Koushun Takami - Battle Royale

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.874 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Llyren.

  • Titel: Battle Royale
    Autor: Koushun Takami


    Allgemein:
    622 S.; Heyne; 9,95


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    Inhalt:
    Asien in der nahen Zukunft. Japan und China haben die Großrepublik Ostasien gegründet, einen totalitären Staat, in dem Furcht und Unterdrückung herrschen. Dazu gehört das Experiment »Battle Royale«, ein grausames Spiel, bei dem jedes Jahr Schulklassen ausgewählt und auf eine einsame Insel verschleppt werden, wo sich die Schüler gegenseitig bekämpfen, bis nur noch ein Überlebender übrig bleibt... Doch drei Schüler versuchen diesen Kreislauf zu durchbrechen...


    Meine Meinung:
    Es ist schwierig über diesen Roman zu schreiben... das Buch ist sehr beklemmend und Verstörend. Vorallem weil der Autor die Figuren so erschreckend lebendig zeichnet. Sie wachsen einem ans Herz und umso näher geht einem ihr Tod. Eigentlich möchte man meinen das es viel schlimmer ist von einer ausführlichen Todeszene zu lesen, hier spart der Autor sich nähere Beschreibungen aber dennoch wirkt der Tod hier umso grausamer. Er beschreibt diesen irgendwie seltsam nebensächlich, wie es für Regierung die dieses perfide Spiel befohlen hat ebenso näbensächlich ist. Oberflächlich geht es dann auch nur ums überleben und getötet werden aber es geht um mehr... um eine Gesellschaft die diese Spiele zulässt und nichts gegen ihre Regierung tut (Na kommt uns das nicht bekannt vor?) Um die Überlegung "Wie würde ich in dieser Situation reagieren?"
    Zeitweise erinnert der Roman an Herr der Fliegen von William Golding was wie ich finde vorallem daran liegt das in beiden Romanen Jugendliche auf sich allein gestellt werden und sie sich dann schließlich umbringen. Ansonsten ist der Roman wie ich finde wesentlich besser geschrieben als Herr der Fliegen :zwinker:
    Battle Royale ist definitiv nichts für zarte Gemüter. Dafür werden einfach zu viele getötet. Erschreckender weise? übt das Buch einen seltsamen Reiz auf mich auf. Ich fand es spannend, erschreckend und gut geschrieben. Letztendlich ein Buch das gerade durch seinen Alptraumhaften Inhalt die Überlegung zulässt zu was der Mensch wirklich fähig sein kann.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

  • Der Eintrag ist zwar schon etwas älter, aber wenn ich schon mal zufällig darauf stoße, kann ich nicht daran vorüberziehen.
    Da ich mich gerade durch dieses Buch quäle. :rollen:
    Ich bin zwar erst auf Seite 157, aber ich bin noch sehr gespaltener Meinung was dieses Buch angeht. Einerseits ist es sehr reizvoll, da, wie du bereits sagtest, die Charaktere dem Leser ans Herz wachsen. Und man möchte bei jedem weinen.
    Aber da sind ein paar Details...die mich jedesmal aus dem Mitreiß-Fluss holen. Kurz darauf muss ich das Buch erstmal genervt beiseite legen.


    Zum Beispiel die Umstände um Kazuo Kiriyama und die Waffe, die er "zufällig" erwischt hat.
    Oder die Mädchen und ihre Einstellung zu Shuya Nanahara...
    Aber auch Shogo's Waffe....
    Diverse Verhaltensweise von ehemalig "ruhigen" Mitschülern sind ebenfalls recht leicht durchschaubar...


    Es mögen nur Kleinigkeiten sein, aber diese stören mich persönlich ungemein.
    Na vielleicht entwickelt sich alles noch zum "Guten".
    Auf jeden Fall werde ich es zu Ende lesen.

  • Davon kenne ich nur den Film und den mag ich eigentlich sehr. Abgefahren, aber gut.

