Beiträge von SheRaven

    Margery Allingham – Gefährliches Landleben
    (Ersterscheinung Originalausgabe 1930)


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    Klappentext:


    Man schließt bereits Wetten darüber ab, wie lange der Amerikaner Crowdy Lobbett noch zu leben hat. Der alte Richter hat mit großem Glück bereits vier Mordanschläge überlebt, doch scheint ihn das wenig zu beunruhigen. Nur widerwillig lässt er sich von seinem Sohn zur Flucht nach England überreden. Als der Richter, in London angekommen, ein weiteres Mal nur knapp einem Anschlag entgeht, wird seinem Sohn klar, dass er Hilfe braucht, um seinen Vater zu schützen. Er wendet sich an den Privatdetektiv Albert Campion…



    Meine Meinung:


    Das der Vorname Albert von dem Verb „albern“ abgeleitet wird, steht nach der Lektüre dieses Buches außer Frage. Oder, um es mit den Worten eines Akteurs des Krimis auszudrücken: „Dieser reichlich lästige Humor von Ihnen…“.


    Die Person des Albert Campion wurde von Margery Allingham bewusst so angelegt. Ein blasser, unscheinbarer junger Mann, gerne sehr ausführlich in Metaphern sprechend, spazierend auf dem schmalen Grad zwischen amüsant-albern und nervend-albern. Dass diese Albernheit und vor allem das bewusst naive und dümmliche Gebaren nur vorgeschoben sind, versteht sich von selbst.


    Zitat:
    „(…) Aber ich verstehe nicht, wie Sie in diese ganze Sache hineingeraten sind. Was für ein Spiel spielen Sie? Wer sind Sie?“
    Der blasse junge Mann sah noch törichter aus als zuvor, falls das überhaupt möglich war.
    „Was ich spiele?“, fragte er. „Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen. Speerwerfen kann ganz gut, und gelegentlich spiele ich auch Flohhüpfen (…)“


    Und so nimmt Albert Campion den Fall um Richter Lobbett in die Hand. Ihm, und somit auch uns, begegnen eine Menge, teilweise zwielichtige, Gestalten, die Lösung des Falls ist vertrackt, aber keineswegs zu vertrackt für Mr Campion. Und der geübte Krimileser kann es Albert Campion gleichtun, und die richtige Fährte wittern.


    Wer den typischen, alten britischen Krimi im Stil von Agatha Christie mag, ist bei Margery Allingham richtig. Und wer dazu noch ein bisschen Klamauk mag und einen Detektiv, der sich selbst nicht so ernst nimmt, wird sie lieben.


    4ratten


    So, ich möchte jetzt wirklich wissen, ob Glühende Dunkelheit (Soulless) zugelassen wird oder nicht


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    Zur Entscheidungsunterstützung:


    - Alicias Alexias Schwestern sind sehr eitel, ebenso wie ein gewisser Vampir
    - Alicias Alexias Mutter ist selbstsüchtig
    - Alicia Alexia ist stolz
    - Lord Maccon ist sehr stolz
    - Wollust - ja, ich glaube, die kommt auch vor... :breitgrins:


    :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

    Martina Kessel (Herausgeberin)
    Zwischen Abwasch und Verlangen
    Zeiterfahrungen von Frauen im 19. und 20. Jahrhundert


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    Klappentext:


    Zeit hat heute keiner. War es immer so? Wie teilen sich Frauen heute ihren Tageslauf ein und wie war es früher? Autobiografien, Dokumente und Texte aus 200 Jahren schildern die Zeitwünsche und die Zeitpläne von Frauen unterschiedlichster Schichten, von Bäuerinnen und Adligen, von Arbeiterinnen, Hausfrauen und Dienstmädchen. Sie zeigen, wie soziale Zeitmuster und eigene Zeitvorstellungen aufeinanderprallten, wie Haus- und Erwerbstätigkeit die Zeit der Muße auffraßen, wie sich ein Vormittag dehnen konnte und welche Gefahren die Zeitgenossen darin sahen, wenn Frauen Zeit für sich hatten.



