Beiträge von Nirika


    Das fällt mir, obwohl ich eigentlich ganz gerne auch mal ein Drama lese, auch immer wieder auf. Zwar kann man die meisten Dramen natürlich schneller lesen als ein Roman, vieles der eigentlichen Wirkung geht aber ohne das Schauspiel verloren. Trotzdem lohnt sich Shakespeare auch in reiner Textform, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch :smile:


    Es gibt durchaus Draman, die eigentlich dafür geschrieben wurden, sie zu lesen und nicht um sie auf der Bühne zu spielen. Ein Beispiel dafür ist Henrik Ibsens Peer Gynt. Lustigerweise ist das heute eines seiner meistgespielten Werke, aber eigentlich war es zuerst nur zum Lesen gedacht.

    Hallo!


    Ludvig Holberg - Erasmus Montanus oder Rasmus Berg
    Original- und Lesetitel: Erasmus Montanus eller Rasmus Berg


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    Inhalt:
    Bauernsohn Rasmus Berg kehrt von seinem Studium aus Kopenhagen zurück. Nun nennt er sich Erasmus Berg und benutzt Latein sooft er kann. Er macht sich in seinem Heimatort auf die Suche nach jemandem, mit dem er einen wissenschaftlichen Disput halten kann, wird aber nicht fündig. Er beweist, dass seine Mutter ein Stein ist und der im Dienst der Kirche stehende Per Degn ein Hahn. Mit seinen Darbietungen von seinem Diksussionskönnen macht er sich zunehmend unbeliebt. Seine Familie beginnt zu verzweifeln und es droht die Auflösung seiner Verlobung. Der künftige Schwiegervater will die Hochzeit nur dann erlauben, wenn Erasmus die Aussagen, die Erde sei rund und die Erde würde sich um die Sonne drehen, zurücknimmt.


    Bewertung:
    Das Drama hat vielfach amüsante Teile, was sehr dazu beiträgt, dass es sich leicht lesen lässt.
    Der durch sein Studium in der Stadt etwas weltfremd gewordene Erasmus Montanus verleugnet seine Herkunft, indem er seinen ursprünglichen Namen ins Lateinische umgewandelt hat. Inmitten der Dänisch sprechenden Landbevölkerung wirkt seine von Latein geprägte Sprache aufgesetzt und albern, nur er selbst bemerkt das nichts. An der Universität hat er viel Wissen erworben, vermag aber nicht dies in der realen Welt einzusetzen. In Kontrast zu ihm steht sein Bruder Jacob, der zwar nicht studiert hat, dafür aber seinen gesunden Menschenverstand einzusetzen weiß. Erasmus hingegen hat einen gefährlichen Hochmut entwickelt, und man wartet nur darauf, dass ihn das abgesehen von mehren lächerlichen Situationen noch in echte Schwierigkeiten bringt.


    Schon zu Anfang, noch bevor der Leser auf Erasmus selbst trifft, lässt sich durch eine Erzählung über seine Heimreise erahnen, was für ein Mann er ist. Er ist so sehr damit beschäftigt, die Sterne und den Himmel zu betrachten, dass er 3 Mal vom Wagen fällt. Erasmus beschäftigt sich so sehr mit dem, was in der Ferne liegt, dass er das nahe nicht mehr sehen kann. Es fehlt ihm an Bodenhaftung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es von ihm heißt: „Rasmus Berg mag ein kluger Mann im Himmel sein, doch auf der Erde ist er ein Narr auf der Erde.“ („Rasmus Berg er vel en klog Mand paa Himmelen, men en Nar paa Jorden.“)


    Die Person des Erasmus Montanus wird stark überspitzt dargestellt, und genau das macht die Satire des Buches aus.
    Durch ihre Sprache, ihr Verhalten und ihre Aussagen werden die Personen sehr gut charakterisiert.


    Langeweile kommt nicht auf, denn Erasmus fällt immer etwas ein, womit er für Aufregung sorgt. Das Ende fand ich ein wenig unbefriedigend, da die Auflösung doch recht einfach erschien und vor allem sehr plötzlich aus dem nichts kam.


    Was nützt Wissen, wenn man es nicht zu gebrauchen weiß und es nur dazu nutzt sich über andere zu erheben?
    Gleichzeitig kann einem Erasmus doch ein wenig leidtun. Von der weltoffenen Stadt kommt er zurück in sein Heimatdorf, in dem neue Gedanken nicht erwünscht sind. Was nützt eine gute Ausbildung, wenn niemand davon etwas hören will?


    Holberg ist ein zeitloses, leicht nachvollziehbares Werk gelungen, dass einem das ein oder andere Schmunzeln auf das Gesicht zaubert.


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Hallo!


    Christoph Hardebusch - Sturmwelten. Jenseits der Drachenküste


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    Inhalt:
    Ein mächtiger Sturm zieht auf über den Weltmeeren auf. Denn als das schwarze Schiff erneut gesichtet wird und die Jagd nach seinem Geheimnis ihren Höhepunkt findet, erwachen magische Geschöpfe aus dem Dunkel der Vergangenheit. Eine gewaltige Seeschlacht entbrennt, und für den Freibeuter Jaquento ist endlich der Augenblick gekommen, in dem sich nicht nur sein Schicksal, sondern die Zukunft der ganzen Welt für immer verändern wird …(Buch)


    Bewertung:
    Im dritten und abschließenden Teil der Sturmwelttrilogie trifft man auf altbekannten und bereits liebgewonnen Charaktere, die man in den ersten beiden Bänden kennenlernte. Der Erzählstil bleibt derselbe wie gewohnt, und damit gut. Abwechselnd wird aus verschiedenen Perspektiven berichtet, was sehr zur Spannung beiträgt.