  • Über den Film wurde ich bereits informiert, vor allem das männliche Geschlecht in meiner Umgebung drängelt ihn mir auf :rollen:
    :boff:


    Wenn überhaupt werde ich ihn mir ansehen, wenn ich das Buch gelesen habe....Das wird dauern.

  • Na, dann holen wir das Thema doch mal wieder aus der Versenkung.


    Ich bin so in etwa das Zwischenstück zu meinen Vorrednern. Es stimmt, dass das Buch manchmal ein wenig durchschaubar wirkt, dass gewisse Dinge "seltsam" zufällig erscheinen, wie die bereits angemerkte Verteilung der Waffen, gewisse Talente und Fähigkeiten der Schüler und auch das Setting im Allgemeinen. Mich nervt diese Tatsache allerdings überhaupt nicht. Vielmehr stellt diese Tatsache die Basis für die eigentliche Stärke des Buches dar.
    Der einfache Plot (alle bringen sich in einem kranken Spiel der Regierung gegenseitig um, dabei übernehmen die Figuren klassische Helden-, Schurken- und Emotionsrollen) lenkt nicht mehr von dem Erzählen der Geschichte ab. Man kann sich so sehr leicht auf die Figuren und das Fortkommen der Handlung einlassen und das hat in mir einen extremen Sog entwickelt. Obwohl von Anfang an recht klar war, wie das Ganze ausgeht, wollte ich es doch unbedingt erzählt bekommen. Ich wollte ernsthaft Zeit mit den Protagonisten verbringen. Der Handlungszeitraum ist sehr kurz und so bekommt man ein gutes Gefühl für den Moment in diesem Buch. Haarsträubende Schießerreien und Gewaltorgien wechseln sich mit unglaublich stillen, emotionalen Momenten ab und der Leser bekommt ein Gutes Gefühl für die Besonderheit und Tragweite dieser Momente.
    Das Buch bedient sehr einfache Gefühlsmuster (oh schrecklich er wurde getötet; oh schrecklich er musste jemanden töten; oh schrecklich jetzt ist sie auch noch krank und und und) und trotzdem hat das Buch es geschafft nicht plump auf mich zu wirken. Vielleicht ist es die etwas andere Erzählart eines japanischen Autors, vielleicht auch die Faszination, die normalerweise von einem Abenteuerbuch ausgeht, ich kann es wirklich nicht genau sagen, aber am Ende und das kam trotz des nicht ganz geringen Umfangs des Buches sehr schnell, habe ich das Buch doch wirklich zufrieden zugeklappt.
    Was außer der vorhandenen Gewalt das Buch allerdings für die Heyne Hardcore Reihe qualifiziert, habe ich nicht so recht verstanden. Da geht es in vielen Büchern der Serie mit einem deutlich niedrigeren Bodycount doch sehr viel härter und vor allem Düsterer zur Sache, denn auch wenn der Inhalt eigentlich auf eine sehr deprimierende Stimmung hindeutet, hab ich diese zu keinem Zeitpunkt empfunden. Ich finde, das Buch ist vielmehr eine Ode an die Freundschaft und an die Hoffnung an das Gute im Menschen. Hier wird davon ausgegangen, dass der Mensch a priori gut ist und sich nur durch gewisse Umstände zum schlechten entwickelt. (Mitsuko) Nichtmal Kazuo kann man als böse bezeichnen. Er ist eigentlich nur neutral, maximal nihilistisch.
    Und so komm ich nochmals zu der Behauptung, dass die Einfachheit der Story wichtiger Bestandteil des Buches ist. HoldenCaulfield ermöglicht sie es sich auf das Düstere und Philosophische einzulassen, Blindfisch nervt sie, weil er sich fühlt, als wenn er etwas halbgares ans Bein gerotzt bekommt und mir hat sie erlaubt mich sehr einfach auf eine Reise mit den Figuren zu begeben und sogar eher etwas Positives in dem Buch zu sehen. Der Autor hat es also auf jeden Fall geschafft den Leser zum Teil der Geschichte zu machen. Und wenn das nicht gut ist,...

