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Stephan R. Bellem - Bluttrinker
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Inhalt:
Gottgleich zu werden und sich über die anderen zu erheben - im Kampf um die Vorherrschaft auf Kanduras werden vier verschiedene Charaktere alles versuchen, um an ihr Ziel zu gelangen. Vier Schicksale - vier Einblicke in menschliche Abgründe. In Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, kämpfen sie um ihren Platz in einer Welt, die im Dunkel der Nacht zu versinken droht. (Klappentext)
Bewertung:
„Bluttrinker“ ist ein vielversprechender Titel für ein Fantasybuch. Leider hält das Buch nicht, was der Name verspricht, obwohl die Grundidee nicht schlecht ist. Als Grundproblem hierbei sehe ich, dass der Titel am Kern des Buches vorbeigeht. Ein guter Buchtitel sollte das treffen, worum es geht und nicht nur aufmerksamkeitserregend klingen. Vielleicht liegt es daran, dass es sich generell schwer sagen lässt, worum es in diesem Buch geht. Die Handlung besteht aus dem altbekannten Kampf Gut gegen Böse, der schon besser erzählt wurde. Das Buch mag noch den ein oder anderen Pluspunkt haben, wenn man mit Fantasy nicht sehr vertraut ist, wenn man aber schon einiges kennt, erfüllt dieses Werk die Maßstäbe nicht.
Bereits der Prolog gefiel mir nicht besonders. Meine Meinung zu dem Buch besserte sich zwar mit zunehmender Seitenzahl, ganz überzeugen konnte es mich bis zum Ende dennoch nicht. In einem Fantasybuch erwarte ich auf bekannte Fantasyvölker zu treffen. Hier erfüllt der Autor also meine Erwartungen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich abgedroschener Sätze bedienen muss und zum Teile unkreative Namen vergibt.
Die Männer spielen die großen Rollen und die Frauen sind schmückendes Beiwerk. Damit kann ich leben. Womit ich nicht leben kann ist, dass alle Frauen, die dann doch noch auftauchen nicht nur unheimlich schön, sondern auch noch unheimlich talentiert sind. In Zusammenhang mit ihnen verirrt sich die ein oder andere fast unwichtige Liebesgeschichte. So manche Szene entkommt gerade noch so der Bezeichnung Kitsch.
Den Personen nahe zu kommen, fällt schwer. Es gibt zu viele und zu wenige sind sympathisch. Man muss sich nicht auf den einen Hauptcharakter beschränken, aber wenn es mehrere sind, müssen auch diese tiefgründig dargestellt werden. Genauso oberflächlich wie die nicht immer logisch handelnden Personen erscheint stellenweise auch die Handlung. Wo sind die genauen Hintergründe? Geschichten nur kurz anzureißen, fesselt nicht. Einzig eine Idee für magische Fortbewegung konnte mich überzeugen.
Immerhin konnte ich mit zwei Charakteren mit der Zeit mehr anfangen, aber wie alles andere, kamen auch sie zu kurz. Positiv erwähnen muss ich auch, dass die weisen Personen nicht fehlerlos sind. Ihre Handlungsweise ist diskutabel.
Keine Figur ist sicher vor Verletzungen oder gar tot, das gefällt mir, denn nichts ist so unrealistisch wie Kämpfe, bei denen alle Guten stets heil davonkommen.
Interessant war es, von beiden Seiten zu lesen, der guten und der bösen. Dadurch war man als Leser besser informiert als die Charaktere. Die haben zum Teile eine ziemlich lange Leitung und brauchen ewig, um hinter bestimmte Dinge zu kommen.
Bereits zu Anfang heißt es, dass Trolle nur mit Feuer richtig vernichtet werden können. Wenn dies allgemein bekannt ist, warum dauert es dann ewig bis jemand auf die glorreiche Idee kommt sie mit eben diesem zu bekämpfen?
Sprachlich gefielt mir das Buch nicht durchweg. Manche Wortwahl sagte mir gar nicht zu, aber das ist natürlich subjektiv. Ein paar Fehler haben sich auch eingeschlichen.
Kartenfans bekommen ihre Karte. Ich finde die weder besonders gelungen noch unbedingt notwendig. Haben Leser heutzutage so wenig Phantasie, dass sie zu allem eine Karte brauchen? Die Welt, um die es hier geht, ist nicht so komplex, dass man nicht ohne auskommen kann.
Vielleicht bin ich einfach zu verwöhnt von anderen Fantasybüchern, um dieses Buch zu bejubeln.
Liebe Grüße
Nirika