Beiträge von Aurian

    Seit fast einem Jahr habe ich kein Buch mehr gelesen, obwohl mich Bücher schon mein ganzes Leben begleiten. „Traumverloren“ hat es geschafft mich zu fesseln und mich wieder zum Lesen zu bringen! Siini ist eine wunderbare und starke Frau! Merci Nadja! :bussi:

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    416 Seiten

    FISCHER Krüger Verlag

    ET: 24. Juni 2020

    OT: The last piece of my heart


    Zitat:

    “Das Problem daran, jemandem sein Herz zu schenken, ist, dass man es nie ganz zurückbekommt. Selbst wenn die Liebe längst erloschen ist, besitzt derjenige immer noch ein kleines Stück davon. Insofern ist die erste Liebe auch die innigste, denn nur dieses eine Mal liebt man von ganzem Herzen. Im wahrsten Sinne des Wortes."


    Zum Inhalt:

    Bridget ist Reiseberichtsautorin und hat die Idee alle ihre Ex-Freunde zu besuchen und von ihnen das Stück ihres Herzens zurückzufordern, damit es am Ende wieder ganz ist. Doch wem wird sie es dann schenken? Ihrem Lebensgefährten Elliot, der in Australien auf sie wartet?

    Unterbrochen wird ihre Reise durch das Angebot ihres Verlages, die Fortsetzung zum Bestseller der Autorin Nicole Dupré zu schreiben, die plötzlich verstorben ist. Doch Nicole hinterlässt nicht nur ein literarisches Erbe, sondern auch einen Ehemann und ein Baby. Für die Recherchen zu ihrem Buch reist Bridget nach Cornwall zu Charlie und seiner Tochter April um für ein paar Wochen die Notizen von Nicole durchzugehen. Eigentlich ist Bridget kein Fan von kleinen Kindern, doch sie hat weder mit dem sympathischen und gutaussehenden Charlie gerechnet, noch mit der Zuneigung, die April in ihr weckt.


    Meine Eindrücke:

    Auf die Geschichte war ich sehr neugierig, weil ich die gleiche Grundidee, mit der engagierten Ghostwriterin einer verstorbenen Bestsellerautorin, vor kurzem als Thriller gelesen habe. Es gab erstaunlich viele Ähnlichkeiten und doch sind die beiden Bücher grundverschieden.


    Die Idee alle Verflossenen zu besuchen ist nicht neu, aber sie gefällt mir trotzdem gut, vor allem verbunden mit dem Wunsch ein Stück des eigenen Herzens zurückzufordern. Über die einzelnen Besuche berichtet Bridget auf ihrem Blog und da sie kein Kind von Traurigkeit war, hat sie einige Besuche, über die sie berichten kann.

    Durch ihren Beruf hat sie etliche Länder bereist und ihre Ex-Freunde sind weltweit verstreut. Daraus hätte man fast ein eigenes Buch machen können. Was anfangs wie eine unterhaltsame Idee wirkt, wird nach und nach ernster, je mehr man über Bridget und ihr Leben erfährt.


    Der zweite Handlungsstrang mit Charlie und April ist einfach nur herzerwärmend und sehr schön zu lesen. Anfangs war ich entsetzt, als Charlie das 8 Monate alte Baby vor dem Fernseher parkt, doch das täuscht. Er kümmert sich liebevoll und ganz alleine um seine Tochter, seit dem Tod seiner geliebten Frau.


    Bridget wirkt auf den ersten Blick etwas flatterhaft mit ihren vielen Exfreunden. Doch auch hier täuscht der erste Eindruck, was man alleine schon an dem Wunsch sieht, ihr Herz wieder zu vervollständigen. Aber besonders geliebt habe ich sie, wenn sie Songs lauthals mitsingt, denn Musik begleitet Bridget durch ihr ganzes Leben. Am Ende des Buches habe ich mich über Bridgets Playlist gefreut. Sie enthält die Lieder, die während der Geschichte erwähnt werden.


    Bis auf ein paar unrunde Stellen habe ich diese schöne Geschichte sehr gerne gelesen, denn sie ist einfach herzerwärmend, gefühlvoll und unterhaltsam und vor allem Bridget hat mir oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Das war sicher nicht mein letztes Buch der Autorin.


    4ratten

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    400 Seiten

    LYX Verlag

    ET: 29.05.2020

    OT: The Accidentals


    Nichts in Rachels Leben ist mehr so wie es war, seit ihre Mutter vor zwei Wochen gestorben ist. Die einzige Konstante in ihrem Leben ist Haze, ihr Freund seit Kindertagen. Doch Haze‘ Gefühle gehen über Freundschaft hinaus, er möchte mehr als Rachel zu geben bereit ist.

    Völlig unerwartet nimmt ihr erfolgreicher und reicher Vater, der ein Rockstar ist, sie bei sich auf. Von nun an lebt sie ohne finanzielle Sorgen, besucht ein Elite-Internat und findet ihren ganz persönlichen Prinzen.


    Zu Beginn der Story, stand Rachels Leid im Vordergrund, die Trauer um ihre Mutter, die Unterbringung in einer staatlichen Unterkunft für Jugendliche und die Zudringlichkeit ihres besten Freundes. Mit dem Auftauchen ihres Vaters wird die Geschichte regelrecht heller und leichter, auch wenn Rachel immer Angst hat, dass er plötzlich verschwindet und sie vollkommen alleine ist, denn schließlich hat sie ihn die letzten Jahre auch nicht interessiert. Warum sollte das plötzlich anders sein?


    Die Geschichte habe ich gerne gelesen und die Grundidee hat mir sehr gut gefallen. Welches Mädchen träumt nicht davon, dass ihr Vater ein berühmter Rockstar ist, der sie bei sich aufnimmt. Leider ist der Preis dafür hoch und Rachel kommt sich teilweise wie eine Verräterin an ihrer Mutter vor, die nicht gut auf Frederick zu sprechen war.