    Das muss das Boot abkönnen Herr Kaleu!

  • "Battle Royale" hat nun auch den Weg auf meinem SUB gefunden. Durch Zufall bin ich an ein ziemlich zerlesenes Exemplar gekommen, ich habe es in der Aussortiert-/Spendenbox der Bibliothek gefunden und gegen eine unverschämt geringe Spende mitgenommen :redface: Eigentlich werden die Bücher in der Box für 20 ct "verkauft", ich habe dann einen Euro gegeben, hatte aber angesichts der Preise, für die das Buch gebraucht gehandelt wird, kurzzeitig ein schlechtes Gewissen :rollen: Naja.



    Meine eigentliche Frage an Holden:
    Wie bist du denn mit den japanischen Namen zurecht gekommen?
    Die haben mich nämlich bisher davon abgehalten, das Buch zu kaufen und zu lesen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß ich die Namen dann immer den jeweiligen Personen zuordnen kann. Mark oder Helmut oder James ist doch etwas leichter zu merken, als Yokiko und Yumiko.
    Bist du gut damit zurecht gekommen?
    Ich habe ein wenig Angst, daß ich gar keinen Bezug zu den Personen herstellen kann.
    Erfahrungen mit Mangas oder so habe ich übrigens keine.

  • Ich habe mit Japansichen Namen keine Probleme, das liegt aber bei mir daran das ich einmal ziemlich lange Manga gelesen habe, aber auch sonst gerne japanische Autoren in die Hand nehme. Daher kann ich da leider keine objektive Meinung abgeben. Ich bin japanische Namen einfach gewohnt.^^ Generell haben aber die meisten Autoren nicht die Angewohnheit ihre Figuren sehr ähnlich zu nennen und ich meine schon das hier die Figuren auch durch ihre Eigenschaften gut zu unterscheiden waren (die Lektüre ist bei mir aber schon etwas her daher kann ich das auch nicht mehr soo genau sagen). Am besten einfach mal ein bissl reinlesen, dann siehst Du ja wie Du damit klar kommst,generell finde ich aber japanische Namen einfacher auseinander zu halten als zum Beispiel Russische (ich erinnere ich da an Anna Karenina...).


  • generell finde ich aber japanische Namen einfacher auseinander zu halten als zum Beispiel Russische (ich erinnere ich da an Anna Karenina...).


    Mit den russischen Namen habe ich wiederum keinerlei Probleme :breitgrins:



    Danke für die schnelle Antwort, ich werde es wohl auch so machen, wie du gesagt hast. Wenn ich mit meinem aktuellen Buch fertig bin, werde ich Battle Royale einfach mal anlesen und sehen, ob ich damit klar komme.

  • Mittlerweile habe ich das Buch gelesen.
    Es hat es mich im großen und ganzen ziemlich gut unterhalten. Die Morde werden teilweise recht drastisch geschildert, aber ich bin nicht zart besaitet, so daß mir das nichts ausgemacht hat. Im Gegensatz zu diesen Schilderungen gibt es aber auch einige ruhige, emotionale Momente. Die Gefühle Spannung, Beklemmung und Hoffnung haben sich beim Lesen ständig abgewechselt.


    Wie ich aber im Vorfeld schon ein wenig befürchtet habe, bin ich mit den japanischen Namen nur schwer klargekommen, die einzelnen Personen konnte ich den Namen tatsächlich nicht zuordnen.
    Nur die Gruppe um Shuja und Shogo, außerdem Shinji und Kazuo habe ich immer erkannt, die anderen, die nacheinander umgekommen sind, blieben bei mir weitestgehend anonym, ich konnte die Namen auch später nicht mehr zuordnen, wenn ab und zu nochmal auf die Personen Bezug genommen wurde.


