Danke für die schöne Buchvorstellung, Kirsten. Ich hab dazu auch schon einiges gelesen, auch zu den Rauhnächten, aber dieses kannte ich bisher noch nicht.
Beiträge von Miramis
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Hallo zusammen, ich bin natürlich auch längst durch. Naja, mit dem Ende habe ich schon ein wenig gehadert, weil es mir ziemlich konstruiert erschien. Da hat Frau George so viele Fährten ausgelegt, aber nichts davon hat zugetroffen.
Dass es nun ausgerechnet die Ärztin war, da wäre ich niemals draufgekommen, das erscheint mir nun doch etwas zu weit hergeholt. Ich kann mir schon schlecht vorstellen, dass man diese schizophrene Haltung einnehmen und gleichzeitig eine Rekonstruktionspraxis und eine Verstümmelungspraxis betreiben kann. Dass man aber dafür eine Mord begehen kann, damit man nicht auffliegt, das ist für mich leider eine Schicht zu dick aufgetragen.
Immerhin haben sich durch die verschiedenen möglichen Ansätze sehr spannende Nebenhandlungen ergeben; so konnte ich mit Tani und Simi und Monifa regelrecht mitfiebern und dadurch überhaupt zum ersten Mal mit dieser doch so fremden Welt der afrikanischen Einwanderer in Berührung kommen.
Der Strang um Mark und Pete
Führte ja wohl ziemlich ins Leere, brachte aber doch auch spannende Effekte in die Handlung. Ich hatte mich da ziemlich verspekuliert, aber so hatte die Autorin wohl auch beabsichtigt. Wie es mit den beiden wohl weiter geht?
Es gab noch weitere Verdächtige, eigentlich fast zu viele für einen einzigen Mordfall. Aber wie gesagt, so wurden wir gründlich an der Nase herumgeführt.
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Meine Spekulationen, was Pete wohl mit dem Geld aus dem Pfandleihhaus gemacht hat, waren noch zu wenig abgefahren. Das kannst du dir nicht ausdenken….
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Ich glaube ja, die Schwiegermutter will ihre Schwiegertochter unterstützen, kennt aber vielleicht? nicht den wahren Grund für die Pfandleihaktion. Fände es auch realistisch wenn es gar nicht um Teo geht, sondern um irgendeine andere abstruße Idee die sich Pete ins den Kopf gesetzt hat...
Klingt plausibel,
irgendetwas im Zusammenhang mit Lilybet zum Beispiel…
Ja, verdächtig ist Pete allemal, aber sie ist nach wie vor nicht die einzige, die als Täterin in Frage kommt. Das finde ich ziemlich genial, wie sich die Autorin über so eine lange Strecke so viele Möglichkeiten offen lässt.
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Ich bin bis zum Ende des 12. August gekommen.
Meine Überlegungen zum Pfandbon gingen ja völlig in die falsche Richtung.
Ich spekulierte ja darauf, dass Teos Handy von Pete ins Pfandleihhaus gebracht wurde, weil es dort erstmal von der Bildfläche verschwunden geblieben wäre. Aber nein, Mark höchstpersönlich hat das Handy, was für ne dolle Nummer. Damit hat er sich natürlich nochmal extra verdächtig gemacht.
Dann dachte ich, ok, vielleicht ist es die fehlende Skulptur aus Teos Wohnung, die vermutlich die Tatwaffe ist. Pete hat sie mitgenommen und im Pfandhaus als sicher gehalten.
Und am Ende hat sie tatsächlich den Schmuck ihrer Schwiegermutter verpfändet, mit deren Wissen. So, neuer Verdacht: hat sie das Geld gebraucht, um Teo die OP zu finanzieren? Damit ihr Ehemann endlich eine funktionierende Sexualpartnerin hat? Und als sie dann rausfindet, dass da echte Liebe im Spiel ist, hat sie ihre Konkurrentin erschlagen? Klingt zwar abgefahren, aber ziemlich nach Elizabeth George…
So, und im Bankole-Strang gehts ja auch zur Sache, langweilig wird die Geschichte jedenfalls überhaupt nicht:
Nach vielem Hin und Her und unsäglichen Prügeleien innerhalb der Familie Bankole ist jetzt Monifa bei Nkata und Tani und Simi sind bei Deborah. Und dürfen jeweils den Aufenthaltsort voneinander nicht wissen, was für eine Konstellation!
