Bret Easton Ellis - American Psycho

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 12.280 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hallo, alle da draußen!


    Mit dem Buch American Psycho, habe ich jetzt endlich das perfekte Buch vom perfekten
    Autor gefunden. Nun würde mich interessieren, wie es euch anderen gefallen hat.
    Wenn DU es noch nicht gelesen hast, darum geht es:
    Patrick Bateman ist ein Yuppie im New York City der Achtziger, der am Tag ein höflicher,
    intelligenter, kultivierter Mann ist, nachts aber zum Serienmörder wird, der Männer so
    wie Frauen auf wirklich bestialische Art foltert und verstümmelt.
    Ich fand das Buch reizvoll, da es vor kurzem noch auf dem Index stand, das hat mich dann
    neugierig gemacht. Ich hatte aber nicht damit gerechnet ein so literarisch-anspruchsvolles
    in den Händen zu halten.
    Also, an alle die es gelesen haben: Wie hat euch das Buch gefallen, was hat es für einen Eindruck
    bei euch hinterlassen?
    An alle, die es nicht gelesen haben: Es lohnt sich! Ab in die nächste Buchhandlung mit euch :zwinker:


    Freue mich schon auf eure Antworten!!
    Miss*Green

  • Hallo Miss Green!


    Erst mal herzlich willkommen hier :winken:


    Schön, dass Dich das Buch gefesselt hat ... magst Du noch etwas mehr von Deinen Eindrücken schildern? Es reicht auch, wenn Du Deine Meinung gleich in das passende Unterforum schreibst - es ist nicht nötig, das Posting in verschiedenen Bereichen einzustellen ;) Ich denke, hier im Horror&Mystery-Forum ist das Buch gut aufgehoben, vielleicht kann ja einer der Mods das andere Posting löschen.


    Das Buch ist hier schon öfter kontrovers diskutiert worden, ich finde allerdings keinen Einzelthread dazu.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Die Diskussion fand doch glaube ich unter "Hörbücher" statt, bin jetzt aber auch zu faul, um den Link zu posten :redface:


    Also...was mich jetzt mal interessieren würde, was du an dem Buch so literarisch anspruchsvoll fandest/findest? Ich konnte da wirklich nichts entdecken...ich fand es nicht besonders gut geschrieben und eher langweilig, kein wenig unterhaltend und schon gar nicht anspruchsvoll. Das ist nicht wirklich ein Buch, daß ich empfehlen würde...


  • Die Diskussion fand doch glaube ich unter "Hörbücher" statt,


    Ganz genau. Hier ist der Link zu der längeren Diskussion um dieses Buch.


    @Miss*Green:
    Ich kann dir den Thread nur empfehlen. Auch wenn die Diskussion ursprünglich wegen des Hörbuches gestartet wurde, haben dort auch Leute ihre Meinung gepostet, die "American Psycho" schriftlich konsumiert haben.


    Lieber Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo!
    Danke erstmal die Rückmeldungen!!
    Warum ich das Buch fesselnd fand?
    Es war einfach die Sicht eines Mannes, der sich
    selbst so sehr im Konsum und in der Oberflächlichkeit
    verloren hat, das er aus der Leere heraus mordet. So
    habe ich das jedenfalls interpretiert :zwinker:
    Patrick Bateman ist für mich eine der faszinierendsten Figuren der
    Literatur.
    Was den sprachlichen Anspruch angeht:
    Ich denke, man muss eine Menge zwischen den Zeilen lesen,
    um zu verstehen was in Bateman vorgeht, darum haben mich
    lange Ausführungen über seine Garderobe oder über Whitney
    Houston nicht gestört, sondern sie haben diese Oberflächlichkeit nur
    noch mehr hervorgehoben.
    Naja, so seh ich das, und ihr??
    Ganz viele liebe Grüße
    Miss*Green

