Beiträge von DetlevD.

    @Alfa-Romea: Da schließe ich mich an, mein Geschmack hat sich auch etwas anders entwickelt und ich lese Bücher dieses Schlages wirklich vor allem als "Abschalthilfe". "Gut gemachter Schund" trifft es sehr gut.


    Ihr Konservativer Einschlag im Sinne von "Mädchen mit 13,14 die wollen nur Sex und Geld, Menschen mit Pircings sind billige Nutten/Stricher" und so weiter ("upper-class Lynley und underdog Barbara, die keine Ahnung hat von irgendwas kulturellem, dagegen Lynley, der sich überall "einfühlen" kann...). Das alles hat mich am Anfang nicht so gestört, heute geht mir dieses "schwarz-weiß" auf den Keks. Aber ich ärgere mich auch gerne beim Lesen, da fühlt man sich gleich besser :riesenpopcorn:


    Ich finde Lynleys Geschichte aber nicht halb so spannend wie die von Barbara, ich hoffe ja immer noch, dass das mit dem netten Nachbarn endlich fluppt



    Ich mag an den Büchern, dass man sie "so runterlesen" kann, viele andere Krimiautoren sind anstrengend.


    Übrigens ist es bei fast allen "üblichen Verdächtigen" von Granger über Link bis Grimes so: man wird kritischer je länger die Serie anhält....


    Spoilermarkierung gesetzt. LG, Valentine

    Zum Inhalt schweige ich mal, dass haben wir hier schon oft und gut erklärt bekommen.


    Ich war sehr gespannt auf den neuen E. George Roman gespannt.


    Ich habe ihn mir sofort nach der Veröffentlichung gekauft und dann auch in einer "Nacht und Nebel Aktion" gelesen.


    Die letzten Bände haben micht nicht überzeugt, daher war ich gespannt, was dem Leser hier blühte.



    Die Geschichte war spannend (wenn auch vorhersehbar) und der Plot war gut.


    Was ich überflüssig fand war die "Bettgeschichte", die wohl auf kurz oder lang eine Liebesgeschichte werden soll. Der Leser vermisst Helen und George fängt wieder mit ihren üblichen Stereotypen an (schöne Karrierefrau, Männer können ohne Sex nicht leben).
    Und was sollte der Eifersuchtsanfall von Barbara? Der machte für mich keinen Sinn.


    Alles in allem ein Buch, über das man wenig nachdenken muss, das aber nicht weiter beeindruckt und leider in der George-Manie Klischees herunterbetet und einen arg konservativ-amerikanischen Einschlag hat.


    Daher von mir nur
    2ratten

    "Obsession" ist ein frühes Werk von S. Beckett.


    Meines Erachtens ist es wirklich nur ein Buch für Einsteiger.


    Wer auf Spannung á la Hunter-Romane oder verwobene Handlungsstränge steht, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Diese Romane zeichnen sich vor allem durch die Hintergrundinformationen und pathologischen Genauigkeiten aus.


    "Obsession" hat nichts damit zu tun.


    Man bekommt, was der Klappentext verrät: ein Buch über einen verwitweten Mann im Kampf um das Sorgerecht für seinen behinderten "Sohn".



    Mir fehlt hier die Spannung, selbst für einen reinen Roman ist mir die Handlung zu seicht, bleibt zu oberflächlich.


    Daher nur: 1ratten

    Ich habe "Biss zum Morgengrauen" letztens auch gelesen.


    Carlsen hat also mal wieder ein gutes Händchen gezeigt bei der Auswahl ihrer Manuskripte.


    Ich fand es für ein Jugendbuch ganz süß, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mich mit Mitte 30 zu alt dafür fühle. Es hat ein bisschen das Niveau der Mystery-Serie....


    Nein, ehrlich, ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen: für ein Jugendbuch ist es nett, aber als Erwachsene möchte ich anders unterhalten werden. :winken:

    Christine Westermann & Jörg Thadeusz: Aufforderung zum Tanz


    Kiwi, 200 Seiten, 7,95 Euro



    "Christine Westermann und Jörg Thadeusz kannten sich kaum, bevor sie sich in das Abenteuer stürzten, gemeinsam ein Buch zu schreiben. Was hat sie dazu getrieben? Eine riesige Neugier aufeinander.
    Jeder will herausfinden, wei der andere - anderes Alter, anderes Geschlecht - die großen und kleinen Themen des Lebens sieht: Es geht um Liebe, Treue, Eifersucht, Älterwerden, Arbeit und Nichtstun - und darum, ob "Frauenversteher" nur ein Schimpfwort ist oder nicht."
    (Klappentext)



    Ein sehr kurzweiliges Buch, das man wunderbar an einem Sonntagmorgen im Bett lesen kann, wenn man noch keine Lust hat, aufzustehen.


