Beiträge von Eule

    Ich lese es gerade wieder auf englisch und muss sagen, dass es sich mal wieder lohnt, einen Irving mehr als einmal in die Hand zu nehmen, denn die vielen Details, die er einbbaut, erschließen sich einem nicht beim ersten Lesen. Man liest ausschließlich auf den Plot hin und es entgehen einem einfach so viele Verschrobenheiten und Skurrilitäten. Dies hole ich nun nach. Und ich muss sagen, dass es auch mal wieder ein Irving ist, der es mit "Hotel New Hamphire" oder "Garp" aufnehmen kann. Zwischenzeitlich hat er mal ein wenig geschwächelt ,it seinen Geschichten. "Die vierte Hand" war z. B. zwar auch ein guter Roman, mit stark gezeichneten Figuren, aber hier bei "Bis ich Dich finde" ist er zurückgekehrt zu seinen Ursprüngen und hat eine Tiefe erreicht, die er zwischenzeitlich mal ein wenig vermissen ließ.


    Ich bin gerade mit Kapitel 10 fertig und kann mich herrlich amüsieren, wie die besitzergreifende Emma darauf wartet, dass sich bei Jack's "kleinem Freund" endlich etwas tut...
    Andererseits ist es schon ganz schön krass. Und wenn Irving nicht einen solch subtilen Sinn für Komik hätte, dann müsste man das nur noch pervers finden.
    Aber Irving versteht es, diese Dinge in Worte zu packen, die man nur noch Buchstabe für Buchstabe verschlingt und einfach nur süchtig danach wird.
    Jenny Fields wäre übrigens "entzückt" gewesen, welch verwerflicher Lust sich die Protagonisten da nur hingeben... :breitgrins:



    LG,
    Eule

    Ich habe es auch in einem Rutsch durchgelesen und war erschüttert und hingerissen zugleich. Morton Rhue versteht es, durch ungeschminkte und ungekünstelte Sprache zu fesseln. Ein Stil der einfach sitzt.


    Also im Buchladen verkaufen wir es auch unter der Rubrik "junge Erwachsene". Es ist sehr schonungslos und beschönt nichts, weder Gewalt, noch Missstände.
    Ich habe es allerdings auch schon einem sehr "patenten" zwölfjährigen mitgegeben. Es kommt immer darauf an.
    Aber für wirklich junge Leser ist es wirklich eine Spur heftig. Es ist ja auch ein Thema, was nicht jeder liest. Es ist unterhaltend, aber kein Schmöker für einen vergnüglichen Abend. Wer es in die Hand nimmt und zu lesen gedenkt, weiß auch worauf er sich einlässt.
    Von daher wird es seine "passenden" Leser finden.
    Es zu empfehlen werde ich allerdings nicht müde. Ein wirklich eindringliches Buch mit brisantem Inhalt, der, wie hier alle finden, wirklich zum Nachdenken anregt und unter die Haut geht...


    LG,
    Eule

    Was ich IMMER höre: Rufus Beck!


    Und derzeit habe ich ein wunderschönes, atmosphärisch einmaliges Hörbuch am/im Ohr:


    "Land's End - Ein Spaziergang in Provincetown" von Michael Cunningham.
    Gelesen von Ingo Abel's melodischer Schmeichelstimme, untermalt von Meeresgeräuschen und Musik.


    Ich liiieeebe die amerikanische Ostküste und bin da derzeit auch hörtechnisch im Urlaub irgendwie *g*



    Als nächstes will ich "Der mechanische Prinz" haben, gelesen Steinhöfel persönlich.
    Und den Kerkeling ("Ich bin dann mal wech"), den werd ich mir auch als Horchbuch gönnen.


    LG,
    Eule

    Ich hab das neulich in der Bibliothek zufälligerweise als Hörbuch in die Finger bekommen und mitgenommen, weil es Irina von Bentheim (Carrie's Synchronstimme in SatC) liest.


    Ich fand es nicht literarisch überragend, aber als nette Unterhaltung für zwischendurch ganz okay. Es ist irgendwie nah am Leben, nah am Gefühl und wer kennt das nicht, wenn man ungeduldig auf eine Mail oder SMS von jemandem wartet oder sich in jemanden verliebt hat, dem das scheinbar so völlig egal zu sein scheint...
    Das Ende fand ich allerdings auch sehr gelungen und überraschend.


    Gelesen hätte ich es nicht, aber von "Carrie" vorgetragen hatte es was! *schmunzel*


    Und es gibt ja auch einen zweiten Teil - "Sind wir nicht alle ein bisschen Paul?"
    Als Hörbuch würd ich mir das auch wieder ausleihen...