  • Hallo Miss Green,


    schön, dass Du etwas mehr zum Buch schreibst :winken:
    Ich selbst kenne nur den ersten Teil des Hörbuches und habe das Teil genervt in die Ecke gepfeffert. Mir hat es überhaupt nichts gegeben. Weder sprachlich, noch von der Handlung her. Nervtötend, dieses yuppihafte Getue, diese Nennung von Markenartikeln in jedem zweiten Satz. Wah... aber so unterschiedlich sind halt die Geschmäcker :smile:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe auch gesagt bekommen, dass American Psycho gut wäre. War aber zugleich verwirrt, da es bei Amazon zu kaufen gab aber auf dem Index stand. Na ja, jetzt hat es sich ja geklärt: Das Buch war auf dem Index. :zwinker:
    Ist etwas verwirrend, der Anfang zumindest. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen mich etwas ins das Buch reinzulesen. Nun, das hab ich wohl davon, sollte mein Steppenwolf mal beenden :grmpf:


    Würde mich auch auf mehr Infos über das Buch freuen!

  • Hallo!


    Im Rahmen des diesjährigen SLW habe ich mich durch dieses Buch gekämpft. Naja, gekämpft ist übertrieben, aber ich weiß nicht, ob ich so gut durchgehalten hätte, wenn ich das Buch "nur so" gelesen hätte.

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    Darum geht's:
    Patrick Bateman, Hauptperson und Ich-Erzähler, arbeitet an der Wall Street, hat massenhaft Geld und weiß immer ganz genau, welche Socken man zu welcher Art Anzug tragen darf, in welchem Lokal die heutige (also heute im Buch sind die späten 80er) In-Gesellchaft speist und wie man eine Frau in Stücke hackt ohne sie dabei zu töten...


    Meine Meinung:
    Ich muss zugeben, ich habe einen starken Magen, ich kann grausame Szenen lesen, ohne dass mir schlecht wird, aber dieses Buch war mit Abstand das schlimmste, was ich je gelesen habe. Chuck Palahniuk (so verstörend seine Bücher auch sein mögen) ist nichts gegen Bret Easton Ellis. Und dabei waren es nicht einmal nur die Folterszenen, die mich so tief erschüttert haben.
    Natürlich waren diese der Hauptgrund meines Entsetzens. Die erste Hälfte des Buches wird fast komplett blutfrei erzählt, dafür schlägt der psychopathische Mörder, der sich hinter Batemans perfektem Lächeln vesteckt, im zweiten Teil umso härter zu. Bei jeder neuen Kapitelüberschrift "Girl" oder "Girls" oder "A night with [name]" dachte ich nur: Oh nein, bitte nicht noch eine Folterszene.
    So grausam wie Bateman dabei vorgeht und so genau wie Ellis diese Gräueltaten beschreibt, musste ich wirklich hin und wieder das Buch schließen und an Blümchen und Hundebabys denken um mich zu beruhigen. Am Ende war ich tatsächlich schon erleichtert, wenn Bateman erzählte, dass er seine Opfer zersägt und sie damit endgültig getötet hat, denn damit waren die Qualen wenigstens beendet. Die der Opfer und die meinen, als Leserin.


    Auch verstörend, wenn auch nicht im selben Maße, fand ich die Oberflächlichkeit und die Gleichgültigkeit, mit der Patrick und seine Yuppie-Freunde durchs Leben gehen. Frauen werden auf ihr Aussehen reduziert (naja, kein allzu großer Schock diesbezüglich :rollen:) und fallen entweder in die Kategorie "hardbody" oder nicht wert, auch nur darüber nachzudenken. Mode und Marken gehören zu den wichtigsten Themen im Leben dieser Clique und man sollte sich als Leser dieses Buches darüber im Klaren sein, dass wohl gut 30% des Buches nur Beschreibungen von Kleidern und deren Designern sind. Egal, wie unwichtig die Person, die Bateman über den Weg läuft, das erste, was man über sie erfährt ist, was sie trägt und von wem die Kleider sind... manchmal sogar mit Preis.