    Christine Westermann und Jörg Thadeusz kennen sich nur ein kleines bisschen, mögen bzw. bewundern aber jeweils die Arbeit des anderen. So entsteht von Anfang an eine sehr liebevolle Stimmung in dem Buch, die geprägt ist von kleinen Nettigkeiten und großen Komplimenten.


    Die Gespräche sind an einigen Stellen etwas seicht, die Themen hätten für mich noch ein wenig vertieft werden können. Aber dabei gibt es zu bedenken, dass es weniger um diese Diskussion geht, als viel mehr um die Gegenüberstellung von zwei unterschiedlichen Leben.


    Dabei wirkt das Buch durch den liebevollen Umgang miteinander - trotz der eigentlich absolut nichtigen Themen - sehr positiv.



    Daher verdient es sich von mir 4 Ratten, denn "Leseumfang, Preis und Lesevergnügen" stehen in einem angemessenen Verhältnis


    4ratten



    Beim Beenden des Buches habe ich es direkt noch mal bestellt, um es einer Brieffreundin zu schicken, die inzwischen in Wales lebt. Und eigentlich ist das das beste Kompliment, welches man einem Autor machen kann, finde ich :breitgrins:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links




    EDIT: Betreff etwas angepasst und Amazon-Link eingefügt. LG Seychella

    Anne Siemens: Für die RAF war er das System, für mich der Vater
    - Die andere Geschichte des deutschen Terrorismus


    Serie Pieper, 290 Seiten, 8,95 Euro



    "Viel ist über die RAF geschrieben worden, ihre Opfer aber blieben weitgehend ungehört. In diesem Buch öffnen sich die Angehörigen und Überlebenden des Terrors und erzählen - viele von ihnen zum ersten Mal - von den schrecklichen Ereignissen, die ihr Leben für immer verändert haben. Erst wer diese erschütternden Zeugnisse liest, wird die Geschichte der RAF in ihrer ganzen Dimension verstehen."


    (Klappentext)





    Es handelt sich hierbei um Stellungnahmen von und Interviews mit Angehörigen der Opfer des RAF-Terrorismus.
    Ergänzt wird es durch kurze sachliche Einschübe, damit der Leser auch ohne Vorbildung die Vorgänge verstehen kann.


    Natürlich mag man als Angehöriger nach dem gewaltsamen Tod jemanden auch ein bisschen verklären, niemand wird öffentlich dreckige Familienwäsche ausbreiten. Verständlich und wichtig, denn durch die Sichtweise der Angehörigen auf die Opfer bekommen die Toten überhaupt erst mal ein Gesicht, sind nicht mehr nur Namen. Vor allem für Menschen, die wie ich zu der Zeit selber noch Kinder waren.



    Interessant ist es aber auch zu erfahren, wie die Opfer selber zur RAF und ihren Forderungen standen und wie sie selber mit der Aufarbeitung des 3. Reichs in
    ihren eigenen Familien vorgegangen sind.


    Insgesamt ist es eine sehr interessante und feinfühlig zusammengestellte Sammlung, die sehr facettenreich ist und damit zeigt, dass auch die Angehörigen - wie die Opfer selbst - sehr unterschiedlich sind und sehr unterschiedlich mit dem Thema umgehen.
    Das Leben aller hat sich verändert und jeder geht auf seine Weise damit um.



    Und vor allem finde ich interessant, wie die Angehörigen heute zu Begnadigungen und Umgang der Medien mit dem Terror stehen. Diese Ansichten bieten auch eine gute Grundlage für weitere Gedankenspiele oder Diskussionen.


    Ein Buch für Menschen, die sich für das Thema Terrorismus interessieren und beim Lesen auch gerne ihr Hirn einschalten :belehr: :zwinker:



    Meine Bewertung: 4ratten



    EDIT: Betreff etwas angepasst. LG Seychella

    yanni: ich habe diese Bücher auch aus der Not heraus gelesen, weil nix anderes da war und sie in Nullkommanix verschlungen waren.


