David Safier - Mieses Karma
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Klappentext:
Die Moderatorin Kim Lange erlebt einen Tag des Triumphes: Sie gewinnt den Deutschen Fernsehpreis. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer herabstürzenden russischen Raumstation erschlagen wird. Im Jenseits erfährt sie, dass sie in ihrem Leben viel zu viel mieses Karma gesammelt hat - und bekommt prompt die Rechnung präsentiert. Kim findet sich in einem Erdloch wieder, hat zwei Fühler, sechs Beine und einen überproportional großen Hinterleib: Sie ist eine Ameise! Kim hat wenig Lust, fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Doch als Ameise ist sie machtlos. Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht!
Meine Meinung:
Die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Kim Lange boxt sich selbstbewusst und oft rücksichtslos auf der Karriereleiter nach oben. Für die Teilnahme an der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises lässt sie - vom schlechten Gewissen geplagt - auch schon mal den Geburtstag ihrer Tochter ausfallen. Jahrelang hatte Kim so eine Menge an miesem Karma angesammelt und als sie dummerweise am Tag der Verleihung vom abstürzenden Waschbecken einer ausrangierten Raumstation getroffen wird und stirbt, erwacht sie als wiedergeborene Ameise.
Ein Menschenleben lang glaubte Kim nicht an Reinkarnation, doch ein dicker Ameisen-Buddha überzeugt sie schnell vom Gegenteil. Nun muss sie in ihren nächsten Leben genügend gutes Karma sammeln, um endlich ins Nirwana eingehen zu können. Dabei wird der Karrierefrau bewusst, dass sie nicht nur ihr Leben verloren hat.
"Mieses Karma" ist David Safiers erstes Buch und als solches über weite Strecken gelungen. Der Autor hatte einige sehr originelle Ideen und verarbeit diese zu einem humorvollen, schlagfertigen und manchmal skurrilen Büchlein, für das man nur wenige Stunden Lesezeit aufbringen muss. Manche Dialoge sind hart an der Grenze zur Plattheit, aber meistens kriegt Safier gerade noch die Kurve. Dafür lies mich das Buch aber nie laut auflachen, sondern eher sachte schmunzeln.
Safiers Schreibstil ist kurz und knackig, er verzichtet auf Schachtelsätze und komplexe Beschreibungen, sondern konzentriert sich auf kurze Dialoge und rasante Handlung. Dies macht aus dem Buch eine ideale Zwischen- oder Strandlektüre und auch abends kurz vor dem Einschlafen muss man sich nicht überanstrengen. Trotz aller Leichtigkeit gibt es eine Menge überdenkenswerter Ansätze: sich vegetarisch ernährende Hunde, die Wiedergeburt von Hitler als Darmbakterie oder die generelle Andersartigkeit des eigenen Ichs.
Die Aufmachung des Buches ist sehr gelungen: Nicht nur, dass sich der Verlag für ein perfekt zur Handlung passendes Titelbild entschieden hat - die gebundene Ausgabe verfügt auch über ein praktisches Lesebändchen.
Ein rundum empfehlenswertes Buch, wenn man eine schnelle Lektüre sucht und nicht zu viel Gehirnakrobatik erwartet.