    Wenn das Lesen der Vorgängerbücher schon eine Weile zurückliegt, kann es mitunter schwierig werden, die genauen Zusammenhänge herzustellen. Es empfiehlt sich also, die 3 Bücher zeitnah zu lesen, um am meisten davon zu haben.


    Die Aufgabe des abschließenden Teils ist es nicht nur die Geschichte zu einem spannenden Ende zu bringen, sondern auch noch offene Fragen zu beantworten. Wer nach den Antworten sucht, die in den ersten beiden Teilen aufgeworfen wurde, wird hier viele Antworten finden. Nicht immer sind sie so spektakulär wie erwartet und auch nicht immer ganz zufriedenstellend. Nachdem man so lange auf etwas gewartet hat, kann die ein oder andere Auflösung fast enttäuschend erscheinen.


    Die Handlungsstränge werden zusammengeführt und ich finde, dass ist nicht 100%ig gelungen.

    Auch die großen Seeschlacht war im nachhinein betrachtet nicht ganz zufriedenstellend. Gelungen hingegen finde ich, die Darstellung der Drachen. Hier gibt es einige Überraschungen, dennoch hätte ich mir hier noch ein paar mehr Erklärungen erhofft.


    Das Ende ist etwas lang geraten und der Epilog verwirrt mehr als das er nützt.


    Lustige Szenen gibt es in dem Buch trotz aller Dramatik auch, und natürlich sind Frangio und Groferton daran nicht ganz unschuldig.


    Sprachlich lässt sich das Buch angenehm lesen, sodass man über einen seltsamen Vergleich zu Beginn des Buches (fast) hinwegsehen kann.

    Zitat von Seite 17

    Im ersten Licht des Tages präsentierte sich die Küste als dunkler Umriss am Horizont, eingehüllt in Frühnebel, wie eine Jungfer, die zu keusch war, um sich ganz zu offenbaren.



    Wer sich literarisch gerne auf See begibt und Drachen mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen.


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!


    Gesa Schwartz - Grim: Das Siegel des Feuers


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    Inhalt:
    Gargoyle Grim wurde strafversetzt und muss nun im nächtlichen Paris Streifendienste übernehmen, für die er überqualifiziert ist. Es ist seine Aufgabe über das steinerne Gesetz der Gargoyles zu wachen und dafür zu sorgen, dass die Menschen nichts von den Wesen erfahren, die ganz in ihrer Nähe leben.
    Durch Zufall wird sein Leben mit dem von Mia verwoben, einem Menschen. Als ihr Bruder Jakob verschwindet, überlässt er ihr ein geheimnisvolles Pergament


    Bewertung:
    Ich dachte, diese Buch könnte eines meiner, vielleicht sogar das schönste Leseerlebnis in diesem Jahr werden. Am Anfang war ich begeistert von diesen vielen phantastischen Figuren und der sich aufbauenden Spannung. Der angenehme Schreibstil tat sein Übriges.
    Obwohl ich die weibliche Hauptperson, Mia nicht besonders mochte. Mit Grim konnte ich zunächst wenig anfangen, doch er wies von Anfang an Kanten auf. Er ist keine glatte Figur. Dadurch besteht die Gefahr, dass er austauschbar ist, denn solche Figuren gibt es in der Literatur mehrfach. Sein von Kraftausdrücken geprägtes Vokabular passt zu dem Gargoyle, der er vorgibt zu sein. Positiv anzumerken bleibt, dass Grim voller Wiedersprüche ist, die in interessant machen.
    Ein paar lustige Nebenfiguren tragen zum Lesevergnügen bei.


    Trotz der Vielfalt der Figuren und der Magie in der Welt der Gargoyles, sind manchmal die einfachsten Mittel die besten. Soetwas mag ich.


    Die Geschichte verliert nach ungefähr der Hälfte ihren Reiz. Plötzlich passieren Dinge oder werden Entscheidungen getroffen, die ich nicht genug begründet finde. Außerdem fragte ich mich irgendwann wie viele Personen Grim eigentlich noch einen Gefallen schulde. Dass das in einem Leben möglich ist!
    Ein weiterer Kritikpunkt sind einige Szenen, die ich in einem Fantasybuch nicht erwarte und dort auch nicht lesen möchte.
    War das Buch am Anfang noch voller Überraschungen, kann man später so einiges vorher erahnen. So manche Idee bleibt unausgereift und/ oder es wird ihr nicht genug Platz eingeräumt um gerechtfertigt zu sein.


    Zum Ende hin konnte mich das Buch kaum noch fesseln, weshalb ich sehr lange brauchte um bis zum Schluss zu kommen.


    Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Ob er Gargoyle auf dem Bild nun zu Grim passt, ist streitbar, aber im Regal sieht das Bild allemal gut aus.


    3ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!