    Meine Meinung:


    In diesem Buch geht es um Zeit. Es geht darum, wie Frauen ihre Zeit verbrachten. Wie Frauen über ihre Zeit verfügen konnten. Aber die Herausgeberin Martina Kessel referiert nicht über dieses Thema, sondern sie hat Texte zusammengestellt, in denen Frauen selbst zu Wort kommen.
    Z. B. berichtet eine Frau namens Fanny Lewald im Jahre 1832 über "Häuslichkeiten einer Kaufmannsfamilie", Bettine von Arnim kommt 1818 zu Wort, wir lesen die "Anstandsregeln für eine verheiratete Frau" aus dem Jahr 1980 und über das aus heutiger Sicht unvorstellbar hohe Arbeitspensum eines Dienstmädchens um 1900.
    Diese Ansammlung von Zeitdokumenten ist inzwischen selbst schon zum Zeitdokument geworden (Erscheinungsjahr des Buches 1995), was anhand eines Berichtes über die neuen Bildschirmarbeitsplätze aus dem Jahr 1988 deutlich wird.


    Die einzelnen Texte sind relativ kurz und geben einen guten Einblick in die jeweiligen Lebensumstände, die Zufriedenheit und das Selbstverständnis der berichtenden Frauen. Einige sind recht langatmig formuliert, wie z.B. der Bericht einer Bäuerin aus dem Jahr 1983, der sich liest, als wenn man ihr beim Sprechen zuhört, inklusive Umgangssprache und leichter Sprachfärbung ihres Dialektes. Andere Berichte haben schon fast eine literarische Qualität, die meisten sind aber einfach die Beschreibung eines Tagesablaufes.


    Eine Bewertung des Buches mittels Ratten ist schwierig, weil die Berichte einfach zu unterschiedlich sind. Deswegen verzichte ich hier darauf.

    Reicht es, wenn ich sage, dass ich das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte? Dass ich von der ersten Zeile an so richtig in der Geschichte drinsteckte? Nein? Ok…


    In diesem Thriller geht es um die 16-jährige Doro, die seit dem Tod ihres Bruders von anderen, aber auch von sich selbst zum Freak gestempelt wird. Ein neuer Wohnort ist gleichzeitig ein neuer Anfang, so hofft jedenfalls Doros Mutter, und auch Doro ist froh, endlich ganz unbelastet neue Leute kennenzulernen.
    Doch schon in der ersten Nacht kommt alles ganz anders. Doro findet im Gartenschuppen einen verstörten und verletzten Jungen, der sie verzweifelt um Hilfe bittet – und verschwindet.
    Hat Doro den Jungen wirklich gesehen oder wird sie von den vergangenen Monaten eingeholt? Einmal Freak – immer Freak? Ist das wirklich so einfach?
    Doro will die Wahrheit herausfinden, die Wahrheit über sich, und über den mysteriösen Jungen im Gartenschuppen.



    Jugendbuch hin oder her, „Mein böses Herz“ ist ein wirklich spannender Thriller, der seine Leser in die Welt der Trugbilder entführt. Was ist wirklich wahr? Wem kann ich glauben? Fragen, die nicht nur Doro verunsichern.
    Natürlich hat der erfahrene Thriller-Leser schnell seine Verdächtigen, aber – kann er seinen Erfahrungen trauen? Oder kommt alles doch ganz anders?


    Nur hartgesottene LeserInnen werden den absoluten Nervenkitzel vermissen, für alle anderen reicht die hier gebotene Spannung absolut aus!


    Ganz klar: 5ratten


    SheRaven
    Naja wenn Du Dir überlegst wie lange es gebraucht hat damit eine Frau nicht mehr von ihrem Mann gezwungen werden konnte ihren Beruf auf zu geben wenn er das wollte... mich wundert das ehrlich gesagt nicht.


    @ Holden
    Stimmt, ich glaube, das war Anfang der siebziger Jahre.
    Was mich dran immer schockiert, ist, dass ich diese Zeit miterlebt habe und auch kein kleines Kind mehr war. Das Bewusstsein, welche Macht z.B. mein Vater über meine Mutter hätte haben können, wenn er es gewollt hätte.


    Das alles weiß ich natürlich schon lange, aber trotzdem...