    Sobald Rachel im Internat ankommt, verändert sich die Stimmung der Geschichte erneut und es kommt zusätzlich ein romantischer Touch ins Spiel, denn der ihr von der Schule zugewiesene Tutor Jake, lässt vom ersten Tag an ihr Herz höherschlagen. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los und überschattet ihre Beziehung zu den beiden Männern, die so plötzlich in ihr Leben getreten sind.


    Auch wenn mir klar ist, mit welcher Intention die Autorin diesen Handlungsstrang eingeflochten hat, konnte mich dieser doch nicht so fesseln, wie die Annäherung von Rachel und Frederick.


    Und dann sind da noch die Änderungen in Fredericks Leben. Diese haben sich für mich nicht in die Handlung eingefügt, bzw. kamen abrupt und wirkten etwas merkwürdig auf mich und auf Rachel. Vielleicht weil man darüber nur aus Rachels Sicht liest und so keine Ahnung hat, wie es dazu kam und wie es sich entwickelt hat. So fühlte ich mich etwas überfahren.


    Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen, wozu auch der angenehme Erzählstil der Autorin beigetragen hat.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Andie ist eine liebenswerte junge Frau, voller Selbstzweifel und mit einem zwanghaften Hang zur Ordnung. Ein Jahr nach ihrer besten Freundin June ist sie endlich auch auf der Uni, allerdings ohne Geld, ohne Job und ohne Wohnung. Zum Glück findet sie Arbeit als Barkeeperin und ihr neuer Kollege Cooper zieht sie sofort magisch an. Aber sie kommt einfach nicht an diesen verschlossenen Mann heran, obwohl mehr als deutlich ist, dass er sie auch mag. Was ist nur los mit ihm? Sie ahnt noch nicht, dass er genau wie sie mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.

    Es hat etwas gedauert, bis ich mit Andie und der Handlung warm geworden bin. Aber je mehr ich über Andie erfahren habe, desto liebenswerter fand ich sie. Vor allem weil sie sich so liebevoll um ihren Vater und ihren Bruder gekümmert hat, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Deshalb folgt sie ihrer besten Freundin June erst ein Jahr später auf die Uni. June hat mir gleich gut gefallen. Sie ist selbstbewusst und sie verteidigt die schüchterne Andie, wie eine Löwin ihr Junges.
    Vor allem ihre Dialoge mit Andies neuem Chef Mason haben mich zum Lachen gebracht und das Gekabbel der beiden hat enorm zum Unterhaltungswert des Buches beigetragen. Es ist toll, dass sie in der Fortsetzung im Mittelpunkt stehen werden!

    Zwischen Andie und ihrem neuen Kollegen Cooper geht es dagegen wesentlich ruhiger zu. Cooper ist verschlossen und zurückhaltend und doch fühlen die beiden sich vom ersten Moment an zueinander hingezogen. Cooper hält sich jedoch bewusst von Andie fern, weil er aufgrund seiner Vergangenheit das Gefühl hat eine Frau nicht beschützen zu können. Doch das mit dem Fernhalten ist so eine Sache, denn das Schicksal sorgt dafür, dass sie ihm näherkommt, als ihm lieb ist.

    Aufgrund der zurückhaltenden Hauptpersonen ist diese gefühlvolle und schöne Liebesgeschichte eher ruhig. Trotzdem habe ich sie sehr gerne gelesen, auch wenn ich mir rund um die Gefühle der beiden etwas mehr Handlung gewünscht hätte. Vor allem bei Andies Ordnungszwang, der ja auch immer wieder erwähnt wird, hat es mich gewundert, dass problematische Situationen nur am Rande erwähnt werden.

    Der Fokus liegt eindeutig auf den Gedanken und Gefühlen von Andie und Cooper, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird. Das hat mir gut gefallen, denn dadurch erlebt man die Handlung intensiver. Lediglich bei einer speziellen Szene hätte ich auf die zweite Sichtweise verzichten können. Wenn ihr wissen wollt, welche das ist, dann lest das Buch und entscheidet selbst, ob ihr vielleicht genau das besonders aufregend findet.

    Der Schreibstil von Ava Reed hat mit gut gefallen und es hat mir Spaß gemacht Andies und Coopers Geschichte zu lesen. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung mit June und Mason, die im September erscheinen wird.


    4ratten

    Ab und zu lese ich gerne etwas Neues oder Anderes und das hat mir dieses Buch definitiv geboten. Die Geschichte ist ein endloses Interview mit den Mitgliedern der fiktiven Band „Daisy Jones and The Six“ und Billies großer Liebe Camilla.


    Es ist wie eine Doku, die den Aufstieg einer Band erzählt, bis hin zu ihrer Trennung auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Und die ganze Zeit fragt man sich, was zu dieser Trennung geführt hat.


    Ich war erst skeptisch, ob das ein ganzes Buch lang funktioniert und war überrascht, wie gut das für mich funktioniert hat. Die Sichtweisen der Einzelnen haben sich meistens zu einem großen Ganzen ergänzt, doch ab und zu war es interessant, wie unterschiedlich die gleiche Situation den Beteiligten in Erinnerung geblieben ist bzw. von ihnen wahrgenommen wurde.


    Die Geschichte atmet den Zeitgeist der wilden 70er Jahre – Sex, Drugs and Rock’n Roll. Eine Rockband, bestehend aus lauter jungen Männern, ist da ein dankbares Beispiel und die Jungs leben das damalige Klischee hemmungslos, bis Billy abzustürzen droht.

    Daisy lebt genauso frei und ungezügelt und passt mit ihrem musikalischen Naturtalent perfekt zu The Six. Mit ihrer ungewöhnlichen Stimme und ihrer lasziven Art begeistert sie nicht nur die Fans. Sie ist ein Vorbild für viele Frauen, denn sie hat sich von allen Zwängen befreit und macht nur das wozu sie Lust hat.