    Ralf Isau - Die Dunklen


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    Inhalt:
    Die Synästhesistin und Pianistin Sarah D' Albis erhält bei einem Konzert eine ungewöhnliche Botschaft, die sich in den Tönen eine Stückes von Franz List versteckt. Dies ist der Beginn einer Schnitzeljagd quer durch Europa. Auf der Suche nach der Purpurpatitur, dem mächtigsten Musikstück der Welt, gilt es nicht nur das nächste Ziel zu finden, sondern auch den Verfolgern, den Dunklen, zu entkommen.


    Bewertung:
    Das Cover diese Buches hat mich ebenso fasziniert wie beunruhigt. Das kann man von den Seiten zwischen den Buchdeckeln leider so nicht sagen.


    Die Grundidee des Buches ist, das erkennen von Botschaften in Musikstücken mittels Synästhesie. Diese Fähigkeit ermöglicht es mehrere Wahrnehmungen miteinander zu verknüpfen, sodass die mit dieser Gabe Musik nicht nur hören, sondern auch sehen können. Das Problem hierbei ist, dass die Hauptperson Sarah D' Albis so unsympathisch ist, dass es egal ist, was sie kann. Abgesehen davon, dass sie sowieso alles kann und falls nicht, aus dem nichts jemand erscheint, der es kann. Daraus ergibt sich der nächste Kritikpunkt. Sarah findet sehr schnell die Lösungen zu rätseln, wobei es als Leser nicht immer einfach ist ihren Gedanken zu folgen. Umso verwunderlicher wirkt es, wie schwer von Begriff sie in anderen Belangen ist. Ein Geheimnis, dass der Leser sehr schnell erahnt, deckt sie ewig nicht auf.


    Isau vermischt in gewohnter Manier Fakten und Phantasie. Doch bei keinem seiner bisherigen Bücher hat er sich derartige Längen erlaubt. Man muss sich nicht bei jedem Buch selbst neu erfinden, aber wenn man sich immer auf alte Muster verlässt, wird es irgendwann langweilig. Abgesehen davon finden sich in der Geschichte einige Unnötigkeiten, die viel zu erzwungen rüberkommen.
    Der Autor mag gut recherchiert haben, vergisst aber der Geschichte wirkliche Lebendigkeit einzuhauchen und gibt dem Leser steife Charaktere, mit denen sich schwer etwas anfangen lässt.


    Ich mag es, wenn ein Autor Personen aus anderen Büchern auftauchen lässt und Isau hat dies auch in die Dunklen getan. Trotzdem wird es irgendwann verwunderlich wie viele Bösewichte es gibt, die alle mit speziellen Fähigkeiten bekämpft werden müssen.


    Im Buch finden sich viele Zitate von und über Franz List. Ich habe über diesen Komponisten bisher wenig gewusst, doch so wurde meine Neugier ein wenig geweckt.


    Der Konflikt zwischen den Dunklen und den Lichten der Farbenlauscher ist eine klassische Darstellung vom Kampf der Guten gegen die Bösen, wobei die Guten nicht sympathisch sind.


    Für mich war dies ein sehr schwaches Buch von einem meiner Lieblingsautoren.


    2ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße


    Nirika

    Ich habe mir einen einfachen Taschenkalender besorgt, in den ich selbst genug hineinkritzeln bzw. hineinkleben werde. Ich kenne mich ja …
    Ich hatte 2010 einen Norwegensehnsuchtskalender. Die Bilder sind einfach nur wunderschön. Mit Norwegen direkt vor der Haustür brauche ich sowas für 2011 erstmal nicht. Generell finde ich die Sehnsuchtskalender aber ganz toll. Ich habe die ganzen Bilder in meinem Zimmer aufgehängt. :smile:
    So ein Kalender mit Bildern wäre natürlich schön. Ich habe mich nur noch nicht entschieden was für einen ich haben möchte. Vielleicht was mit Pferden? Das hatte ich nicht mehr seit ich 12 war oder so.

    Mit Harry Potter als Hauptfigur möchte ich kein weiteres Buch mehr lesen. Die Geschichte ist für mich abgeschlossen. Ob ich ein Ablegerbuch lesen würde, mag ich so pauschal nicht entscheiden. Das käme wohl auf die gewählte Hauptperson an.
    Generell bin ich eher dafür, dass Rowling sich an etwas ganz neuem versucht statt das bereits erfolgreiche so weit auszudehnen bis es keiner mehr lesen mag.

    Hallo!


    Beim Stöbern bin ich heute auf dieses Buch gestoßen:
    Mary Hoffman: Stravaganza - Stadt der Geheimnisse (4)

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    Ich fand die Stravaganza-Reihe ganz toll, dachte aber sie wäre mit nach 3 Büchern beendet. Deshalb ging das Erscheinen des 4 Bandes völlig an mir vorüber. Das Cover finde ich wie die vom Rest der Reihe sehr schön, nur wie steht es mit dem Inhalt? Hat jemand das Buch gelesen?


    Auf Englisch gibt es bereits einen 5. Band und es sind wohl noch weitere Bücher geplant. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Ich fürchte, dass die Idee einfach ihren Reiz verlieren wird.


    Liebe Grüße


    Nirika



    EDIT: Betreff angepasst. LG Seychella

    Hallo!


