadt London und das Schicksal ihrer Bewohner. Es ist eine gewaltige Saga, eine Zeitreise durch zweitausend Jahre bewegte Vergangenheit, die noch vor der Zeitenwende mit der römischen Siedlung Londinium beginnt und bis zur Sanierung der Docklands in unseren Tagen reicht. Einem Leitmotiv gleich schlängelt sich die Themse, die Lebensader Londons, durch das Romangeschehen, in dessen Verlauf am Beispiel des Schicksals einzelner Personen und Familien ganze Epochen zu neuem Leben erweckt werden.


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    Einmal editiert, zuletzt von qantaqa ()

  • Dann will ich mal anfangen.


    Ich hab das Kapitel "Londinium" beendet.
    Entgegen meiner Erwartung fiel mir der Anfang schwer. Die ersten 2 Seiten wollten einfach nicht enden. 54 v. Ch. wurde es Seite für Seite besser, fast so als wollte sich der Fluß ein Bett in meine Aufnahmefähigkeit graben. :breitgrins:
    In jedem Kapitel scheint ein wichtiges Ereignis im Leben einzelner Familienmitglieder im Laufe der Jahrhunderte dargestellt zu werden. London und seine Bedeutung, nicht nur für die Bewohner, werden beschrieben.


    Segovax konnte ich mir richtig vorstellen. Besonders als er versuchte mit dem Schwert seines Vaters gegen den Centurio zu kämpfen. :breitgrins: Und da war auch ein kurzer Auftritt von Caesar selber. Aber was mußte ich mit Entsetzen lesen:
    "In ihrer Mitte befand sich eine große Gestalt mit einem kahlen Kopf ..."
    Weit auf den Hinterkopf reichende Stirnglatze, aber doch nicht kahl! :entsetzt:
    Cartimandua war mir nicht so sympathisch. Sie liebt ihren Mann über alles, sie wünscht sich mehr Kinder und doch ist sie bereit diese in gewisser Weise zu opfern.


    Mit Julius erleben wir bereits ein völlig verändertes London. Die Bevölkerung ist mittlerweile mulitkulturell.
    Gegenüber dem ehemaligen Weiler ist eine Handelsmetropole entstanden. 300 Jahre sind verstrichen, doch die Raben und die keltische Quellen existieren noch.
    Ich erinnere mich an eine Geschichte, ich glaube aus einem der MG Bücher, die etwas mit dem Tower und Vögeln (Raben?) zu tun hat.
    Mehr fällt mir dazu leider nicht ein. Wißt ihr etwas darüber?


    Was mit gut gefällt sind die Karten und der Stammbaum. Dadurch kann ich mir alles viel besser vorstellen.
    Im ersten Teil hatte ich die Vorstellung von größeren Entfernungen (Fahrt des Vaters mit dem Druiden) und im nächsten Teil legen andere Personen diese Strecken teilweise als längeren Spaziergang zurück. Daran erkennt man wohl auch die landschaftliche Veränderung; Brücken- und Straßenbau.

  • Zitat

    Gegenüber dem ehemaligen Weiler ist eine Handelsmetropole entstanden. 300 Jahre sind verstrichen, doch die Raben und die keltische Quellen existieren noch.
    Ich erinnere mich an eine Geschichte, ich glaube aus einem der MG Bücher, die etwas mit dem Tower und Vögeln (Raben?) zu tun hat.
    Mehr fällt mir dazu leider nicht ein. Wißt ihr etwas darüber?


