Beiträge von Bernd Perplies

    Da ich offiziell noch nicht "Macht's gut und bis zum nächsten Mal" gesagt habe - mache ich das hiermit: Macht's gut und bis zum nächsten Mal! Es war mir wie jedes Mal ein Vergnügen. Und ich freue mich darauf, hier und da im Netz eure Rezis zum "Abgrund" zu entdecken. :)


    (Wenn ich noch irgendwas für euch tun kann oder ihr eine Frage an mich habt, meldet euch am Besten über das Kontaktformular meiner Website. Das bekomme ich dann auf jeden Fall mit.)

    Ich mag Leserunden (gerade hier) auch sehr gern. Ist einfach spannend, zu sehen, was für Gedanken den Lesern bei der Lektüre kommen. Und gerade hier diskutieren wir ja immer sehr breit. Das macht Laune und gibt durchaus noch Anregungen für die Zukunft.


    Und "Tarean" kann ich natürlich nur empfehlen - vorzugsweise in der schönen "10 Jahre Jubiläumsedition", der Bilder und des Bonusmaterials wegen. (Und weil wir doch noch ein paar Ecken im Text abgefeilt haben.) Ist allerdings deutlich mehr "All Age" als "Abgrund". Was nicht zuletzt am jungen Helden liegt.

    Schmunzeln musste ich bei der Szene am Strand aber schon, erinnerte stark an Frontiersmen ;). War das ein Fehler in der Matrix oder magst du einfach so dies "er reitet in den Sonnenuntergang" Ende?

    Es stimmt schon, dass ich nach der "Endschlacht" ganz gern noch einen nachdenklichen und vielleicht milde versöhnlichen Moment einbaue. Etwas ruhiges, um Abschied zu nehmen. Und um nicht einfach zu vergessen, was passiert ist. Bei "Star Wars", um mal ein unrealistischeres Beispiel zu bringen, feiern die nach der Zerstörung des 2. Todessterns auf Endor mit den Ewoks, als wäre alles super. An die vielen verlorenen Freunde wird in dem Moment - zumindest auf der Leinwand - nicht gedacht (Vader, Yoda und Ben Kenobi mal ausgenommen). Das glaube ich einfach nicht. Ich habe noch nie solche Tragödien erlebt (wofür ich sehr dankbar bin), aber ich glaube, dass sich danach viele Leute erst einmal sehr sehr leer fühlen, vor allem die unmittelbar Beteiligten. Das ist am Ende von "Frontiersmen - Civil War" so und das ist hier ähnlich. Dazu kommt, dass man in so einer etwas ruhigeren Szene noch ein paar Fäden zusammendrillen kann, für die vorher der vielen Action wegen keine Zeit war. Und schließlich sind sich John und Kahain bei aller unterschiedlicher Motivationen nicht so unähnlich, dass sie nicht die Ruhe dem lauten Feiern vorziehen würden, wenn sich der Rauch gelegt hat.


    Zwischendurch habe ich mich gefragt ob man nicht ohne Konsequenzen Corn eine andere Spezies hätte geben können, jetzt ffinde ich es gut das dies nicht passiert ist, so lässt sich sein Handeln nicht damit erklären und vereinfachen.

    Der Gedanke ist mit tatsächlich nie gekommen, denn ich hatte vom ersten Moment ein ziemlich klares Bild von Corn: ein harter (aber nicht fanatischer) menschlicher Militär. Tatsächlich sind die Menschen wohl auch die militanteste Spezies des Domenaions (die Nark als Nachbarn mal ausgenommen). Man merkt es vielleicht auch im Rat, wo Sebatan Thys ständig poltert und auf Kampf pocht. Hier einen Atherier, Sleen oder eN'iX an die Spitze zu setzen, hätte nicht gepasst.

    Bei einer Verdauung entstehen ja schließlich auch Abfallprodukte. Wie sehen die in diesem Fall aus?