    LG,
    Eule

    Also mich irritiert dieses "noch" in der Fragestellung ein wenig. Worauf bezieht sich das? Auf die Qualität der Literatur, weil es keine guten Ki/Ju-Bücher mehr gibt? Oder hat es etwas mit dem Alter zu tun?


    Ich finde, es gibt eine ganze Menge, was sich für "Erwachsene" lohnt. Außerdem - "erwachsen" ist meiner Meinung nach auch seeehr subjektiv.


    Ich finde es sehr schön, wenn sich ein - vom Alter her - Erwachsener eine gewisse Kindlichkeit bewahrt (hat) und die auch hin und wieder auslebt.


    Also was mich an Ki/Ju-Lit. so begeistert und fasziniert, ist der Blick auf diese Alters- & Zielgruppe. Man verliert ja dann doch gewisse Bezüge aus den Augen. Und somit behält man weiterhin Kontakt dazu und versteht eben auch "vor sich hinpubertierende Elende" besser. :zwinker:


    Es hat sich ja auch viel geändert mit den Jahren. Und ich finde, dass für Erwachsene mitunter mehr Schrunz auf den Markt geworfen wird, als für Kinder.


    Es ist sehr schwer, als Erwachsener für diese Zielgruppe zu schreiben und nur wenige bekommen es hin, den Nerv selbiger zu treffen, finde ich.


    Diese ganzen zahlreichen Serien - also Buchreihen, die es gibt, sei es Krimis, Fantasy oder Pferdedingens - das hat sich irgendwo etabliert, die Phase macht jeder mal durch irgendwo. Aber etwas zu wagen, ein wenig herauszustechen, aus dem Einheitsbrei, das ist schwierig. Aber wem es gelingt, den bewundere ich auch.


    Ich persönlich habe durch meine Arbeit eine Affinität dazu entdeckt. Und ich lese sehr gerne Literatur für junge Leute. Es ist erfrischend, herrlich unprätentiös und einfach nur interessant. Es wird einem wieder mal der Blickwinkel ein wenig geweitet, bzw. er wird anderswohin fokussiert. Schön finde ich das.


    Es gibt etablierte Autoren, die einfach irgendwie immer gehen: Funke, Boie, Pressler, Ende, Steinhöfel und wie sie alle heißen.
    Aber auch Newbies finde ich immer spannend zu entdecken.


    Wen ich ganzganz dolle gern mag, ist Eva Ibbotson. Aber nur ihre Kinderbücher!
    Sie schreibt ja auch für Erwachsene und mag diesen Spagat auch geschafft haben. Aber ich finde ihre Romane für Erwachsene nicht annähernd so gelungen wie die für Jugendliche.


    Und auch Steinhöfel hat ja durch seine "Mitte der Welt" und den Kurzgeschicten-Band "Defender" zwei sehrsehr schöne Bücher abgeliefert, in denen sich jeder Erwachsene ohne weiteres verlieren und doch auch wiederentdecken kann.


    Somit ist es immer eine sehr subjektive Sache, was Erwachsene an Ki/Ju-Büchern lesen sollten/könnten/müssten - wasauchimmer. Zumindest, was die einzelnen Titel betrifft. Die Tatsache an sich, diese Literatur hin und wieder mal zur Hand zu nehmen, ist ohne Zweifel ein für mich recht kluger Rat.


    Ein Lehrer von mir hat früher mal zu uns Abiturienten gesagt: Wir sollten doch mal öfter die "Sendung mit der Maus" schauen, dann wüssten wir, wie's in der Welt zugeht und würden etliche Dinge besser verstehen.
    Und so ist es mit Büchern genauso.


    Ich denk auch, wenn man eigene Kinder hat, wird man "zwangsweise" wieder mit dieser Literatur konfrontiert. Und dann ist es doch schön, wenn man eigene Erfahrungen und Lieblinge den eigenen Kindern vermitteln kann...


    LG,
    Eule

    Ich kann es jedem nur ans Herz legen! Ich habe es gerade durch und war nur noch begeistert! Man lacht, leidet und pilgert richtig mit ihm mit!
    Und er beschreibt seine Erlebnisse auf solch eine unprätentiöse Weise, die einen echt umhaut!


    Aber so sehr man an einigen Stellen auch vor Lachen aus den Latschen kippt, so nachdenklich und tiefgründig sind andere Passagen, bei denen einem dann wieder das Lachen im Halse stecken bleibt und man selbst zum Nachdenken angeregt wird.


    Ich denke, ich werde mir auch das Hörbuch dazu gönnen. Das muss auch genial sein - natürlich vom Autor himself gelesen *g* Denn schon beim Lesen hatte ich bei einigen Passagen das Gefühl, wie er es mir gerade im Plauderton erzählen würde. Einfach nur ein wirklich klasse Buch!


    LG,
    Eule