Beiträge von stefanie_j_h

    Ich habe das Buch gestern Abend noch fertiggelesen.


    Für meinen Geschmack fügt sich am Ende alles zu leicht und die "Guten" bekommen ihr Happy End. Das ist vielleicht auch der Kürze des Textes geschuldet, dass es keine "Abweichungen vom Pfad" gibt, sondern alles so geradlinig passiert. Das ist auch eines meiner Probleme mit diesem Buch. Es ist zu kurz, um eine Geschichte wirklich ausführlich zu erzählen und ein Stück weit in die Tiefe zu gehen. Es ist mir aber auch zu lang für eine reine Kurzgeschichte. Als Teil einer Sammlung hätte ich das vielleicht anders empfunden.


    Roger und Luvo finden zufällig die Kassette 4510 in der Küche, die ja aber noch keinen Hinweis auf den Fossilienfund gibt. Wie Luvo aus dieser schönen Erinnerung von Alma kombiniert, dass das Foto von Harold eine gewisse Bedeutung hat und sich dahinter die gesuchte Erinnerung versteckt, ist mir aber nicht ganz klar. Hätte man das nicht gesehen, wenn hinter dem Foto diese Kassette klebt? Das Foto hat dadurch ja automatisch einen gewissen Abstand zur Wand, den die anderen Dokumente nicht haben.


    Alma erschießt praktischerweise Roger, so dass Luvo alleine losziehen kann und die Fossilien suchen. Lustig fand ich die Episode mit den finnischen Urlauberinnen, die ihm helfen, den Gorgonops in die Stadt zurückzubringen. Ich fand es auch schön von Luvo, dass er nur einen kleinen Teil des Geldes behält. Andererseits hat er ja niemanden und weiß, dass er nicht mehr lange leben wird. Für Pheko und seinen Sohn habe ich mich natürlich auch gefreut, aber wie oben schon gesagt, das läuft mir alles etwas zu glatt.


    Am Ende bin ich etwas zwiegespalten, die Geschichte war gut erzählt und die Idee mit dem Aufzeichnen der Erinnerungen fand ich auch gelungen, aber vermutlich wird mir diese Novelle nicht lange im Gedächtnis bleiben, weil sie mich einfach nicht besonders berührt oder beschäftigt hat.


    Schön, wie hierbei der Bogen zur Welt der Archäologie gespannt wird; ein passendes Thema, um gerade die Vergänglichkeit des Lebens aus einer noch ganz anderen Perspektive zu beleuchten. "Wir sind Zwischenformen" denkt sich Luvo und löst dabei bei mir ein seltsames Gefühl der Bedeutungslosigkeit aus. Er selbst übrigens tut mir furchtbar leid, denn er hat überhaupt keine eigenen Erinnerungen und dient ebenfalls nur als Gefäß für die Zwecke anderer.


    Die Archäologie als Analogie zu dem, was Luvo da betreibt, ist ein sehr stimmiges Bild, das mir so noch gar nicht aufgefallen ist. Luvo betreibt praktisch Gedächtnis-Archäologie.

    Möglich, aber der gesamte Band hat 260 Seiten, da bleiben nur 120 Seiten für die restlichen 6 Geschichten, das wären wirklich winzige Häppchen :gruebel:.


    Ich finde es auch schade, dass nicht alle Geschichten übersetzt wurden, kann mir aber auch gut vorstellen, dass der Rest dann noch separat herausgebracht werden soll. So viel hat Anthony Doerr ja noch nicht geschrieben und nach dem Erfolg von "Alles Licht..." will man sicher mit dem wenigen Material möglichst viel Gewinn machen.


    Ich habe übrigens mal ins Inhaltsverzeichnis der englischen Ausgabe geschaut. "Unsere" Geschichte hat dort 86 Seiten. Bleiben ja noch über 200 Seiten für die restlichen Geschichten.

    Ich hatte bisher nichts von Anthony Doerr gelesen und bin auch ganz unvoreingenommen an das Buch herangegangen.


    Bei den ersten Seiten hat es mich noch sehr gestört, dass das Buch im Präsens geschrieben ist. Gerade den ersten Satz fand ich seltsam: "Die vierundsiebzigjährige Alma Konachek wohnt in Vredehoek..." Das liest sich doch eher wie ein Zeitungsartikel oder ein Schüleraufsatz. Als man dann mehr über Alma und ihre Situation erfahren hat, fand ich die Zeitform dann wieder passend. Alma lebt ja selbst nur in der Gegenwart, an ihre Vergangenheit kann sie sich nicht erinnern. Jedes Ereignis aus Almas Sicht kann also nur im Hier und Jetzt stattfinden.


    Genauso gut passen die kurzen Kapitel, bei denen sich manchmal nicht auf den ersten Blick der Zusammenhang erschließt, zu Almas Situation. Das finde ich wirklich geschickt gemacht von Anthony Doerr.


    Ich war dann auch sehr überrascht, als herauskam, dass auf diesen kleinen Kassetten Almas Erinnerungen gespeichert werden, die sie wieder und wieder erleben kann. Die Gefahren, die diese neue Technologie birgt, bekommen wir dann ja auch direkt in Person von Roger und Luvo präsentiert. Alles, was ursprünglich vielleicht mal als Hilfe für die Menschen erfunden wurde, wird eben früher oder später auch von Personen mit krimineller Energie genutzt.


