Knut Hamsun: Hunger. List Verlag. Mit einem Nachwort von Heiko Uecker.
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Der namenlose Ich-Erzähler lebt von gelegentlichen Einnahmen, die er für journalistische Arbeiten erhält mehr schlecht als recht. Oft steht er am Abgrund des Ruins und hat tagelang nichts zu Essen. Die Sprache wechselt je nach innerem Zustand des Erzählers. Wenn er gerade mal wieder etwas Geld für Essen verdient hat, liest sich alles ganz herkömmlich, in anderen Zeiten ist er dem Wahnsinn nahe und läuft durch die Straßen von Oslo. Der Stolz eines Menschen ist ein weiteres Motiv in der kurzen Geschichte. Hilfe kann er lange Zeit nicht annehmen. Das wirkt beklemmend. Er möchte immer wieder ein gewichtiges Werk schreiben, kommt aber über den Anfang nicht hinaus. Der Roman, der 1890 erschienen ist, und seinerzeit in Deutschland erfolgreicher war als im Ursprungsland Norwegen, behandelt vor allem innere Vorgänge und ist somit einer der ersten modernen Romane, der auf Handlungen wie schöne Bälle ganz verzichtet. Auch ist die Charakterzeichnung des Ich-Erzählers nicht eindimensional. Der Roman ist einfach zu lesen, bietet jedoch verschiedene Interpretationsschichten an.
Einige Themen des Romans wurden später zum Beispiel von Kafka in Der Hungerkünstler und bei Thomas Bernhard in Beton wieder aufgegriffen.
Schöne Grüße,
Thomas