    Es waren Kleinigkeiten, die nicht so ganz rund waren, wie z.B. die Tatsache, daß die meisten Schüler (im Alter von 15 und 16!) gute Kenntnisse über verschieden Waffen und deren Bedienung haben.
    Oder die Situation am Ende der Geschichte auf dem Boot.



    Mich haben diese Dinge aber nicht wirklich gestört, da die Geschichte drumherum einfach so gut, so dicht, so unglaublich geschildert wurde.
    Ich bin froh, das Buch gelesen zu haben und es wird mit Sicherheit zu den richtig guten Büchern des Jahres 2012 gehören.

  • Hallo Ihr Lieben,


    nachdem ich das Buch mittlerweile auch schon beendet habe, möchte ich hier auch meine Meinung schreiben:


    In "Battle Royale" entwirft der Autor Koushun Takami ein düsteres Zukunftsszenario von Asien. Hier herrscht ein brutales Regime, dass dem Volk einige Freiheiten lässt, aber zur Abschreckung jedes Jahr die "Battle Royale" abhalten lässt. Dabei wird eine 9. Klasse per Zufallsprinzip ausgesucht, auf eine Insel geschleppt und die Schüler müssen sich so lange gegenseitig umbringen, bis nur noch ein Schüler übrig bleibt.


    Dieses Jahr trifft es Hiroshi und seine Klasse. Völlig unvorbereitet wachen sie in einem "Klassenzimmer" auf und werden von ihrem neuen "Lehrer" über ihre bevorstehenden "Aufgaben" informiert. Bereits zu Beginn zeigt der neue "Lehrer" kein Mitleid und ich musste bereits zu Beginn sehr heftig schlucken.


    In diesem Buch wird nicht lange gefackelt. Die Brutalität und Grausamkeiten sind teilweise echt heftig und die Anzahl der Schüler dezimiert sich innerhalb kürzester Zeit. Besonders grausam ist dabei, dass von vielen Schülern vorher ihr Leben ein bisschen beleuchtet wird und man sie so als Leser oft recht gut kennenlernt, was dann ihren Tod und gerade auch oft die Brutalität des Todes noch schlimmer macht.


    Sehr gut zeigt Takami wie unterschiedlich Menschen in solchen extremen Situationen reagieren und wie alleine durch Angst und Misstrauen die schlimmsten Sachen passieren können. Einfühlsam und oft viel zu gut nachvollziehbar wird die Panik der Schüler geschildert und ich litt oft richtig mit ihnen mit.


    Dieses Buch gilt als Vorgänger der "Tribute von Panem" und ich muss sagen, auch wenn es viele Parallelen gibt, sehe ich die beiden Bücher doch als zwei eigenständige Werke, die zwar einige Überschneidungen aufweisen, sich aber ganz anders lesen und in eine ganz andere Richtung entwickeln.


    Das Ende hier ist überraschend, aber trotz allem auch ein bisschen offen, was ich persönlich aber als passenden Abschluss empfand. Zu keiner Zeit driftet der Autor ins Kitschige ab, was ich bei diesem Buch auch als sehr störend und komisch empfunden hätte.


    Den einzigen Kritikpunkt, den ich habe, ist die übertriebene Darstellung eines Schülers, der eindeutig jedem Hollywood-Bösewicht Konkurrenz machen kann. Waren alle anderen eindeutig als Schüler und Laien im Umgang mit Waffen zu sehen, wurde dieser eine zum Ober-Bösewicht beschworen, was für mich gar nicht in die Geschichte gepasst hat.


    Alles in allem aber ein Buch, dass ich einmal begonnen kaum noch aus der Hand legen konnte. Es liest sich sehr gut, jedoch ist es nichts für schwache Nerven, da die detaillierten Beschreibungen der Tode keine Gnade kennen. Erschreckend, aber dabei sehr gut.