    Stephan R. Bellem - Bluttrinker


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    Inhalt:
    Gottgleich zu werden und sich über die anderen zu erheben - im Kampf um die Vorherrschaft auf Kanduras werden vier verschiedene Charaktere alles versuchen, um an ihr Ziel zu gelangen. Vier Schicksale - vier Einblicke in menschliche Abgründe. In Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, kämpfen sie um ihren Platz in einer Welt, die im Dunkel der Nacht zu versinken droht. (Klappentext)


    Bewertung:
    „Bluttrinker“ ist ein vielversprechender Titel für ein Fantasybuch. Leider hält das Buch nicht, was der Name verspricht, obwohl die Grundidee nicht schlecht ist. Als Grundproblem hierbei sehe ich, dass der Titel am Kern des Buches vorbeigeht. Ein guter Buchtitel sollte das treffen, worum es geht und nicht nur aufmerksamkeitserregend klingen. Vielleicht liegt es daran, dass es sich generell schwer sagen lässt, worum es in diesem Buch geht. Die Handlung besteht aus dem altbekannten Kampf Gut gegen Böse, der schon besser erzählt wurde. Das Buch mag noch den ein oder anderen Pluspunkt haben, wenn man mit Fantasy nicht sehr vertraut ist, wenn man aber schon einiges kennt, erfüllt dieses Werk die Maßstäbe nicht.


    Bereits der Prolog gefiel mir nicht besonders. Meine Meinung zu dem Buch besserte sich zwar mit zunehmender Seitenzahl, ganz überzeugen konnte es mich bis zum Ende dennoch nicht. In einem Fantasybuch erwarte ich auf bekannte Fantasyvölker zu treffen. Hier erfüllt der Autor also meine Erwartungen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich abgedroschener Sätze bedienen muss und zum Teile unkreative Namen vergibt.
    Die Männer spielen die großen Rollen und die Frauen sind schmückendes Beiwerk. Damit kann ich leben. Womit ich nicht leben kann ist, dass alle Frauen, die dann doch noch auftauchen nicht nur unheimlich schön, sondern auch noch unheimlich talentiert sind. In Zusammenhang mit ihnen verirrt sich die ein oder andere fast unwichtige Liebesgeschichte. So manche Szene entkommt gerade noch so der Bezeichnung Kitsch.


    Den Personen nahe zu kommen, fällt schwer. Es gibt zu viele und zu wenige sind sympathisch. Man muss sich nicht auf den einen Hauptcharakter beschränken, aber wenn es mehrere sind, müssen auch diese tiefgründig dargestellt werden. Genauso oberflächlich wie die nicht immer logisch handelnden Personen erscheint stellenweise auch die Handlung. Wo sind die genauen Hintergründe? Geschichten nur kurz anzureißen, fesselt nicht. Einzig eine Idee für magische Fortbewegung konnte mich überzeugen.
    Immerhin konnte ich mit zwei Charakteren mit der Zeit mehr anfangen, aber wie alles andere, kamen auch sie zu kurz. Positiv erwähnen muss ich auch, dass die weisen Personen nicht fehlerlos sind. Ihre Handlungsweise ist diskutabel.
    Keine Figur ist sicher vor Verletzungen oder gar tot, das gefällt mir, denn nichts ist so unrealistisch wie Kämpfe, bei denen alle Guten stets heil davonkommen.


    Interessant war es, von beiden Seiten zu lesen, der guten und der bösen. Dadurch war man als Leser besser informiert als die Charaktere. Die haben zum Teile eine ziemlich lange Leitung und brauchen ewig, um hinter bestimmte Dinge zu kommen.
    Bereits zu Anfang heißt es, dass Trolle nur mit Feuer richtig vernichtet werden können. Wenn dies allgemein bekannt ist, warum dauert es dann ewig bis jemand auf die glorreiche Idee kommt sie mit eben diesem zu bekämpfen?


    Sprachlich gefielt mir das Buch nicht durchweg. Manche Wortwahl sagte mir gar nicht zu, aber das ist natürlich subjektiv. Ein paar Fehler haben sich auch eingeschlichen.


    Kartenfans bekommen ihre Karte. Ich finde die weder besonders gelungen noch unbedingt notwendig. Haben Leser heutzutage so wenig Phantasie, dass sie zu allem eine Karte brauchen? Die Welt, um die es hier geht, ist nicht so komplex, dass man nicht ohne auskommen kann.


    Vielleicht bin ich einfach zu verwöhnt von anderen Fantasybüchern, um dieses Buch zu bejubeln.


    2ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!


    Lene Kaaberbøl - Serpent Gift


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    Originaltitel: Slangens Gave
    Lesetitel: Slangens Gåve


    Lene Kaaberbøl - Dina in der Drachenburg (Band 1)
    Lene Kaaberbøl - Shamer's signet (Band 2)


    Inhalt:
    Dina und ihre Familie haben sich an das Leben im Hochland gewöhnt und es scheint als würde endlich wieder Ruhe einkehren. Dies ändert sich als Dina auf dem Markt einem Fremden begegnet, der ihren Namen erfahren möchte. Auf das Mädchen wirkt er nur unangenehm, doch ihre Mutter versetzt er in Panik. Dieser Mann ist gefährlich und er will Dina. Die Familie flüchtet. Doch wie soll man einem Schwarzmagier entkommen?