    Ebenso schließe ich mich dir an - auch mir war als Kind klar, dass DAS nicht mein Gesellschaftsbild ist.


    Ich denke auch, dass man Kinder heute mit sowas auch nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken kann - vor allem: man muss es nicht mehr, es gibt genügend nette Alternativen.
    Und es gibt genügend andere "alte" Bücher, die da viel schöner eine andere Welt aufbauen, in die ein Kind abtauchen kann und die kein Phantasy sind :breitgrins:


    Dass nicht alles schwarz-weiß ist, können Kinder allerdings nicht aus den Trott-Büchern lernen finde ich, denn die lassen definitiv zu wenig Raum für "Andersartigkeiten". Die Werte, die dort vermittelt werden, entsprechen meinen nur zum kleinen Teil. Und den könnte ich auch netter rüberbringen.
    Da lobe ich mir die gute alte Gudrun Pausewang mit meinem früheren Lieblingsbuch "hinterm Haus der Wassermann". :elch:

    Sowohl Pucki als auch Goldköpfchen gehören in meine frühe Lesehistorie.


    Bei uns gab es zwar viele Bücher, aber die waren eben alle von meiner Mutter. Dabei waren viele der 40er/50er/60er Jahre Frauenbücher, übrigens sei hier der Hinweis gestattet, dass gegen die Gaby Hauptmann und Hera Lind als die Frauenbücher der Neuzeit qualitativ hervorragend sind :rollen: :zwinker:


    Was mich doch hier sehr verwundert, ist die Tatsache, dass die Bücher hier so recht unkritisch hingenommen werden.


    Wenn ich eines über diese Geschichten im Nachhinein sagen würde, dann, dass sie (in meinen Augen) Werbung für das Zerrbild der Frauen im dritten Reich waren. Auch wenn ich nicht viel darüber wusste als ich in der Grundschule die Bücher gelesen habe, sie haben mich genau deswegen so gelangweilt und gegen Ende der Reihen auch geärgert.
    So ein Bild der Frauen hatte ich Anfang der 80er definitiv nicht mehr!


    Pucki ist als "Förstermädel" da noch relativ gut bei weggekommen, wobei auch bei ihr die Einschränkungen, die Trott als gesellschaftliche und moralische Norm zeichnet, ja nicht gerade "ohne" sind.


    Wer war es noch gleich? Goldköpfchen heiratet diesen Kerl, weil die armen Kinder sonst mutterlos zurückblieben.
    Ich war schon in der Grundschule der Meinung, dass man aus Liebe heiraten sollte, nicht, weil man ein kostenloses Kindermädchen braucht.


    Stirbt ihr erster Mann nicht, weil er sich heldenhaft vor ein Pferdefuhrwerk wirft und damit etwa 1o (20, 30, 40, 50, was weiß ich :rollen:) Kindern das Leben rettet?



    Genau dieses Frauen-, Männer-, Kinder- und Familienbild war im dritten Reich gewünscht und wurde propagiert.
    Meine Kinder bekämen diese Bücher also maximal als politische Aufklärung zum Lesen - und nicht zum Genießen der literarisch und pädagogischen Werte.... :grmpf:



    Mir ist schon klar, dass ein Autor bei kritischer Schreibweise Probleme bekommen hätte, aber die Bücher sind zwar nicht politisch (sie bezieht nie klar Stellung) aber sie lässt ihre Figuren sich in die gesellschaftlich und moralisch als richtig dargestellten Nazi-Ideologie-Rollen gerne fügen....

    Vielleicht sollte man aber dabei mal bedenken, dass Ende der 80er/90er diese Hera-Lind und Gaby-Hauptmann Bücher eine durchaus wichtige Rolle bei der Emanzipation ganzer sitzengelassener Frauen gespielt hat.


    Vielleicht seid ihr einfach nicht die Zielgruppe für diese Art von Büchern und einfach zu emanzipiert?????
    (wobei ich sie fast alle gelesen habe in dieser Zeit, denn Bestseller sind ja auch deshalb Bestseller, weil irgendwas in oder an ihnen den Nerv einer großen Menschenmasse trifft und das fand ich sehr interessant).


    Übrigens: "Beim nächsten Mann wird alles anders" fand und finde ich grottenschlecht :zwinker:

    Ich habe sowohl Mondscheintarif als auch Herzsprung gelesen und mich dabei prächtig amüsiert.