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    Zeiterfahrungen von Frauen im 19. und 20. Jahrhundert


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    In diesem Buch geht es um Zeit. Es darum, wie Frauen ihre Zeit verbrachten. Wie Frauen über ihre Zeit verfügen konnten. Aber die Herausgeberin Martina Kessel referiert nicht über dieses Thema, sondern sie hat Texte zusammengestellt, in denen Frauen selbst zu Wort kommen.
    Z. B. berichtet eine Frau namens Fanny Lewald im Jahre 1832 über "Häuslichkeiten einer Kaufmannsfamilie", Bettine von Arnim kommt 1818 zu Wort, wir lesen die "Anstandsregeln für eine verheiratete Frau" aus dem Jahr 1980. Diese Anstandsregeln haben mich ziemlich überrascht, ich war damals 16 Jahre alt und mir war (glücklicherweise!) nicht bewusst, dass es damals tatsächlich noch Leute gab, die von Frauen eine gewisse Unterwürfigkeit erwarteten. :entsetzt:
    Ich bin gespannt, was mich noch alles erwartet, vor allem aus der Zeit, in der ich selbst kein kleines Kind mehr war.

    Eigentlich lese ich Kriegs- oder Nachkriegsgeschichten eher ungern. Wie gesagt – eigentlich...


    Der an einen wahren Fall angelehnte Krimi hatte mich schon nach den ersten Zeilen für sich gewonnen.
    Frank Stave ist ein sympathischer und authentisch wirkender Ermittler, an dessen Seite wir eine Zeitreise in das unter einem extrem kalten Winter leidende, zerbombte Hamburg von 1947 erleben.
    Alles wird rationiert, Strom, Heizmittel, Lebensmittel. Für fast alles braucht man eine Bezugskarte, Brot wird mit Sägemehl gesteckt, der Schwarzmarkt blüht, sichert auf der einen Seite das Überleben und füllt auf der anderen Seite die Taschen derjenigen, die gut durch den Krieg gekommen sind.


    Dank der klaren, prägnanten Sprache, die an den richtigen Stellen einfühlsam wird, spürt der Leser die Kälte, hört den allmorgendlichen Rauhreif auf der Bettdecke von Frank Stave leise knacken und fragt sich, selbst im warmen Zimmer sitzend, wie unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern das alles bloß ausgehalten haben.


    Ohne leserunden.de wäre ich wahrscheinlich nicht auf das Buch aufmerksam geworden und mir wäre ein absolutes Highlight entgangen.
    Auf die Folgebände bin ich schon sehr gespannt!


    :tipp: und natürlich 5ratten

    Wie es der Zufall will, passt eines meiner SLW-Bücher wie Faust aufs Auge zum Thema Wasser:


    Zwischen Abwasch und Verlangen. Zeiterfahrungen von Frauen im 19. und 20. Jahrundert.
    Herausgegeben von Martina von Kessel


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    Bei soviel Abwasch fließt das Wasser sicher in rauhen Mengen und ich könnte mir vorstellen, dass in den Texten auch das eine oder andere Tränchen verdrückt wird.


    Das Buch gibts leider nur noch antiquarisch.

    Wer war noch mal Conan-Doyle?? Jetzt kommt Anthony Horowitz! :zwinker:


    Ich habe das Buch jetzt auch gelesen Conan-Doyle selbst hätte es nicht besser machen können. Sherlock Holmes wie er leibt und lebt, Watson an seiner Seite, Lestrade ist auch dabei und alle gemeinsam sind auf der Jagd nach bösen Buben. Das viktorianische England lebte vor meinem inneren Auge auf, ein richtiger Schmöker für alle, die gerne über diese Zeit lesen und die einen traditionellen britischen Krimi ohne unnötige Gewaltszenen zu schätzen wissen!


    5ratten

    Ein Buch ganz nach meinem Geschmack!
    Einerseits kann man das Buch als eine Hommage an Raymond-Chandler-Krimis verstehen, andererseits haben wir hier eine Geschichte im Theater-Milieu. Beides verknüpft sich auf spannende Weise, und mittendrin agiert Rosie Winter, eine unbekannte Theaterschauspielerin, die nebenbei als Sekretärin bei einem Detektiv arbeitet, den sie dummerweise tot auffindet und somit auch diesen Job los ist.


    Die Geschichte lebt von der kecken Rosie, der es fast nie die Sprache verschlägt und die wissen möchte, wieso ihr Chef sterben musste. Aber ihre anfänglichen Ermittlungen ziehen so einiges nach sich...


    Ein tolles Buch für alle, die bei einem Krimi nicht zitternd vor Angst und Spannung in der Ecke sitzen müssen und auch für alle, die eine Leideschaft fürs Theater haben oder sogar selbst auf der (Laien)bühne stehen.


    5ratten