    Grundsätzlich finde ich ja, dass für so eine kurze Geschichte ganz schön viel los ist. Es geht ja nicht nur um Alma und ihre Krankheit, sondern auch um Pheko, seinen Sohn, seine Lebensumstände, um Roger, der Gewinn aus einer Erinnerung schlagen will, um Luvo, der dafür benutzt wird und dann ist da ja auch noch der verstorbene Harold, der vor seinem Tod noch eine wichtige Entdeckung gemacht hat. Ich bin gespannt, wie das alles aufgelöst wird und welches Ende diese Personen finden.

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    Zwei junge bulgarische Männer, die in Wien leben und finanzielle Probleme haben, werden zu Miro geschickt, dem "Engel der Flüchtlinge". Dieser Miro ist allerdings schon tot und liegt am Wiener Zentralfriedhof begraben. Nach einer kurzen Einführung der recht ähnlichen aktuellen Situation der beiden, Iskren und Svetljo, springt das Buch zurück in der Zeit und erzählt die jeweilige Familiengeschichte in Bulgarien, die sich an ein paar Stellen berührt und überschneidet.


    Ich habe bisher 120 Seiten gelesen, also ein knappes Viertel des Buches und lese es ganz gerne. Ich mag die Sprache, die Geschichte ist bisher allerdings nichts besonderes. Es ist eine typische Familiengeschichte, die Leben der Großeltern-Generation werden eher kurz abgehandelt, die Eltern von Iskren und Svetljo nehmen dann schon etwas mehr Raum ein. Im Hintergrund spielt natürlich auch die Geschichte Bulgariens eine Rolle, von der ich aber zu wenig weiß, um das alles so genau zuordnen zu können.


    Ich bin schon gespannt auf das weitere Buch, hoffe aber, dass da noch etwas mehr kommt als eine ganz gut erzählte Familiengeschichte.

    Ich habe mit meinem Buch immer noch nicht angefangen. Ich wollte noch ein anderes Buch vorher lesen und mit dem bin ich noch nicht fertig, weil ich momentan jeden Abend nach ein paar Seiten direkt einschlafe. Aber als nächstes nehme ich mir dann mein "Zungenbuch" vor. Am Wochenende stehen einige Zugfahrten an, also wird das im März vielleicht noch was.


    Ich möchte übrigens auch nicht in den Lostopf, falls ich dafür überhaupt in Frage kommen würde :winken:

    Ich lese das Buch gerade und bin restlos begeistert. Ich habe jetzt die ersten drei Geschichten gelesen und mir macht jede wieder auf neue Art und Weise richtig viel Spaß. Ich weiß gar nicht, warum ich so lange gewartet habe, das Buch zu lesen! Mich hat der Umfang etwas abgeschreckt und einige Meinungen, die ich gehört hatte, dass es wohl nicht leicht zu lesen wäre.


    Ich kenne den Film schon und habe deshalb auch schon einige Bilder vor Augen, aber im Buch wird doch viel mehr erklärt und man darf länger an einem Ort bleiben. Wenn ich den Film richtig in Erinnerung habe, hat er ja eine andere Struktur und wechselt öfter den Schauplatz.


    Ich bin seit langer Zeit mal wieder richtig begeistert, mir gefällt die Geschichte und ich finde es unglaublich faszinierend, was David Mitchell mit Sprache macht - jede Geschichte hat ihren ganz eigenen Stil. Am liebsten würde ich die ganze Zeit nur lesen, aber andererseits auch wieder nicht, denn dann wäre das Buch ja bald vorbei.

    Mir ging es wie Dani, ich fand den Film nicht so überragend. Zwar gut gemacht, tolle, stimmungsvolle Bilder, aber wenig Handlung und wenig Hintergründe über die Charaktere. Das war doch alles etwas platt und eindimensional.


    Vom Buch hatte ich bisher noch nichts gehört und will es jetzt auch nicht übermäßig gerne lesen, mich würde allerdings auch interessieren, wie der Vergleich Buch/Film ausfällt, falls jemand beides kennt.

    "Wilde Schafsjagd" war mein erstes und wahrscheinlich aber auch letztes Buch von Murakami.


    Die "Wilde Schafsjagd" war damals auch mein erster Murakami und ich hätte es wirklich dabei bewenden lassen sollen. Ich habe noch weitere Bücher von ihm gelesen, die mir zwar ein bisschen besser gefallen haben, aber so wirklich habe ich mich mit seiner Art zu erzählen nie angefreundet.

    Ich habe diesen Teil lange vor mir hergeschoben, weil ich gelesen hatte, dass einige Charaktere fehlen und das Buch recht langweilig ist. Ich fand es dann aber ganz spannend, dass mal ein paar andere Charaktere in den Fokus gerückt sind. Vor allem Cersei mal von einer anderen Seite kennenzulernen fand ich toll. Sansa hat sich auch ganz toll weiterentwickelt und nimmt langsam ihr Leben selbst in die Hand. Ich bin aber auch skeptisch, ob sie



    Arya
    Ihre Passagen fand ich irgendwie am uninteressantesten. Braavos an sich hat mich zwar schon interessiert, aber den Tempel fand ich seltsam.


    So unterschiedlich sind zum Glück die Vorlieben - ich habe mich auf Aryas Kapitel immer am meisten gefreut.


    Tyrion habe ich zum Beispiel gar nicht vermisst, der geht mir eigentlich nur auf die Nerven :breitgrins:



    Brienne


    Ich habe den vierten Band Anfang des Jahres gelesen und merke jetzt schon, dass ich einiges nicht mehr weiß :gruebel:


    Ich finde es aber auch unheimlich schwierig, Buch und Serie auseinanderzuhalten. Durch die Serie habe ich beim Lesen auch immer die Schauspieler vor Augen und ich hatte schon manchmal das Gefühl, Szenen gesehen zu haben, die ich nur gelesen habe.