    Sehr kurzweilig, wenn ich euch auch recht geben muss: nicht fürchterlich hintergründig. Aber es muss ja auch nicht alles tiefsinnig sein - wenn dem so wäre, hätte das TV Programm fast gar keine Daseinsberechtigung und selbst die Hollywood-Liebesschnulzen wären überflüssig. Aber sie haben nunmal ihre Fans, ebenso wie die kitschigen Bücher, Nackenbeißer oder alles was in Richtung Binchy etc. geht.



    Ehrlich gesagt fand ich das Buch gar nicht kitschig. Und auch Amelies Spitznamen, der ja so scheiße ist, dass er wieder lustig ist, bekommt in diesem Zusammenhang wieder Stil.


    Natürlich ist es kein Werk von Goethe, Tolstoi oder sonstwas, aber den Anspruch erhebt die Autorin ja gar nicht.



    K. beschreibt sehr lustig und pointiert (für mich treffend) das ein oder andere Gesellschaftsklischee, ich finde aber, dass sie es ironisch meint.
    Allerdings scheine ich das deutlich anders verstanden zu haben als meine Vor-Poster, die es ja eindeutig als ernst gemeint aufgefasst haben... Wer auch immer recht hat: mir hat das Buch gefallen :breitgrins:

    Ah - Schön! Endlich jemand, der es gelesen hat :breitgrins:


    Wenn ich die Rezi so studieren komme ich zu dem Schluss, dass mein Querlesen in dem Buch wohl gute Beispiele für den Rest gegeben hat. Einfache Rezepte gegen komplexe Probleme - garniert mit ein paar pseudo-wissenschaftlichen Einwürfen, die keiner genaueren Betrachtung standhalten.


    Alles in allem festigt sich mein Bild von dieser Frau seit über einem Jahr zu einem Gesamtwerk, das ich extrem unsympathisch finde.
    Leider finde ich Kerner genauso unsympathisch und durch den unsäglich arroganten Rauswurf von Eva Br.... sorry, Herman :zwinker: hat er sie zu einer Märtyrerin einer politischen Richtung gemacht, was sicherlich eher kontraproduktiv für den eigentlichen Konflikt war....

    Früher war halt einfach alles besser.... :rollen:


    Für unsere Eltern war wohl auch sowas wie "Hanni und Nanni" schon der Untergang des Abendlandes.
    Und - bevor hier jemand meckert - habe ihr das nochmal mit Erwachsenen-Augen gelesen? Die beiden Gören finde ich heute schon ziemlich unsympathisch und die Geschichten äußerst flach. :breitgrins:


    Was ist daran schlimm, wenn Kinder mit den Büchern heute nicht mehr viel anfangen können??? Sie sind antik, waren es zu meiner Jugendzeit schon und aus heutiger Sicht ist die Lebensweise im Internat ohne große Romanzen, Party oder eben ein anderes Schwerpunktthema, eben nicht mehr für alle Leser interessant.
    Oder liest einer von Euch die gleichen Liebesromane wie eure Oma? Nein, da zieht ihr Kinsella und Co. deutlich "dem Bergdoktor" vor. :zwinker:



    Es gibt viele gute Bücher für Jugendliche, die diese auch heute interessieren. Es gibt noch immer die dtv-pocket Reihe mit verschiedenen Romanen über die Zeit des Nationalsozialismus oder über bestimmte, moderne Probleme (hiv, Drogen...).



    Da wir aber von Kindern, nicht von Jugendlichen sprechen, zähle ich mal auf:


    - auf jeden Fall gehören in jedes Kinderzimmer ein paar Märchenbücher (Grimm, Andersen, orientalische, afrikanische...)


    darüber hinaus:
    - Bilderbücher / Bücher mit kurzen Texten
    - Kurzgeschichten von "Klassikerautoren" ("Lauter sachen zum Lesen und Lachen" oder so hieß eines von E.Blyton)
    - auf jeden Fall "Gespenstergeschichten"
    - mein Lieblingsbuch aus Kindertagen: "Hinterm Haus der Wassermann" von Gudrun Pausewang


    Gerade bei Kindern finde ich wichtig, dass auch Geschichten dabei sind, die man vorlesen kann.