    Meine Meinung über dieses Buch ist wirklich zwiegespalten, denn obwohl mich dieses Gehabe nach wenigen Seiten dermaßen angekotzt hat, dass ich nur noch den Kopf schütteln konnte, ging von Bateman doch auch eine seltsame Faszination aus. Dass das Buch auf dem Index stand, verstehe ich, weil sehr (!) explizite Sexszenen und natürlich oben erwähnte Folter- und Mordszenen vorkommen.
    Trotzdem ergab diese ewige Aneinanderreihung von Essen in schicken Restaurants, Drogenexzessen in In-Bars und dem Zerstückeln von Escort-Mädchen keinen schlechten Roman. Leider kann ich nicht in Worte (nicht mal in Gedanken) fassen, woran das liegt.


    Nochmal werde ich dieses Buch bestimmt nicht lesen, aber ich überlege ernsthaft, zu einem anderen von diesem Autor zu greifen. Nach einer langen Pause!


    3ratten

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Also, ich bin ein riesiger Ellis Fan, kann dir seine anderen Werke nur empfehlen! Sie sind längst nicht so brutal wie "American Psycho".

  • Ist zwar doch schon ein bissal her, dass ich American Psycho gelesen habe, aber ich werde trotzdem versuchen ein kleines Feedback zu geben (hätte ich wirklich früher machen sollen... :rollen:).


    Überraschenderweise fand ich diese "langweiligen" Stellen, wo Patrick Bateman nichts anderes tut als aufzulisten wer welche Klamotten von welcher Marke getragen, wer was in einem Restaurant bestellt, welche Schönheitsprodukte in welcher Reihenfolge er verwendet hat, etc. ziemlich interessant zu lesen. Ich finde, dass man genau bei diesen Passagen sehr gut erkennen kann in welcher versnobten und somit auch langweiligen Welt er eigentlich lebt. Seine Beziehungen, sei es nun mit Evelyn oder mit seinen ebenfalls absolut versnobten Freunden fand ich ziemlich oberflächlich, weil ich immer das Gefühl hatte, dass es ihm im Prinzip egal ist, ob diese Menschen nun mit ihm etwas zu tun haben oder nicht.


    Zwischen diesen Passagen kommt immer wieder seine dunkle, perverse Seite zum Vorschein. Interessant fand ich den Verlauf seiner "Ausbrüche", denn diese wurden ja, desto mehr Zeit verging, immer heftiger und unkontrollierter - bis diese psychopathische Seite die Oberhand gewann und in seinem Leben seine Foltereien und Morde die Hauptrolle spielten.


    Mit Abstand ist dieses das ekelhafteste und verstörendste Buch, dass ich in meinem ganzen bisherigen Leben gelesen habe - würde mich ehrlich gesagt wundern (oder auch entsetzen), wenn ein anderes Buch das noch toppen könnte.
    Wie Wendy habe auch ich einen starken Magen und kann viel ertragen, doch muss ich gestehen, dass ich hier des Öfteren das Buch niederlegen und tief durchatmen musste, weil es einfach unvorstellbar ist welche kranken Phantasien Bateman auslebt und wie er seine Opfer regelrecht abschlachtet.


    Die wirklich sehr expliziten Sexszenen haben mich weniger gestört und mich wundert es auch nicht, dass dieses Buch mal auf dem Index stand - auf alle Fälle würde ich sagen, dass dieses Buch nicht von jedem gelesen werden kann - denn auch wenn man hartgesotten ist stößt man hier, so glaube ich, an seine Grenzen.