    Bewertung:
    Nach einem schwachen zweiten Band, kann man sich der Magie des dritten nicht entziehen. Der Beginn ist etwas verhalten, doch danach gelingt es kaum noch, mit dem Lesen aufzuhören.
    Während in den vorigen Büchern nur allzu deutlich zu erkennen war, wer zu welcher Seite gehört, kann diese Zuordnung in diesem Teil der Geschichte um Dina nicht mehr so einfach vorgenommen werden. Der Fremde kann als eine der interessantesten Figuren bisher bezeichnet werden. Nichts ist so wie es scheint und jede Geschichte hat mindestens 2 Seiten.
    Auch die bereits bekannten Charaktere sind zum Großteil mit von der Partie, doch einige sind nur Randerscheinungen. Der größte Platz wird Dina und Davin eingeräumt, aus deren Sichtweisen die Geschichte erzählt wird. Doch auch Nico, meinem Lieblingscharakter aus Band 1 darf sich diesmal wieder mehr einbringen, nachdem er im vorigen Buch fast unwichtig war.
    Die Figuren sind zur Entwicklung fähig. Dieses Mal war ich nicht mehr so genervt von Davin. Vielleicht liegt es am positiven Einfluss einiger anderer, vielleicht merkt er auch einfach, dass rohe Gewalt allein nicht immer zum Ziel führt. Auf jeden Fall schafft er es, ab und an seinen Kopf zu benutzen oder auch mal auf andere zu hören. Damit hat er sich einige Sympathiepunkte verdient.
    Dina könnte noch etwas mehr Farbe vertragen. Während man Davin besser kennelernt, droht sie fast ein wenig zu entgleiten.


    Überaus gelungen finde ich den Wechsel der Perspektiven. Genau an den spannendsten Stellen, übernimmt der jeweils andere den Erzählpart, wodurch es fast unmöglich ist, sich vor der letzten Seite von dem Buch zu trennen.
    Die Handlung ist abwechslungsreich und hinter jedem Absatz kann eine neue Erkenntnis, eine neue Gefahr oder eine neue Idee lauern. Ich wurde von so manchem überrascht. Hinzu kommen lebhafte Beschreibungen und eine angenehme Sprache.


    Ein wenig schade finde ich, dass die Autorin es sich am Ende fast ein wenig einfach macht.


    Für Jugendliche und Erwachsene ist diese Buch sicherlich ein Lesespaß. Für Kinder würde ich das Buch nicht empfehlen. Dafür ist es manchmal doch etwas zu grausam. Lene Kaaberbøl geht mit ihren Charakteren nicht gerade zimperlich um.


    5ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!


    Hanne Ørstavik - Die Pastorin


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    Originaltitel: Presten


    Inhalt:
    Die 35-jährige Liv arbeitet als Pastorin in einem kleinen Ort in Nordnorwegen. Die Stelle hat sie seit ca. einem Jahr inne. Als eine junge Samin sich erhängt, muss sie sich um die Trauerfeier kümmern. Dies weckt Schatten aus der Vergangenheit. Liv erinnert sich an die Zeit mit Kristiane, einer Puppenspielerin, die sei während ihrer Zeit in Süddeutschland kennenlernte und nach deren Tod sie in ihre Heimat Norwegen zurückkehrte.


    Bewertung:
    Die Geschichte handelt von Livs Leben in der Gegenwart, ihrer Vergangenheit und der Abhandlung, die sie über den Aufstand der Samen schreibt. Es ist nicht leicht zu beschreiben, worum es in diesem Buch geht.


    Es ist schwer Liv nahezukommen. Sie hat Probleme sich ihrer eigenen Gefühlswelt zu stellen und bemerkt man beim Lesen. Da sie die zentrale Figur im Buch ist, andere Personen wirken eher wie Randerscheinungen, stellt das ein Problem da. Wie soll einem ein Buch gefallen, dessen Hauptcharakter so unannahbar wirkt, obwohl sie ihre Geschichte selbst erzählt? Gleichzeitig hat diese Tatsache jedoch den Effekt, dass Liv echter wirkt. Man kann nur erahnen, was in ihr vorgeht, doch dieses Erahnen reicht aus, um mit ihr zu fühlen.


    Dieses Buch besteht aus ruhigen Tönen. Beim Lesen entsteht der Eindruck als wäre alles still. Umso schwerer wirken die Einschnitte, die die Stille der Handlung durchbrechen. Es geht um das Leben und den Tod. Es geht um Vertrauen und den Glauben an Gott. Diese Themen allein versprechen genug Spannung. Das Geschehen fordert vom Leser, selbst zu denken, um Liv zu verstehen. Hilflos steht sie trotz ihres Berufes Trauernden gegenüber und obwohl es doch ihre Aufgabe ist, kann sie keinen Trost geben. Live wurde Pastorin, um denen Menschen zu helfen. Es fällt ihr schwer zu sehen, dass sie es nicht kann.
    Es reicht nicht dieses Buch einfach nur zu lesen, denn dann kann es schnell langweilig werden, es ist notwendig, sich auf die Handlung einzulassen.