Ich hatte zwischendurch schon ein wenig Angst um so ziemlich jedes Familienmitglied, denn theoretisch hätte es durchaus weitere Tote geben können, so wie sie sich prügeln - mit Bügeleisen und dergleichen. Die Verletzungen von Monifa sind nicht spaßig, und ich denke, Arbeo hat auch einiges abbekommen. Tani sowieso. Ich bin jedenfalls froh, dass sie alle miteinander in Sicherheit sind und hoffe, dass Arbeo seine Drohungen nicht wahrmacht und jetzt Sophies Familie belästigt.
Mir hat es gut gefallen, wie Monifa plötzlich in eine andere, ebenfalls afrikanisch-stämmige Familie kommt und sieht, wie es sein könnte: mit einem Ehemann, der lieb und freundlich ist und sich für das gekochte Essen bedankt, und einer Ehefrau, die selbstbewusst und selbstbestimmt auftritt. Was ihr dabei wohl durch den Kopf ging? Ob so ein Leben für sie auch möglich wäre? Natürlich nicht an Arbeos Seite, schon klar.
Und die Konstellation Simi und Deborah samt Hund und Katz fühlt sich für mich auch sehr stimmig an, die beiden verstehen sich jedenfalls sehr gut und dem Rest der Familie bleibt natürlich nichts anderes übrig, als das Mädchen auch zu mögen, niedlich wie sie ist.
Es werden auf alle Fälle immer mehr Teile, aus denen sich am Ende das Puzzle zusammen setzen soll. Noch kann ich nur spekulieren, wie Elizabeth George sich das Ganze gedacht hat; aber soviel steht jetzt schon fest, sie hat da echt eine sehr spannende und unvorhersehbare Handlung konstruiert. Mal sehen, ob ich das Buch vor dem Ende nochmal aus der Hand legen kann….
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Dieser Hillier ist so ein ätzender Typ, der es offenbar braucht, andere mies zu behandeln, um sich seiner eigenen Macht sicher sein zu können. Alleine schon der Tip von Judi-mit-i an Nkata, sich möglichst klein zu machen (Solche "Führungskräfte" sind mir in echt leider auch schon öfter mal begegnet - häufig hatten die auch ein Problem mit vermeintlichen körperlichen Mängeln.)
Ja, etwas klischeehaft zwar, aber mir sind solche Leute im richtigen Leben tatsächlich auch schon begegnet. Umso besser fand ich Nkata, der sich bei seinem ersten Date mit Hillier nicht hat beeindrucken lassen. Ihm gönne ich den Erfolg, dass er sogar zwei zusätzliche Kräfte gewinnen konnte. Barbara ist dank Münze davon gekommen…
Mit den Figuren Barbara und Thomas Lynley komme ich eigentlich ganz gut klar. Barbara ist wie immer (zum Glück!) und nach wie vor schrullig zum Niederknien. Allerdings ist ihr Privatleben diesmal nicht so im Vordergrund. Dee Harrimans Versuche, sie durch Freizeitaktivitäten zu verkuppeln, finde ich zwar einerseits nervig, andererseits aber auch amüsant, weil sie so dermaßen an Barbaras dickfelligen Gemüt abprallen.
Bei Thomas wird das Privat- und insbesondere Liebesleben schon etwas intensiver beleuchtet. Helen ist irgendwie immer noch präsent, was ja auch nicht verwunderlich ist. Thomas sucht offensichtlich immer noch an nach einer Blaupause, gerät dabei aber an Frauen, die unterschiedlicher als Helen nicht sein könnten. Da stellt sich doch die Frage, ob er nicht entweder seine eigene Einstellung ändern müsste, oder sich eben einen Frauentyp aussuchen sollte, der seiner Erwartungshaltung entspricht. Mit Daidre - die ich übrigens sehr gerne mag - wird es jedenfalls schwierig, sie scheint sich nicht binden zu wollen und für sie ist es wohl nicht die große Liebe mit Lynley. Aber von ihr lassen kann er irgendwie auch nicht.
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Ich bin bis einschließlich 8. August gekommen.