    Aus Wikipedia:


    Bei den Tower-Raben handelt es sich um mindestens sechs Kolkraben, die im Tower of London gehalten werden. Dies geschieht bereits seit Jahrhunderten, so dass sich nicht mehr genau feststellen lässt, wann damit begonnen wurde. Karl II. befahl die sofortige Tötung der Tiere, als sein Astronom John Flamsteed (1646–1719) ihren Kot auf seinem Teleskop entdeckte.[1] Als ihm dann allerdings eine Legende erzählt wurde, die besagt, dass der White Tower, die Monarchie und das gesamte Königreich zugrunde gehen würden, falls die Raben jemals den Tower verließen, ließ er sich davon abbringen.[2]


    Um die Vögel am Wegfliegen zu hindern, werden ihnen die Flügel gestutzt. Dies geschieht durch den Ravenmaster, der von den Yeomen Warders gestellt wird.


    Der älteste Rabe, der je im Tower gelebt hat, hieß Jim Crow und starb im Alter von 44 Jahren.[3] Zwischen Februar und Juli 2006 wurden die Raben aus Angst vor der so genannten „Vogelgrippe“ (H5N1) für einige Zeit ins Innere des Towers verlegt.


    Die Namen der acht Raben, die zur Zeit im Tower leben, sind Gwyllum, Thor, Hugine, Munin, Branwen, Bran, Gundulf und Baldrick (Stand: November 2006). Letzterer kam im Frühling 2005 in den Tower und wurde nach dem gleichnamigen Charakter aus der Fernsehserie Blackadder benannt [4].


    Ich bin zwar offiziell nicht an dieser Leserunde beteiligt, da ich schon momentan zwei andere parallel laufen habe, aber das Thema "London" ist bei mir immer auf dem Programm.

  • yanni
    Tja, der gute Julius hatte seinen kurzen Auftritt, denn die Eroberung Britanniens ist ihm tatsächlich nicht gelungen und er hat sich schnell wieder zurück gezogen. Er konnte eben sehr gut einschätzen, wenn etwas nicht gelingen konnte. "Kahl" fand ich auch gemein! :breitgrins:



    Ich hatte schon ein wenig Probleme, mich an die Erzählweise zu gewöhnen, weil immer nur kurze Schlaglichter geworfen werden. Kaum hat man sich mit den Personen vertraut gemacht, ist das Kapitel schon wieder vorbei. Die Menschen und Kulturen kommen und gehen, die Stadt und das Land sind die einzigen Konstanten, sie sind immer da. Dabei ist es ungeheuer spannend, mitzuerleben, wie Stadt und Land von den Menschen geprägt werden und wie dieses winzige Dorf erblüht und wächst.


    Über britische Frühgeschichte weiß ich nicht so viel, deshalb finde ich die Erläuterungen, was in den Zeitsprüngen passiert ist, sehr informativ. Man muss es sich einfach mal anders vorstellen: zwischen Julius und Offa liegen ca. 400 Jahre. Wenn ich von heute an 400 Jahre zurück gehe, lande ich im Jahr 1607! Das ist schon ein gewaltiger Zeitrahmen. Natürlich ging die Entwicklung in der Spätantike und dem frühen Mittelalter nicht so rasant vonstatten, wie ab der Neuzeit, aber trotzdem.


    Ich bin neugierig, ob der Goldschatz noch gefunden wird.

  • qantaqa
    Die Zeitsprünge erscheinen wirklich riesig, aber wie du schon geschrieben hast, die Entwicklung verlief damals noch langsam ab. Es ist natürlich nicht möglich jede Veränderung zu beschreiben. Ersten würde es auf die Dauer langweilig werden und zweitens wäre es ein Wälzer, den ich nicht mit mir herumschleppen möchte.


    Die Sache mit dem Goldschatz interessiert mich auch brennend.


    Ab jetzt scheint die Geschichte sich auszuweiten. Es kommen immer mehr Familien dazu.
    Ich hätte gerne herausnehmbare Karten, da ich ständig nach vorne blättern muss um mein Gedächtnis aufzufrischen. :schwitz:

  • Achja, eine herausnehmbare Karte wäre toll!