    4ratten - Leider hat es für 5 nicht gereicht, da mir die beiden Kapitel in denen Bateman nichts anderes tut als irgendwelche Alben, z.B. von Whitney Housten, zu beschreiben, wann welcher Song veröffentlicht wurde, wer daran mitgearbeitet hat, etc. überhaupt nicht gefallen haben - Ich muss gestehen, dass ich diese beiden Kapitel einfach ausgelassen habe, weil das wirklich langweilig war... :zwinker:


    Eigentlich ist doch noch recht viel hängen geblieben, was nur zeigt wieviel Eindruck (ob positiv oder negativ kann ich jetzt gar nicht sagen) das Buch bei mir hinterlassen hat.

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • In der Welt von Pat Bateman geht es nur um Oberflächlichkeiten, Klamotten und Hardbodys. Er und seine anderen reichen Freunde scheinen sich nur für Designerlabels und Koks zu interessieren. Während man eine sehr, sehr oberflächliche Sicht auf diese Welt bekommt, die allerdings auch nicht mehr zu bieten hat als diese Oberflächlichkeit, bekommt man schnell die Abgründe von Pat Batemans Psyche mit. Denn der Mann ist innerlich ein gefährlicher Psychopath der sich nicht unter Kontrolle hat. Er verschleppt Frauen und foltert sie im besten Fall tötet er sie.


    Ich muss sagen ich war teilweise gelangweilt, nein, nicht nur teilweise eigentlich durchgehend. An den schrecklichen Stellen war ich einfach nur schockiert, ich dachte immer ich hab viele Thriller gelesen mir machen Folterszenen oder ähnliches nichts mehr aus, aber in diesem Roman tut sich da eine ganz neue Tür auf. Von Armani Anzügen ein Spagat zu geköpften Frauen. Ich fand es langweilig, aber irgendwas an dem Buch hat einen dann auf einmal gefesselt, man wollte wissen wo der Mann nicht richtig tickt. Man wollte wissen wie lange er so lebt. Der Spannungsbogen wird nicht vollständig ausgenutzt. Eher zurück gehalten. Jedenfalls ein sehr kranker Roman über einen sehr kranken Mann und vielen Anzügen, wer es lesen will sollte sich also plus vieler kranken Szenen auch auf detailierte Beschreibung von jedem einstellen, den Pat Bateman trifft. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte auf jeden Fall die Finger weglassen von dem Buch und sich vielleicht einfach den Film anschauen, der irgendwie nur ein Bruchteil an Schrecklichkeit zeigt.


    3ratten


  • Ich fand es langweilig, aber irgendwas an dem Buch hat einen dann auf einmal gefesselt, man wollte wissen wo der Mann nicht richtig tickt. Man wollte wissen wie lange er so lebt.... Jedenfalls ein sehr kranker Roman über einen sehr kranken Mann und vielen Anzügen, wer es lesen will sollte sich also plus vieler kranken Szenen auch auf detailierte Beschreibung von jedem einstellen, den Pat Bateman



    So war auch meine Einschätzung zu diesem "Werk".....ich wollte egtl nur wissen, ob und wann dieser Typ erwischt wird.
    Bei der Bewertung hätte ich allerdings maximal 2 Ratten vergeben.

    zuletzt gelesen<br />J.Katzenbach &quot;Die Anstalt&quot;<br />Richard Laymon &quot;Die Insel&quot;<br />Sebastian Fitzek &quot;Die Therapie&quot;<br />J.Katzenbach &quot;Der Patient&quot;<br />Jack Ketchum &quot;Evil&quot;

  • Mich hat der Hörbuch-Thread zu diesem Buch sehr neugierig gemacht, deshalb habe ich mir das Buch aus der Bücherei geholt. Mit einigen Unterbrechungen habe ich es bis Seite 250 geschafft, bevor es mir dann endlich gereicht hat.