Einige Dinge sind nun doch recht flott ans Tageslicht gekommen, so zum Beispiel die Identität von Teo, die wie vermutet Adaku ist und offenbar ein Doppelleben führte. Interessant fände ich zu wissen, warum sie plötzlich nur noch Afrikanerin sein wollte, gibts da irgendein Schlüsselerlebnis? Etwa zu erfahren, dass sie „nur“ eine Dreingabe war? Ihre Familie kommt mir seltsam vor, aber trotzdem habe ich den Eindruck, dass die beiden adoptierten Mädchen eine schöne Kindheit hatten.
Was läuft da zwischen Rosie und Ross? Hat sie vielleicht ausgeholfen in Sachen Eheleben, weil es für Teo aufgrund ihrer Genitalverstümmelung nicht oder nicht schmerzfrei möglich war? Irgendwas ist da jedenfalls.
Was mich auch beschäftigt, ist das verschwundene Handy von Teo. Ich kann mir vorstellen, dass es genau der Gegenstand ist, der mit Petes geheimnisvollen Pfandzettel verpfändet wurde; aber was würde das heißen? Dass Pete Teo den Schädel eingeschlagen hat? Bei welcher Gelegenheit? Da müsste Teo doch bei den Phinneys zuhause gewesen sein, denn Pete hätte Lilibeth doch niemals so lange alleine gelassen. Und das Handy lag ja neben Teo auf dem Nachttisch. Andererseits würde das auch erklären, warum Frau George diesen Strang so ausführlich beleuchtet, denn mit der Thematik der Genitalverstümmlung hat er augenscheinlich nichts zu tun. Jedenfalls hätte Pete ein starkes Motiv für einen Mord, und vielleicht war es das ja noch nicht mal, sondern ein Unglücksfall.
Für Familie Bankole läufts ja richtig mies; Monifa fliegt ausgerechnet in Easters bzw. Mercys Praxis auf bei dem Versuch, für Simi die Beschneidung „light“ einzufädeln, also mit Narkose. Und aufgrund der Polizeiaktion ist nicht nur die Gelegenheit, sondern auch das Geld futsch. Mir tat es so leid, dass sie sich außerstande fühlt, auch nur andeutungsweise auf Nkatas Vorschläge einzugehen und sich aus der ganzen Situation zu befreien, samt Simi. Wie schlimm muss das sein, wenn man keinen Ausweg sieht…. Jetzt steht zu befürchten, dass der unsägliche Abeo seinen Deal mit der unbekannten Frau erfüllt und Simi ihre „Initiation“ auf die traditionelle Art erfährt - ich hoffe ja, Frau George erspart uns diese Katastrophe und hat sich für Simi einen Ausweg überlegt. Das wäre doch ein absoluter Fall fürs Orchid House, vielleicht kommen ja Tani und Sophie auf den Trichter, oder es ergibt sich über Barbara und Narissa etwas….
Bemerkenswert übrigens, wie schnell diese Mercy untergetaucht ist - kaum war die Polizei da, ist auch schon die Praxis aufgelöst. Gut, dass da wenigstens noch ein paar Patientenakten übrig sind, damit unser Ermittlerteam weiter am Ball bleiben kann.
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Huhu ihr Lieben,
Ich hänge etwas zurück, weil mich ein grippaler Infekt etwas ausgebremst hat, aber mit Teil I bin ich immerhin durch.
Ich hätte jetzt gerne geschrieben, es ist schön, nach so langer Zeit die vertrauten Figuren wiederzusehen, aber außer Deborah ist da bislang niemand aufgetaucht. Ich schätze mal, in Teil II wird das anders, ohne Lynley & Havers wird es nicht gehen.
Dieses Eintauchen in die afrikanische bzw. nigerianische Welt war für mich sehr befremdlich. Das ist soweit weg von uns, von unserem Leben als selbstbestimmte Frauen, und ich bin fassungslos, dass die Menschen auch nach so langer Zeit in London von ihren fragwürdigen Traditionen nicht lassen können.