    Hinter der Fassade ist sie allerdings ein einsamer und verlorener Mensch, auf der Suche nach Halt und Anerkennung.


    Nach und nach bekommt man Einblick in die Dynamik dieser Band, deren Frontmann und kreativer Kopf Billy ist. Er ist auch derjenige der im Fokus der Medien steht, womit nicht jedes Bandmitglied klarkommt.

    Und immer wieder fließen bekannte Namen aus der damaligen Musikszene ein, wodurch das Ganze so real wirkt.


    Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn der Funke nie soweit übergesprungen ist, dass ich das Gefühl hatte direkt dabei zu sein und in das Geschehen abzutauchen. Trotzdem wird die Story so authentisch erzählt, dass ich mich immer wieder daran erinnern musste, dass es eine fiktive Band ist und ich weder auf Google noch auf Youtube fündig werde.


    Das könnte durchaus die Geschichte einer realen Band sein.


    4ratten

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    336 Seiten

    ET: 12.5.20

    Montlake Verlag

    OT: The Holiday Cottage by the Sea


    Tori kommt aus London nach Sandcastle Bay um ihre Freundin Melody zu besuchen und dem örtlichen Obstbauern Aidan bei der Ernte zu helfen. Dafür bekommt sie kostenlos eine Unterkunft gestellt.

    Sie freut sich riesig ihre Freundin endlich wiederzusehen, auch wenn sie sich selbst nur schwer vorstellen kann wie Melody alles aufzugeben und in einem kleinen Ort wie Sandcastle Bay zu leben. Als sie ihren attraktiven Arbeitgeber Aidan kennenlernt fühlt sie sich sofort magisch von ihm angezogen und beide haben nichts gegen einen heißen Flirt. Das entgeht auch Aidans Tante Agatha nicht und diese stellt sofort die Prognose, dass die beiden heiraten werden, was für einige Erheiterung sorgt ...


    Aufgrund der Kurzbeschreibung habe ich mich auf ein paar kurzweilige Lesestunden mit einer schönen und leichten Liebesgeschichte gefreut. Im Grunde habe ich das auch bekommen, allerdings mit einem Aber...


    Gleich am Anfang werden viele Personen eingeführt und genauso schwallartig erhält man jede Menge Informationen zu vergangenen Ereignissen. Es war schwer hier den Überblick zu behalten, aber dies bessert sich zum Glück im Verlauf der Handlung.


    Doch zu Beginn taucht auch mein persönliches Highlight auf – Aidans schräge Tante Agatha. Sie ist so penetrant und zielstrebig und hat dabei ungewöhnliche und sehr unterhaltsame Einfälle, damit ihre Heiratsprognose wahr wird. Was habe ich gelacht!


    Tori und Aidan sind eigentlich zwei sympathische und liebenswerte Protagonisten, aber leider wird immer wieder auf den gleichen Themen herumgeritten, egal ob es um Toris ehemalige geheime Beziehung geht oder um ihre aktuelle zu Aidan. Man hat das Gefühl alles mehrfach zu hören und dass sich die Handlung im Kreis dreht.


    Trotz all dieser Kritikpunkte war das Buch eine kurzweilige Lektüre, denn es gab einige humorvolle und schöne Momente und die Geschichte lässt sich einfach wunderbar leicht lesen.


    Es ist bereits klar, um welche Paare es in den folgenden beiden Bänden gehen wird und eigentlich geht es nur noch darum, dass sie den letzten Schritt aufeinander zugehen.


    Falls ich die Reihe weiterlese, dann hauptsächlich, weil ich neugierig bin, was sich Tante Agatha wieder einfallen lässt.


    3ratten

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    496 Seiten
    Tinte & Feder
    ET: 2016
    Neuauflage: 22. April 2020


    Nachdem ich von Jessica Winter „Mitten im Sturm“ sehr mochte, habe ich bei dieser Neuauflage, eines bereits 2016 erschienen Romans, gerne zugegriffen und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
    Nate ist Jurastudent und arbeitet nebenbei in einer Anwaltskanzlei. Doch das war nicht seine erste Wahl. Mit Leidenschaft war er früher Feuerwehrmann, bis ihn die Last der Menschen, die er nicht retten konnte, zu erdrücken droht und er den Dienst quittiert. Die in seinen Arm tätowierte „7“ erinnert ihn täglich an sein Versagen und er versucht sich mit seinem Studium und viel Arbeit abzulenken.
    Als sein Computer mitten in der Arbeit verrückt spielt, wählt er verzweifelt die Nummer einer Hotline und hat so zum ersten Mal Kontakt mit Lexi. Sofort sprühen die Funken zwischen den beiden und das Schicksal sorgt dafür, dass sie sich wiederbegegnen.
    Die beiden verstehen sich auf Anhieb und merken schnell, dass sie sich gegenseitig guttun und sich in der Nähe des anderen einfach wohlfühlen. Auch wenn sie noch so oft betonen, dass sie nur Freunde sein wollen, macht es dem Leser viel Spaß sie dabei zu begleiten, diesen Irrtum zu erkennen.

    An Jessicas Büchern gefallen mir besonders die vergnüglichen Dialoge, die mich beim Lesen schmunzeln lassen, wodurch die die oft sehr emotionale Handlung etwas auflockert wird. Und an Emotionen gibt es so einiges.
    Nates Einsatzberichte als Feuerwehrmann geben der Geschichte eine traurige Dramatik, deren Bilanz auf seinen Arm tätowiert ist. In Rückblicken wird ein Einsatz nach dem anderen geschildert und man bekommt eine Vorstellung davon, wie hart die Arbeit bei der Berufsfeuerwehr ist.