    Natürlich kann man nicht jede Veränderung beschreiben, man muss sich schon auf die Eckpunkte der Geschichte beschränken. Es war aber für mich schon gewöhnungsbedürftig, ein Buch zu lesen, dass 2000 Jahre Geschichte umfasst. Aber je weiter ich komme, umso interessanter finde ich es.

  • Ein HALLO in die Runde!


    "London" ist das zweite Buch von Edward Rutherfurd, das ich lese. Mein erstes von ihm war "Die Prinzen von Irland".


    Ich habe das erste Kapitel beendet. Die Einführung hat mir recht gut gefallen, ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie die erdgeschichtliche Entwicklung ablief. Allerings hoffe ich, dass er sich im Laufe des Buches nicht zu sehr in Beschreibungen verliert, sondern sich auf die Handlung konzentriert. Die Prinzen hatten dadurch für mich manchmal unnötige Längen.


    Mit Freude habe ich festgestellt, dass in meiner Ausgabe ein Stammbaum und mehrere Karten enthalten sind. Das wird sicher das Lesen erleichtern, wenn diese noch herausnehmbar wäre, ja dass wäre echt toll.


    Segovax ist ein aufgeweckter 9jähriger. Ich bin gespannt, was es mit der weißen Strähne und der Haut zwischen den Fingern noch auf sich haben wird. Meine Spekulation geht dahin, dass sich diese Merkmale wohl durch den Stammbaum ziehen und den Leser immer wieder an den Ausgangspunkt erinnert.


    Als ich las, dass Julius Cäsar schon ganz Gallien erobert hat, schoss es mir durch den Kopf, naja, bis auf ein kleines widerspenstiges Dörfchen, in dem Asterix und Co. leben. :zwinker:


    Mir gefällt das Buch schon von Anfang an recht gut. Die Spannung hat mich schon erwischt. Hoffentlich vergebe ich hiermit keine Vorschusslorbeeren.


    Bis bald. :winken:

    Liebe Grüße<br />Karthause :schmetterling:<br /><br />Die Kunst zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst. <br />Elke Heidenreich

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    Ich wollte nur mal kurz auf die o.g. Geo Epoche "London" hinweisen. Ich hatte sie in unserer Bibliothek gefunden und wegen der anstehenden Leserunde mitgenommen. Dort kann man verschiedene historische Aspekte noch einmal gut nachlesen.

    Liebe Grüße<br />Karthause :schmetterling:<br /><br />Die Kunst zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst. <br />Elke Heidenreich

  • Ich hinke ein wenig hinterher, habe aber jetzt auch Londinium beendet.


    Am Anfang musste ich mich wirklich überwinden das Buch nicht in die Ecke zu legen... Das ganze "ein Fluß hier, ein Fluß dort, ein Bach hier und eine Mündung drüben" haben mich so ermüdet und mehr als nur gelangweilt.
    Was ein Glück ist dann aber die Handlung viel besser geworden. Das Kapitel 54 v Chr konnte mich noch nicht so richtig gefangennehmen, aber Londinium hat mir jetzt sehr gut gefallen.
    Ich fands toll zu lesen, wie das Leben damals stattgefunden hat, die Stadt augebaut war und die Leute miteinander umgegangen sind. Julius fand ich sehr symphatisch und hätte mir gewünscht noch ein wenig mehr über ihn lesen zu können. Der Schluß war ja dann doch recht abrupt.


    Ich bin mal gespannt ab welchem Kapitel dann die Schwimmhäute zwischen den Fingern nicht mehr als "normal" sondern als Missbildung gesehen werden.

  • Das macht gar nichts - ich komme wegen meines Krankenhausaufenthaltes auch nicht so rasch voran, wie ich gern möchte. Über Tag in der Klinik kann ich gar nicht darin lesen, dazu wird man viel zu sehr abgelenkt und abends bin ich meist zu müde. Ich hoffe, ich verliere nicht den Faden.

  • Hallo, da bin ich wieder. :winken:


    Inzwischen habe ich auch "Das Kreuz" beendet. Die Strafe, die über Ricola uns Offa verhängt werden sollte fand ich schon recht heftig. Ein Nadelstich gilt als Hexerei und zieht drastische Strafen nach sich. Es war mir gar nicht so richtig bewusst, dass Hexerei schon so früh in der Geschichte verfolgt wurde. Aber die beiden haben ja noch Glück im Unglück.


    Auch die Christianisierung geht für meine Begriffe recht zügig von statten. Aber mit Freiwilligkeit und persönlicher Überzeugung hatte das ja auch nur wenig zu tun. Die Männer richteten sich nach dem Glauben des Königs aus, die Frauen mussten ihren Männern folgen.



    Ich bin mal gespannt ab welchem Kapitel dann die Schwimmhäute zwischen den Fingern nicht mehr als "normal" sondern als Missbildung gesehen werden.


    Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber es tritt wohl auch nur bei männlichen Familienmitgliedern auf. Ich bin auch gespannt, ob die Schwimmhäute und die weiße Strähne immer zusammen auftreten.


    Mir gefällt Rutherfurds Beschreibung des Alltagslebens auch recht gut. Beim Lesen habe ich ein richtiges Bild vor Augen. Es irritiert mich aber schon mal, wenn ich von der dichten Bewaldung Englands lese. Aber die große Abholzung kam ja erst viele 100 Jahre später, nur in meinem Kopf sieht England eben anders aus. In London war ich leider noch nie, aber ich könnte mir vorstellen, dass da im Laufe des Lesen ein Wunsch geweckt werden könnte.

    Liebe Grüße<br />Karthause :schmetterling:<br /><br />Die Kunst zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst. <br />Elke Heidenreich


  • Ein Nadelstich gilt als Hexerei und zieht drastische Strafen nach sich. Es war mir gar nicht so richtig bewusst, dass Hexerei schon so früh in der Geschichte verfolgt wurde. Aber die beiden haben ja noch Glück im Unglück.


    Auch dass es unterschiedliche Strafe für die beiden gab.
    Obwohl ich mir denke, dass Offas Schicksal als Vogelfreier gefährlich, wenn nicht gar sehr kurz gewesen wäre. Welche Chancen hatte man als ein von der Gesellschaft Ausgestoßener zu jener Zeit überhaupt?


    Da Frauen scheinbar als Besitz galten, verwunderte es mich, welche Freiheiten Elfgiva bei Cerdic hatte.

  • Die nackten Geschichtstatsachen hat man ja mehr oder weniger im Geschichtsunterricht gelernt, hier erfährt man, welche Auswirkungen diese Tatsachen auf das Leben der Menschen hatte. Das finde ich sehr anschaulich und spannend geschildert.


  • Die nackten Geschichtstatsachen hat man ja mehr oder weniger im Geschichtsunterricht gelernt, hier erfährt man, welche Auswirkungen diese Tatsachen auf das Leben der Menschen hatte. Das finde ich sehr anschaulich und spannend geschildert.


    Mein Geschichtsunterricht war etwas anders strukturiert. Ich bin doch eine Ostpflanze. Da lagen die Unterrichtsschwerpunkte etwas anders. Aber ich habe beim Geschichtsunterricht meines Sohnes gut aufgepasst. :zwinker: Zusammen habe ich eine recht interessante Mischung in meinem Geschichtsbild. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass ich Bücher in der Art wie die von Rutherfurd sehr gern lese. Die gelungene Verknüpfung von realen historischen Ereignissen mit fiktiven, von historisch verbürgten Persönlichkeiten und erfundenen ist für mich immer eine Lesefreude.

    Liebe Grüße<br />Karthause :schmetterling:<br /><br />Die Kunst zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst. <br />Elke Heidenreich

  • Hallo,


    erstmal ein großes [glow=yellow,2,300]ENTSCHULDIGUNG[/glow] an euch alle, dass ich mich erst jetzt zu euch geselle. :redface: Eigentlich wollte ich schon früher angefangen haben, aber erst war mein Buch so lange mit der Post unterwegs und dann habe ich ganz fix lieber noch mein vorheriges Leserundenbuch beendet, damit ich mich nun voll auf die Geschichte Londons konzentrieren kann.


    Gerade eben habe ich mich erstmal ein wenig mit dem Stammbaum und den Karten vertraut gemacht und anschließend das erste Kapitel Der Fluss gelesen, das mir schon mal ziemlich gut gefallen hat.
    Ich muss ja gestehen, dass ich erst ein wenig Respekt vor dem Buch hatte: so dick und dann auch noch historisch, wo ich ja, was Geschichte angeht, nicht so bewandert bin. Leider haben wir nämlich - dank diverserer Lehrer - längst nicht alles durchgenommen, was auf dem Lehrplan stand. :sauer:
    Umso größer war meine Freude darüber, dass sich das Buch (bislang) wunderbar interessant lesen lässt. Selbst den Teil vor dem ersten Kapitel fand ich richtig informativ und überhaupt nicht langweilig. Und ein wenig fällt beim Lesen auch auf, dass doch mehr Namen/Geschehnisse etwas klingeln lassen, als ich erwartet hatte.
    Aber, Caesar kahl?! Den hatte ich von 'Asterix' anders in Erinnerung. ;)


    Die Geschichte um Segovax hat mir gut gefallen. Ich konnte mir alles wunderbar bildlich vorstellen und auch die Gefühle des Jungen nachvollziehen. Die Schilderungen waren sehr lebendig und ich bin gespannt, wie es mit den nächsten Figuren/Familien weitergeht.
    @ Nicole2x
    Das mit den Schwimmhäuten interessiert mich auch.



    Cartimandua war mir nicht so sympathisch. Sie liebt ihren Mann über alles, sie wünscht sich mehr Kinder und doch ist sie bereit diese in gewisser Weise zu opfern.


    Mir war sie auch nicht sympathisch. Dass sie so schnell einen neuen Mann hatte, würde ich ihr in der heutigen Zeit übrigens auch zum Vorwurf machen. Da man sich aber als Frau in der damaligen Zeit wohl nicht allzu viel Trauerzeit leisten konnte (denn Cartimandua hatte ja schon festgestellt, dass es nach der Schlacht viel mehr Frauen als Männer geben würde) und sie und ihre drei Kinder durch den neuen Mann sicher besser versorgt sind, geht das für mich in Ordnung. Dass sie aber einfach eines ihrer Kinder opfern würde, um sich ihren Mann und ihr altes Leben soweit es geht beizubehalten, fand ich - auch wenn ihr die Vorstellung leid getan hat - ein starkes Stück. Besonders traurig fand ich, dass sie, als ihrer Tochter verschwunden war, nicht Angst um das Mädchen selbst hatte, sondern in Panik geraten ist, weil ihr Plan dann nicht aufgegangen wäre.
    Bei der Szene mit dem Wolf fand ich die Perspektive übrigens auch interessant. Da dachte man ja plötzlich mit dem Wolf... Ich bin gespannt, was noch so alles kommt.


    Bis später dann! :winken:

  • Hallo Sternenstauner, schön, dass Du da bist. Auf Dich wartet ein wirklich gutes Buch. Es fängt gut an, aber es wird von Kapitel zu Kapitel immer besser. Ich mag es eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Deinen Eindruck kann ich voll unterschreiben - in diesen Zeiten konnte man sich lange Trauerzeiten ganz sicher nicht leisten. Da ging es ums Überleben, deshalb kann ich Cartimandua wegen der Tochter auch nicht verurteilen. Das Verhältnis zu Kindern war sicher ein anderes als unser heutiges. Den Menschen fehlte doch jede Sicherheit und ihr Leben war jeden Tag bedroht. Eine Krankheit, die heute nichts Besonderes mehr ist, z.B. eine simple Erkältung oder Durchfall, konnte tödlich sein. Da verschieben sich die Perspektiven.

  • Ich habe "Das Kreuz" jetzt auch beendet. Auch dieses Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es immer wieder erstaunlich zu lesen wie anders früher die Zeiten waren. Sicher waren die Zeiten anders, aber inwiefern konnte ich mir nie selbst irgendwie vorstellen.


    Von daher war die Strafe für Ricola doch ziemlich erschreckend für mich. Aber damals war diese Strafe wohl "alltäglich" und nichts besonderes. Das tolle an solchen Vorfällen ist, dass Rutherfurd sie so gut beschreibt, dass man sich die Sachen gut vorstellen kann ohne dass sie einem zu fremd erscheinen.
    Ich fand diese Stellen sehr anschaulich und verständlich beschrieben, auch wenn die Sitten doch ein wenig gewöhnungsbedürftig sind. :zwinker:


    Ich weiß nicht ob ein Spoiler notwendig ist, daher benutze ich lieber mal einen :



    Das Kapitel an sich fand ich schon schön und irgendwie mystisch. Hat mir gut gefallen.
    Ohje, aber was für rauhe Gesellen das damals waren. Hat die Frau nicht gehorcht, wurde eben mal ne andere genommen. Aber das war wohl auch normal. Von daher war es für mich schön zu lesen, dass selbst die rauhesten Gesellen auch ein weiches Herz haben. :zwinker:

  • Hallo *Sternenstauner*,
    toll, dass du doch noch zu uns stoßen konntest. :smile:
    Mit Cartimandua habt ihr sicher Recht. Damals war eine Frau mit Kindern auf einen Mann an ihrer Seite angewiesen. Da frage ich mich aber nun, was wurde denn aus all den Frauen, die keinen mehr abbekamen? Mußten diese dann bei einer Schwester oder einem Bruder leben? Dass sich alleinstehende Frauen zu einer Gemeinschaft zusammenschlossen war zu jener Zeit sicher noch nicht üblich. Die ersten mir bekannte Gemeinschaft ist die der Beguinen. 13./14. Jhd?


    @Nicole2x
    Ricola und Offra konnte nichts besseres passieren. Ricola erwartet eh nur der Tod und Offra hatte als Vogelfreier kaum ein anderes Schicksal. Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, ob die beiden hätten ablehnen können.
    In einem späteren Kapitel haben wir eine ähnliche Situation und dort besteht die Möglichkeit die Rettung abzulehnen.

  • Hallo,


    ich habe eben Londinium beendet und bin immer noch ganz angetan von der lebendigen Erzählweise. Obwohl nun schon wieder ein paar hundert Jährchen seit Der Fluss vergangen sind, war ich sofort drin in der nächsten Geschichte und bin einfach nur begeistert von dieser lockeren Art 'Geschichtsunterricht'. Ich finde es einfach total klasse, zu erleben, wie sich die Stadt weiterentwickelt, wie das Leben der Menschen sich ändert und wie man trotzdem einen festen Fixpunkt (London) hat, um dem sich alles dreht. Sehr schön finde ich auch die Bezüge zu der vorherigen Geschichte, wie z.B. den Druiden an der Furt.
    Julius, die Hauptperson der zweiten Geschichte, war mir allerdings nicht sonderlich sympathisch mit seinem extremen Leichtsinn. Und dann hält er auch noch seiner eigenen Schwester ein Messer an den Hals. :entsetzt:
    Auch das Ende kam mir ein bisschen zu schnell und ging für den Jungen mE viel zu gut aus. Aber gut, ich bin gespannt, was die nächste Geschichte bringt. Muss ja als Hinterhinker immer aufpassen, dass ich hier nicht zu viel lese. ;)