Dieses Buch ist mein Beitrag für die USA (*) im Projekt 'Wir lesen uns rund um die Welt'
(*) eigentlich habe ich schon mit J.D.Salinger dieses Land bereist - aber da David Treuer ein 'echter' Amerikaner ist - vom Stamme der Ojibwe, dachte ich, ich würde auch die 'andere' Stimme Amerikas zu Wort kommen lassen :smile:
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Meine Meinung
3 Dinge haben mich zu diesem Buch geführt:
° David Treuer wird in Saint-Malo Gast des Literaturfestivals sein,
° der Name des Buches - spricht man es laut aus Hia-wa-tha .. das klingt doch wie eine Zauberformel :smile:
° und die Story interessierte mich.
An und für sich ist es eine 'Familiengeschichte' - dass sie einer indianischen Familie in den 70ern - 90ern passiert, ist der Unterschied (und ich benutze bewusst 'indianisch' - David Treuer selber benutzt dieses Wort und nicht das 'politisch korrekte' 'Native Americans' - dazu gibt es außerdem eine nette Szene im Buch - der Hauptprotagonist Simon bekommt eine Stelle bei einem indischen Teppichhändler - und im Englischen gibt es für beide ja nur das eine Wort 'indian' - und so meint der neue Boss von Simon ganz lakonisch 'so we are both indians?!' )
Die Familiengeschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Simon erzählt, zu Wort kommen aber auch seine Mutter und sein Neffe. Das Schicksal das diese Familie erlebt ist besonders tragisch - und es hat nicht einmal damit zu tun, dass sie einer Minderheit angehört. Und genau dieser Schiene verfällt David Treuer auch ganz bewusst nicht. Er zeigt Missstände und Tatsachen - aber ohne anzuklagen oder Sympathie zu erheischen.
Viel wichtiger sind ihm seine Menschen denen er in dieser Geschichte Leben einhaucht - und ich kann mir durchaus vorstellen, dass ihm vieles aus dieser Geschichte bekannt ist - sei es eigene Erlebnisse oder durch Familie/Bekannte Erlebtes das man ihm erzählt hat.
Mir ist Simon und seine Familie jedenfalls ans Herz gewachsen und ich konnte mich in vieles hineinfühlen, was ihnen passiert ist und auch wenn der Grundton durchwegs traurig ist - das Buch bringt einen doch nicht runter - schon gar nicht mit so einer Sprache!
Zum ersten Mal hatte ich keine Gänsehaut als ich 'creative writing' las - dieser Sparte der auch David Treuer seine Anfänge verdankt - hier hat es wohl nur geholfen ein Talent zu fördern das früher oder später entdeckt worden wäre.