    Hanne Ørstaviks Stil ist einlullend. Man hat das Gefühl in einen warmen Wattebausch gepackt zu werden, aus dem man erst am Ende des Buches wieder entlassen wird. Am Anfang mag das noch ganz attraktiv sein, doch nach einer Weile, wartete man nicht mehr auf solide Erzählkunst, sondern spezielle Züge.
    Die Handlung verliert sich in der Beschreibung kleiner, alltäglicher Dinge. Doch auch in diesen alltäglichen Schilderungen lässt sich Livs Schmerz erkennen.


    Ganz überzeugt hat mich das Buch nicht. Es entsteht ein wenig der Eindruck, dass bei dem Versuch möglichst tiefgründig zu wirken eben genau diese Tiefgründigkeit verloren geht und droht sich in Belanglosigkeiten zu verlieren.


    3ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!

    Lene Kaaberbøl - Shamer's Signet

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    Originatitel: Skammertegnet
    Lesetitel: Skammarteiknet


    Inhalt:
    Nach den Ereignissen aus Band 1 ist Dinas Familie Hochland gezogen. Auch jetzt noch ist die Gabe ihrer Mutter, in Menschen das zu sehen, wofür sie sich schämen, gefragt. Dina versucht von ihrer Mutter zu lernen wie die Gabe einzusetzen ist.
    Eines Tages kommt ein Mann und bittet Dinas Mutter um Hilfe, doch Mutter und Tochter werden in einen Hinterhalt gelockt …


    Bewertung:
    Der 2. Band hält dem Vergleich mit dem ersten nicht Stand. Im Auftakt zu der Serie mochte ich kaum aufhören zu lesen, doch hier macht sich nun stellenweise Langeweile breit. Dazu trägt auch bei, dass die Geschichte diesmal nicht allein aus Dinas Sicht, sondern auch aus der ihres Bruders Davin erzählt wird, der im ersten Teil eine eher geringe Rolle gespielt hat. War er mir zuvor trotz wenigen Wissens über ihn noch sympathisch, hat sich diese Sicht im Laufe des 2. Bandes gewandelt. Er ging mir schlichtweg auf die Nerven. Er merkt nicht einmal wie blöd er sich verhält. Dina hat einen wesentlich angenehmeren Charakter und schaltet vor allem den Kopf ein, bevor sie etwas tut! Mit seinen unüberlegten Aktionen fiel Davin unangenehm auf und verdarb mir ein wenig die Lesefreude.


    Die Geschichte an sich ist sehr dünn und erinnert besonders am Anfang sehr an den ersten Teil. Ich hoffe, die Autorin hat sich ihre innovativen Ideen für den 3. Teil aufgespart, denn ansonsten gibt es für so wenig Einfallsreichtum keine Entschuldigung. Es war nicht alles schlecht, aber ein bisschen mehr hätte ruhig passieren dürfen. Man merkt dem Buch an, dass es einen Übergang darstellt. Es geschieht nichts übertrieben Weltbewegendes, aber genug, um die Geschichte in Gang zu halten.


    Als gelungen kann man die Beschreibung von Dinas Gefühlswelt beschreiben. Man leidet richtig mit ihr.


    Die schwarzweiß Malerei wird auch hier nicht aufgehoben und ich habe langsam den Eindruck, dass hier nur die Männer richtig böse sein können


    Sprachlich lässt sich das Buch nach wie vor gut lesen.


    3ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!



    Das hatte ich großzügig überlesen oder gleich wieder verdrängt :zwinker: .


    So, so. ;)



    Ich habe gestern abend im Bett die ersten 20 Seiten gelesen. Noch zu wenig, um ein Urteil zu fällen. Aber immerhin kann ich feststellen, dass Aleksander Melli gute Augen hat. Von Kurzsichtigkeit, die er Max unterstellt, hat er nämlich keine Ahnung. Eine Brille gegen Kurzsichtigkeit vergrößert die Augen des Brillenträgers nämlich nicht (S. 13, norwegisches TB), im Gegenteil! Und wenn es auch stimmt, dass ein stark kurzsichtiger Mensch alles ein wenig entferntes verschwommen sieht (S. 16), aber auch Kleingedrucktes kann man lesen, wenn man es nur nah genug vor die Augen hält, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Dass Mas ohne Brille also keine Zeitung lesen könnte, stimmt einfach nicht. Er könnte sie höchstens nicht unter dem Tisch lesen.


    Interessant. Darüber habe ich mir keine so großen Gedanken gemacht.
    Es ist aber schwieriger für Max die Zeitung ohne Brille zu lesen und Max ist ja wirklich extrem kurzsichtig. Sich die Zeitung direkt vor die Nase zu halten, halte ich für wenig lustig.
    Also meine Augen werden durch die Brille nicht größer, das musste ich gleich übeprüfen, und zum Lesen brauche ich die schon gar nicht. Aber Max sieht wohl um einiges schlechter als ich.


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!



    Gestern ist das Buch bei mir angekommen und hat mir beim Auspacken fast einen Herzinfarkt beschert: Das ist ja unendlich dick, oder, um mit der Reklame auf dem Buchrücken zu sprechen, "en murstein", ein Backstein :entsetzt: . Eigentlich wollte ich es gleich nach Erhalt in meine Leseplanung einschieben, aber wie ich dort 600 Seiten auf Norwegisch (nicht meine schnellste Lesesprache) unterbringen soll, steht in den Sternen.