    Und auch Lexi hat ihre ganz eigenen Probleme, die ihr den Schlaf rauben. Da dies erst im Verlauf der Geschichte offenbart wird, möchte ich hier nicht vorgreifen. Anfangs haben mir ihr Lebensmut und ihre Lebensfreude gut gefallen, doch das ist nur die Oberfläche. Darunter hat sie mit Ängsten und Bevormundung zu kämpfen und sie muss hart darum kämpfen ihr Leben selbst zu bestimmen.

    Durch den unterhaltsamen Schreibstil und die emotionalen Verwicklungen sind die Seiten nur so dahingeflogen und vor allem die neckenden Dialoge haben mir sehr gut gefallen.

    Doch dies ist schon das zweite Buch, bei welchem ich am Ende das Gefühl hatte, dass die Autorin nicht rechtzeitig den Absprung schafft. Da gibt es immer noch eine Wende und nochmal Gefühlschaos, die das Ganze unnötig in die Länge ziehen. Auch konnte ich nicht jede Entwicklung nachvollziehen, wobei die Entscheidungen eines Menschen etwas sehr Subjektives sind.
    Zum Glück wurde auf eine rosarote Lösung aller Probleme verzichtet, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

    Trotz allem mag ich den Schreibstil von Frau Winter und ihre emotionale Art Geschichten zu erzählen und ich werde gerne wieder zu einem ihrer Romane greifen.


    4ratten

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    128 Seiten

    List Verlag

    ET: 28. Februar 2020

    OT: The boy, the mole, the fox and the horse


    Der in Brixton lebende Charlie Mackesy hat sich mit diesem Buch einen Traum erfüllt und es mit seinen Gedanken und Bildern liebevoll gestaltet.


    Gleich zu Anfang hat mich die ungewöhnliche Schrift etwas ausgebremst. Sie ist zwar schön, liest sich aber nicht so flott wie die üblichen Schriftarten. Doch es ist auch nicht der Sinn dieses Buches, es schnell zu verschlingen. Vielmehr sollte man die Sätze bewusst lesen und gemeinsam mit den Bildern auf sich wirken lassen. Das habe ich inzwischen schon sehr gerne mehr als einmal getan.


    Zu Beginn trifft der Junge den Maulwurf und sie beginnen sich zu unterhalten und ich muss gestehen, dass der Maulwurf ein kleines bisschen mein Herz erobert hat, was kein Wunder ist, denn mein Mann ist genauso ein großer Kuchenfan wie er. Auf ihrer Wanderung durch die Wildnis treffen sie zuerst den Fuchs, der meistens still ist, weil ihm das Leben wehgetan hat. Später stößt das Pferd zu Ihnen und es ist das größte Ding, das sie je gesehen haben, aber auch das sanfteste.


    Eine richtige Handlung gibt es nicht, vielmehr geht es um die Gespräche des Jungen mit den Tieren, die je nach Charakter ihre ganz eigenen Lebenserfahrungen und -weisheiten einfließen lassen. Mal sind diese bewegend und tiefsinnig und dann aber auch lustig, vor allem wenn der Maulwurf an Kuchen denkt.


    So schlicht die Einsichten zum Teil sind, so haben sie mich doch sehr berührt. Es sind sicher keine Weisheiten, die völlig neu sind, aber manches vergisst man oft im Alltag. Deshalb würde ich mir einzelne Seiten am liebsten an die Wand hängen, um immer wieder daran erinnert zu werden.


    Die kurzen Texte ergeben zusammen mit den schönen Bildern und der ungewöhnlichen Schrift ein wunderbares Gesamtkunstwerk mit einem ganz besonderen Charme, der als eBook wahrscheinlich nicht seine volle Wirkung entfalten kann. Deshalb wird dies eines der wenigen Leseexemplare sein, dass ich mir als Printexemplar kaufen werde.


    5ratten :herz:

    Schon seit Jahren fallen mir die Bücher der Autorin immer wieder auf und ich wollte schon ewig eins lesen. Als „Verity“ auf den deutschen Markt kam, konnte ich nicht widerstehen. Doch auf das, was ich zu lesen bekam, war ich nicht gefasst, denn die Geschichte ging mir unter die Haut.

    Besonders gut hat mir die Grundidee gefallen, dass die junge Nachwuchsautorin Lowen engagiert wird, um die Erfolgsreihe der im Wachkoma liegenden Bestsellerautorin Verity weiterzuschreiben. Ich stelle es mir unglaublich schwer vor, einem solchen Anspruch gerecht zu werden, da sicher jeder Autor seine ganz eigene Art hat sich auszudrücken. Um dem gerecht zu werden will Lowen das Material und die Notizen von Verity sichten. Dabei entdeckt sie die Rohfassung einer Biografie.

    Von diesem Moment an wollte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Handlung und der Schreibstil sind absolut fesselnd und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging es mir wie Lowen, die Veritys Biografie heimlich liest. Ich musste weiterlesen, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob mir gefallen wird, was sie entdeckt und was noch passieren wird.
    Das Setting trug zusätzlich zur beklemmenden Stimmung bei, allem voran Veritys düsteres Haus, in dem sie nun im Wachkoma liegt, gepflegt von ihrem Mann Jeremy, der dort mit dem einzigen Kind lebt, das ihnen geblieben ist.
    Für ihre Recherche zieht Lowen für ein paar Tage in dieses Haus, dessen Atmosphäre sie sofort beklemmt.

    Die Stimmung und das Setting haben mich an den Nervenkitzel in Hitchcocks Filmen erinnert, denn es dauert nicht lange und Lowens Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Sie fühlt sich dort nicht mehr sicher und genau wie sie wusste man bald nicht mehr, was Realität ist und was Einbildung.