    Daher gibt es von mir 4ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Takami, Koushun - Battle Royale


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    Asien in der nahen Zukunft. Japan ist ein totalitärer Staat, der seine Bürger durch Furcht und Gewalt unterdrückt. Jedes Jahr werden Schulklassen ausgewählt, am Battle Royale teilzunehmen. Die Schüler werden dabei an einen abgeschiedenen Ort gebracht, ohne Hilfe, ohne Fluchtmöglichkeit. Nur einer von ihnen wird das "Spiel" überleben...


    Meine anfängliche Befürchtung, von der Anzahl der Charaktere erschlagen zu werden, hat sich glücklicherweise nicht erfüllt. Zwar beginnt das erste Kapitel noch etwas heftig, als nacheinander jede Menge Schüler im Bus während der "Klassenfahrt" vorgestellt werden. Aber das bleibt zum Glück nicht so.
    Der Leser bekommt 3 Hauptgruppen von Charakteren, an denen er sich festhalten kann und zu denen er immer wieder zurückkehrt. Dazwischen werden mehr oder weniger lange Episoden eingeschoben, in denen uns eine Reihe anderer Klassenkameraden nahegebracht werden... bevor sie dann meist Ende des Kapitels leider schon das Zeitliche segnen. Doch gerade diese kurzen Einblicke sind sehr geschickt gemacht: Sie reichen aus, den Figuren ein Gesicht zu verleihen und genug Tiefe, um sie als wirkliche Personen wahrzunehmen. Auch wenn es oft nur ein oder zwei Anekdoten, Charaktermerkmale sind oder die Beschreibung der Beziehung zu den anderen Figuren.


    Was bleibt ist die Hauptfrage, die sich durch das gesamte Buch zieht: wann ist ein Mensch bereit zu töten. Noch schlimmer: die zu töten, die er kennt, die er vielleicht sogar als Freunde bezeichnet hat.
    So ist es doch erschreckend zu sehen - wenn auch glaubwürdig -, wie schnell viele der Schüler das "Spiel" mitspielen.


    Was das Thema Gewalt und Brutalität im Buch angeht, so ist hier die Darstellung doch ziemlich heftig geraten. Es fehlt nicht an blutigen Momenten und viele Szenen sind auch sehr plastisch beschrieben. Trotzdem passte es aber zur Handlung und ich hatte nicht das Gefühl, dass hier die Gewalt absichtlich explizit gezeigt oder überzeichnet wird. Wer bei solchen Dingen allerdings empfindlich ist, sollte besser die Finger von diesem Buch lassen.


    Etwas makaber, aber eine klasse Idee: Am Ende jedes Kapitels wird angegeben, wie viele Schüler jetzt noch am Leben sind. Hat noch jemand hier immer vorgeblättert, um zu schauen, ob in diesem Abschnitt noch jemand stirbt? Ähem.


    Einen sehr schlechten Eindruck hinterlässt allerdings die vorliegende Ausgabe des Heyne Verlags: Es wimmelt von Rechtschreibfehlern, Tippfehlern, fehlenden Wörtern etc. Und dabei rede ich nicht von einer Handvoll, sondern gefühlt 2 bis 3 Fehler pro Seite... Besonders ironisch wird die Sache an einer Stelle, als sich zwei Schüler Zettel schreiben und eine Fußnote darauf hinweist, dass die Tippfehler hier auf deren Schreibkünste zurückzuführen sind. Dabei finden sich gerade hier dann weniger als im Rest des Buches. Seufz.


    Insgesamt ein fesselndes Buch, das man durchaus gelesen haben sollte, wenn man sich im Sci-Fi/Dystopie-Bereich bewegt.


    4ratten

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Dieses Buch gilt als Vorgänger der "Tribute von Panem" und ich muss sagen, auch wenn es viele Parallelen gibt, sehe ich die beiden Bücher doch als zwei eigenständige Werke, die zwar einige Überschneidungen aufweisen, sich aber ganz anders lesen und in eine ganz andere Richtung entwickeln.


