Susanna Clarke - Jonathan Strange und Mr. Norrell

Es gibt 177 Antworten in diesem Thema, welches 50.414 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juva.

  • Öhm, heisst das, dass 'thistledown hair' mit Silberhaar übersetzt wurde? :zwinker: :entsetzt:


    Hier steht:


    Zitat

    ...und einer Unmenge von Haar, so weiß und schimmernd wie Distelwolle.


    Ich hatte es mir trotzdem irgendwie silbrigleuchtend vorgestellt. :smile:

  • Ich bin jetzt im zweiten Teil angekommen und Jonathan Strange und Mr. Norrell haben sich kennengelernt. Jonathan wird sein Schüler und ich bin wirklich gespannt, wie sich dieses Verhältnis weiterentwickeln wird. So langsam kommt ein wenig mehr Fahrt in die Story, aber dennoch fand ich auch den ruhigen Anfang sehr unterhaltsam. Schon alleine auf GRund des Schreibstils ist es ein Vergnügen, dieses, an manchen Stellen, mit einem bissigen Humor gewürztes, Buch zu lesen.
    Ich dachte ja eigentlich, dass sich Mr. Norrell von der Existenz Stranges in seiner Macht bedroht fühlt, aber anscheinend ist er doch bescheiden genug, um sich und anderen einzugestehen, dass ein wenig frischer Wind mit Sicherheit nichts schadet.
    Ich war auch erstaunt, wie ungezwungen Mr. Norrell seine Defizite zugibt. Das hätte ich ihm nicht zugetraut.

  • Ich muss gestehen, dass ich gerade eine kleine Leseflaute in Bezug auf dieses Buch habe. Momentan ist es ein wenig langatmig. Jonathan Strange befindet sich in Portugal um Wellington im Krieg zu unterstützen, und das ganze zieht sich sehr in die Länge. Auch habe ich den Eindruck, dass der Humor, der mir zu Beginn so gut gefiel, nachlässt. Ich werde dieses Buch vielleicht einfach in kleineren Abschnitten lesen.

  • Ich habe gerade den zweiten Teil beendet und war erstaunt und erschrocken, wie er endete. Armer Jonathan. Nun bin ich doch gespannt, wie es weitergeht. Die Stellen, in welchen Jonathan im Krieg war fand ich allerdings zu langatmig und auch langweilig. Ich hoffe, dass es jetzt mit den Kriegen vorbei ist.

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    OA: 2004
    OT: Jonathan Strange & Mr. Norrell
    1040 Seiten
    ISBN: 978-3827005229


    Inhalt:
    Vor vielen Jahrhunderten gab es in England noch Magie und der größte aller Zauberer war der Rabenkönig. Anfang des 19. Jahrhunderts ist er nur noch eine Legende und England glaubt nicht mehr an Zauberei. Bis der zurückgezogene Mr. Norrell auftaucht und die Statuen der Kathedrale von York sprechen und tanzen lässt. Die Nachricht über dieses Ereignis verbreitet sich und Mr. Norrell geht nach London. Er nimmt den brillanten jungen Zauberer Jonathan Strange als Schüler auf und begründet mit ihm eine neue Tradition englischer Magie. Doch bald wird aus der Partnerschaft Rivalität...


    Eigene Meinung:
    Ich wurde auf dieses Buch durch das Forum aufmerksam und neugierig, dennoch habe ich relativ lange gebraucht um es zu lesen.
    Zu Beginn war ich begeistert. Zum einen von der Idee und der Umsetzung der Geschichte, zum anderen vom Schreibstil der Autorin welche, wie der Zauberer, auch ihre Figuren lebendig werden lässt. Ausserdem, gefiel mir der trockene Humor, der mich immer wieder zum schmunzeln und lachen brachte. Im zweiten Teil jedoch, ließ meine Begeisterung ein wenig nach. Die Geschichte wurde für meinen Geschmack sehr langatmig und vor allem die Passagen, welche im Krieg spielten, dehnten sich sehr in die Länge. Die Spannung, wie auch der Humor ließen rasch nach und ich merkte, dass ich keinen Draht zu den Protagonisten bekam. Das lag mitunter daran, dass sehr viele unsympathisch waren und zum Rest konnte ich einfach keine Nähe aufbauen, so dass mich auch das Schicksal mancher Figuren nicht sonderlich berührte. Dazu kam, dass mich die stellenweise extrem langen Fußnoten so in meinem Lesefluss unterbrachen, dass ich immer wieder Passagen wiederholen musste, bis ich irgendwann auf die Fußnoten verzichtete und sich einfach ignorierte.
    Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin zu Beginn, also im ersten Teil, ziemlich viel ihres Pulvers verschossen hatte und der Rest dann ein wenig vor sich hin dümpelte.
    Mir gefiel die Vorstellung einer „normalen“ Welt, in der Zauberei ihren festen Platz hat, aber für solch ein langes Buch, passierte relativ wenig und erst zum Schluss wurde es wieder spannender. Der Vergleich zu Tolkien, wie auf dem Klappentext geschrieben, konnte ich nicht nachvollziehen, aber das ist vielleicht auch Ansichtssache.
    Die Autorin hat auf alle Fälle Talent, sie konnte wunderbar die Welt der Zauberer beschreiben und dabei auf alle Sinneseindrücke zurückgreifen, aber die dennoch konnte mich die Geschichte nicht so fesseln, wie ich es mir vorgestellt hatte und ich muss gestehen, dass ich froh war, als ich die letzte Seite gelesen hatte und diesen Wälzer auf die Seite legen konnte.

  • Ich bewundere dein Durchhaltevermögen . Ich habe dieses Buch abgebrochen, ich konnte weder mit der Story, auf die ich nicht total gefreut hatte, noch mit dem erzählstil etwas anfangen, ich fand es dröge ,langatmig und langweilig.