    Lowen fand ich teilweise etwas anstrengend und konnte ihr Handeln nicht immer nachvollziehen, vor allem, dass sie den Fund und den Inhalt der Biografie so lange geheim hält. Doch welcher Mensch verhält sich schon immer schlüssig, besonders in einer solchen Situation?

    Da ich nur selten Thriller lese, bin ich nicht besonders abgehärtet und vielleicht haben mir deshalb einzelne Szenen doch etwas zugesetzt, was sicher auch an der Spürbarkeit der Atmosphäre lag. Und so kann ich am Ende nur sagen: Gut gemacht Frau Hoover! Mit dieser beklemmenden Story haben sie mir ein paar spannende Lesestunden beschert.

    Für mich habe ich eine neue Autorin entdeckt und das Schöne dabei ist, dass es jede Menge Bücher von ihr gibt, die noch vor mir liegen. Ich bin gespannt, wie mir ihre Romane gefallen, die in einem ganz anderen Genre angesiedelt sind.


    5ratten

    Nach seiner Verbannung lebt Patroklos am Hof von König Peleus, wo er auf dessen Sohn Achill trifft, der sofort eine gewisse Faszination auf ihn ausübt. Doch für einen Verbannten ist der Prinz unerreichbar. Patroklos fasziniert alles an Achill, sein Aussehen, sein Wesen und sogar seine Art zu kämpfen und auch Patroklos ist Achill nicht ganz gleichgültig.


    Die Autorin zeichnet das Bild eines jungen unbeschwerten Mannes, den seine Bestimmung in die Rolle einer tödlichen Waffe zwingt, was ihm allerdings lieber ist als ein langes Leben als Niemand. Heute sind die Likes und Follower auf Instagram wichtig und damals zählte der Ruhm, der im Krieg gewonnen wurde, der dich in den Augen der Menschen zu etwas Besonderem macht. Achill erfüllt seine Bestimmung und wird im Kampf ein göttlicher Held. Doch bei Patroklos ist er einfach nur ein junger Mann.


    Die Grundidee, Patroklos und Achill als Liebespaar anzulegen hat mir sehr gut gefallen. Doch leider plätschert die Geschichte vor sich hin und es kam selten richtige Lesefreude auf.


    Ich hatte vielleicht einfach zu viel erwartet, denn die sprachliche Finesse von „Ich bin Circe“ konnte ich hier nicht finden.


    Nachdem mich „Ich bin Circe“ begeistert hat, wollte ich natürlich auch dieses Buch von Madeline Miller gerne lesen. Man merkt jedoch deutlich, dass die Geschichte rund um Achill einige Jahre vorher geschrieben wurde und die Autorin seitdem eine enorme Weiterentwicklung gemacht hat.


    Fazit: Vor sich hinplätschernde Geschichte, die in der griechischen Sagenwelt angesiedelt ist.


    3ratten

    Im Moment fesseln mich wenige Bücher, außer sie haben Herz und Humor. Diese Geschichte hat eindeutig beides!


    Will und sein Vater Danny sind gefangen in ihrer Trauer um Liz, die vor einem Jahr bei einem Unfall ums Leben kam. Will, der bei dem Unfall dabei war, hat seitdem kein Wort mehr gesprochen, was ihn in der Schule zu einem Sonderling macht. Die Lehrer nehmen natürlich Rücksicht, doch für manche Mitschüler ist er ein willkommenes Mobbing-Opfer.

    Danny ahnt nichts davon und hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Zuerst verliert er seine Arbeit und dann bedroht ihn noch sein Vermieter. Doch das Schlimmste ist für ihn Wills Schweigen. Was kann er tun, um zu seinem Sohn durchzudringen?


    Von Anfang an hat mich die Geschichte gefesselt, auch wenn der Klappentext leider einiges vorwegnimmt.

    Das Buch liest sich wunderbar leicht, trotz all der Tragik, denn sie wird von einem herrlichen Humor aufgelockert. Ich habe mich beim Lesen schon lange nicht mehr so amüsiert. Besonders die Dialoge mit Krystal der Tänzerin oder Dannys bestem Freund Ivan sind köstlich.


    Dabei gelingt es der Autorin trotzdem die Trauer von Will und Danny spürbar zu machen. Bisher war Liz immer das Bindeglied zwischen den beiden und jetzt, nach ihrem Tod, merkt Danny, wie wenig er über seinen Sohn weiß.


    Diesen schönen und unterhaltsamen Roman habe ich sehr gerne gelesen. Für mich ist er mein erstes Highlight in 2020!


    5ratten

    Der Debütroman der Autorin Casey McQuiston hat auf Goodreads den Preis für die beste Romanze und das beste Debut 2019 gewonnen. Das hat mich natürlich neugierig gemacht.


    Alex ist der Sohn der Präsidentin der Vereinigten Staaten. Sein Leben wird vom Wahlkampf seiner Mutter und dem Repräsentieren bei öffentlichen Anlässen bestimmt und die Medien haben ihn dabei immer im Visier.

    Er genießt sein Leben und das Spiel mit den Medien in vollen Zügen, denn für ihn war schon immer klar – seine Zukunft ist die Politik.

    Bei einem öffentlichen Anlass in England trifft er mal wieder auf Prinz Henry, den er überhaupt nicht leiden kann. Außerdem findet er ihn total langweilig. Doch als er merkt, dass Henry ganz anders ist, als er denkt, wird dieser ihm immer sympathischer, bis er ihn so gern hat, dass es ein Problem für ihre beiden Familien sein könnte.


    Durch die Geschichte der beiden wird klar, wie sehr die Kinder von Königshäusern und Staatsoberhäuptern im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Alex‘ Leben ist jedoch wesentlich freier und selbstbestimmter als Henrys, der in den Erwartungen und Traditionen der englischen Krone gefangen ist. Er präsentiert eine perfekte und glatte Fassade und Alex macht es viel Freude den echten Henry dahinter zu entdecken.