    Man kann natürlich alles schönreden, aber ich konnte hier nichts finden, was dieses Buch besonders lesenswert macht, es sei denn, man mag besonders brutale und blutige Szenen. Wo die Satire steckt, die im anderen Thread erwähnt wurde, blieb mir größtenteils verborgen, doch selbst wenn ich sie gefunden hätte, wäre der Inhalt nicht besser geworden. Es dauert geraume Zeit, bis sich wirklich etwas tut in der Handlung, und bis zu diesem Zeitpunkt muss man detaillierte Aufzählungen darüber ertragen, wer welche Kleidung von welchem Designer trägt, was in welchem Restaurant gegessen und wer mit wem gesehen wird. Der Rest erstreckt sich auf zumeist nichts sagende Gespräche, den Konsum von Drogen und den Tagesablauf von Bateman. Der erste Mord geschieht fast beiläufig und schreckt doch ab angesichts der Brutalität. Die einzige Szene, die mir als gut in Erinnerung blieb, spielte in der chinesischen Wäscherei, als Bateman Blutflecken reklamierte, die in der Wäsche zurückgeblieben waren, und ihn die Chinesin partout nicht verstehen wollte.


    Das psychopathische Element in Bateman offenbarte sich nur ganz allmählich, doch da gleichzeitig auch vermehrt die blutigen Exzesse geschildert wurden, konnte mich das nicht mehr bei der Stange halten. Nach der von nimue im anderen Thread eingangs beschriebenen Szene war für mich Schluss.


    0 Ratten


  • kann mich dir nur anschließen!
    ich habs in meiner teenie-zeit mal gelesen, bzw. hab versucht es zu lesen.
    aber nach ca. 100 seiten, auf denen nur die rede von designerklamotten und reinigungen von blutflecken die rede war, hab ichs weggelegt...
    für mich ein absoluter schrott *sorry* :grmpf:

    gesegnete grüße, dine *wink* :schmetterling:

  • Meine Meinung:


    Patrick Bateman hat alles, was man braucht, um ein tolles Leben in New York zu führen. Er hat eine Menge Geld, für das er nicht wirklich arbeiten muss, einen Job, der ihn wenig einnimmt und eine Freundin, die wenigstens hübsch ist. Außerdem umgibt er sich ausschließlich mit luxuriösen Markenartikeln und ebenso kostspieligen Freunden.


    Die weitere Handlung des Buches ist schnell geklärt. Patrick und seine Freunde gehen in exklusive Restaurants, konsumieren Drogen, gehen auf Partys, unterhalten sich über Kleidung und wie man sie richtig kombiniert, nie jedoch über tiefgreifendes, Gefühle oder Tagesgeschehen. Die Welt ist ebenso oberflächlich geworden, wie der Erzähler der Geschichte, Bateman. Was seine Freunde nicht über ihn wissen, ist, dass Bateman ein geheimes Doppelleben als Serienmörder führt. Er stellt grausame Dinge mit seinen Opfern an und beschreibt diese bis aufs kleinste Detail. Als er immer wieder im Gespräch einfließen lässt, wie sehr er doch sein Gegenüber quälen möchte, wird er einfach ignoriert. Was nicht in die Welt passt, wird ausgeklammert, kann nicht sein.


    Tatsächlich ist nicht die Geschichte an sich das Faszinierende dieses Buches, sondern die Form. Ellis wird nicht müde, haarklein auszuführen, wie die Garderobe der Figuren aussieht, welche Marken sie tragen, welche Zahnpasta sie verwenden – man wird ein wenig eingelullt, beginnt während des Lesens, mit der Aufmerksamkeit ökonomischer umzugehen und lässt sich einlullen. Dann auf einmal der Schock: Der Ton des Erzählers geht unvermindert monoton weiter, doch die Dinge, die er schildert, sind umso schockierender. Der Leser wird immer wieder aus seiner Lethargie gerissen, die Oberflächlichkeit, mit der man liest, wird durch die Grausamkeit des Inhalts immer wieder unterbrochen.