    Ich hatte aber vorgewarnt ;):


    Die Spannung kann nicht über 600 Seiten gehalten werden.


    Ich hoffe, du bekommst es irgendwann doch noch unter. Ich bin gespannt auf deine Meinung. Es mag aussehen wie viel, aber lesen lässt es sich eigentlich schnell, zumindest von der Geschichte her.


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!



    Ich fand es auch ganz schön, mich mit jemandem auszutauschen. :winken:



    So, diese ganze Diskussion hat mich so neugierig gemacht, dass ich mir, da mich die Stadtbücherei ausnahmsweise mal im Stich lässt, das Buch eben bestellt habe (auf Norwegisch, :winken: Nirika).


    Sehr gut. :)



    Ich bin schon mal gespannt auf weitere Meinungen.


    Ich auch.


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!



    Irgendwann bin ich da auch draufgekommen, aber nicht gleich ehrlich gesagt. :redface: Bei Bob ging es schneller, obwohl ich da erst das "oo" wie "u" aussprechen wollte, da war ich ein bisschen verwirrt. Aber die Übersetzung ist da ja wirklich gut gemacht, wenn diese Anspielungen auch in der Übersetzung funktionieren.


    Wobei das bei Grüngesetz nicht so schwierig hinzubekommen ist, weil es sich eigentlich nur um eine wörtliche Übersetzung handelt. Glücklich fügt sich hier, dass die deutsche Verfassung Grundgesetz heißt. Ich weiß nicht, ob man das in anderen Sprachen auch so gut hinbekommt. Es wäre spannend, das herauszufinden.





    Wäre ja mal interessant, einen Vergleich zwischen den beiden Büchern und "Der Herr der Fliegen" zu machen.


    Von dem Buch habe ich noch nie was gehört, nicht mal den Titel. Ich muss wohl eine Bildungslücke schließen.


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!



    Auch wenn ihr geteile Meinungen habt oder besser gesagt euch nicht sicher seid wie ihr das Buch jetzt findet, hat es mich auf jeden Fall neugierig gemacht. :smile:
    Doch es erinnert mich wirklich seeehr stark an Isola von Isabel Abedi :gruebel:

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    Ich habe das Buch von Isabel Abedi nicht gelesen, soweit ich das überblicken kann haben die Bücher wohl ein paar Gemeinsamkeiten: Kinder auf einer Insel, die dabei gefilmt werden. Ich denke aber trotzdem das die Geschichten sich völlig verschieden sind. Ich weiß nicht wie Abedis Schreibstil ist. Bei diesem Buch ist der von Melli sehr speziell.
    Abgesehen davon soll es manchmal durchaus vorkommen, dass 2 oder auch mehr Menschen völlig unabhängig auf ähnliche Ideen kommen.


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!



    Steht da wirklich "glaubwürdig"? Ich bin schon die ganze Zeit am Überlegen, wie ein Tag denn glaub- oder unglaubwürdig sein kann. "Nein, an den 24. November glaube ich nicht, den gibt es nicht!", oder wie? :schulterzuck:
    Nirika, wie heißt der erste Satz auf Norwegisch?


    Da steht: „Det var en troverdig dag i november.“
    Troverdig bedeutet glaubwürdig wie du sicherlich weißt. :winken:



    Ich denke, da ist vielleicht eher gemeint, dass das was an dem Tag passiert ist, glaubhaft war. Ich muss aber auch gestehen, dass ich beim Lesen der Rezi, über den ersten Satz gestolpert bin und ihn etwas eigenartig finde. :winken:


    So losgelöst mag der Satz wirklich etwas abgedreht wirken. Ich finde im Zusammenhang mit der Geschichte bzw. der Ausdrucksweise im Rest des Buches macht es schon Sinn.



    Ja, das war erkennbar, ich habe nur nachgefragt, weil es ja doch eher außergewöhnlich ist, wenn jemand ein Buch auf Norwegisch lesen kann. Bei mir reicht es halter leider nur zu den "Klassikern" Englisch und Französisch.


    Dafür kann ich kein Französisch. ;)



    Den Nachnamen von Bob habe ich als Wortspiel mit "Hoffnung" gesehen, ist das im Norwegischen auch so?


    Ja, auf Norwegisch bedeutet håp Hoffnung. Daher kommt es vermutlich auch im deutschen zu Hoop. Das ermöglicht es a) die Bedeutung hinter dem Namen zu erkennen, auch wenn man kein Norwegisch kann, weil es zum englischen hope nicht weit ist, und ahmt b) die norwegische Aussprache nach.
    Es ist für mich etwas irritierend, weil ich das Buch auf deutsch nicht kenne. Allerdings habe ich dafür z.B mit französischen Namen so meine Probleme. Ich weiß selten wie ich das aussprechen soll.


    Übrigens gibt es in dem Buch noch mehr solche Wortspiele. Ist dir das aufgefallen? z.B. Grünngesetz lässt sich sehr schön mit GG abkürzen und erinnert auch sonst bei oberflächlichem Lesen ans Grundgesetz. Ich finde allerdings diese Beziehung sieht man noch offensichtlicher im norwegischen Original zwischen grønnloven (das Grüngesetz) und grunnloven (die Verfassung).
    An dieser Stelle würde mich mal interessieren wie


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!