    Bei Verdauung entstehen nur Abfallprodukte, wenn unverwertbare Teile aufgenommen werden. Ich glaube, Geschöpfe, die derartige Energiemengen "verdauen" können, haben einen ziemlich robusten "Magen". Ich nehme an, die verwerten einfach alles und wandeln es in Energie um. Die brauchen sie ja für ihre unfassbar lange und energiezehrende Reise. Denkt nur mal, wie schnell die sich bewegen können! Die erzeugen quasi auf biologischem Weg ihre eigene Warpblase (siehe "Star Trek"), auch wenn ich es für mich Realraum-Superkaviation genannt habe. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Superkavitation ) Leider konnte ich diese Informationen nicht sinnvoll in der Krise unterbringen. Dazu hätte man eins der Wesen sehr genau studieren müssen. Irgendwann muss ich nochmal einen Roman über einen Xenozoologen schreiben, der Kosmozoen erforscht. ;)

    ah, ich dachte die würden nur Energie saugen und keine Materie an sich.

    Nein, nein, auch alle sinnvoll verwertbare Materie. Darum wird ja praktisch die Gasatmosphäre von Gorgon weggelutscht und es bleibt nur ein Kern an schweren Partikeln (Stein, Metalle) übrig. Und darum wurde ja auch die Raumstation Tiefe Arjon bis auf die massivsten Träger aufgefuttert. Die reißen solche Sachen nicht nur im Vorbeiflug mit sich, die verdauen das auch - als kleine Zwischenmahlzeit zwischen den Atombomben-Energieschüben einer Sonne. Die Blitze, die sie im Kampf abfeuern, dienen evolutionär keineswegs primär dem Kampf, sondern der Zerkleinerung von Strukturen, um sie dann aufsaugen zu können. Ich stelle mir die Kosmozoen hier wirklich ein wenig wie Wale vor, die durch ihre Barten "Materie"-Plankton aufnehmen (und durch ihre ganze Außenhaut Energie).

    Gibt es eigentlich neue Buchprojekte, Bernd? Kannst du was erzählen?

    Es gibt neue Buchprojekte, aber nichts davon ist derzeit so weit gediehen, dass ich darüber sprechen darf. Tut mir leid. :) Ich bin jetzt eine ganze Weile meinem eigenen Arbeitsplan hinterhergelaufen, sodass ich mir Anfang 2019 gesagt habe, dass ich kein neues Großprojekt plane, bis nicht das Aufgestaute abgearbeitet ist. Das hat nun zur Folge, dass es eine kleine Pause in meinem Veröffentlichungsturnus gibt, bevor es weitergeht. Wobei auch 2020 mindestens ein komplett neues Buch von mir erscheint. Und mal sehen, was sonst noch so passiert. Ein Jahr ist ja lang. ;)

    Hmmmm hiesse das das die Kernprozesse im Inneren zum erliegen gekommen sind oder nur das sie erst wieder die oberfläche erreichen müssen?

    Gedacht war/ist, dass die Kosmozoen tatsächlich die Sonne "von außen" leersaugen, inkl. der solaren Materie, sodass sie tatsächlich am Ende erlischt. Im Prinzip fressen sie sich von den Randbereichen bis zum Kern vor. Und je kleiner der Stern wird, desto dichter wird ja auch die Angriffsmasse der 70 Billionen Geschöpfe. Ich stelle es mir wie einen Großbrand vor, der von der Feuerwehr vom Rand bis zum Zentrum gelöscht wird. Irgendwann ist halt nichts mehr da - außer eine rauchende Masse schwerer (unverdaulicher) Bestandteile.

    Da doch viele von euch den Roman mittlerweile beendet haben und die Diskussion auch spürbar nachlässt, möchte ich anregen, dass wir spätestens am Freitag das offizielle Ende verkünden. Bis dahin werde ich hier noch täglich reinschauen, danach vielleicht nur noch alle paar Tage. Wäre das OK für euch? (Dann hätte die Runde auch einen ganzen Monat gedauert, das reicht auch.)

    Ok die Zahlen würden mich tatsächlich interessieren

    Ich habe sie dann doch mal rausgekramt. ;)


    Unsere Sonne (als Beispiel) hat einen Durchmesser von ca. 1,4 Mio. km. Wenn jeder Raumwal ca. 10x30 m misst, passt ca. 1 auf 200 Meter (mit etwas Manövrierplatz), d.h. 5 auf 1 km, d.h. 7 Mio. auf einen Sonnendurchmesser. 7 Mio. x 7 Mio. = 49.000.000.000.000 (49 Billionen) würden ein sonnengroßes Quadrat im All bilden. Der Schwarm wird auf 70 Billionen Individuen getippt (damit noch etwas Luft ist, denn viele Sonnen sind größer als Sol).