    Zugegeben, das Buch ist harter Tobak und strapaziert die Nerven, allerdings nur, wenn man es schafft, sich auf den Schreibstil Ellis‘ anzupassen. Anfangs ist man doch eher genervt von der ständigen Aufzählung von Markenartikeln und beinahe Echtzeit-Beschreibung von Batemans Badezimmerritual. Doch wenn man es geschafft hat, sich auf die wellenförmige Bewegung im Buch einzulassen und wenn man einen guten Magen hat, kann man dem Buch einiges an Spannung abgewinnen. Bis zum Schluss bleibt nicht klar, ob Bateman gefasst wird und ob er ein tatsächliches Problem hat, oder sich seine Gewalttaten lediglich in seiner Phantasie stattgefunden haben.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Broschiert: 548 Seiten
    Verlag: Kiepenheuer & Witsch; Auflage: 1 (16. Januar 2006)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3462036998
    ISBN-13: 978-3462036992


    4ratten

  • Es ist ja bereits alles gesagt worden. Klamotten Klamotten Klamotten.....und aus Langeweile einige perfide Morde. Das Buch ist soweit recht schockierend umschrieben. Es gibt leider vielfache Wiederholungen...


    Das ganze hätte man auch auf 300 Seiten kürzen können. Enttäuscht bin ich einwenig vom Schluss. WEnn schon fast 500 Seiten von Lables, Klamotten, Clubs etc. berichtet wird, dann hätte man sich abschliessend auch etwas originelleres ausdenken können...

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Buchcover-American-Psycho.jpg


    "Patrick Bateman sieht gut aus, ist gut erzogen und intelligent. Tagsüber sitzt er in seinem Büro in der Wall Street und vergrößert seinen Reichtum. Seine Nächte hingegen verbringt er auf unfaßbare Weise. Er ist ein Serienmörder und lebt seinen ganz eigenen amerikanischen Traum."


    Ein unfassbar gutes Buch von einem der besten Autoren die ich kenne.
    In dem Buch geht es um Patrick Bateman, ein gelangweilter Yuppie an der Wall Street der von seiner Freundin und seinem Leben angeoedet ist und sich aus der Langeweile befreien will.
    Er faengt an zu morden, oder zumindest glaubt er das.
    Mit Vorliebe toetet er Nutten, aber irgendwann toetet er auch Obdachlose.


    Das interessante an dem Buch ist das es ein offenes Ende hat, es wird nicht aufgeloest ob Bateman sich das alles nur einbildet oder nicht.
    An dem Punkt wo er seine Morde gesteht wird er von einem anderen per Alibi gedeckt, denn an der Wall Street sind Namen und Aussehen nicht von Bedeutung, keine Chance fuer Patrick sich zu profilieren und etwas besonderes zu werden.
    Ich kannte erst den Film und hab dann das Buch gelesen, und war wirklich beeindruckt.


    Abgesehen von der krassen Beschreibung der Mordszenen und der Liebe fuers Detail wird klar eine Welt beschrieben in der man nur untergehen kann und aneinander vorbeilebt.
    Bateman hat Angst sich zu verlieren und will sich abheben.


    Beim Lesen war ich stellenweise schockiert und unfassbar angeekelt, ich musste das Buch oft aus der Hand legen weil mir so schlecht wurde.
    Die Story ist außergewoehnlich und Ellis' Art zu schreiben fesselt einen ziemlich.
    Definitiv kein Buch wenn man einfach nur stumpf rumlesen will, dieses Buch fordert den Leser definitiv dazu auf sich mit dem Gelesenen auseinanderzusetzen!

    Ich habe Ruhe gesucht, überall und habe sie am Ende gefunden in einem engen Winkel bei einem kleinen Buche.

    Einmal editiert, zuletzt von Ankali ()

  • Huhu Ankali,


    schöne Rezi. Hier gibt es aber bereits einen Thread zu dem Buch. :winken:
    Falls du dir nicht sicher bist, ob es von einem bestimmten Buch schon ein Kommentar gibt, nutze doch einfach die Suchfunkion in der Leiste ganz oben. :smile:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)