    Von Anfang an hat es mir viel Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen. Der lockere und humorvoller Ton ist unterhaltsam zu lesen und der Blick hinter die Kulissen ist interessant.


    Nebenbei erfährt man immer wieder etwas über die Geschichte der amerikanischen Präsidenten, das Weiße Haus und über amerikanische Wahlen.

    Dadurch bekommt die manchmal fast schon kitschig romantische Liebesgeschichte etwas Bodenhaftung.


    Fazit: Eine schöne Geschichte, in der es um Politik, Homosexualität und die ganz große Liebe geht.


    4ratten

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    400 Seiten

    HarperCollins Verlag

    ET: 24. März 2020

    OT: A Summer to Remember


    Clancy verlässt London und damit ihr bisheriges Leben. Sie waren fünf Freunde, die eine Firma gegründet und aufgebaut haben. Einer davon war ihr Lebensgefährte Will. Doch dieser hat Clancy betrogen und sie verliert nicht nur ihn, sondern auch ihren Job.


    Unterschlupf findet sie in Nelsons Bar, einem kleinen Küstenort in Norfolk, wo ihre Cousine Alice vor Jahren Lee vor dem Altar versetzt hat. Niemand hat das vergessen, auch nicht Lees attraktiver Bruder Aaron. Da ist es kein Wunder, dass Clancy in dem kleinen Ort nicht willkommen ist. Doch ausgerechnet dort gibt es für sie einen Job und eine Unterkunft, beides in enger Verbindung zu Aaron, zu dem sie sich damals schon hingezogen fühlte. Kann ein Stadtmädchen wie sie, sich in einem abweisenden und ländlichen Ort von ihren Schicksalsschlägen erholen und dort wohl fühlen?


    Wie man schon an der Kurzbeschreibung merkt, hat die Autorin einiges an Handlung in die Geschichte reingepackt und das ist längst noch nicht alles. Es gibt noch einige Personen, deren Leben und Probleme in die Handlung einfließen, wodurch der Roman sehr kurzweilig und unterhaltsam ist. Allerdings rückt dadurch auch immer wieder die Geschichte von Clancy und Aaron in den Hintergrund und nicht jedes Thema bekommt die Aufmerksamkeit, die es verdient hätte.


    Was Will Clancy angetan hat ist unverzeihlich, ganz davon zu schweigen, wie sich ihre Geschäftspartner und sogenannte Freunde verhalten haben. Was mich jedoch richtig wütend gemacht hat ist, wie Wills Verhalten gerechtfertigt wird. Zu schnell schlägt Clancys Wut in Verständnis um. Auf der anderen Seite spiegelt das perfekt Clancys Charakter wider. Sie ist ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch mit einem großen Herz.


    Richtig gut haben mir der kleine Ort und seine Bewohner gefallen. Da gibt es die unterschiedlichsten Charaktere und jeder kennt jeden, manchmal besser als es einem lieb ist. Dort gibt es kein Internet und keinen Handyempfang, nur eine Steilküste, einen Strand und jede Menge Ruhe, ideal für einen erholsamen Urlaub zum Abschalten. Für einen Urlaub ist das perfekt, aber wie sieht es mit „für immer“ aus?


    Nachdem ich mich an den Schreibstil der Autorin gewöhnt hatte, habe ich diese unterhaltsame Geschichte sehr gerne gelesen und ich hatte fast das Gefühl eine Auszeit an der sonnigen Küste Norfolks zu verbringen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Es ist schon das zweite Buch, das mich diesen Monat mit seiner bedrückenden Handlung kalt erwischt hat. Und das ausgerechnet jetzt, wo ich zur Zeit eh sehr dünnhäutig bin.


    Vor allem der Handlungsstrang rund um Smita und ihre Tochter war für mich nur schwer zu ertragen. Wie sie das Leben der Dalit und vor allem der Frauen beschreibt, hat mich so nachdrücklich berührt und entsetzt, dass ich das Buch nicht gerne gelesen habe. Nein, ich wollte es einfach hinter mich bringen. Irgendwie hat es die Autorin geschafft, dass ich Smitas Ängste, regelrecht gespürt habe.


    "Jedes Jahr werden in Indien zwei Millionen Frauen ermordet. Zwei Millionen Opfer männlicher Barbarei - und alle Welt schaut gleichgültig zu. Es ist der Welt völlig egal. Die Welt überlässt diese Frauen einfach ihrem Schicksal."


    Die Geschichte der Anwältin Sarah ist auf andere Art traurig, aber auch sie zeigt, wie Frauen von Männern dominiert werden. Sie hat so hart gearbeitet, um eine gehobenen Position in einer Kanzlei zu bekommen. Doch am Ende zählt nicht, was sie geleistet hat und schon gar nicht zählt sie als Mensch. Nein, es zählt einzig und allein, wie ihr Chef entscheidet. Das ist schlimm, aber Sarah hat sich dieses berufliche Umfeld freiwillig ausgesucht und ihr dürfte klar gewesen sein, dass dieses Machtgefüge wie ein Haifischbecken ist. Smita hatte nie eine Wahl.


    Dagegen wirkt Giulias Geschichte fast schon harmlos. Doch die Alternative, die zur Rettung der Familie im Raum steht, ist auch schlimm. Interessant, dass ausgerechnet ein Mann ihr bei der Lösung all ihrer Probleme hilft. Klar muss Giulia ihre eigenen Entscheidungen treffen und ihre Frau stehen, aber ohne männliche Initialzündung wäre ihr das nicht gelungen. Vielleicht soll es ein Beispiel dafür sein, dass man auch Männern auf Augenhöhe begegnen kann.


