1. Auf welche Art und Weise hast Du Deinen Lieblingsautoren gefunden oder er Dich?
Oft durch Zufall oder durch eine Empfehlung oder weil ich auf Autoren in anderen Zusammenhängen aufmerksam wurde, witzigerweise übers Vorlesen. *g*
Auf Stephen Fry als Autor kam ich, weil er Schauspieler und Potter-Vorleser ist.
Auf John Irving, mit dem ich z. B. vor zehn Jahren noch nichts anfangen konnte, kam ich letztlich durch Rufus Beck.
2. Welches Buch hat Dir (im Vertrauen auf Deine Erinnerung) das schönste
Leseerlebnis geschenkt, und welches das unangenehmste?
Schöne Leseerlebnisse hatte ich schon zuhauf. Am schönsten empfinde ich Sitiatuionen, in denen ich mich kaum von einem Buch trennen kann, das ich wirklich am Stück durchgelese. Diesen Sommer hatte ich schon sehr schöne Lesestunden.
Eine ganz besondere Erinnerung habe ich an ein Buch, von Rita Classen (übrigens eine tolle Autorin, die irrsinnig gute Suspense-Psychothriller schreibt).
"Ich bin die Herrin des Hauses" - habe ich vor ein paar Jahren an einem Adventswochendende beim Schein einer Duftkerze durchgelesen. Dazu habe ich Kaffee mit Zimt getrunken. Eine Wahnsinnsatmosphäre war das, obwohl das Buch im Sommer spielt.
Und dann fiel es mir nochmal letzten Januar in die Hände. Ich las es erneut - an einem verregneten Wochenende. Ich schuf genau dieselbe Atmosphäre, zündete genau die gleiche Duftkerze an und machte mir dazu Kaffee mit Zimt, und ich war zum zweiten Mal so gefesselt davon, dass ich wirklich ALLES um mich herum vergaß.
An unangenehme Leseerlebnisse erinnere ich mich gerade nicht.
3. Von welchem Buch glaubst Du, daß Du es immer wieder lesen könntest, ohne daß es Dir langweilig wird?
Langweilig vll nicht, aber intensiv lesen kann man Bücher, die man mehrere Male gelesen hat, auch nicht mehr. Man kennt sie ja fast in- und auswendig.
Aber wo es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt, sind für mich zweifelsohne die Bücher von John Irving, weil der einfach so unendlich viele Paralleluniversen in seinen Handlungssträngen hat, die sich einem bei nur einem Mal lesen nicht alle sofort komplett erschließen.
4. Von welchem Buch meinst Du, daß Du es einmal gelesen haben solltest, hast das aber noch nicht "geschafft"?
Tolstoi - "Krieg und Frieden"
García Márquez - "Hundert Jahre Einsamkeit"
Bulgakow - "Meister und Margarita"
5. Welches Buch sollte Deiner Meinung nach auf jeden Fall in der Schule
gelesen werden? Und welches Buch würdest Du jedem Erwachsenen ans Herz legen, unabhängig von seinem Lesegeschmack und seinen Lesegewohnheiten?
Sicher "schadet" es niemandem, mal von Goethe, Schiller, Lessing & Co. gehört zu haben, aber deren Werke den Schülern aufzunötigen, trägt nicht gerade zu einer allzu großen Lese-Motivation bei.
Abgesehen von den üblichen "Gähn-Pflicht-Wälzern", durch die wir uns kämpfen mussten, haben wir recht angenehme Bücher gelesen.
Max Frisch' "Homo Faber" ist allemal ein Buch, das sich lohnt. (Zumal irrsinnig gut verfilmt!)
Ebenso Friedrich Dürrenmatt's "Der Richter und sein Henker" sowie "Die Physiker" waren ganz besondere Leckerbissen.
Wilhelm Busch ist auch jemand, deren Geschichten äußerst lehrreich, bitterböse und so gar nicht "kindlich" sind.
Und was ich jedem ans Herzen legen würde, was Jungen und Mädchen, Frauen und Männer gleichermaßen begeistern wird: "Viel Lärm um nichts" von Shakespeare. Da können Kuppel-Ambitionierte ne Menge lernen. 
6. Welches Buch müßte jemand in der Straßenbahn lesen, damit Du verleitet wärst, die- oder denjenigen anzusprechen?
Ich spreche generell niemanden an, der in der Bahn etc. liest. Weil das schlichtweg für mich so etwas selbstverständliches ist. Wenn mir gefällt, was derjenige liest und ich es auch schon kenne, dann lächle ich in mich hinein, freue mich, dass derjenige es ebenfalls entdeckt hat und behalte ich den Rest für mich.
Aber ich komme gern mit Kunden ins Gespräch, die Bücher kaufen. Denen gebe ich dann schon hin und wieder mal ein "Gute Wahl" mit auf den Weg. *g*
7. Welches Buch hat Dir beim Durchleben einer schwierigen Situation einmal geholfen?
Bücher helfen mir oft, abzuschalten und Gedanken über gewisse Dinge ruhen zu lassen. Ich tauche dann ab in eine ganz andere Erlebniswelt und kann mich richtig darin verlieren. Es gibt wahnsinnig viele Bücher, die glücklich machen.
Was ich allerdings manchmal mache, um eine Stimmung gezielt zu erleben, statt "wegzudrängen" - ich lese dazu passende Gedichte.
8. Wie muß ein Buch für Dich aussehen, um Dir im Bücherregal Freude zu
bereiten?
So blöde und abgedroschen der Spruch jetzt auch ist, aber er trifft auch hier zu: Aussehen ist nicht alles.
Es darf nicht einsam da stehen, dem stimme ich auch zu. *g* Ansonsten ist mir egal, ob es groß, klein, dick, dünn bunt oder völlig unscheinbar grau ist - was zählt, ist einzig, was drin steht. Und das macht mir Freude.
9. Auf welches Buch in Deinem Besitz bist Du wirklich stolz?
Auf ein ganz kleines Büchlein, in welches mir ein Freund eine Geschichte nur für mich geschrieben hat.
Und ein Sachbuch, an dem ich im Rahmen eines Praktikums mitgearbeitet habe.
10. Welches Buch würdest Du lesen, wenn Du wüßtest, daß es Deine letzte
Lektüre wäre?
Ein seeehr, seeehr langes auf jeden Fall. *g*