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    Originaltitel: The Hunger Games
    Lesetitel: Dødslekene


    Inhalt:
    Die 16-jährige Katniss lebt mit ihrer Familie in einem der 12 Distrikte, die vom Kapitol regiert werden. Um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern, geht sie illegal auf die Jagd. Sie liebt ihre Familie und als ihre Schwester Prim für ein grausames Todesspiel ausgewählt wird, nimmt sie deren Platz ein.
    Jedes Jahr finden die Hungerspiele statt, an denen 24 Jugendliche teilnehmen, 2 aus jedem Distrikt. Die Jugendlichen werden in eine Arena gebracht, in der sie sich bis zum Tode bekämpfen müssen, denn nur einer kann gewinnen. Während die Kandidaten sich bis aufs Blut bekämpfen, wird alles per Kamera übertragen.


    Bewertung:
    Katniss lebt in dem ärmsten der 12 Distrikte von Panem. Nach dem Tod ihres Vaters versorgt sie die Familie, nicht immer auf legalem Wege. Ich konnte mich bis zum Ende nicht entscheiden, ob ich Katniss mag oder nicht. Mir gefällt wie sie sich um ihre Familie sorgt und dass sie nicht alles kritiklos hinnimmt. Weniger gefällt mir ihre Einstellung gegenüber ihre eignen Gefühlen und wie sie mitunter mit denen anderer umgeht.
    Katniss Gegner bleiben blass und kaum beschrieben, was vielleicht auch Absicht ist, damit man nicht noch mehr leidet, wenn sie getötet werden. Denn auch wenn manche ihre Kontrahenten furchtbar sind, so ist doch der Tod eines jeden für mich erschreckend gewesen.
    Die Ich-Perspektive bewirkt mehr Nähe zu Katniss, vergrößert aber gleichzeit die Entfernung zu den anderen Kandidaten. Dadurch kommt es auch zu einer starken gut-böse Teilung der Kämpfenden.
    So unterschiedlich wie die Personen an sich, sind auch ihre Motive. Die Jugendlichen werden zwar per Los ausgewählt, doch für manche stellt es eine Ehre da, teilnehmen zu dürfen. Die Teilenehmer aus den reichen Distrikten wurden professionell vorbereitet, wodurch die aus ärmeren Distrikten von vornherein im Nachteil sind.



    Die Liebesgeschichte fand ich ziemlich unnötig, auch wenn am Ende versucht wurde sie notwendig zu reden.


    Die Geschichte ist unheimlich spannend und nervenaufreibend. Bis zum Ende mochte ich kaum aufhören zu lesen. Aus diesem Grund habe ich mich auch hinterher schlecht gefühlt, denn was sagt das über mich aus, wenn ich so eine blutige Geschichte mit Interesse lese?
    Dieses Buch ist beängstigend brutal und nicht ganz so utopisch wie man sich das vielleicht denkt.


    Direkt nachdem ich fertig war, fand ich den Schluss so wie er war in Ordnung. Ich wusste, schlecht informiert wie ich war, nicht mal, dass es eine Fortsetzung gibt. Ich habe auch eine Weile überlegt, ob ich die lesen möchte. Inzwischen liegt Band 2 aber hier.


    Eine düstere Zukunftsvision, die einen nicht mehr loslässt.


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße


    Nirika

    Hallo!



    Naja, vielleicht sehe ich ja unsere Jugend zu pessimistisch.


    Ich zähle mich immer noch zur Jugend und etwas Optimismus muss bei mir manchmal sein. ;)



    Kann sein. Aber man sieht dem Buch ja nicht an, dass zum Beispiel so ein Thema wie Klimawandel in dem Maße thematisiert wird, es steht ja nur was von "brisanten Fragen" auf dem Buchrücken. Und mir hat es ehrlich gesagt auch noch mal den Antrieb gegeben, da etwas aufmerksamer zu sein.


    Wobei so mancher ja schon bei der Andeutung brisanter Fragen reißaus nehmen dürfte.
    Ein bisschen gesteigerte Aufmerksamkeit kann sicher nicht schaden. Es wirkt nur manchmal so als würde es extra viel betont. Als hätte der Autor das dringende Bedürfnis gehabt, seine Botschaft auch ja zu jedem durchzudringen zu lassen.



    Ich auch, wobei der deutsche Titel



    Also ich habe das so verstanden



    Hast du eigentlich das Buch im Original gelesen oder so? Weil du den norwegischen Namen von Bob Hoop verwendet hast.


    Ja, ich habe das Buch auf Norwegisch gelesen. Das dumme daran ist, dass ich natürlich nicht wissen kann inwiefern Namen usw. verändert wurden. Ich hätte mir aber denken können, dass ein å in einer deutschen Übersetzung für ein Kinder- und Jugendbuch gerne gestrichen wird. Aber es ist ja erkennbar, wen ich meine.



    Ich hab mir "Das Inselexperiment" gerade vorhin bestellt - wegen euren beiden Rezis, die mich unheimlich neugierig gemacht haben. Bin gespannt, ob ich nach dem Lesen begeistert oder enttäuscht sein werde.


    Vielleicht kannst du dich einfach nicht entscheiden, so wie ich. ;) Ich bin gespannt auf deine Meinung.


    Liebe Grüße


    Nirika