    Nachtzug nach Lissabon:


    Der Lehrer Mundus ist ein Gewohnheitstier, Sprachfetischist, Klassikfan und Philosoph.
    Er ist ein ruhiger, besonnener Mensch, beliebt bei seinen Schülern, bei den Kollegen eher als "verschroben" bekannt.
    Sein Leben verläuft in sehr ruhigen Bahnen, ist fast langweilig zu nennen, denn er reist nicht, gönnt sich nichts, hat keine Hobbys ausser den Klassikern in Latain, Hebräisch, Griechisch, Französisch oder weiß der Henker welcher Sprache noch :wink:, lebt seit vielen Jahren vor sich hin und tut nicht, was nicht voraussehbar gewesen wäre. Selbst Schachpartien betrachtet er vor allem aus wissenschaftlicher Sicht und schlägt fast jeden.
    Sein Leben wird aber auch bestimmt von vielen Zwängen und irrationalen Ängsten.


    Dann geschieht etwas, was ihn aus der Bahn wirft, er wirft sein komplettes Leben über Bord, geht aus dem Unterricht nach Hause, bekommt ein portugisches Buch geschenkt, welches ihn fasziniert, er kauft einen Sprachkurs, fängt an den Text selber zu übersetzen und fährt mit dem Zug nach Lissabon.


    Dort sucht er nach den Wurzeln und den Geheimnissen hinter dem "Gedankenband" von einem ihm bis dato völlig unbekannten Autor, dessen Werk in einem Selbstverlag erschienen ist.


    Mit vielen Zufällen (die aber nur extrem phantasielosen Leuten etwas ausmachen) findet er die ganze Geschichte hinter der Person heraus und diese Suche wird für ihn zu einer Reise zu sich selbst.




    Mein Fazit:
    Ich fühlte mich - wie viele andere - an den Schatten des Windes erinnert, was in erster Linie an die Zeit der Handlung (faschistisches Regime) und der Örtlichkeit (iberische Halbinsel) liegt. Sprachlich gesehen sehe ich große Unterschiede und auch die Geschichte ist nicht vergleichbar.


    Der Schatten des Windes handelt von Büchern, der Bedeutung von Büchern für die Protagonisten, bei Mercier geht es eher um die Sprache und "die Neusetzung der Sprache". Hier wird das Thema sehr literarisch betrachtet, die philosophischen Gedankengänge von Amadeu Prado fand ich z.T. sehr spannend, zwischenzeitlich aber zum Teil auch sehr ermüdend weil für meinen Geschmack zu lang.


    Dass es dem Autor so leicht fällt, die Sprache zu erlernen, ist für mich nicht unrealistisch. Er kann sehr gut Französisch, Latein seine Ex-Frau war Romanistin mit dem Spezialgebiet Spanisch. Portugiesisch ist dem Spanischen sehr ähnlich, wenn auch nicht in der Aussprache, sondern im Schriftbild. Auch die Ähnlichkeit zum Französischen ist groß.
    Es wird im Buch auch immer wieder darauf hingedeutet, dass Mundus zwar Portugisisch lesen kann, aber die gesprochenen Worte der Einheimischen so gut wie gar nicht versteht.



    Das Buch übte auf mich auch deswegen eine so große Faszination aus, weil ich einen großen Teil meiner Jugend mit Portugiesen befreundet war, mir die Sprache - auch wenn ich sie sehr lange nicht mehr gehört habe - sehr gut bekannt ist und ich den Klang sehr gerne mag und ich die Sprache ein Jahr lang gelernt habe (und dadurch den Ansporn bekommen habe, meine Lissabon-Reisepläne mal wieder aufleben zu lassen und einen VHS-Kurs Portugiesisch zu belegen...).



    Meine Bewertung:


    4ratten

    @Aldawen:

    Nur mal so an die Anti-Harry-Liga im Forum :breitgrins::


    Bei all dem angeblich so großen Hype um Harry Potter Band 7 ist es doch verwunderlich, dass im Rezi-Thread so wenig passiert, hier im Gerüchtethread aber so viel gepostet wird?!


    Scheinen also doch nicht so viele Leute Harry-verrückt zu sein wie immer behauptet wird :zwinker:

    @klassikfreund und Liafu: Sehr gute Links.


    Die Fragestunde mit Rowlings fand ich sehr gut, wurden doch - neben einigen blöden Fragen - auch schöne Fragen zu ihrem Verhältnis zu den Figuren gestellt.


    Die ausführliche Rezension hat mir auch gut gefallen (zumal ich meine eigene Meinung sehr häufig darin wiedergefunden habe - vor allem bei der Sache mit Grindelwald).