  • Ach, schade, dass Du Dich damit gequält hast, ich hatte gehofft, dass es Dir besser gefällt.


    Die schon obligatorischen Tolkien-Vergleiche sind meistens Quatsch, der passt hier, wie so oft, überhaupt nicht. Außer dass es um eine phantastische Welt geht und ziemlich ausschweifend erzählt wird, gibt es herzlich wenig Gemeinsamkeiten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Gequält habe ich mich nicht, denn streckenweise hat mir das Buch wirklich gut gefallen, aber es gab da für mich keine Kontinuität, was für mich den Reiz ausmachte. Das mag aber ganz persönlich an meinen Erwartungen liegen, die ich an dieses Buch hatte. :smile:

  • Es wird eine Serie geben? Das finde ich ja mal genial. Ich sitze hier gerade mit einem riesigbreiten Grinsen vor dem PC und freue mich :breitgrins:.


    Das Buch gehört unbedingt in meine Lieblingsbuchliste. Allerdings ist es schon so lange her, dass ich es unbedingt mal wieder hervorkramen muss - und kurz vor dem Serienstart wäre wohl der perfekte Moment dafür. Die Fußnoten sind mir noch sehr deutlich in Erinnerung geblieben. Ich mag diesen ausschweifenden Erzählstil, der sich manchmal etwas verwuselt und hin und wieder völlig abdriftet. Und auch diese leicht gruselige Unterstimmung hat mir gut gefallen.

  • Ich habe gelesen, dass letzten Oktober die Dreharbeiten begonnen haben. Somit tippe ich mal ganz vorsichtig auf 2015. Aber wer weiß, wie die TV-Welt im Hintergrund funktioniert? Vielleicht geht es auch schneller? Normalerweise wenn Serien gedreht werden, sind sie ein halbes bis ein Jahr später zu sehen. :breitgrins:

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  • So hohe Erwartungen, so viele Preise: Hugo Award, World Fantasy Award, Mythopoeic Award und und und ... .


    Und jetzt sitze ich seit drei Wochen an diesem Buch und frage mich, ob wir nicht ein neues Gesetz brauchen, das Roman-Debüts verbietet, die mehr als - sagen wir - 450 Seiten haben, oder das die Mehrwertsteuer ab 450 Seiten auf den vollen Satz anhebt.


    Es ist so viel likeable an diesem Buch: die Grundidee der verschütt gegangenen Magie, die verschrobenen Magie-Historiker, die Jane Austen-Pastiche, die sublime Ironie, ... Aber der Meeresspiegel steigt und die nächste Eiszeit steht vor der Tür: was denken sich die Autoren von solchen Buch-Monstren eigentlich? Bevor ich sterbe möchte ich noch soviele verschiedene, vielfältige, abwechslungsreiche Bücher wie irgend möglich lesen. Ich kann mich einfach nicht zwei Monate mit solch einem Buch aufhalten, mag es auch noch so brilliant konzipiert und ambitioniert sein.


    Zumindest brauchen wir die Beschreibung einer neuen Krankheit - verbale Inkontinenz: viele moderne Autoren können einfach ihre Wörter nicht halten, sie fliessen einfach aus ihnen heraus und kein Lektor oder geistiger Schliessmuskel bietet ihnen Einhalt. HILFE!


    Es ist in der Literatur wohl wie in der Kunst allgemein: große Kunst entsteht nicht durch grenzenlose Freiheit, sondern durch Begrenzung (der Form, der Mittel, des Materials). Aber Papier ist billig, Creative Writing kann man an jeder Strassenecke lernen, aber es fehlt die Not, sich zu begrenzen, bei jedem Wort, Satz, Absatz, Kapitel zu fragen, ob er wirklich nötig ist. Nein, fröhlich drauflos fabuliert, viel hilft viel, und man will ja schließlich wahrgenommen werden im Büchermarkt, da hilft nur Klotzen, nicht Kleckern.


    So, genug gemosert. Ich bin etwa halb durch das Buch durch und werde es wohl auch fertig lesen (es ist ja nicht wirklich schlecht), aber es ist kein gutes Zeichen, wenn ich dauernd überlege, wieviele gute Bücher ich in der gleichen Zeit hätte lesen können.


    Morwen

    "What we remember is all the home we need."

    Roberet Holdstock, Avilion


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  • Ohoh, böse! :breitgrins:


    Ich mochte das Buch sehr gerne - manchmal mag ich es ausschweifend - aber irgendwie musste ich jetzt doch lachen. Schön formuliert.

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    Leonard Cohen





  • Ich kann Morwens Meinung nachvollziehen. Es ist ein sehr merkwürdiges, irgendwie nichtssagendes Buch in meinen Augen, aufgebläht bis zum geht nicht mehr und hat wenig, das mich in den Bann gezogen hat. Streckenweise habe ich mich durchgequält.


    Morwen
    Schön formuliert, ich mag Verrisse. :breitgrins:

  • :totlach: Das hast du köstlich formuliert!
    Mir konnte das Buch ja gar nicht lang genug sein. Und leider sind viele dünnere Bücher, die man in dieser mysteriösen Zwischenzeit lesen kann, oft nicht so gut bzw. wirken nicht so lange nach. Da knabbere ich lieber längere Zeit an einem dicken, richtig guten Schmöker als 20 kurze aber nichtssagende Bücher zu verschlingen.


    Aber Morwen, auf deine abschließende Meinung freue ich mich schon sehr, egal ob nun eher positiv oder negativ - wie oft liest man schon von geistigen Schließmuskeln? :breitgrins: :popcorn:

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