Hier meine Meinung zum Buch:
"Der Hexenschwur" ist nunmehr der dritte Band, nach "Das Hexenmal" und "Der Hexenturm" von Deana Zinßmeister, und ich muss sagen, er hat mir noch Mal eine ganze Ecke besser gefallen, als seine beiden Vorgängerbände, die so schon großes historisches Zeitkino für mich gewesen waren. Speziell, da die Autorin diesmal eine ganz neue, fesselnde „Tonart“ mit eingearbeitet hat. Das „Keller-Kind“. Ich möchte hierzu nicht allzu viel verraten sondern nur erwähnen, dass mir die jeweiligen Passagen um den armen Wechselbalg bei jeder Erwähnung einen, ja fast schon gruseligen Schauer, beschert haben und mich gleichfalls stetig mit ihm hoffen lies.
Zum Ablauf der Geschichte möchte ich eigentlich gar nicht so viel sagen. Wichtig für mich waren vielmehr neben der spannenden wie bildreichen Handlung, inmitten des dreißigjährigen Krieges, die äußerst authentisch beschriebenen beiden Handlungsstränge der Familie Bonner. Lebendig, vielschichtig und aus dem damaligen Leben gegriffen. Erzählt als wäre man mittendrin. Was mir persönlich immer wieder an Deana Zinßmeisters Romanen besonders gefällt, ist die Schilderung dieser früheren Zeit aus Sicht der einfachen Leute aus dem Volk. Mit der so geschilderten Kulisse kann ich mir als Leserin stets wunderbar ein sehr anschauliches und auch sehr informatives Bild dieser Epoche machen. Es sind die Probleme, Wünsche und Herausforderungen des Alltags und in Kriesenzeiten, welche untermalt durch die Lebensweise des schlichten Volkes in Not, ein Wechselspiel kreieren, welches den Intrigenspinnereien der hochherrschaftlichen Adligen anderer Romane ganz sicher in nichts nachsteht.
Und so bangte ich mit, als der gebürtige Thüringer Johann Bonner trotz der aufkommenden Gefahr mit seiner Frau und den Kindern, nach einem familiären Schicksalsschlag, quer durch die Verwüstungen des Krieges Richtung Heimat ziehen will. Erst nach einigen Tiefschlägen und zum Teil voller Unmut treffen sie auf einen kleinen schwedischen Tross, der auf dem Rückzug ist und der ihnen streckenweise ein behütetes Geleit bieten könnte. In einer tödlichen Gefahr trifft der junge, schwedischer Arzt des Trosses dann auf die 17 jährige Magdalena, Bonners Tochter. Er verliert sofort sein Herz an sie, während das junge Mädchen nur langsam ahnt was sie empfindet. Doch die mitreisende Hübschlerin Brigitta beansprucht den attraktiven Burschen für sich, und auch Magdalenas Vater ist nicht gerade angetan, von dem was sich da für seine Tochter anzubahnen droht.
Hexerei, Legenden und Krankheiten, der Glaube an Dämonen sowie Kriegsschauplätze und eingeflochtene, historisch verbürgte Fakten, komponierte die Autorin hier zu einem großartigen Roman, den ich jedem nur empfehlen kann. Eine wunderbar geschriebene Geschichte, die mich als Leserin emotional mitreißen konnte und mir genussvolle Lesestunden bescherte.
Wieder einmal großartiges, historisches Kopfkino...
Daher, auch von mir: