Dieses Buch ist mein Beitrag für Botswana in unserem Projekt Wir lesen uns rund um die Welt.
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"Blue Shoes and Happiness" - bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt (EDIT: mittlerweile doch) - ist der 7. Band über Mma Ramotswe und ihre "No. 1 Ladies' Detektive Agency" in Gaborone, Botswana. Auch in diesem Band hat Mma Ramotswe, eine "traditionell gebaute Afrikanerin", wie sie von sich selbst denkt, kleinere und größere Probleme zu lösen. Sowohl durch ihre Tätigkeit als Privatdetektivin als auch in ihrem Privatleben wird sie mit Fragen und Problemen konfrontiert, die es zu beantworten und bewältigen gilt. Diese Fragen und Probleme sind nicht weltbewegend - wie Mma Ramotswe schon zu Anfang des Buches feststellt, ist gegen die großen Probleme wie z. B. die für Botswana typische Trockenheit kein Kraut gewachsen. Hier kann der Mensch nur auf den nächsten Regen, der irgendwann sicher kommen wird, warten. Aber die kleineren, alltäglichen Probleme, die einem ebenfalls das Leben sauer machen können und die normalerweise von Menschen verursacht werden, die können auch von Menschen gelöst werden, und genau hier sieht Mma Ramotswe ihre Aufgabe. Zusammen mit ihrer Sekretärin und Hilfsdetektivin Mma Makutsi hilft sie z. b. einer Köchin, die fälschlicherweise der Erpressung angeklagt wird und der der der Verlust ihres Arbeitsplatzes droht. Auch dem Verdacht einer Krankenschwester, ein Arzt könne Patientenakten fälschen, geht sie erfolgreich nach, wobei sie sich gleichzeitig den Blutdruck messen lässt. Dieser ist mäßig erhöht, was sie, in Zusammenhang mit verschiedenen Bemerkungen ihrer Mitmenschen auf den Gedanken bringt, sie könne eventuell etwas zu traditionell gebaut sein. Während sie sich mit dem Gedanken an eine eventuelle Diät beschäftigt, untersucht sie gleichzeitig einen Fall von möglicher Zauberei im benachbarten Naturschutzgebiet.
In gewohnter Manier lässt Smith seine Protagonistin nicht nur Probleme lösen sondern auch über Gott und die Welt, vor allem aber die menschliche Natur philosophieren, auf eine sehr bodenständige Art. Hierbei zeigt sich deutlich eine große Liebe zu Botswana und seinen Menschen, Achtung vor der traditionellen Lebensweise (ohne aber Änderungen grundsätzlich abzulehnen) und eine tiefe Überzeugung, dass der Mensch vor allem menschlich ist, mit kleineren oder größeren Macken, aber doch ein Mensch. Abgrundtief bösartige Bestien gibt es nicht, ebenso wie es keine Heiligen gibt. Selbst Mma Ramotswe hat Schwächen, wie sie sich zähneknirschend selbst eingestehen muss, und die Schwäche ihres Mannes Mr J. L. B. Matekoni, dem Besitzer der Tlokweng Road Speedy Motors-Autowerkstatt, nämlich der leckere Kuchen von Mma Potokwani, der Leiterin des Waisenhauses, ist ihr nur zu bekannt.
Ach, es ist immer wieder schön, zu Mma Ramotswe zurückzukehren. Diese Bücher verfügen über einen Charme, der mich auch diesmal wieder verzaubert hat. Die Atmosphäre von Menschlichkeit, die naiv wirkenden, aber dennoch wahren Philosophierereien und das vollkommene Fehlen von "Action" lassen mich schon jetzt sehnsüchtig auf den 8. Band warten.