Hallo zusammen,
zuallerst Dankeschön für die Besserungswünsche; die Mama ist wieder aus dem Spital heraus und mir geht es demenstprechend auch besser! Und dann noch Entschuldigung, dass ich mich nicht so in die Leserunde eingebracht habe.
Ich bin mal gespannt, wie Nikki noch so durchkommt und welche Aspekte sie noch finde - gute und schlechte?!
Tja, eigentlich stimme ich so gut wie in Allem mit Euch überein. Ich habe mir Eure Beiträge schon vor Wochen durchgelesen, bevor ich mit dem Buch weitergekommen bin und habe mir eigentlich gedacht „oje“. Vielen Dank für die vielen interessanten Beiträge zu Märchen! schokotimmi ich habe mich dann doch nicht entmutigen lassen und habe weiter gelesen, fertig bin ich noch nicht aber immerhin bin ich im letzten Teil – und seit ich den begonnen habe, befindet sich das Buch wieder im Regal, aber langsam der Reihe nach...
Im ersten Teil ist mir Aba eigentlich nicht so auf die Nerven gegangen, es war viel mehr die Erzählerin mit ihren Launen, Erwartungen und ständig wechselnden Meinungen über Aba, die mich genervt hat. Und dann ihr Rundumschlag gegen die Anthropologen (da wurde der Berufsstolz ein wenig verletzt) – dieses besserwisserische Getue hat mich gestört (setzt sich für mein Empfinden im letzten Teil nochmals durch – leider).
Der zweite Teil hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen – bis auf drei Szenen, die auch von Euch bemängelt worden sind. Erstens diese unsägliche Papageien-Szene – ich bin sowieso ein Mensch, der mit Interpretation von Bildern nicht viel anfangen kann, entweder gefällt mir ein Bild oder nicht und dabei belasse ich es meistens. Aber die Interpretationen hier fand ich zum Teil stark an den Haaren herbeigezogen (wiederholt sich dann leider auch im letzten Teil). Die zweite störende Szene war die mit dem Casino. Ich habe den Teil mit wachsender Wut gelesen, am liebsten hätte ich Beba gepackt und durchgeschüttelt! Was mich noch gestört hat ist die Verdichtung der Ereignisse zum Schluss des zweiten Teils – da waren es mir zu viele Zufälle auf einmal. Pupas Enkel, dann die Adoptivenkelin von Beba... Die Ankunft von Pupas Enkel alleine hätte ich noch durchgehen lassen, aber dass er zufälligerweise Bebas Sohn in London kennengelernt hat, dieser auch gerade jetzt stirbt und Beba die Fürsorge für die Kleine bekommt, war mir zu konstruiert. Manchmal ist weniger mehr. Da geht es mir wie Aldawen, v.a. auch mit den Abschnittsenden – die habe ich zum Schluss nicht mehr gelesen.
Was mir aber gefallen hat, waren die geschichtlichen Ausführungen – das mag an meinem Hintergrund liegen, genauso wie die Kleinigkeiten wie die Salami „Gavrilovic“, die hat’s bei meiner Oma immer geben müssen, wenn ich nach Hause gekommen bin ☺ oder auch die sprachlichen Einschübe.
Die Idee Pupa in diesem Riesenei, das als Sarg diente, nach Kroatien zu bringen fand ich sehr schön – so als Symbol für das Leben geht weiter... Baba Jaga legt eben ein Ei
Ich bin jetzt wie gesagt im dritten Teil, wo Eure Vermutungen bestätigt worden sind, dass es sich bei den drei Damen um Baba Jaga handelt und das Buch wurde mal wieder zurückgelegt (stattdessen bin ich unterwegs nach Isfahan mit Pierre Lotti). Die Ausführungen über die Baba Jaga finde ich auch gut und interessant, was mir auf die Nerven geht sind die Interpretationen der Autorin. Ich fühle mich als Leserin dadurch schon eingeschränkt und fast bevormundet, bekomme fast das Gefühl dass die Autorin mir als Leserin nicht zutraut, ihren Stoff adäquat zu verstehen (wobei mir manche ihrer Interpretationen wirklich zu weit gehen – ich muss nicht alles sexualisieren und überall die Opferrolle der Frau hineinreklamieren; das nimmt mir den ganzen Reiz). In ein paar Tagen werde ich es nochmals wagen, bin schon nämlich gespannt auf den Schluss.
Liebe Grüße
nikki