    Die Verbindung der drei Geschichten hat mir gut gefallen. Was für eine tolle Idee der Autorin, die mit diesem Roman deutlich macht, dass auch in unseren so zivilisierten Zeiten, Frauen keinen leichten Stand haben.

    Der schlichte, aber eindringliche Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich mitgefühlt habe und mir wieder einmal bewusst wurde, wie stark das Schicksal einer Frau von ihrem Geburtsort abhängt.


    4ratten

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    352 Seiten

    Knaur TB Verlag

    ET: 1. April 2020

    OT: Beach Read


    Ein Buch, in welchem zwei Autoren in das jeweilige Genre des anderen wechseln – da konnte ich einfach nicht widerstehen.


    Inhalt

    January hat gleich zwei Männer verloren. Erst ihren Vater und dann macht ihr langjähriger Lebensgefährte mit ihr im Whirlpool Schluss. Als sie dann auch noch auf der Beerdigung ihres Vaters von seiner Geliebten erfährt, verliert sie den Glauben an die Liebe und bringt seitdem kein einziges Wort für ihren neuesten Liebesroman auf die Seiten.

    Völlig pleite flieht sie in das romantische Strandhaus ihres Dads, wo ausgerechnet der bekannte Autor Augustus Everett, den sie bereits vom College kennt, ihr Nachbar ist. Schon bei ihrer ersten Begegnung herrscht eine gewisse Spannung zwischen den beiden und January hat das Gefühl, dass sie ihm beweisen muss, dass es für sie kein Problem ist anspruchsvolle Belletristik zu schreiben.

    Und so lässt sie sich auf den unglaublichen Wettstreit ein, wer von ihnen es schafft zuerst einen Roman im Genre des jeweils anderen zu verkaufen.


    Meine Eindrücke

    Die erste große Liebe im Leben eines Mädchens ist oft der Vater. January hatte eine sehr enge und innige Beziehung zu ihrem Dad und die liebevolle Ehe ihrer Eltern war für sie ein leuchtendes Vorbild. Als sie von dem Betrug ihres Vaters erfährt, stellt sie alles in Frage, was sie über ihn zu glauben wusste, selbst seine Liebe zu ihr. Für mich war es sehr gut nachvollziehbar, dass es ihr kaum noch möglich war einen glaubhaften Liebesroman zu schreiben. Aber ob dies ausgerechnet dem zynischen und unnahbaren Gus gelingen wird?


    Doch es geht natürlich nicht nur um das Schreiben der Bücher, sondern auch um die beiden Schriftsteller, zwischen denen es gewaltig knistert. Und so bekommt man als Leser/-in genau das zu lesen, was January so gerne schreiben möchte, einen schönen und unterhaltsamen Liebesroman, der mit spritzigen Dialogen und ernsten Momenten für ein kurzweiliges Leseerlebnis sorgt.


    Und das ist auch eindeutig, was im Vordergrund steht, January und Gus und ihre Geschichte. Ich hätte gerne mehr darüber erfahren, wie es für Gus war einen Liebesroman zu schreiben und bin von einem regeren Austausch der beiden ausgegangen, nicht nur über ihre verletzten Seelen, sondern auch über ihre Erfahrungen mit der Herausforderung, die ein Genrewechsel sicher mit sich bringt.


    Fazit: Es hat mir Spaß gemacht, diese leichte und gefühlvolle Geschichte, die durchaus auch ernste Momente hat, zu lesen und ich vergebe deshalb gerne 4 Ratten.


    4ratten

    Ich muss sagen, dass dieses Buch mich "kalt erwischt" hat - ich hatte die Rezensionen überflogen und aus der ersten waren bei mir u.a. die Worte "lustig" und "unterhaltsam" hängengeblieben und ich war erst mal der voreiligen Meinung, es handle sich um so etwas wie Graeme Simsions "Asperger-Roman".

    So ähnlich ging es mir auch. Anhand des Klappentextes habe ich einen anderen Grundton erwartet. Deshalb hat auch mich die Atmosphäre kalt erwischt.


    Auf den ersten paar Seiten haben mich die feine Ironie, der Humor und der Schreibstil begeistert. Doch dann wird die Stimmung immer bedrückender und trauriger, auf was ich in diesem Ausmaß nicht gefasst war. Jedes Wochenende betäubt sich Eleanor mit 2-3 Flaschen Wodka, um mit der Einsamkeit klarzukommen, bis sie endlich wieder zur Arbeit kann. Dort fällt sie dermaßen aus dem Rahmen, dass sie regelmäßig Opfer von Spott und Häme wird, wenn sie doch mal wahrgenommen wird. Das Schlimmste dabei war für mich, dass sie sogar mitlacht, denn sie weiß ja selbst, wie merkwürdig sie ist.


    Richtig bedrückend wurde es, als Mummy das erste Mal auftaucht. Eleanor führt regelmäßig Gespräche mit ihr und es wird deutlich, wie bösartig und grausam Mummy in Eleanors Kindheit war. Das ist 20 Jahre her, aber was damals passiert ist, bestimmt noch heute Eleanors Leben und ihr Verhalten. Allein schon dieser liebevolle Name für eine so schlimme Person verursachte mir Gänsehaut und wie sich herausstellt, nicht zu Unrecht. Und genau wie Eleanor, hielt auch mich ein Ereignis aus der Vergangenheit gefangen, denn Eleanor kann sich an nichts mehr erinnern.


    Eleanor fehlt jegliches Gespür für Menschen und Situationen. Gepaart mit ihrer Intelligenz kommt sie zu manch interessanten und lustigen, manchmal aber auch merkwürdigen, Einsichten. Die Autorin nutzt Eleanors Weltfremdheit um einen erstaunten Blick auf die heutige Zeit zu werfen.


    Schöne Momente gibt es meistens, sobald Raymond, Eleanors neuer Kollege, Teil der Handlung ist. Er nimmt sie so, wie sie ist und gemeinsam mit ihm lernt sie, wie schön es ist, wenn man sich auf andere Menschen einlässt.