    Dem würde ich so zustimmen. Wobei ich eigentlich so viele Paralellen gar nicht sehe: Für mich gehen beide Werke auf die Grundidee "unfreiwilliger Kampf einiger (Jugendlicher) auf Leben und Tod in einer Arena mit nur einem Sieger" zurück, aber sowohl der Fokus als auch die Ausführung sind völlig unterschiedlich. Während Battle Royale sich zum Beispiel auf unterschiedliche Charaktere konzentriert, uns ihre Geschichte näherbringt und vor allem moralische Fragen stellt, bringt Panem mit dem Show-Konzept eine ganz andere Ebene hinein. Dafür fällt dann die Frage, ab wann man bereit ist, andere zu töten fast völlig unter den Tisch.



    Noch ein Punkt zu den japanischen Namen: Ich bin da ähnlich wie Holden durch Anime vorgeprägt ;-), allerdings finde ich, dass doch wenigstens sauber unterscheidbare Namen gewählt wurden. Sinnvollerweise, denn sonst wäre das bei der großen Anzahl - auch wenn nicht alle wirklich eine große Rolle spielen - sehr übel geworden.

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  • Noch ein Punkt zu den japanischen Namen: Ich bin da ähnlich wie Holden durch Anime vorgeprägt ;-), allerdings finde ich, dass doch wenigstens sauber unterscheidbare Namen gewählt wurden. Sinnvollerweise, denn sonst wäre das bei der großen Anzahl - auch wenn nicht alle wirklich eine große Rolle spielen - sehr übel geworden.


    Ja, da kann ich dir auch nur zustimmen. Ich hatte gar kein Problem mit den Namen. obwohl ich kaum japanische Bücher lese und die Namen für mich sehr ungewohnt waren.



    Was bleibt ist die Hauptfrage, die sich durch das gesamte Buch zieht: wann ist ein Mensch bereit zu töten. Noch schlimmer: die zu töten, die er kennt, die er vielleicht sogar als Freunde bezeichnet hat.
    So ist es doch erschreckend zu sehen - wenn auch glaubwürdig -, wie schnell viele der Schüler das "Spiel" mitspielen.


    Ja, das fand ich auch sehr erschreckend, aber gleichzeitig auch so glaubwürdig. Im Endeffekt ist doch einfach jeder auch verunsichert und alleine aufgrund dieser Unsicherheit ist es fast naheliegend, dass dann einige mit dem Töten beginnen, bevor sie selbst Opfer werden.



    Während Battle Royale sich zum Beispiel auf unterschiedliche Charaktere konzentriert, uns ihre Geschichte näherbringt und vor allem moralische Fragen stellt, bringt Panem mit dem Show-Konzept eine ganz andere Ebene hinein. Dafür fällt dann die Frage, ab wann man bereit ist, andere zu töten fast völlig unter den Tisch.


    Ja, das hast du gut zusammengefasstBei Battle Royal sind mir die einzelnen Charaktere, auch wenn sie teilweise nur kurze Auftritte hatten, viel näher gekommen, als bei den Tributen. Gleichzeitig stellen die Tribute das ganze Thema mit diesem Show Business in den Vordergrund. Mir gefallen beide Bücher weiterhin sehr gut!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ja, das fand ich auch sehr erschreckend, aber gleichzeitig auch so glaubwürdig. Im Endeffekt ist doch einfach jeder auch verunsichert und alleine aufgrund dieser Unsicherheit ist es fast naheliegend, dass dann einige mit dem Töten beginnen, bevor sie selbst Opfer werden.


    Und noch glaubwürdiger wird es dadurch, dass wir unterschiedliche Reaktionen zu sehen bekommen. Diejenigen, die völlig skrupellos aktiv mit dem Töten beginnen, diejenigen, die sich um jeden Preis davon fernhalten wollen, diejenigen, die es nur aus Panik oder Versehen tun,... und alles dazwischen ;)

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