    Die Sonne produziert konstant 3,8*10Hoch26 Joule pro Sekunde. Damit der Schwarm die Sonne "leersaugen" kann, muss er ihren Output extrem übersteigen, sagen wir um das Zehnfache, also 3,8*10Hoch27 Joule. Das müssten die Kosmozoen pro Sekunde wegziehen können. (= Watt) Bei 70 Billionen Individuen müssten das je Individuum 54.285.714.285.714 Watt sein.


    Oder 54.285.714.286 Kilowatt

    Oder 54.285.714 Megawatt

    Oder 54.286 Gigawatt

    Oder 54 Terawatt


    Wenn wir davon ausgehen, dass die Kosmozoen einen Stern einseitig angreifen, könnte man den Power Drain ggf. halbieren. Dann wären es noch 27 Terawatt.


    56 TJ = freiwerdende Explosionsenergie der Atombombe Little Boy über Hiroshima (entspricht 13,4 kt TNT)


    :)

    Disclaimer: Es ist völlig möglich, dass ich Joule und Watt nicht gänzlich korrekt genutzt habe (ist nicht gerade mein Spezialgebiet). An den grundsätzlichen Zahlen sollte das wenig ändern, weil 1 Joule = 1 Wattsekunde ist.

    Richtig, Peko. (Und die kennen das Prinzip Rache erst, seit sie von den Menschen in "Frontiersmen" so schlecht behandelt wurden.) Ich will damit auch gar nicht wirklich zwingend sagen, dass die Universen eins sind. Es war nur ein Gag, den jeder, der ihn versteht, nach eigenem Gutdünken interpretieren kann. :)

    Achso, und erstaunlich, dass du das sagst. Ich habe gerade das Gefühl, dass in den letzten zwei, drei Jahren nur noch Reihen in manchen Genres herausgekommen sind.

    Kann sein, dass das bei US-Importen anders ist, weil da Paketdeals geschlossen werden. Ich höre jedenfalls von Verlagen immer wieder, dass sie Einzeltitel den Mehrteilern vorziehen. Es sind alle recht vorsichtig geworden, weil einfach nicht mehr sicher ist, was sich verkauft (jenseits der "gesetzten Namen im Bestsellerbereich"). Zumindest scheint es mir so.

    Ich verstehe, was du meinst. Ich teile auch deine Meinung, dass Alkohol für extrem viel Mist verantwortlich ist, der zwischenmenschlich passiert. Vielleicht trinkt Captain Picard deshalb Tee, anders als Kirk, der ja durchaus romulanisches Ale mag. Vielleicht habe ich mich auch in der besagten Szene zu sehr bei den "typischen" Zutaten bedient, um eine gewisse Atmosphäre zu erzeugen. (Witzigerweise hast du die Biere im "Rot Vier" nicht erwähnt, obwohl hier tatsächlich mit Brohta ein Fall von Alkoholmissbrauch im Spiel war.)


    Aber man muss das auch im Kontext des jeweiligen Romans sehen. "Am Abgrund der Unendlichkeit" spielt nicht "in ferner Zukunft". Es spielt an irgendeinem Ort der Galaxis, genau wie "Star Wars", der halt von Menschen besiedelt ist. Es gibt keine Verbindung zu Erde, auch kein irdische Erbe. Tatsächlich ist das Setting eher schmutzig und industriell. Ich hatte Filme wie "Moon 44", "Alien" oder "Outland" im Kopf, nicht "Star Trek TNG". Auch die Helden stammen aus der Arbeiterklasse. Zumindest Leute wie Sariss, Venk, Katiktak und Umbra. Alkohol passt zu ihren Figuren, so wie er nicht zu eL'Ha oder Doktor Rahla passt. Und zu Kahain passt er definitiv nur in Maßen. Der Mann weiß, was er tut, keine Angst. Er trinkt nachdenklich, nicht mit dem Ziel, sich abzuschießen. Er hat ja auch nur eine kleine Box dabei, keinen ganzen Kasten. ;)