    Es hat etwas gedauert, bis ich mit Eleanor warm geworden bin. Und ist es anfangs noch lustig ihren Gedankengängen zu folgen, so kam dann irgendwann der Punkt, an dem es die ein oder andere Länge gab. Doch irgendwann hat mich Eleanor erobert.


    Für mich war das Buch nicht immer eine angenehme Lektüre, weil es mich stellenweise bedrückt hat. Was mir jedoch besonders gut gefallen hat, ist dass Eleanor keine komplette Wandlung ihrer Persönlichkeit durchmacht und am Ende eine angepasste allgemeintaugliche junge Frau ist.


    Wenn man ruhige Geschichten über besondere Menschen mag, kann man hier nichts falsch machen.


    Fazit: Eine ruhige und schön geschriebene Geschichte über eine ungewöhnliche junge Frau, auf dem Weg aus ihrer Einsamkeit heraus.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Obwohl mir der erste Band nicht so gut gefallen hat, wollte ich der Geschichte doch noch eine Chance geben und ich bin froh, dass ich das getan habe!


    Von Anfang an hat mich die Geschichte gepackt und es hat mir viel Spaß gemacht Ophelia bei ihren Abenteuern zu begleiten und zu erleben, wie sie immer selbstbewusster wird. Trotz der Drohbriefe die sie bekommt, behauptet sie sich zwischen all den dekadenten Adeligen und wird erst zur Vize-Erzählerin und später sogar zur Obersten Familien-Leserin an Faruks Hof. Als dann auch noch ihre Familie am Pol ankommt, um an der bevorstehenden Trauung teilzunehmen und einzelne wichtige Persönlichkeiten spurlos verschwinden, steht Ophelias Leben vollends Kopf.


    Die Stimmung der Geschichte hat sich nach meinem Gefühl vollkommen verändert, was sicher mit Ophelias verändertem Auftreten zu tun hat. Sie lässt sich nicht mehr hin und her schubsen und stellt sich den Herausforderungen, von denen es mehr als genug gibt. Als erstes begegnet sie Faruk, dem Familiengeist, dessen lethargische und vergessliche Art ihn nicht gerade charismatisch macht. Er kam mir mit seinen Konzentrationsschwierigkeiten, wie betäubt vor, was erschreckend ist, da er der Herrscher über den Pol ist und seiner Verantwortung so überhaupt nicht gerecht werden kann. Sein größter Wunsch ist es, dass Ophelia mit ihrem Talent sein Buch liest. Doch Thorn drängt sich immer wieder dazwischen und nimmt so Ophelia aus der Schusslinie.

    Ophelia braucht ein bisschen länger als ich, bis sie Thorns Motivation hinter seinem Verhalten begreift.


    Durch die vielen Ereignisse und Wendungen der Handlung entwickelt die Geschichte ein enormes Tempo und die Seiten fliegen nur so dahin. Mir hat es viel Spaß gemacht Ophelias Familie wieder zu begegnen, deren liebevoller Zusammenhalt das intrigante Verhalten der Höflinge nur noch deutlicher macht. Aber auch die fantasievollen Ideen der Autorin steigern das Lesevergnügen enorm. Manchmal fühlte ich mich direkt an "Alice im Wunderland" erinnert. Zusammen mit dem plötzlichen Verschwinden von bedeutenden Personen und dem Geheimnis rund um Faruk und sein Buch ergibt das eine sehr unterhaltsame und spannende Mischung.


    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und Band 3 werde ich mir kaufen, sobald man wieder unbeschwert einkaufen gehen kann.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wer hat sich nur diesen Titel ausgedacht? Im Original heißt das Buch „The Sea Sisters“ was viel passender ist.


    Die Geschichte beginnt mit der Nachricht von Mias Tod. Katie kann und will nicht glauben, dass es tatsächlich Selbstmord war. Doch die beiden Schwestern waren sich nicht mehr so nahe, wie als Kinder und Katie hat keine Ahnung, was in Katie vorgegangen ist. Als sie im Mias Rucksack ein Tagebuch findet, in welchem Mia genau über ihre Erlebnisse und ihre Reise berichtet, beschließt Katie Mias Spuren zu folgen, um besser zu verstehen, was passiert ist. Doch die Reise hält ungeahnte Überraschungen für Katie bereit, die auch sie an ihre Grenzen bringen.


    In Rückblicken erfährt man abwechselnd aus der Sicht der beiden, was passiert ist und es wird deutlich, wie weit die beiden sich voneinander entfernt haben. Das führt zu Missverständnissen, falschen Annahmen und einer gewissen Distanz, was beide sehr bedauern. Das ist umso tragischer, dadurch dass sie nie wieder die Chance haben werden die verpassten Gespräche nachzuholen.


    In dem Versuch Mia ein letztes Mal nahe zu sein, folgt Katie ihren Spuren und entwickelt dabei eine regelrechte Obsession – alles andere rückt in den Hintergrund und dabei befreit sie sich nach und nach von ihren eigenen Zwängen.


    Während es leicht fällt, mit Katie mitzufühlen, ist das bei Mia nicht ganz so leicht. Sie ist ein sperriger Charakter, denn sie geht ihren Weg, auch wenn sie dabei andere verletzt. Dabei würde ich sie nicht rücksichtslos nennen. Sie trifft lediglich die Entscheidungen, die ihr gut tun, was teilweise zu Lasten der Menschen geht, die sie lieben und immer für sie da sind. Lediglich eine ihrer Aktionen habe ich ihr krumm genommen.


    Dies ist mein drittes Buch der Autorin und es hat mich bestens unterhalten, denn die Geschichte der beiden ungleichen Schwestern Mia und Katie ist spannend zu lesen.


    4ratten