Bestes Beispiel dafür: Abeo und seine Familie(n). Wenn ich nochmal das Wort “Zuchtstute” lesen muss, dann brauch ich den Kotz-Smiley. Und die nebulösen Andeutung bezüglich Simi, das können wir uns an fünf Fingern ausrechnen, auf was das hinausläuft. Ich finds so armselig, wie das Kind auch noch darauf heiß gemacht wird, dass es seine “Initiation” erlebt. Und für Tani läufts auch nicht besser, wobei er sein Leben schon aufgrund seines Alters besser selbstbestimmen kann als seine kleine Schwester. Aber mit einer Freundin, die nicht sein Vater ausgesucht hat, macht er sich vermutlich nicht beliebt, wo doch schon eine nigerianische Frau für ihn ausgesucht und bezahlt wurde. Wenigstens hat er die Möglichkeit zu Studieren, um eines Tages auf eigenen Beinen zu stehen und unabhängig von seinem Vater zu sein. Der im übrigen noch eine zweite Familie hat, und das ganz offiziell. Nein, der ist bei mir in der untersten Schublade und bleibt da auch fürs erste.
Wie die Geschichte um Mark und Pete dazu passt, das kann ich noch nicht abschätzen. Sollten wir ihn kennen? Mir sagt der Name nichts aus den früheren Bänden, aber das soll nichts heißen. Jedenfalls ist das die nächste unglückliche Familie, aber auf ganz andere Art und Weise; selbstzerstörerisch irgendwie, wie sich Pete so völlig auf ihr behindertes Kind fixiert und ihr eigenes Leben samt Ehemann so aufs Abstellgleis schiebt. Es ist zwar nicht in Ordnung, dass er eine Affäre hat, aber andererseits auch irgendwie vorprogrammiert.
Deborahs Strang gefällt mir bis jetzt am besten. Sie hat Erfolg mit ihrem Buch und eine neue Aufgabe, wobei ich noch nicht so richtig weiß, worum es sich bei ihrem Auftrag eigentlich dreht. Jedenfalls gefällt mir der Kontrast zu Narissa - die beiden sind ja wie Feuer und Wasser, aber irgendwie scheinen sie sich aufeinander zu zu bewegen - “Ich mag Sie ja nicht mal” “Und ich mag Sie auch nicht . Also haben wir doch was gemeinsam.” Tolle Szene zwischen den beiden, das wird noch eine ganz dicke Freundschaft, ihr werdet sehen!
Was es mit der verschwundenen Bolu zu tun hat, auch mit Easter und Adaku, die ich für eine verdeckte Ermittlerin halte, das werden wir bestimmt in Teil II noch erfahren. Ich hoffe, ich komme nun etwas besser in den Lesefluss und kann mich noch mehr hier beteiligen, dazu macht man ja schließlich eine Leserunde…
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Auch von mir ein gutes und glückliches neues Jahr!
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Ja, das Buch ist wirklich sehr schwer
Aber die Aufmachung ist so ansprechend, dass ich die Bände sehr gerne in meinem Regal sehe und mich deswegen bei der Anschaffung für das Hardcover und nicht fürs ebook entschieden habe. Ein Lesebändchen hab ich übrigens vermisst.
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Ich hab inzwischen alle drei Bände gelesen und kann sie jederzeit weiterempfehlen. Die Wohlfühlatmosphäre des ersten Bandes weicht in den Folgebänden einem Schauer- und Gruselszenario. Aber die quendelige, hobbitähnliche Grundstimmung bleibt, auch wenn die Quendel nicht mehr so sorglos durchs Leben spazieren können. Es gibt Parallelen zum Samhainfest (Band 2) und zu den Rauhnächten (Band 3). Wenn ich die Reihe nochmal lesen würde, würde ich mit Band 1 im Sommer anfangen und die beiden anderen passend zu den genannten Festen und Zeitqualitäten.
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Da ich die Bücher des Löwenzahnverlags total klasse finde, (sowohl von der Ausrichtung als auch der Aufmachung her) und ihr mir hier den Mund wässrig gemacht habt, habe ich auch zugeschlagen. Das Buch ist wirklich sehr schön, und mein erstes Brot hab ich auch schon damit gebacken. Jetzt bin ich gespannt, wie es mir damit geht, wenn ich etwas tiefer in die Kunst des Brotbackens einsteige und mich auch mal an den etwas raffinierteren Rezepten versuche.
Jedenfalls: Danke für den Tipp!
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Ich kann auch im Januar damit loslegen - schön wenn es mal wieder klappt mit einer Leserunde.
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Ich bin auch dabei, bevorzugt im neuen Jahr.
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Ach, da bin ich doch dabei! Egal ob wir Ende März oder erst später lesen, ich richte mich da nach euch.
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